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Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 18:59
von Buschrose
Ich kann Angelegenheit sogar verstehen: neuer Job, Aufbruchstimmung - Neuanfang - man will Dynamik und Flexibilität ausstrahlen. Da kommt der Wunsch, nicht mehr Grau zu sein, ein anderer Typ zu werden, m. E. vielleicht doch eher aus Dir selbst heraus.
Wenn in einem Unternehmen, gleich welcher Branche, ein Schwerpunkt auf das Aussehen gelegt wird, dann wird man möglicherweise aus ganz anderen Gründen aussortiert als wegen der grauen Haare, zu klein, Beine zu dick, Nase zu lang, Finger zu krumm, Lippen zu breit, falsche Augenfarbe etc. etc. Vorgesetzte haben einen bestimmten Typ im Blick und nur der hat eine Chance.


@ Jemma: "Alter Hase-Karte"...ich weiß grad nicht, ob ich lachen oder weinen soll. :wink:

Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 19:10
von Silberfischchen
Hähä... bei uns hat mal eine Kollegin lauter leere Medikamentenkartons gesammelt.... wir haben dann mal gefragt wozu..... sie wollte sie einer Freundin zum 50. als "alte Schachteln" verehren.... insofern ist der alte Hase ja noch ein Kompliment, weil er ja auch sowas wie Erfahrenheit suggeriert.

Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 19:11
von beCAREful
Na ja, wenns danach geht, könnte man aber der Färbefraktion Unflexibilität unterstellen und dass sie mit Veränderungen (was ja der natürliche Farbwechsel ist) nicht umgehen können 8)

Und wenn man schon mit der Haarfarbe anfängt, sich anzupassen, wo hört das dann auf?
Minirock und Highheels samt riesigem Ausschnitt, um dem sexistischen Chef zu gefallen? Diäten, weil der Personaler auf Magermodels steht? Kinder zur Adoption freigeben und ein Attest über eine erfolgreiche Sterilisation als Beweis, dass man auch rund um die Uhr zur Verfügung steht?

Ja, ich weiß, das ist jetzt provokant.

Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 19:12
von Angelegenheit
Nö, nach der Einstellung würde ich vermutlich nicht mehr färben. Ich bin da völlig unromantisch, ich will nur den Job und alles erstmal eliminieren was einen Nachteil bringt. Ich werde mir für ein Bewerbungsgespräch auch die Augenbrauen zupfen und den Damenbart frisch wegwachsen. Würde ich NW/SO machen würde ich sie mir für den Termin waschen. Ich würde nicht für ein Unternehmen arbeiten das mich wegen meiner Hautfarbe nicht einstellt, ich kann aber damit leben wenn sie ungefärbtes graumeliertes Haar ungepflegt finden. Ich lebe ja auch damit dass sie mich in Jogginghose und Chucks mit Bart und fettigen Haaren nicht einstellen würden. Oder wenn ich im St.Pauli Trikot mit nem Fussball unterm Arm auftauche.

Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 19:20
von beCAREful
Aber der rauswachsende Ansatz nach dem Färben sieht doch dann viel ungepflegter aus?

Übrigens hier mal ein paar Beispiele, dass frau mit grauen/weißen Haaren durchaus dynamisch, flexibel, innovativ und durchsetzungsstark wirken kann: http://woman.brigitte.de/mode/stil/frauen-wirtschaft/

Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 19:24
von BlackElve
Also ich hab noch nie gehört, dass wer weißes oder graues Haar per se als ungepflegt empfindet.
Mir käme es nie in den Sinn für ne Jobsuche die Haare zu färben. So versteckt man ja einen Teil seines wahren Ich, seiner Persönlichkeit und Einzigartigkeit.

Und ich werd mit fast 42 und vielen weißen Haaren am Oberkopf auch nach wie vor jünger eingeschätzt.

Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 19:28
von Angelegenheit
Das weiss ich alles, Care. ICH habe kein Problem mit weissen Haaren, aber Personaler haben oft eines, zumindest aus meiner Branche kenne ich genug. In der ersten Runde sitzt man meist jemandem aus den HR gegenüber, den Vorgesetzten trifft man meist in zweiten Durchgang. Dem sind meine Haare vermutlich egal, der will nur wissen was ich kann. Das kann ein Personaler nicht, der will mich einmal vortanzen sehen und checkt meinen Eindruck. Den sehe ich danach nie wieder.

Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 19:32
von Angelegenheit
BlackElve hat geschrieben:So versteckt man ja einen Teil seines wahren Ich, seiner Persönlichkeit und Einzigartigkeit.
Das tue ich auch wenn ich mir die Achseln oder Beine rasiere und meinen Damenbart wachse. Was ich für ein Bewerbungsgespräch auch tun würde.

Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 19:35
von Silberfischchen
hihi, nee, wenn der Damenbart normalerweise nicht zu meiner Persönlichkeit gehört, weil ich ihn *für mich und mein Wohlbefinden* wegmache, verbieg ich mich ja nicht, wenn ich ihn auch zum Bewerbungsgespräch weg hab. Aber wenn ich eigentlich die Haare nicht färben will, dann ist das schon ein größerer Eingriff in die Persönlichkeit wenn ich sie für einen blöden Personaler färben würde. Tönen - wie gesagt - wäre für mich was anderes.

Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 19:37
von Jemma
Buschrose hat geschrieben:@ Jemma: "Alter Hase-Karte"...ich weiß grad nicht, ob ich lachen oder weinen soll. :wink:
Ich fand es anfangs auch irgendwie komisch.
Die meisten Kolleginnen fühlen sich geehrt, wenn sie eine kriegen, aber es war durchaus schon die ein oder andere dabei, die vorher gesagt hat, das sie so eine Karte nicht haben will. Die hat dann eine andere gekriegt.
Ich weiß nicht, wer das wie eingeführt hat, aber mittlerweile hat's Tradition und ich find's mittlerweile eigentlich ganz schön. Das ist auch für die anderen Kolleginnen ein Signal dafür, dass so langsam aber sicher die bewussten letzten Jahre und das Abschied nehmen vom Beruf anfangen.

Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 19:39
von beCAREful
Angelegenheit hat geschrieben:
BlackElve hat geschrieben:So versteckt man ja einen Teil seines wahren Ich, seiner Persönlichkeit und Einzigartigkeit.
Das tue ich auch wenn ich mir die Achseln oder Beine rasiere und meinen Damenbart wachse. Was ich für ein Bewerbungsgespräch auch tun würde.
Ähm nö, das sehe ich etwas anders.
M.E. versteckt man durch Haarefärben nur dann einen Teil seines Ichs, wenn man eigentlich gern seine silbernen Haare tragen würde, es aber nur deswegen nicht tut, weil Andere das (vielleicht!) erwarten könnten.
Genauso ist es mit dem Rasieren von gewissen Zonen - zu meinem Ich gehört es, dass ich die Körperhaare entferne (ich hab dank Hormonproblemen davon ziemlich viele und ziemlich dunkle) und das mache ich IMMER, auch wenn es niemand sieht außer mir, auch im Winter oder in Singlezeiten.
Wären mir die Haare aber egal oder würde ich sie sogar lieben/zu mir gehörig empfinden, würde ich sie auch für ein Vorstellungsgespräch lassen.

Und das ist es, was ich vor ein paar Beiträgen meinte: Wenn DU ein Problem mit den Silberlingen hast (wobei ich die fast gar nicht gefunden hab auf den Fotos in Deinem PP), dann färbe - denn es ist nix gewonnen, wenn Du Dich beim Vorstellungsgespräch unwohl fühlst und die Personaler das "riechen".

Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 19:47
von beCAREful
Das ist auch für die anderen Kolleginnen ein Signal dafür, dass so langsam aber sicher die bewussten letzten Jahre und das Abschied nehmen vom Beruf anfangen.
SIEBEN Jahre vor Schluss??? :shock:

Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 19:48
von Peti
Angelegenheit hat geschrieben:Oder wenn ich im St.Pauli Trikot mit nem Fussball unterm Arm auftauche.
Hihi, darf ich das Gesicht des Interviewpartners sehen? :lol:

Für mich sieht es so aus: Ist egal, welches Haar man hat, ob grau, wildgelockt, rot oder sonstwas - wenn man sich "wie Oma" kleidet, kommt man auch so daher, Gleiches für jugendlichere Kleidung. Ich finde, graue Haare machen da nichts aus, es kommt eher auf die innere Haltung an, mit der man sich ins Leben wagt.
Letztendlich muß man sich wohlfühlen, sonst wirkt man nur verstellt, und das merkt so ein Gegenüber natürlich.

Ich finde am Färben gar nichts Schlimmes, auch bei grauem Haar - aber da es so viele machen freue ich mich deutlich mehr über "die Grauen". :wink:
beCAREful hat geschrieben:M.E. versteckt man durch Haarefärben nur dann einen Teil seines Ichs, wenn man eigentlich gern seine silbernen Haare tragen würde, es aber nur deswegen nicht tut, weil Andere das (vielleicht!) erwarten könnten.
Vergiß aber nicht, daß es auch Leute gibt, die sich die Haare färben, weil es ihnen selbst besser gefällt.

Jeder zieht halt die Grenze woanders, für den Einen ist Enthaaren schon "Verstellung", für den anderen das Färben grauer Haare, für den Dritten die Schönheitsoperation usw.

Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 19:49
von BlackElve
beCAREful hat geschrieben:
Angelegenheit hat geschrieben:
BlackElve hat geschrieben:So versteckt man ja einen Teil seines wahren Ich, seiner Persönlichkeit und Einzigartigkeit.
Das tue ich auch wenn ich mir die Achseln oder Beine rasiere und meinen Damenbart wachse. Was ich für ein Bewerbungsgespräch auch tun würde.
Ähm nö, das sehe ich etwas anders.
M.E. versteckt man durch Haarefärben nur dann einen Teil seines Ichs, wenn man eigentlich gern seine silbernen Haare tragen würde, es aber nur deswegen nicht tut, weil Andere das (vielleicht!) erwarten könnten.
Genauso ist es mit dem Rasieren von gewissen Zonen - zu meinem Ich gehört es, dass ich die Körperhaare entferne (ich hab dank Hormonproblemen davon ziemlich viele und ziemlich dunkle) und das mache ich IMMER, auch wenn es niemand sieht außer mir, auch im Winter oder in Singlezeiten.
Wären mir die Haare aber egal oder würde ich sie sogar lieben/zu mir gehörig empfinden, würde ich sie auch für ein Vorstellungsgespräch lassen.
*Zustimm*
Ich rasier mir auch die Körperhaare aber eben weil ich persönlich mich damit nicht wohlfühle und nicht für Andere oder für den Eindruck, den andere von mir haben könnten. Genauso tät ich für Andere nix an den Haaren ändern.
peti hat geschrieben:Vergiß aber nicht, daß es auch Leute gibt, die sich die Haare färben, weil es ihnen selbst besser gefällt.
Ja, natürlich gibt es die auch. Aber darum ging es hier ja grad gar nicht.

Re: "Silberhaar - glänzend souverän"

Verfasst: 27.08.2013, 20:07
von beCAREful
Ja, genau das habe ich doch geschrieben, Peti - man versteckt es nur, wenn man nicht färbt, weil man selbst gern gefärbte Haare hat, sondern färbt, weil man meint, andere würden das erwarten/verlangen.