Hallo Leute!
Einige Veränderungen auf der Arbeit, zwischendurch fett krank geworden, und schon hab ich es völlig verschlafen dass mein Projekt jetzt schon ein Jahr alt ist! Mitte März 2017 hab ich meine Ziellänge Taille erreicht, hab beschlossen erstmal andere Ziele als Länge anzugehen, und hab dieses Projekt begonnen. Zeit für ein Zwischenfazit.
Ziel 1 - meine Naturhaarfarbe:
Bekanntlich ist meine Naturhaarfarbe ein Fall von: ich kann nicht mit ihr, ich kann nicht ohne sie. Ich wäre gern eine von denen, die rauswachsen lassen und dann allen Unken zum Trotz glücklich damit sind, die am besten noch mit irrem Glanz oder plötzlicher Kopfhautproblemfreiheit oder einem beachtlichen Neuzuwachs an Haardichte belohnt werden, und überhaupt nachher beeindruckende vorher-nachher Vergleiche aufstellen können.
Nun, ich scheine keine von denen zu sein. Die Farbe ist, naja, weitgehend okay denke ich. Bis ich dann mal versuche den Naturfarbansatz am Fenster zu fotografieren und ein Bild herausbekomme, auf dem der allererste Ansatz dunkelblaugrau ist, es nach 3 cm plötzlich fuchsrot aussieht und der Monsterfrizz jede Hoffnung auf "naja, wenigstens glänzen sie schön" zunichte macht. Haare fotografieren, die einzeln nahezu durchsichtig sind und den Himmel, die Wandfarbe und den Pulli der am Kleiderschrank hängt farblich spiegeln, ist keine besonders dankbare Aufgabe.

Die Pflege ist mit Naturhaarfarbe nicht wirklich einfacher geworden, weil ich eh ein relativ minimalistisches Programm fahre, solange ich nur die Wahl zwischen Frizz und Fett habe bleibe ich lieber bei Frizz (auch wenns auf Fotos oder im Direktvergleich mit langhaarigen Bekannten mit keratinglättungsmäßig glatten C-Haaren echt frustrierend sein kann), und der Neuwuchs nach Färbestopp ist... naja. Ich habe Neuwuchs, aber meine Kopfhaut schuldet mir noch eine ziemliche Menge an Neuwuchs (siehe weiter unten), da kann ich leider auch keine Extrapunkte für geben.
Wenn ich aber so unzufrieden bin, warum suche ich mir dann nicht eine Farbe die mir gefällt, und bleibe dabei? Weil ich den Verdacht habe, dass die zugrundeliegende Unzufriedenheit nicht wirklich an der Farbe selber hängt, sondern daran dass ich eh das Gefühl hab dass überhaupt keine Farbe mir wirklich stehen würde

. Egal was ich probiere, an Haar- oder Kleiderfarben, in irgendeinem Licht siehts eh immer beschissen aus, und dann fängt das große Zweifeln wieder an. Also (und ein bisschen auch weil ich wenig Vertrauen habe dass eine Kunstfarbe - einmal exakt entschieden - immer wieder zuverlässig nachgefärbt werden könnte) versuche ich mich wieder am Naturhaarfarbe rauswachsen lassen. Ein Stück weit ist es sicher auch eine Trotzreaktion: um den Leuten, die mir nicht glauben, dass ich die Farbe nicht megawahnsinnigtoll finde, zu zeigen dass es auch nach x Zeiteinheiten oder Naturzentimetern eher unwahrscheinlich ist, dass sich meine Meinung plötzlich um 180° drehen wird.
Meine beiden Directions-Tönungen im Oktober und November 2017 wachsen schneller raus als sie sich rauswaschen. Je nach Licht schimmert bis Kinn- oder sogar Schulterlänge gut Naturhaarfarbe durch, aber der Gesamteindruck bleibt erstmal bei "grünlich". Mal wie eine aristokratische silbertürkise Animecharakter-Haarfarbe, mal ganz profan wie schimmliges Toastbrot. Kann sein, dass der Rest an Pigmenten sich nie ganz auswaschen wird. 80% der Farbe wandern innerhalb von 4 Wochen ins Kopfkissen, die restlichen 20% bleiben für immer im Haar und gehen nie wieder raus? Na und, dann eben nicht. Selbst für eine Farbe, die mitunter wie schimmliges Toastbrot aussieht, hab ich am Wochenende ein Kompliment bekommen (derjenige war nicht betrunken). Der passendste Smiley, um meine Stimmung bei dieser Naturhaarfarbe-Directions-waspassierthiereigentlich-Geschichte zusammenzufassen, ist wohl der hier:
Ziel 2 - meine Haare seit dem Haarausfall:
Haarausfall ist scheiße, niemand verdient es sich deswegen hässlich zu fühlen, usw, yadda yadda yadda. Habt ihr sicher alles schon tausendmal gelesen. Bloß was macht man, wenn man garkeinen Haarausfall mehr hat, schon seit fast anderthalb Jahren nicht mehr, und das Gefühl der Unzureichendheit hört immernoch nicht richtig auf, weil das Nachwachsen nach einer Haarausfallepisode unfassbar langsam geht?
Ehrliche Antwort? Keine Ahnung. Mein Haarausfall ging so ca von Oktober bis Dezember 2016. Das ist gefühlt dermaßen lange her. Da war ich in meinem Job noch in der Probezeit, war noch mit meinem Ex zusammen, hab woanders gewohnt und was nicht noch alles. Immer wieder beim Blick in den Spiegel, beim Haare kämmen, beim frisieren vor der Arbeit daran erinnert zu werden, dass diese hässliche Phase, die schon so lange her ist, in Wirklichkeit noch weit davon entfernt ist lange her zu sein, weil die Folgen noch 1:1 sichtbar sind. Es nervt. Es nimmt mir so viel Freude an meinem Hobby.
Letzte Woche hat mich ein Kollege auf meine Lacebraids angesprochen. Ich trage eigentlich die meisten Tage einen Lacebraid, vom Seitenscheitel aus über die längere Strecke in den Nacken, und dann Pferdeschwanz oder einen tiefen Papangadutt. Er meinte, ob das nicht eine Verschwendung wäre mir jeden Abend so eine schöne Frisur zu machen und dann ist es bloß für die Nachtschicht. Nachdem ich mich erstmal überrascht bedankt hab, hab ich ihm gezeigt dass es auch einen praktischen Aspekt hat: hab auf der andern Seite am Scheitel eine ordentliche Strähne Neuwuchs rausgepult und gesagt, ich hatte Haarausfall und wenn ich die nachwachsenden kurzen Haare nicht in so einem Zopf sichere, dann fliegen sie mir überall im Gesicht rum. Er hat gemeint dass die Erklärung einleuchtet und dann haben wir uns noch kurz über seinen selbst recht pflegeintensiven schlüsselbeinlangen Vollbart unterhalten. Es war eine unerwartete, schöne Unterhaltung, aber ein bisschen traurig bin ich schon, dass ich nichtmal einen normalen Pferdeschwanz im Nacken tragen kann, ohne dass das erste bisschen Wind mir alles ins Gesicht klatscht was zu kurz ist um bis zum Zopfgummi zu reichen.
Es gibt auch positive Nachrichten! Laut Messung von gestern habe ich im Nacken jetzt einen Zopfumfang von 5,7 cm. Nachdem er jetzt ein gutes halbes Jahr bei 5,5 gehangen hat, ist das jetzt wieder der erste vorsichtige Zupfer nach oben. Da möchte ich fast größenwahnsinnig werden und träumen, dieses Jahr noch eine 6 vorm Komma zu sehen. Nur, bis das auch weiter unten ankommt (falls jemals), wird es dauern... und dauern... und dauern...
Längenmäßig gibts erwartungsgemäß in keine Richtung große Veränderungen. Im März hab ich zurück auf 76 cm <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> getrimmt und damit genau Taillenlänge, hatte erst 77 cm und gerade angepeilt aber das war mir an den Seiten dann doch zu dünn, also 76 und wieder ein U. "Kante" ist schöner geworden, aber von erkennbarer Kante noch ein Stück entfernt. Ich würde euch auch ein Foto machen, aber das trübe Aprilwetterlicht ist der Kamera zu wenig und lieber zeig ich euch garnichts als bloß einen Haufen ISO-Artefakte.
Was ich hingekriegt hab ist immerhin ein aktualisiertes Foto meiner Haarschmucksammlung.
Hat sich wenig geändert seit dem letzten Bild, hab nur ein paar Teile aussortiert. Da ich weiterhin nur in der Freizeit dazu komme Haarschmuck zu tragen, gibts immer so 3-4 Stücke die ich in der Nähe habe, die werden ein paar Wochen getragen, und dann such ich mir aus der großen Sammlung 3-4 andere raus. Damit im großen und ganzen alles mal eine Chance hat getragen zu werden.
Zuletzt waren es die silberne Ficcarissimo, die türkise 4-zinkige Forke und der helle Lillarose-Haarstab (der kurze mit angeschrägtem Ende)... dann die magenta Ficcarissimo, die beiden kleinen nicht-winterlichen Flexis und der Diamond Water Ed-Stick... jetzt hab ich mir für die nächsten Wochen die blaue Ficcare, die Mermaid und den oben angeschrägten Holzstab rausgesucht der neben dem Diamond Water liegt (auch von Ed).