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Verfasst: 30.05.2012, 21:39
von Mai Glöckchen
Erst mal:
Nermal: Wow, ich wusste gar nicht, dass du selber bastelst! Die Tigerforke ist ja sowas von schön geworden. Wie die glänzt!

Und damit zu meiner Frage, ich hab grad schon angefangen zu suchen und etliche Seiten zurück geblättert und gelesen, ich weiß auch, dass die Frage öfter kommt, aber ich finde es grad einfach nicht. Zumal nicht, da jede Seite hier wieder 50 Stunden lädt...

Also: Wie bekomme ich ein glänzendes Finish?
Ich habe eben meine alte Amaranthforke und meinen Cocobolostab, die ich vor über einem Jahr gemacht habe, überarbeitet und möchte, dass die richtig dolle glänzen.
Lack ist bäh, das macht so eine Plastikoptik. Das hatte ich schon mal versucht, aber immerhin blieb das Amaranthholz schön himbeerfarbig.
Vorher hatte ich Antikwachs, das wurde seidenmatt für ein paar Wochen, dann musste ich nachwachsen und das Holz wurde immer dunkler. Das Cocobolo hat dadurch komplett die Maserung verloren. Das an sich so schön violettrote himbeerige Amaranth war so dunkel wie eine Aubergine.
Copperwves und Germanbird hatten glaube ich mal erklärt, dass sie die Forken erst grob schleifen, dann wässern, dann feiner schleifen, dann in Öl baden, dann feiner schleifen und so weiter.

Ist die Reihenfolge richtig? Hab ich mir das richtig gemerkt? Und krieg ich damit Glänzeholz? Also dauerhaft glänzig?

Lieben Dank,
Mai Glöckchen

Verfasst: 30.05.2012, 22:25
von germanbird
Mai Glöckchen hat geschrieben:Und krieg ich damit Glänzeholz? Also dauerhaft glänzig?
Lieben Dank,
Mai Glöckchen
Also so spiegelglänzend auf Dauer würde ich behaupten geht nur mit Lack.

Bei hartem Holz ist das Ergebniss mit ganz gründlich und oft schleifen auch gut, aber halt kein "Glasglanz".
Was alles verbessert ist am Schluss mit einer Nylonstrumpfhose und bisserl Wachs (BienenWachs) pollieren... oder mit Dreml und entsprechenden Aufsatz

Verfasst: 30.05.2012, 22:36
von Berenice
Ich schließe mich germanbird an - richtig dauerhafter Glanz ist nur mit Lack möglich.

Mit dem richtigen Dremelaufsatz (abhängig vom Holz) und Polierpaste bekommt man schon ein schönes Oberflächenfinish aber das ist halt nicht von Dauer.
Meiner Meinung nach muss man sich entscheiden was einem wichtiger ist - naturbelassenes Holz (dazu zählen für mich auch Oberfächenbehandungen mit Bienenwachs oder Öl) oder eben Lackoptik.

Verfasst: 31.05.2012, 06:59
von sumpfacker
Leinöl, Bienenwachsgemisch härtet aus und man kann es gut wieder aufpolieren. Leinöl ist der Bestandteil der aushärtet. Wird bei Restauratoren gerne benutzt die Mischung.

Verfasst: 31.05.2012, 09:07
von bunt
@sumpfacker: Weiß du in welchem Verhältnis man das mischt? 1:1?

Hab auch noch mal 2 Stück fast fertig:

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Verfasst: 31.05.2012, 09:13
von Haarzwerg
Bunt, die untere ist soooo schön. Das Grün und die Blätter. Ich beneide euch, dass ich das alle so gut könnt :).

Verfasst: 31.05.2012, 09:17
von bunt
@Haarzwerg: Danke! Das ist aber alles gar nicht so schwer, man brauch nur ewig Gedult :-D

Verfasst: 31.05.2012, 09:42
von Hedda
Hey, bunt :) Hab mal ne Frage zu der echt klasse aussehenden zweiten Haarforke :) Wie/Womit hast du die Blätter draufgemalt und was ist das für ein Grün? Das ist nämlich echt ein toller Ton! Erstrecht mit dem "Verlauf", dass nicht einfach alles einfarbig ist. Hast du dafür an verschiedenen Stellen mehr bzw. weniger Schichten gemacht?

Verfasst: 31.05.2012, 09:47
von bunt
@Hedda:

Die Blätter sind mit einem "Brennpeter" gebrannt. Ich weiß gerade nicht wie die Dinger richtig heißen :oops: Sowas hier:
http://www.ebay.de/itm/24-teiliges-Bran ... 4ab7d99c52

Die Farbe ist einfach verdünnte Tempera-Malfarbe, grün und ocker und Wasser, und die unterschiedliche Färbung kam durchs Holz.
War also mehr Zufall und schwer reproduzierbar.

Verfasst: 31.05.2012, 09:49
von germanbird
sumpfacker hat geschrieben:Leinöl, Bienenwachsgemisch härtet aus und man kann es gut wieder aufpolieren. Leinöl ist der Bestandteil der aushärtet. Wird bei Restauratoren gerne benutzt die Mischung.
Hab irgendwas im Hinterkopf das Leinöl Holz dolle nachdunkeln lässt, gerade bei hellen Hölzern sollte man das bedenken...
Wie ist deine Erfahrung damit Sumpfacker?

Verfasst: 31.05.2012, 10:00
von Amorphis
Ich hab auch nochmal eine Frage: Habe mir gerade eine Forke schwarz gebeizt, muss diese aber noch glattfeilen. Geht das überhaupt? Kommt mir bestimmt die ganze Farbe entgegen... ich gehe auch fast davon aus, dass ich die Forke mit Klarlack lackieren muss, damit bei Feuchtigkeit auch wirklich nichts abfärbt... oder?

Verfasst: 31.05.2012, 10:22
von sumpfacker
Leinöl dunkelt schon etwas nach das stimmt, auf Ahorn würde ich es nicht nehmen. Verhältnis Biene 1/3 Leinöl 2/3 und vor allen Dingen hauchdünn in Schichten auftragen und immer zwischendrin trocknen lassen und aufpolieren.

Sonst wird das so ein komischer Belag der dann wieder komplett runter geschliffen werden muß.

Amorphis das kommt drauf an wie tief die Beize eindringen konnte die Wahrscheinlichkeit ist aber wohl groß das dir die Farbe beim richtigen schleifen wieder entgegen kommt. Aber es reicht doch ein Häärchenentfernschliff oder? Da dürfte dann doch die Farbe dick genug drauf sein. Ob Beize nach dem trocken abfärbt weiß ich nicht.

Verfasst: 31.05.2012, 11:13
von Amorphis
Danke Sumpfi, ich werds nachher mal ausprobieren.
Und wenn es nicht klappt, dann muss ich nochmal beizen und mach dann Lack drauf.
(Vielleicht entsteht beim abschleifen ja auch ein richtig tolles Muster :) )

Verfasst: 31.05.2012, 12:16
von Der Rote Faden
Wenn Du ganz zart anschleifst, müsste sich der Farbverlust in Grenzen halten.

Die Beize färbt auch im trockenen Zustand leicht ab. Lackieren musst Du aber nicht zwingend - gut ölen tut`s auch.

Verfasst: 31.05.2012, 13:31
von Amorphis
Na da bin ich mal gespannt - eine gebeizte Forke ölen! :D
Also wenn das keine Sauerei gibt, dann bin ich baff!