Hallihallo, ich pack' zuerst nochmal was in den Spoiler
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- Glaub mir, auch wenn ich da echt immer geguckt hab, dass ich ich da immer optimistisch bleibe, war das nicht immer einfach. Klar gab es da auch Rückschläge, zB habe ich während des Aufenthalts im KH zusätzlich erst hohes Fieber und danach direkt eine Magen-Darm-Entzündung bekommen - trotz strengster Maßnahmen etc pp. Das hat mich extrem wütend gemacht, denn für mich hieß das, dass ich noch länger dort bleiben müsste
Aber irgendwie war das dann nur noch mehr Ansporn und war dann wiederum quasi fördernd für mein Durchhaltevermögen
Psychisch - da kann ich gar nicht viel zu sagen irgendwie. Natürlich war mir bewusst, dass ich in einer ziemlich heiklen Lage war und dass es ein harter und steiniger Weg werden würde bis zur Gesundung (als ich natürlich noch von aplastischer Anämie ausging, also bis kurz vor Weihnachten). Das klingt jetzt total bekloppt, aber ich hab immer nur gedacht "Ich will diese Scheiße nicht" und für mich stand immer fest, dass ich definitiv gesund werde und alles überstehe - Frage war immer nur wie und wann. Schließlich dachte ich "wenn du schon wie ein Zombie durch die Welt gestapft bist und mit deinen beschissenen Werten noch einigermaßen "funktioniert" hast und das selbst die Ärzte überrascht hat, dann überstehst du auch sowas, es kann ja nur besser werden". Dazu muss ich aber auch sagen, dass mein Freund mir immer unglaublich viel Kraft gegeben hat und mir ganz viel Mut gemacht hat, sonst wäre das wahrscheinlich auch anders gewesen und ich hätte wahrscheinlich auch irgendwann den Kopf in den Sand gesteckt. Aufmuntern war bei mir ganz einfach irgendwie. Ich habe mich über zig Kleinigkeiten gefreut. Am meisten aber über jeden noch so kleinen Fortschritt. ZB wenn meine Körpertemperatur wieder niedriger war oder das Krankenhausessen gut war (ich durfte ja eh kaum was vernünftiges essen)
Meine Emotionen konnte ich erst viel später rauslassen. Erst, als mein Hausarzt mir mitteilte, dass die Gefahr gebannt sei, habe ich eine halbe Ewigkeit erstmal vor Freude geweint. Ich hab zum 1. Mal richtig bewusst gemerkt, dass ich unglaubliches Glück hatte und doch keine lebensbedrohliche Krankheit hatte und dass ich quasi eine 2. "Chance" bekommen hab. Man lernt das Leben nochmal richtig schätzen, finde ich. Erst ein paar Tage später war mir so richtig bewusst, wie ernst die Lage eigentlich wirklich war und was für einen Mist ich da durchgemacht hab. Das hat ja alles viel Kraft gekostet, und endlich konnte ich die ganze Anspannung loswerden und hab erstmal die ganzen unschönen Gefühle rausgelassen. Und das war's dann auch schon
Bezüglich unangenehmer Untersuchungen - klar, da hatte ich auch teilweise echt Schiss, aber ich hab mir immer gedacht "Komm, da musst du jetzt durch, ist ja nur, damit sie dir noch besser helfen können. In XX Minuten/ Stunden hast du es ja auch schon geschafft". Vor der Knochenmarkbiopsie hatte ich auch ziemlichen ... Respekt
Man sagte mir, sie könnten es nur lokal betäuben oder mir alternativ noch zusätzlich etwas zum "Schlummern" geben, dann müsste ich aber sehr lange nüchtern bleiben. Habe erst überlegt und mir dann gedacht "wenn es doch schmerzfreier geht, warum nicht" und hab dann noch zusätzlich etwas bekommen. Man wird da ja nicht voll narkotisiert und kriegt das schon alles mit, aber es ging irgendwie. Die Prozedur wurde im Krankenzimmer durchgeführt und ich musste in meinem Bett auf dem Bauch liegen mit halb heruntergezogener Hose. Der Eingriff an sich war erträglich, anfangs schon unangenehm und etwas schmerzhaft, aber dann ging es und nach schätzungsweise 15 Minuten war das auch schon vorbei. Die Stelle der Punktion ist halt echt bescheiden (ist ja am Becken in der Nähe vom Steiß) und dadurch hatte ich dann tagelang noch Schmerzen, konnte nicht gescheit sitzen und liegen, das war eigentlich das nervigste an der ganzen Geschichte. Mal abgesehen vom Warten auf die Ergebnisse...
Zu den Transfusionen - ich fand das war ein richtig tolles, berauschendes Gefühl immer
Das kühle, erfrischende Blut... ich empfand das als sehr angenehm. Aus irgendeinem Grund musste ich immer schrecklich viel grinsen und lachen, während ich das Blut zugeführt bekam. Wie auf Droge irgendwie
Danach habe ich mich auch immer richtig gut gefühlt, vor allem stärker.
Hmm, fremdgesteuert fühle ich mich jetzt (!) nicht mehr. Davor schon. Als hätte man nicht einmal mehr genug Kraft, seinen eigenen Körper zu kontrollieren (war ja auch im Grunde so), also in dem Sinne fühlte ich mich schon machtlos. Das besserte sich auch erst langsam, ich würde sagen nachdem ich dann aus dem KH entlassen wurde wurde es langsam besser. Schmerzen - die hatte ich anfangs ganz stark. Ich hatte ja kaum Blut im Körper, und dadurch stieß mein Herz jedes Mal an seine Belastungsgrenzen und pumpte, was das Zeug hielt. Das hat mir wiederum extreme Kopfschmerzen bereitet. Ich habe dieses Pulsieren nämlich auch im Kopf gespürt, und es kam mir fast jeden Tag so vor, als würde gleich mein Schädel explodieren. Das war allerdings noch, bevor ich ins Krankenhaus kam. Ansonsten war ich immer unglaublich schlapp und müde.
Zu meinen Haaren: ich bleibe erstmal bei den
Khadi-Sachen. Ich öle nun meine Haare regelmäßig mit dem Amla-Öl über Nacht ein (mindestens 2x die Woche lautet mein Plan). Das Pulver funktioniert nach wie vor erstaunlich gut. Die Haare fühlen sich schon jetzt besser an, vor allem die brüchigen Deckhaare am Oberkopf. Da nach den Pulverwäschen das Entwirren echt ein Kinderspiel ist, beuge ich so hoffentlich weiterem Haarbruch/ Spliss vor.
Nebenbei benutze ich noch
Alannas Leave In (draufklicken, wenn ihr zum Rezept wollt
). Das nutze ich jetzt schon längere Zeit, auch während meiner Krankheitsphase und ich bilde mir ein, dass es auch hilft.
Meine NHF ist mittlerweile auch schon recht weit gekommen (bei mir geht das immer ziemlich fix). Nahezu der gesamte Oberkopf ist jetzt in NHF. Ich mag das zwar nicht besonders an mir, aber es ist noch auszuhalten. Und wenn ich so meine Haare noch besser schonen kann, ziehe ich das erstmal weiter so durch. Ich möchte erstmal warten, bis sie sich wieder mehr erholt haben, bis ich wieder färbe. Noch traue ich mich nicht, die Angst, dass sie dann endgültig im Eimer sind und ich einen Kurzhaarschnitt bräuchte, überwiegt. Von der Länge habe ich noch nichts geopfert. Zwar habe ich als eines meiner Ziele "dichte Kante behalten" angegeben, aber ich möchte erstmal abwarten und dann kann ich ja immer noch schneiden. Ich stecke sie echt nonstop hoch - aus den Augen, aus dem Sinn eben - und versuche so, die blöde Haarzeit zu überbücken, bis sie irgendwann wieder offen vorzeigbar sind. Selbst auf meinen geliebten Konzerten, wo ich normalerweise immer offen trage, werde ich nun darauf verzichten und sie ordentlich wegpacken. Ich versuche einfach, mich jetzt schon auf den späteren "Wow- Moment" zu freuen, wenn ich sie nach langer Zeit guten Gewissens wieder offen tragen kann
Zum Abschluss hier noch 2 Schnappschüsse:
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...da war ich -mal wieder- am Schlafen. Ich weiß, Paintskills over 9000, aber da kann man immerhin den Stand der NHF einigermaßen sehen.
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...hier einer unserer beiden Kater, der unbedingt an meinen nassen Längen schnuppern musste
