Palmölfreie Produkte
Moderatoren: Anja, Moderatoren
Re: Palmölfreie Produkte
Ja, da könntest du Recht haben! Heute waschen ja auch viele ihre Haare täglich, natürlich 2x mit viel unverdünntem Shampoo, auch die Längen.
Vielleicht ist doch wirklich eher das der Punkt wo man ansetzen sollte: geringerer Verbrauch von Kosmetik.
Ob man Palmöl nachhaltig anpflanzen kann... mhm... wenn alle mitmachen würden, bestimmt. Aber i+m ist ja nur eine sehr kleine, nicht mal sonderlich bekannte (im Vergleich zu Alverde, Sante, Logona, Weleda etc.) NK-Marke. Die Frage ist inwiefern es in ihrer Möglichkeit steht, da könnten sie schon Recht haben!
Vielleicht ist doch wirklich eher das der Punkt wo man ansetzen sollte: geringerer Verbrauch von Kosmetik.
Ob man Palmöl nachhaltig anpflanzen kann... mhm... wenn alle mitmachen würden, bestimmt. Aber i+m ist ja nur eine sehr kleine, nicht mal sonderlich bekannte (im Vergleich zu Alverde, Sante, Logona, Weleda etc.) NK-Marke. Die Frage ist inwiefern es in ihrer Möglichkeit steht, da könnten sie schon Recht haben!
2c-3a F ii
Re: Palmölfreie Produkte
Ich glaube, umgekehrt wird ein Schuh draus. Wenn nicht so wahnsinnig viel Bedarf besteht: weil eben nicht jeder 3mal die Woche Fertigpizza haben will, 2kg Kekse, 2 Fertigsuppen kauft, Biodünger braucht, 20 Hautcremes im Jahr ausprobieren will,...dann gäbe es die Möglichkeit, den Anbau nachhaltiger zu gestalten.
Aber solange sich der Bedarf immer weiter erhöht, so lange werden immer neue Plantagen benötigt, die auf schnelle Weise viel Ertrag bringen (und wenn man dafür illegale Spritzmittel verwenden muss, etc.).
Und ich denke sehr wohl, dass es auch im Bereich der Möglichkeiten von kleinen Betrieben liegt, ihre Rohstoffhändler besser zu kontrollieren und auszuwählen. i+m klingt sehr wohl so, als würden sie sich bemühen, ja, aber...
Gäbe es nicht die Möglichkeit, selbst die Rohstoffe zu erwerben? Direkt mit Besitzern kleiner Palmöl- oder auch Kokospflanzungen zu arbeiten?
Aber vielleicht bin ich da zu naiv.
Edit: Auch ich bin natürlich konsumorientiert aufgewachsen, geht heutzutage doch kaum mehr anders. Doch mittlerweile bemühe ich mich wirklich, denke eigentlich bei jedem Produkt mehrmals nach, ob ich es wirklich brauche oder nur haben will. Sicher soll man sich auch etwas gönnen.
Aber wieviele Hautcremen kann der Mensch brauchen? Und muss ich wirklich in 2 Monaten 5 Shampoos oder Seifen kaufen, wodurch ich dann doch oft angeregt werde, sie großzügiger zu verwenden, als es einfach nötig ist?
Muss ich wirklich alles einfacher und ein winziges bisschen billiger online bestellen, wenn ich doch manchmal in meiner Stadt einen Laden habe, wo ich doch das Zeug sogar in mitgebrachte Flaschen abfüllen lassen kann? Denn meist bestellt man dann doch auch etwas mehr, damit sich die Versandkosten auszahlen,...
Und so ist es auch mit Fertigprodukten: sicher, zwischendurch möchte ich auch mal eine Fertigpizza oder -kekse. Aber ich hab festgestellt, dass es selbstgemacht durchaus schmeckt. Auch wenn mir manchmal der "gewohnte" Geschmack abgeht. Oder Brühe/Suppenwürfel. Ohne schmeckt es genausogut, nur mit Suppengrün und Kräutern.
Ich denke, man hat heutzutage oft vergessen, dass es auch anders geht. Ich bin sicher, meine Urgroßmutter kam sich nicht karg vor, weil sie Suppen selbst gemacht hat, eine Reihe Kräuter zu Hause hängen hatte, ihren Strudelteig selbstgemacht hat, zum Eincremen eine Creme hatte, eine Seife zum Körper- und Haarewaschen, Kräuterspülungen und Ei danach als Haarpflege, eine Seife und Salz zum Putzen,...
Aber solange sich der Bedarf immer weiter erhöht, so lange werden immer neue Plantagen benötigt, die auf schnelle Weise viel Ertrag bringen (und wenn man dafür illegale Spritzmittel verwenden muss, etc.).
Und ich denke sehr wohl, dass es auch im Bereich der Möglichkeiten von kleinen Betrieben liegt, ihre Rohstoffhändler besser zu kontrollieren und auszuwählen. i+m klingt sehr wohl so, als würden sie sich bemühen, ja, aber...
Gäbe es nicht die Möglichkeit, selbst die Rohstoffe zu erwerben? Direkt mit Besitzern kleiner Palmöl- oder auch Kokospflanzungen zu arbeiten?
Aber vielleicht bin ich da zu naiv.
Edit: Auch ich bin natürlich konsumorientiert aufgewachsen, geht heutzutage doch kaum mehr anders. Doch mittlerweile bemühe ich mich wirklich, denke eigentlich bei jedem Produkt mehrmals nach, ob ich es wirklich brauche oder nur haben will. Sicher soll man sich auch etwas gönnen.
Aber wieviele Hautcremen kann der Mensch brauchen? Und muss ich wirklich in 2 Monaten 5 Shampoos oder Seifen kaufen, wodurch ich dann doch oft angeregt werde, sie großzügiger zu verwenden, als es einfach nötig ist?
Muss ich wirklich alles einfacher und ein winziges bisschen billiger online bestellen, wenn ich doch manchmal in meiner Stadt einen Laden habe, wo ich doch das Zeug sogar in mitgebrachte Flaschen abfüllen lassen kann? Denn meist bestellt man dann doch auch etwas mehr, damit sich die Versandkosten auszahlen,...
Und so ist es auch mit Fertigprodukten: sicher, zwischendurch möchte ich auch mal eine Fertigpizza oder -kekse. Aber ich hab festgestellt, dass es selbstgemacht durchaus schmeckt. Auch wenn mir manchmal der "gewohnte" Geschmack abgeht. Oder Brühe/Suppenwürfel. Ohne schmeckt es genausogut, nur mit Suppengrün und Kräutern.
Ich denke, man hat heutzutage oft vergessen, dass es auch anders geht. Ich bin sicher, meine Urgroßmutter kam sich nicht karg vor, weil sie Suppen selbst gemacht hat, eine Reihe Kräuter zu Hause hängen hatte, ihren Strudelteig selbstgemacht hat, zum Eincremen eine Creme hatte, eine Seife zum Körper- und Haarewaschen, Kräuterspülungen und Ei danach als Haarpflege, eine Seife und Salz zum Putzen,...
1b Mii, 6,45cm ZU, 75 cm <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a>
- UndineOmega
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Re: Palmölfreie Produkte
Wollte nur mal kurz berichten, dass ich behawe wegen des Palmöls im Cocoglucosid angeschrieben habe. Sobald ich eine Antwort habe, stelle ich sie hier rein 

- MiMUC
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Re: Palmölfreie Produkte
Ich achte eher beim Essen darauf, denn ich esse ja viel mehr als dass ich Kosmetik verbrauche. Gehöre auch zu denen, wo das Shampoo 1 Jahr hält
Zudem ist Palmöl auch für die Gesundheit kein gutes Öl, da es weniger ungesättigt ist als andere Pflanzenöle. Und es ist leicht zu erkennen in den Zutaten. Alles, wo nur pflanzliches Öl/Fett steht, ist fast immer Palmöl. Manche Hersteller schreiben es auch ehrlicherweise drauf.
Bei vielen Sachen, z.B. Schokolade ist das ganz leicht zu meiden indem eine andere Sorte oder Hersteller gewählt wird.

Zudem ist Palmöl auch für die Gesundheit kein gutes Öl, da es weniger ungesättigt ist als andere Pflanzenöle. Und es ist leicht zu erkennen in den Zutaten. Alles, wo nur pflanzliches Öl/Fett steht, ist fast immer Palmöl. Manche Hersteller schreiben es auch ehrlicherweise drauf.
Bei vielen Sachen, z.B. Schokolade ist das ganz leicht zu meiden indem eine andere Sorte oder Hersteller gewählt wird.
Re: Palmölfreie Produkte
Undine, hat sich Behawe schon gemeldet?
MiMUC, du hast natürlich recht, bei einem so geringen Gebrauch von Shampoo fällt das nicht ins Gewicht. Ich bin nur der Ansicht, dass ich bei den "Luxusartikeln" auch drauf verzichten will. Beim Essen sowieso. Schaust du eigentlich auch auf die Emulgatoren bei den Lebensmitteln?
Hab übrigens bei Edeka palmölfreien Blätterteig (leider in der Tiefkühltruhe) gefunden! Und palmölfreie Rosinen hatte ich vor einem halben Jahr irgendwo gesehen, bloss bis jetzt nicht wieder gefunden
Zum Thema Haare - Selbstanrühren:
ich hatte mal bei meinem Spinnrad-Vertrieb, dem Naturparadies Leipzig nachgefragt. Ist schon eine Weile her (16.1.2013):
Folgende der dort erhältlichen Tenside sind palmölfrei
MiMUC, du hast natürlich recht, bei einem so geringen Gebrauch von Shampoo fällt das nicht ins Gewicht. Ich bin nur der Ansicht, dass ich bei den "Luxusartikeln" auch drauf verzichten will. Beim Essen sowieso. Schaust du eigentlich auch auf die Emulgatoren bei den Lebensmitteln?
Hab übrigens bei Edeka palmölfreien Blätterteig (leider in der Tiefkühltruhe) gefunden! Und palmölfreie Rosinen hatte ich vor einem halben Jahr irgendwo gesehen, bloss bis jetzt nicht wieder gefunden

Zum Thema Haare - Selbstanrühren:
ich hatte mal bei meinem Spinnrad-Vertrieb, dem Naturparadies Leipzig nachgefragt. Ist schon eine Weile her (16.1.2013):
Folgende der dort erhältlichen Tenside sind palmölfrei
- Betain (Lavita)
- Plantapon
- Facetensid (Lavita)
- Tensidmischung (Spinnrad/Lavita)
- Xyliance (anscheinend ähnlich wie Tegomuls)
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Re: Palmölfreie Produkte
Ich schaue hier ja nur gelegentlich rein, aber
Welche Rosinen sind denn mit Palmöl?
Als ich vor ein paar Jahren auf Kreta im Urlaub war, haben die Ladys ihre Trauben in der Sonne zu Rosinen getrocknet, völlig ohne Palmöl.
Tini hat geschrieben:palmölfreie Rosinen



Welche Rosinen sind denn mit Palmöl?
Als ich vor ein paar Jahren auf Kreta im Urlaub war, haben die Ladys ihre Trauben in der Sonne zu Rosinen getrocknet, völlig ohne Palmöl.
Re: Palmölfreie Produkte
Ja, das dachte ich auch (so habe ich sie auch früher selbst gemacht), aber MiMUC hat mich dann darauf aufmerksam gemacht. Wenn man jetzt auf der Verpackung im Supermarkt nachschaut, so steht da meist als 2. Inhaltsstoff pflanzliches Öl. Das hilft wohl, dass die Rosinen schneller aufquellen und man sie nicht wie früher eine Zeitlang einweichen muss, bis sie schön weich werden.
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Re: Palmölfreie Produkte
Nein haben sie nicht, wenn der Arbeitsstress mal wieder etwas weniger wird, werde ich sie nochmal anschreiben.Tini hat geschrieben:Undine, hat sich Behawe schon gemeldet?
Wobei das Coco Glucosid für Shampoobars sowieso nicht gut taugt, daher würde ich mich deiner Frage nach einem palmölfreien Tensid als Ersatz für SLSa für die Herstellung von festem Shampoo gerne anschließen.
Re: Palmölfreie Produkte
Ich habe feste Tenside gefunden: Sodium Coco Sulfat und Sodium cocoyl isthionate. Bloss bin ich noch nicht ganz sicher, ob sie auch palmöfrei sind (ja, trotz des Namens...).
Ich hatte einen Schweizer Shop angeschrieben und nach den verarbeiteten Rohstoffen gefragt, natürlich kam Kokosöl als Antwort. Bei genauerer Nachfrage bekam ich zur Antwort: "Ich habe Ihnen 1:1 die Angaben vom Lieferanten angegeben... Wer der Hersteller ist, weiss ich nicht. Ich muss mich auf diese Angaben verlassen."
Sorry, aber bei solchen Aussagen kommt mir die Galle hoch. Das nennt sich dann verantwortungsbewusstes Handeln? Wenn ein Laden, der mit Rohstoffen zur Kosmetikherstellung handelt, es noch nicht einmal als angemessen betrachtet, den Hersteller der Rohstoffe auch nur namentlich zu kennen???
Ich hatte einen Schweizer Shop angeschrieben und nach den verarbeiteten Rohstoffen gefragt, natürlich kam Kokosöl als Antwort. Bei genauerer Nachfrage bekam ich zur Antwort: "Ich habe Ihnen 1:1 die Angaben vom Lieferanten angegeben... Wer der Hersteller ist, weiss ich nicht. Ich muss mich auf diese Angaben verlassen."
Sorry, aber bei solchen Aussagen kommt mir die Galle hoch. Das nennt sich dann verantwortungsbewusstes Handeln? Wenn ein Laden, der mit Rohstoffen zur Kosmetikherstellung handelt, es noch nicht einmal als angemessen betrachtet, den Hersteller der Rohstoffe auch nur namentlich zu kennen???
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Re: Palmölfreie Produkte
Bei irgendeiner Alterra-INCI-Liste habe ich kürzlich Palm irgendwas gelesen, bei der deutschen Übersetunge stand dann "Kokosöl gehärtet". Das hat mich gelinde gesagt etwas verwirrt, ich hab's dann stehen gelassen, weil ich Kokosprodukte eh nicht vertrage.Tini hat geschrieben:Ich habe feste Tenside gefunden: Sodium Coco Sulfat und Sodium cocoyl isthionate. Bloss bin ich noch nicht ganz sicher, ob sie auch palmöfrei sind (ja, trotz des Namens...).
Re: Palmölfreie Produkte
Hallo! Ich hoffe, neue Leser gewonnen zu haben
Lest bitte auch den ersten Post!
Erst einmal meine Perspektive: ich bin über Orangutans zur Palmölvermeidung gestossen. Sie sind einfach der Aufhänger, denn sie sind uns nahe verwandt, und jeder findet sie niedlich und sie sind sehr stark bedroht. (Ich bin übrigens Primatologin und kenne diverse Leute, die direkt in Indonesien arbeiten)
Doch geht es bei den Anti-Palmölkampagnen nicht hauptsächlich um die Orangutans. Es geht auch nicht darum, generell Palmöl zu vermeiden.
Doch durch den übertriebenen Raubbau der letzten Jahre wird immens viel Regenwald abgeholzt. So viel, dass unser Weltklima empfindlich bedroht wird. Dass dabei wertvoller Lebensraum verloren geht für hunderte Tier- und Pflanzenarten, nur mal so nebenbei. Und auch die dort lebenden Menschen werden natürlich extrem beeinflusst. Sie verlieren oft ihre Heimat, ihre Ernährungsmöglichkeiten, werden oft gezwungen, in den neuen Plantagen für Hungerlöhne zu arbeiten,...
Ich finde jede Schädigung der Umwelt gleich schlimm. Ob es nun eine Ameise, ein Blümchen oder einen Orangutan betrifft. Doch für mich habe ich die Entscheidung getroffen, dass die Vernichtung von wertvollem Regenwald, die massiven Einfluss auf das Weltklima haben wird, (noch einmal: für mich) erstrangig zu behandeln ist.
Auch wenn bei uns Kühe leiden, Tiere an Herbiziden sterben, Felder überbewirtschaftet werden, so schlimm ich das wirklich finde, für mich ist das momentan zweitrangig. Ich glaube, diese Auswirkungen sind einfach kleinräumiger und hoffe, dass man sie in gewissem Masse rückgängig machen kann. Primärwald in Südamerika oder Indonesien, Malaysien aber werden wir nicht so schnell zurückbekommen.
Ich versuche, in meinem begrenzten (Geld)rahmen zu handeln. Leider kann ich nicht alles gleichzeitig angehen. Und natürlich hilft meine Überzeugung und auch mein Handeln allein nicht. Trotzdem, ich versuche....
Nun aber konkret nochmal zu Palmöl/Palmkernöl:
Es ist momentan das billigste Öl. Wo man vor Jahren noch Erdöl genommen hat, wird jetzt (auch von vielen Kunden gewünscht) Palmöl verwendet.
Es ist in fast jedem Wasch-, Putz-, Spülmittel (Sodium Lauryl Sulfat lässt grüssen). Massivst in Lebensmitteln (pflanzliches Öl, E472,...). Und es wird nun auch im Biosprit verwendet.
Und natürlich in der Kosmetik. Wobei ich ehrlich sagen muss: 95% des Palmöls gehen in Lebensmittel, Putzmittel und Biosprit. Nur ein Bruchteil in die Kosmetik.
Trotzdem möchte ich persönlich auch Palmöl in solchen "Luxusartikeln" ablehnen. Vielleicht auch um ein Zeichen zu setzen.
(Ich zähle mich aber auch zu den Leuten, die versuchen, ihren generellen Konsum einzuschränken. Mein Traum wäre: 2-3 Seifen pro Jahr und 1l Öl für die Kosmetik zu verbrauchen...)
Der Bedarf an Palmöl steigt, steigt, steigt. Weil immer mehr konsumiert wird. Weil immer mehr Leute weg von tierischen Fetten und von Mineralfetten wollen. etc.
Daher werden immer neue und neue Palmölplantagen gegründet. Die Wälder werden illegal abgebrannt. Egal, wer oder was drin ist.
Nein, es ist für mich definitiv keine Lösung, nun einfach auf andere Öle umzusteigen. Vor allem nicht auf Kokosöl. Das würde das Problem nur verlagern.
Der Konsum muss eingeschränkt werden. Und dann muss man über die verwendeten Rohstoffe nachdenken. Wenn möglich auf einheimische Öle aus dem eigenen Land zurückgreifen (Glycerin zB kann man auch aus Rapsöl gewinnen). Ich verstehe auch, dass es Vegetarier nicht wollen, aber ganz ehrlich: für Rindertalg werden nicht extra Rinder geschlachtet, es ist ein Nebenprodukt aus der zugegebenermaßen meist furchtbaren Schlachtwirtschaft. Aber man muss ihn ja nicht verschwenden. Für Körper- und Putzseifen (von Nichtvegetariern) taugt es allemal.
Ich will auch den Leuten, die Palmöl seit Jahrzehnten anbauen, nicht ihre Lebensgrundlage entziehen. Ich würde gerne Beispiele für ökologischen nachhaltigen Anbau von Palmöl sammeln. Bis jetzt habe ich zB zwei Sachen gefunden, bei denen ich das Gefühl habe, dass es ok ist, sie trotz des Palmöls zu kaufen: Dudu Osun Seife (kleine Palmölbauern aus Ghana), und Dr. Bronners Seife... Ganz sicher kann man leider nie sein.
Denn: ja, es gibt Bemühungen, Palmöl zu zertifizieren. Sprich, die Nachhaltigkeit des Anbaus zu würdigen. RSPO und auch Rainforest Alliance vergeben Zertifikate. Das Problem: in den Gremien sitzen die Großabnehmer für Palmöl, Unilever und Co. Meine Kollegen aus Indonesien berichten mir, dass genau die Firmen, die Mitglied im RSPO sind, dieses Jahr illegal Regenwald gerodet haben.
Daher sind für mich diese Zertifikate nur Greenwashing.
Es gibt übrigens in Indonesien Bäume, die noch mehr Ertrag als Ölpalmen bringen. Das wäre eine Möglichkeit. Die Stiftung Masarang unter Leitung von Willie Smits (dem ich persönlich traue) bemüht sich vor Ort, mit Einheimischen um Lösungen. Wer interessiert ist, die niederländische (englischsprachige Seite) ist noch informativer.
Bitte - fragt nach, diskutiert. Ich freue mich über jeden Kommentar.

Erst einmal meine Perspektive: ich bin über Orangutans zur Palmölvermeidung gestossen. Sie sind einfach der Aufhänger, denn sie sind uns nahe verwandt, und jeder findet sie niedlich und sie sind sehr stark bedroht. (Ich bin übrigens Primatologin und kenne diverse Leute, die direkt in Indonesien arbeiten)
Doch geht es bei den Anti-Palmölkampagnen nicht hauptsächlich um die Orangutans. Es geht auch nicht darum, generell Palmöl zu vermeiden.
Doch durch den übertriebenen Raubbau der letzten Jahre wird immens viel Regenwald abgeholzt. So viel, dass unser Weltklima empfindlich bedroht wird. Dass dabei wertvoller Lebensraum verloren geht für hunderte Tier- und Pflanzenarten, nur mal so nebenbei. Und auch die dort lebenden Menschen werden natürlich extrem beeinflusst. Sie verlieren oft ihre Heimat, ihre Ernährungsmöglichkeiten, werden oft gezwungen, in den neuen Plantagen für Hungerlöhne zu arbeiten,...
Ich finde jede Schädigung der Umwelt gleich schlimm. Ob es nun eine Ameise, ein Blümchen oder einen Orangutan betrifft. Doch für mich habe ich die Entscheidung getroffen, dass die Vernichtung von wertvollem Regenwald, die massiven Einfluss auf das Weltklima haben wird, (noch einmal: für mich) erstrangig zu behandeln ist.
Auch wenn bei uns Kühe leiden, Tiere an Herbiziden sterben, Felder überbewirtschaftet werden, so schlimm ich das wirklich finde, für mich ist das momentan zweitrangig. Ich glaube, diese Auswirkungen sind einfach kleinräumiger und hoffe, dass man sie in gewissem Masse rückgängig machen kann. Primärwald in Südamerika oder Indonesien, Malaysien aber werden wir nicht so schnell zurückbekommen.
Ich versuche, in meinem begrenzten (Geld)rahmen zu handeln. Leider kann ich nicht alles gleichzeitig angehen. Und natürlich hilft meine Überzeugung und auch mein Handeln allein nicht. Trotzdem, ich versuche....
Nun aber konkret nochmal zu Palmöl/Palmkernöl:
Es ist momentan das billigste Öl. Wo man vor Jahren noch Erdöl genommen hat, wird jetzt (auch von vielen Kunden gewünscht) Palmöl verwendet.
Es ist in fast jedem Wasch-, Putz-, Spülmittel (Sodium Lauryl Sulfat lässt grüssen). Massivst in Lebensmitteln (pflanzliches Öl, E472,...). Und es wird nun auch im Biosprit verwendet.
Und natürlich in der Kosmetik. Wobei ich ehrlich sagen muss: 95% des Palmöls gehen in Lebensmittel, Putzmittel und Biosprit. Nur ein Bruchteil in die Kosmetik.
Trotzdem möchte ich persönlich auch Palmöl in solchen "Luxusartikeln" ablehnen. Vielleicht auch um ein Zeichen zu setzen.
(Ich zähle mich aber auch zu den Leuten, die versuchen, ihren generellen Konsum einzuschränken. Mein Traum wäre: 2-3 Seifen pro Jahr und 1l Öl für die Kosmetik zu verbrauchen...)
Der Bedarf an Palmöl steigt, steigt, steigt. Weil immer mehr konsumiert wird. Weil immer mehr Leute weg von tierischen Fetten und von Mineralfetten wollen. etc.
Daher werden immer neue und neue Palmölplantagen gegründet. Die Wälder werden illegal abgebrannt. Egal, wer oder was drin ist.
Nein, es ist für mich definitiv keine Lösung, nun einfach auf andere Öle umzusteigen. Vor allem nicht auf Kokosöl. Das würde das Problem nur verlagern.
Der Konsum muss eingeschränkt werden. Und dann muss man über die verwendeten Rohstoffe nachdenken. Wenn möglich auf einheimische Öle aus dem eigenen Land zurückgreifen (Glycerin zB kann man auch aus Rapsöl gewinnen). Ich verstehe auch, dass es Vegetarier nicht wollen, aber ganz ehrlich: für Rindertalg werden nicht extra Rinder geschlachtet, es ist ein Nebenprodukt aus der zugegebenermaßen meist furchtbaren Schlachtwirtschaft. Aber man muss ihn ja nicht verschwenden. Für Körper- und Putzseifen (von Nichtvegetariern) taugt es allemal.
Ich will auch den Leuten, die Palmöl seit Jahrzehnten anbauen, nicht ihre Lebensgrundlage entziehen. Ich würde gerne Beispiele für ökologischen nachhaltigen Anbau von Palmöl sammeln. Bis jetzt habe ich zB zwei Sachen gefunden, bei denen ich das Gefühl habe, dass es ok ist, sie trotz des Palmöls zu kaufen: Dudu Osun Seife (kleine Palmölbauern aus Ghana), und Dr. Bronners Seife... Ganz sicher kann man leider nie sein.
Denn: ja, es gibt Bemühungen, Palmöl zu zertifizieren. Sprich, die Nachhaltigkeit des Anbaus zu würdigen. RSPO und auch Rainforest Alliance vergeben Zertifikate. Das Problem: in den Gremien sitzen die Großabnehmer für Palmöl, Unilever und Co. Meine Kollegen aus Indonesien berichten mir, dass genau die Firmen, die Mitglied im RSPO sind, dieses Jahr illegal Regenwald gerodet haben.
Daher sind für mich diese Zertifikate nur Greenwashing.
Es gibt übrigens in Indonesien Bäume, die noch mehr Ertrag als Ölpalmen bringen. Das wäre eine Möglichkeit. Die Stiftung Masarang unter Leitung von Willie Smits (dem ich persönlich traue) bemüht sich vor Ort, mit Einheimischen um Lösungen. Wer interessiert ist, die niederländische (englischsprachige Seite) ist noch informativer.
Bitte - fragt nach, diskutiert. Ich freue mich über jeden Kommentar.
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Re: Palmölfreie Produkte
Danke Tini
Ich beschäftige mich jetzt das erste mal "öffentlich" mit dem Thema Palmöl, habe bis jetzt nur eine oberflächliche Meinung, aber ich sehe sie in dem was du sagst bestätigt. Denn mit dem Thema "Konsum einschränken" und "eher aus einheimischer Landwirtschaft" kaufen beschäftige ich mich schon eher.
Interessant finde ich den Teil, wo du sagst, dass der Bedarf nicht nur steigt, weil immer mehr Leute immer mehr konsumieren, sondern auch, weil immer mehr Leute auf tierische Fette und Mineralöle verzichten wollen. Beides in gewisser Weise verständlich, denn beides hat seinen Sinn. Nur bleiben jetzt Abfälle aus den Schlachtungen liegen, die eigentlich noch schön weiterverarbeitet werden können, weil der Konsument lieber das gute ungesättigte Pflanzenöl haben möchte? Was meinst du, wie viel brauchbares tierisches Fett wird ungenutzt weggeworfen?

Ich beschäftige mich jetzt das erste mal "öffentlich" mit dem Thema Palmöl, habe bis jetzt nur eine oberflächliche Meinung, aber ich sehe sie in dem was du sagst bestätigt. Denn mit dem Thema "Konsum einschränken" und "eher aus einheimischer Landwirtschaft" kaufen beschäftige ich mich schon eher.
Interessant finde ich den Teil, wo du sagst, dass der Bedarf nicht nur steigt, weil immer mehr Leute immer mehr konsumieren, sondern auch, weil immer mehr Leute auf tierische Fette und Mineralöle verzichten wollen. Beides in gewisser Weise verständlich, denn beides hat seinen Sinn. Nur bleiben jetzt Abfälle aus den Schlachtungen liegen, die eigentlich noch schön weiterverarbeitet werden können, weil der Konsument lieber das gute ungesättigte Pflanzenöl haben möchte? Was meinst du, wie viel brauchbares tierisches Fett wird ungenutzt weggeworfen?
Re: Palmölfreie Produkte
Tasse, vor deinen haarscharfen Fragen hab ich mich schon gefürchtet
Ehrlich, ich weiß es nicht. Finde auf die Schnelle auch überhaupt keine Zahlen. Vielleicht war ich da vorschnell
? Eigentlich glaube ich das nicht. Ich habe immer wieder gelesen, dass heutzutage der Talg oft als Abfall verworfen wird und gratis zu bekommen ist...hab ich bei Naturschutzseiten, aber auch Seifensiedern, Vogel- und Hundezüchtern gelesen.
Kerzen sind zB heutzutage auch oft aus Pflanzenstearin (ratet mal aus welchem Öl), auch für Schmierfette wird oft Palmöl verwendet, in Seifen auch...
Übrigens könnte man Talg auch als Biotreibstoff verwenden.

Ehrlich, ich weiß es nicht. Finde auf die Schnelle auch überhaupt keine Zahlen. Vielleicht war ich da vorschnell

Kerzen sind zB heutzutage auch oft aus Pflanzenstearin (ratet mal aus welchem Öl), auch für Schmierfette wird oft Palmöl verwendet, in Seifen auch...
Übrigens könnte man Talg auch als Biotreibstoff verwenden.
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Re: Palmölfreie Produkte
Ich gehöre auch eigentlich zu den Menschen, die überhaupt nichts dagegen haben, wenn sie irgendetwas kaufen, das aus den immer abwertend so bezeichneten "Schlachtabfällen" besteht. Ich wäre die letzte, die da die Nase rümpft, wenn es trotzdem schmeckt, brauchbar ist, sauber macht etc pp. Besser als dass nicht gebrauchte Überreste noch sinnvoll verwertet werden, kann es doch gar nicht sein.
Aber der Ruf solcher Sachen ist so schlecht, das kann sich keiner mehr leisten, etwas aus "Abfällen" herzustellen. Hochwertige Pflanzenöle heißt das Stichwort. Tja, und wohin das führt, sehen wir hier.
Jetzt stellt sich die Frage, was ist eigentlich "schlimmer"? "Böse" synthetische Tenside, Mineralöle etc., die schlecht abbaubar sind, oder durch Wertlegung auf "gute" pflanzliche Rohstoffe den Lebensraum bedrohter Arten und unser Klima gefährden?

Jetzt stellt sich die Frage, was ist eigentlich "schlimmer"? "Böse" synthetische Tenside, Mineralöle etc., die schlecht abbaubar sind, oder durch Wertlegung auf "gute" pflanzliche Rohstoffe den Lebensraum bedrohter Arten und unser Klima gefährden?
Re: Palmölfreie Produkte
Etwas OT, aber trotzdem interessant: Nutzung nachwachsender Rohstoffe
Ja, auch ich bin da im Dilemma. Ich finde zB auch nichts Böses an Mineralölen für die Hautpflege, wäre da nicht das Problem der Abbaubarkeit. Außerdem, auch da sollten wir nicht verschwenden, wir wissen nicht, wie lange noch ausreichend vorhanden ist.
Das geht jetzt absolut am Thema vorbei, aber ich fürchte, um nachhaltig sein zu können, muss einfach das Wachstum der Weltbevölkerung stark zurückgehen. Aber versuchen kann man es ja.
Ich persönlich möchte keine "synthetischen" Tenside verwenden, da ich fürchte, dass sie umweltschädlicher im Abwasser sind als Natron, Zitronensäure und Seife. Alles natürlich in Maßen und nicht in Massen.
Ja, auch ich bin da im Dilemma. Ich finde zB auch nichts Böses an Mineralölen für die Hautpflege, wäre da nicht das Problem der Abbaubarkeit. Außerdem, auch da sollten wir nicht verschwenden, wir wissen nicht, wie lange noch ausreichend vorhanden ist.
Das geht jetzt absolut am Thema vorbei, aber ich fürchte, um nachhaltig sein zu können, muss einfach das Wachstum der Weltbevölkerung stark zurückgehen. Aber versuchen kann man es ja.
Ich persönlich möchte keine "synthetischen" Tenside verwenden, da ich fürchte, dass sie umweltschädlicher im Abwasser sind als Natron, Zitronensäure und Seife. Alles natürlich in Maßen und nicht in Massen.
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