Langhaarnetzwerk

*Ironieschild hochhalt* Das warn Witz, mir hat einmal eine Verwandte diesen Abschneide-Kommentar verpasst mit den Worten, es würde nicht mehr passen in meinem Alter. Da war ich Mitte 20. ö.ö Aber ich gebe unverwunden zu, dass mein Satzbau diese Info nicht hergab.

Ich hab neulich ne relativ alte, gebotoxte Frau in der Stadt gesehen. An der waren mit Abstand das schönste die langen Haare, die vom Rest abgelenkt haben, der schon sehr ins unschöne verändert war.

Weils gerade dazu passt.

Ich habe eine Kollegin mit langen Haaren, die reichen ihr nicht mal bis BH-Verschluß und das nach all den Jahren des Wachsenlassens. Ihre Haare wachsen sehr langsam, werden mit Haarspray und Silischampoo gequält. Ich sage nichts dagegen und lasse sie machen, sie ist so überzeugt.

Heute meinte sie, meine Haare sähen heute so toll aus. Man, das tat sehr gut, gestern die Zwei-Stunden-Henna-Anwendung hat auch einen dollen Glanz gezaubert. Dann nimmt sie die Haare und meint, die Spitzen müßten gekürzt werden. Ob sie denn morgen mal ihre Schere mitbringen soll, sie habe eine richtige Friseurschere. Dankend lehnte ich ab, ich hätte selbst eine solche Schere und mache das lieber selbst.

Die Spitzen sind schon hin, da hat sie Recht, allerdings halte ich meinen Plan ein. Da wird ja schon ein halbes Jahr vorher geplant, wann die Haare um wieviel geschnitten werden. Am 15.1.2015 ist mein nächster Schneidetag, da fallen 2 cm. So etwas kann man natürlich niemandem erklären, der nicht so eine ähnliche Macke hat.

Hihi @ Ostwind, ungefähr in dem Zeitraum will ich auch ca 2 cm trimmen lassen

@ Mekarie:
Durch das Forum und wenn die Haare länger werden, steigert sich das Haarselbstbewusstsein automatisch finde ich. Es ist ja oft so: fühlt man sich wohl und ist zufrieden mit sich selbst, kommt das bei anderen positiv an und sie geben dir das auch wieder zurück.
Wenn du dich unwohl fühlst, spürt das dein Umfeld weshalb solche Kommentare entstehen könnten. Also trag deine Haare einfach mit Selbstbewusstsein, der Rest kommt von ganz allein


Mir haben gestern dauernd Leute in der Uni Komplimente gemacht Ich hatte einen Kleid/Pulli an was viele toll fanden (waren Eulen drauf) aber es kamen auch richtig viele Haarkommentare.
Hatte die Forke die mein Freund für mich gemacht hatte in einem normalen french pinless.
Die Forke selbst, die Frisur an sich und sogar meine Haarlänge und -gesundheit wurden erwähnt (von verschiedenen Personen. Und ich trage oft Flechtdutts in der Uni also war es nichts "besonderes").
Über meine Haargesundheit habe ich fast noch nie was positives gehört, deshalb war ich überrascht aber umso mehr erfreut ^^
Mein Langhaarherz war gestern ganz ganz glücklich

LarissaLuna hat geschrieben:Ich hab neulich ne relativ alte, gebotoxte Frau in der Stadt gesehen. An der waren mit Abstand das schönste die langen Haare, die vom Rest abgelenkt haben, der schon sehr ins unschöne verändert war.

Weils gerade dazu passt.

Stift, Essstäbchen, Ast, Knochen usw. kennen wir ja schon, aber ich hab mal was neues; mein Haarstab wurde neulich als Stecker bezeichnet. Weil man das Ding ja in die Haare steckt

Ich war eben auf dem Geburtstag meiner Oma und habe mich mit meinem Bruder drüber unterhalten, was er wunderlich findet, denn für ihn als absoluter Hipster bin ich wunderlich. Da warf meine kleine Schwester nur ein "aber ihre Haare sehen cool aus." Er daraufhin: "Ja das ist mir heute auch aufgefallen." Sowas habe ich von ihm noch nie gehört. Er steht sonst nur auf blond gefärbte halblange Haare mit jeder Menge Stylingkrempel und Haarspray und nicht auf geflochtene Hochsteckfrisuren, aber ich habe mich natürlich gefreut.

@ Colourphoenix und Goldie: Ich freu mich richtig für euch, voll cool! (:

Goldhaar hat geschrieben:Sowas habe ich von ihm noch nie gehört. Er steht sonst nur auf blond gefärbte halblange Haare mit jeder Menge Stylingkrempel und Haarspray

Oh ja, den Typus kenne ich- ganz grausam! Im Alter zwischen ca. 13-16 sehen echt viele Mädchen einfach fast identisch aus: Haare blondiert, zu Tode geglättet, kurz vor BSL, die Enden total filzig (wird einfach drüber geglättet) und selbst bei Bewegung hält sich alles an Ort und Stelle durch die 10 Liter Haarspray. War bei uns in der Klasse auch so. Wobei ich es gar nicht gut finde, wenn Eltern ihren (heute muss ich es einfach so sehen, auch wenn ich mir damals schon sehr erwachsen vorkam) Kindern erlauben, sich schon monatlich Chemie auf den Kopf zu knallen, um sich irgendeinem Trend anzupassen, statt ihnen beizubringen, dass jeder Mensch schon von Natur aus ganz richtig ist und man sowas noch machen kann, wenn man volljährig ist... Wenn wir damals nach der Schule spielen" wollten, bestand der Tag daraus, dass ich entweder einer Freundin beim Haare tönen/färben oder beim Schminken helfen musste. Wobei es mit 16-18 auch nochmal was anderes ist, als mit etwa 13...
Aber das wird jetzt auch sehr OT, also lassen wir das.

Fuchaface, das ist nicht nur die Schuld der Eltern. Ich war was Schminken, Haarstyling und den ganzen Krempel angeht ein echter Spätzünder und habe das eben nicht gemacht, bevor ich 16 war. Angefangen habe ich dann letztendlich damit, weil ich in der Schule richtig schlimm gemobbt wurde. Wobei wir wieder bei Kommentaren von Außenstehenden wären...
Auch wenn es im Laufe der Jahre etwas besser geworden ist, das habe ich nie so ganz verwunden und habe immer noch üble Komplexe. Zum Beispiel kann ich nach wie vor nicht ungeschminkt oder mit zotteligen Haaren aus dem Haus gehen.
Dann lieber (bis zu einem gewissen Grad) Schminke und Chemie...

Edit:
Bitte jetzt nicht falsch verstehen. Ich will hier nicht meine emotionalen Probleme diskutieren oder so.
Ich wollte damit lediglich sagen, dass anders zu sein gerade in dem Alter nicht so einfach ist. Zum Einen weil man einfach in seiner Persönlichkeit noch nicht so gefestigt ist und zum Anderen weil das gleichaltrige Umfeld darauf teilweise wenig tolerant reagiert.
Außerdem hat wohl jeder von uns in dem Alter was blödes gemacht. Sowas sollte man einfach nicht allzu eng sehen und unter Jugendsünden abhaken.

Man wird heutzutage schon gemobbt in der Schule, weil man ungeschminkt ist?! Krass. O.O

Ich hab mit 12 schon dumme Kommentare von Mitschülerinnen bekommen, wenn ich drei Tage hintereinander dieselbe Hose anhatte. War halt zu der Zeit, als allen anderen auf einmal das Äußere total wichtig geworden ist, während ich immer noch das angezogen hab, was meine Mutter mir rausgelegt hat.

Meine Haare wurden damals auch immer negativ kommentiert, aber das lag daran, dass ich einen total kurzen Pony hatte, der an mir einfach nur schrecklich aussah.

Ich war in meiner Klasse lange die einzige, die sich geschminkt hat. So mit 15 hab ich angefangen, die anderen erst Jahre später. Dafür hab ich keinen Wert auf Markenklamotten gelegt. Aber eigentlich waren wir alle sehr tolerant. Chucks und Levis wurden gerne getragen, ansonsten einfache selbstgefärbte, abgeschnittene T-Shirts aus dem Fünferpack. Und wenn du keine Levis hattest, hattest du halt keine. Auch C&A-Jeans kann man kaputtschneiden.

Ich wurde auch gemobbt, weil ich meine langen Haare nicht täglich gewaschen habe und nicht geschminkt war, das bin ich bis heute nicht und damit war ich bei uns zwar nicht die einzige, aber eine absolute Minderheit. Das bin ich heute noch, aber heute komme ich damit gut klar. In meiner Branche ist das dann doch häufiger und ich hätte meinen Praktikumsplatz gar nicht bekommen, wenn ich aufgetaket gewesen wäre.

Danke, Julianna, ja mich hats auch gefreut, aber war echt baff. Im nächsten Halbsatz meinte mein Bruder (übrigens 25) dann, dass er sich niemals eine hässliche Freundin suchen würde.

Athelas hat geschrieben:Fuchaface, das ist nicht nur die Schuld der Eltern.

Dass sie es alleine (bzw. immer) "Schuld" sind, habe ich ja auch gar nicht behaupten wollen. Von Schuld kann meiner Meinung nach generell nicht wirklich die Rede sein, es schadet ja im Endeffekt niemandem, außer einem selbst, weil man danach womöglich blöder aussieht als vorher. Ist halt Chemie, die man sich da auf den Kopf knallt und in manchen Fällen ist das auch nicht sehr gesund. Ich finde es bei jungen Menschen einfach nicht notwendig und habe da persönlich schon fragwürdige Erlebnisse gehabt, wo etwa die Mutter einer Freundin ihrer vierzehnjährigen Tochter die zweite Blondierung vom Einkaufen mitbrachte, nachdem die erste schon fehlschlug und ein ganz komisch orange-farbenes Ergebnis brachte. Statt dass dann mal beim Färben mit drauf geschaut wird, man zum Friseur geht oder einfach einen Schlussstrich setzt.

Ich selbst wurde wegen meiner Haare auch schon in der Schule gemobbt, durfte mir aber nie die Haare dunkelbraun tönen (ich wollte das rot loswerden). Und im Nachhinein bin ich auch froh darüber, dass meine Eltern es mir nicht erlaubt und mir gesagt haben, dass ich eine tolle Haarfarbe hätte - egal, was andere sagen. Kinder und Jugendliche können zwar manchmal ganz schön gemein sein, aber die Lösung ist meines Erachtens nach nicht, das Kind auch noch darin zu bestärken, dass es sich dem "Gruppenzwang" beugen muss, indem man nichts dagegen sagt (ob sich ans Gebot gehalten wird, ist ja was anderes, aber zumindest muss man es nicht noch, wie im oben genannten Beispiel, unterstützen). Mittlerweile bin ich zwar in dem Alter, wo ich selbst entscheiden dürfte - will aber gar nicht mehr, weil ich dadurch darin bestärkt wurde, zu meiner Haarfarbe zu stehen.

Etwas anderes ist es natürlich, wenn heimlich bei einer Freundin gefärbt oder getönt wird, obwohl Mama und Papa nein sagen - da haben die Eltern halt einfach keinen Hebel dran und ja, auch solche Fälle kenne ich. Im Endeffekt hast du aber Recht - Haare wachsen nach und jeder begeht in seiner Jugend irgendwelche Sünden, das kann man als Eltern einfach nicht verhindern.