Ich hab sie inzwischen endlich, endlich auf Hüftlänge. Ehrlich gesagt, meine Haare sind der einzige Teil meines Körpers, der mir wirklich total gefällt. An allem anderen meckere ich rum, aber meine Haare geben mir das Gefühl, gut auszusehen.
Ich hab mich auch längst an hochgesteckte Haare gewöhnt nd finde, die stehen mir auch. Ich mag den Überraschungseffekt, wenn ich sie aufmache. Ich mag es, die weibliche Kunst (na gut, nciht nur weibliche!) des Frisierens zu beherrschen und einen ganzen Haufen Frisuren im Repertoire zu haben. Ich genieße es, morgens überlegen zu können, was ich heute trage und mein Outfit auf die Forke abzustimmen LOL...
Ich finde auch nichts Schlimmes daran, die Aufmerksamkeit anderer Leute zu erregen, in so einem Moment. Man soll sein Licht nicht unter einen Scheffel stellen. Jeder hat was, wofür er gern beachtet wird. DAs sollte das Leben nicht bestimmen (meist ist man anderen sowieso egaler, als man glaubt), aber es ist nichts dabei, zuzugeben, daß man sich freut, wenn andere staunen, "wie machst du das bloß?" oder "wo hast du das gelernt?" oder auch "boah sind die lang"... Ich krieg ja viel öfter die Negativvariante, "die sind aber zu lang..."
Und auch ich habe das Gefühl größerer Naturverbundenheit mit langem Haar. Als wäre ich langhaarig mehr die, die ich sein sollte, von Natur aus. Auch komisch, denn ich schminke mich ja auch und trage hohe Absätze und pfusch der Natur auch sonst schon mal ins Handwerk. Aber kurze Haare kommen mir inzwischen gestutzt vor, wie kupierte Rassehundeohren, versteht Ihr? Als wollten sie dagegen an wachsen, gegen diesen Schneidedrang, diese exakten Schnitte, die immer nachgeschnitten werden müssen - die Natur stört da nur.
Meine Haare sind Teil von mir, aber sie haben ihren eigenen Charakter. Diese doppelte Eigenschaft gefällt mir.
Ich freue mich immer, wenn ich jemand mit langem Haar sehe, Männlein oder Weiblein. Ich sag auch inzwischen öfter mal was, mach ein Kompliment, spontan und ehrlich, auch Fremden gegenüber. In meinem Alter kann ich mir das leisten
