Langhaarnetzwerk

sariden hat geschrieben:Im Nachhinein finde ich es erschreckend, wie wenig die von Haaren und entsprechendem Werkzeug wissen, obwohl das ihr Beruf ist.

Das habe ich mir auch schon oft gedacht. Lernen die auch was brauchbares in der Ausbildung oder nur wie man möglichst viel Schaden beim Kunden anrichtet? (Sry, das ist böse )

Also ich muss mal ne Lanze für die haarschneidende Zunft brechen: die Friseure/Friseurinnen, die ich bisher erlebt habe, haben ihren Job WIRKLICH gut gemacht. Ich habe nur vorher ganz deutlich (aber höflich!) gesagt, was ich möchte und vor allem auch, was ich nicht möchte. Ich weiß, das gehört eigentlich in den anderen Thread, aber...

Die Ausbildung ist sicherlich nicht ganz einfach und es ist bestimmt nicht so, dass die der letzte Depp besteht. Nur liegt scheinbar bei den meisten Betrieben der Schwerpunkt nicht auf möglichst natürlicher Pflege und schonendem Umgang mit langen Haaren, sondern auf Ottilie Normalkundin - fescher Schnitt, gern auch kurz, Farbe, Strähnchen, Stufen und so weiter - man muss ja auch sehen, dass Ottilie beim Friseur war.

Bei uns Langhaars ist das halt anders - wir wollen z.B. nach nem Spitzenschnitt möglichst aussehen wie vorher, nur dass das ganz fusselige ab ist und die Länge geschont wird.

P.S.: war bisher immer egal, ob teuer, billig oder dazwischen, die waren alle total lieb und haben gemacht und getan und mich betüddelt. Danke an dieser Stelle an alle Friseure und Friseurinnen!

Aber irgendwie ist es schon seltsam, dass jede einzelne Friseurin, bei der ich im Laufe meines Lebens war - auch mit langen Haaren, ohne Färbung und explizitem Wachstumswunsch - ihr Bestes getan hat, mir die Haare zu schreddern. Die Bürste wird grundsätzlich vom Ansatz durch die nassen Haare gerissen, und wenn sie die Haare über die Rundbürste geföhnt haben, haben alle(!) die Föhndüse wirklich auf die Haare gedrückt!

Schon vor LHN-Zeiten habe ich mich immer gefragt, wieso gerade die Leute vom Fach sämtliche Grundsätze, die man in jeder Frauenzeitschrift lesen kann, komplett ignorieren.

Das frag ich mich auch schon mein Leben lang. Ich bin bisher nur einmal an ein Friseuse geraten, die gut war. Alle andern konnte man in der Pfeife rauchen und ich war als Kind bei so einigen, da ich keine langen Haare haben durfte. Im Erwachsenenleben ging ich nur alle paar Jubeljahre mal hin, aber das hat mir gereicht

Ich hatte eigentlich nur mit kurzen Haaren Probleme. Da hab ich zig mal gewechselt und kam dann doch immer fast heulend heim. Seit BSL* bin ich bei der selben bzw den selben zwei (im gleichen Salon) und die haben mir bis jetzt noch nichts schlimmes angetan. Ein mal ein cm mehr als vereinbart, das geht grad noch.

*du bist ein echtes Langhaar, wenn du Zeit in Haar-Länge umrechnest

Ich geh nicht mehr zum Friseur, weil ich da a) das Shampoo aufgedrückt krieg was da halt benutzt wird, b) wird das Haar beim Waschen so richtig schön zerknorkelt und zerzaust so das c) beim Kämmen (das immer, aber auch immer mit einem feinen Kamm von oben nach unten geschieht mir Haar ohne Ende ausgerissen werden.

Froschfrollein, kenn ich. Geh deshalb auch nicht mehr hin. Und böse ist auch, dass sie das Shampoo zweimal in jeden Zentimeter der Haare einmassieren, also von Kopfhaut bis Spitzen. Einmal nur in die Kopfhaut reicht doch, wenn man nicht mit Ölkur zum Friseur geht. Ausgespült wird die Brühe dann auch nicht lang genug, für meinen Geschmack.

Aber ich kann auch die Ehre der Friseure etwas retten.
Hab ja schon hier gepostet, dass ich beim Farbe-Angleichen an die NHF war, wo ich eine eklige Plastikbürste bekommen habe zum Föhnen...
Beim gleichen Friseur war dann eine ältere Dame zum Schneiden (leider ein Kurzhaar). Sie hat gefragt, welches Anti-Schuppen Shampoo die Friseurin ihr denn empfehlen könnte. Hätte nie erwartet, dass "Verwenden Sie besser kein Anti-Schuppen Shampoo, das macht alles nur schlimmer. Nehmen Sie lieber ein gutes Öl und machen Sie eine dicke Ölkur." Da war ich erstmal baff, denn aus dem Mund eines Friseurs, der nasse Haare mit einer Plastikbürste kämmt, fand ich das wirklich erstaunlich und auch lobenswert.

@Froschfrollein und Fakisimile: Das Problem mit dem Shampoo beim Friseur hab ich gelöst indem ich mir einfach zu Hause kurz vor dem Termin selbst die Haare wasche und dann noch mit feuchten Haaren zum Friseur gehe. Bei meinem Friseur ist das kein Problem, ich hab denen mal gesagt, dass ich sehr empfindliche Kopfhaut habe und nicht jedes Produkt vertrage. Ich entwirre auch selbst zu Hause die noch feuchten Haare. Meine Friseurin braucht dann nur noch ein wenig nachentwirren. Das geht dann auch meist sanft und schnell.

Meist wird nur das Pony geschnitten und sie macht auch immer Spitzenkontrolle (dann kommen je nach Bedarf 1-2cm weg oder auch mal gar nichts). Einmal im Jahr gibts nen Splissschnitt, da ist sie immer sehr gründlich und nimmt sich viel Zeit.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Haare dann nach dem Schneiden auch schon fast trocken sind, d.h. sie werden dann auch nicht geföhnt.
Natürlich kostet das dann auch alles viel weniger, dafür bin ich mit dem Trinkgeld großzügig. Wellness-Extras wie Kopfhautmassage usw. sind mir nicht so wichtig.

Wenn ich zum Friseur gehe, dann bitte ich darum, dass man mir meine Haare einfach nur nass macht, entweder am Waschbecken oder mit einer Sprühflasche. Sollte jemand deswegen verwundert sein, sage ich, dass ich viele Shampoos nicht vertragen würde (bisher wurde das aber meinst direkt akzeptiert).

Fönen: Das habe ich schon jahrelang immer selbst gemacht oder bin mit nassen Haaren gegangen, weil ich es auch nicht leiden kann, wenn man mir die Haare direkt am Kopf fönt.

Diese beiden Faktoren haben schon mal geholfen, mich beim Friseur wohlzufühlen. Würde auch jedem empfehlen, einfach den Mut zu haben, sein eigenes Shampoo mitzubringen oder eben nur darum zu bitten, dass die Haare ohne alles nass gemacht werden.

Ich lasse meine Haare grundsätzlich immer trocken schneiden - war als Langhaarkind schon so und ist jetzt auch wieder so (dazwischen war ich ja mal ein "Kurzhaar" und da gabs halt beim Friseur das volle Programm). War noch nie ein Problem.

Ich durfte bei meinem Friseur, bei dem ich meine Tressen hab hochsetzen lassen, immer mein Shampoo mitbringen, genau aus dem Grund, den Alanna auch genannt hat. Und das wurde ohne Murren akzeptiert

Froschfrollein hat geschrieben:Ich geh nicht mehr zum Friseur, weil ich da a) das Shampoo aufgedrückt krieg was da halt benutzt wird, b) wird das Haar beim Waschen so richtig schön zerknorkelt und zerzaust so das c) beim Kämmen (das immer, aber auch immer mit einem feinen Kamm von oben nach unten geschieht mir Haar ohne Ende ausgerissen werden.

Ich konnte mich kürzlich überwinden, meine Friseurin zu fragen, ob ich in Zukunft mein eigenes Shampoo und Spülung mitnehmen dürfte. War kein Problem. Sie meinte, das würden einige Leute so machen. Ich nehme dann extra ein Shampoo und Condi der SEHR geschmeidige, leicht kämmbare Haare macht - seither ist es vorbei mit Rupfen! Und zusätzlich hab ich keine Silikone und Co. mehr auf dem Kopf!

Faksimile hat geschrieben:Da war ich erstmal baff, denn aus dem Mund eines Friseurs, der nasse Haare mit einer Plastikbürste kämmt, fand ich das wirklich erstaunlich und auch lobenswert.

Darf ich mal fragen - das habe ich nie verstanden: Was ist denn so schlimm an einer Plastikbürste? Ich habe auch eine Plastikbürste mit diesen runden Noppen am Ende, und keine andere Brüste gleitet bei mir so sanft durchs Haar wie diese!

Ich habe keine mit Borsten drin (so wie hier: http://www.google.ch/imgres?imgurl=http ... 73&ndsp=39)

....sondern ich hab sowas hier (hihi): http://www.ebay.de/itm/Plastik-Haarburs ... 3a955134c5

Lava, ich mag Plastikbürsten einfach nicht.
Vor allem bei nassen Haaren ziept das extrem bei mir und führt zu Knoten, die ja eigentlich entfernt werden sollen. Bürsten insgesamt ist auch trocken grenzwertig. Bin schon vor einigen Jahren umgestiegen auf grobe Holzkämme, denn damit kommen meine Haare zurecht.

Aber es freut mich, dass deine Haare mit einer Bürste zurecht kommen. Denn damit kann man so herrliche Kopfhautmassagen machen.

Das Problem bei den allermeisten Plastiksachen ist einfach, dass sie Grate haben. Ich denke, die meisten Sachen werden gegossen, da lässt sich das nicht vermeiden, wenn nicht jede einzelne Borste nachbearbeitet wird, was einfach nicht gewährleistet werden kann. Und Grate fressen bzw schreddern gerne Haare. Deswegen benutzen die meisten lieber Holz oder Horn, Materialien, die gesägt werden müssen.