Guten Abend zusammen,
ich habe vergangenes Wochenende meine erste Lush-Erfahrung hinter mir nach zwei Jahren Färben mit Henna von Sante und Tol.
Benutzt habe ich 2 Quadrate vom Caca Noir um meine untere Haarhälfte (Undercolor meine ich) nachzudunkeln. Die war ehemals chemie-schwarz und mit Henna zu einem dunkeln braun mit starkem Rotschimmer aufgehellt, der Ansatz natur-dunkelblond.
Das Anrühren ging mit 70° heißem Wassert aus dem Teekocher besser als ich erwartet hatte, habe den Block vorher nicht gerieben, nur die 2 Quardrate je nochmals halbiert.
Auf weitere Zutaten hab ich verzichtet, da ich mir das Färbe-Ergebnis erstmal unverfälscht begutachten wollte.
Nachdem die Masse die gewünschte Konsistenz und Farbe von dem leckeren Spinat aus der Schulküche hatte, waren immer noch einige kleine Klümpchen übrig, die ich dann aber aufgrund der einsetzenden Abkühlung in Kauf genommen habe.
Auftragen ließ es es recht gut, nicht besser oder schlechter als anderes Henna, mit dem ich bisher herumgepampt habe. Die pflegende Wirkung der Kakaobutter an den Händen hätte ich gerne ausprobiert, da ich es mir aber nicht leisten kann mit schwarzen Nagelbetten auf Arbeit zu erscheinen, musste ich das leider sein lassen und Handschuhe benutzen

Habe den Ansatz von unten nach oben (soll heißen vom Nacken-Haaransatz immer strähnenweise etwa einen Zoll weiter nach oben) ordentlich dick eingeschmandet und dann die Längen. Den letzten Rest, den ich noch übrig hatte, und der dann schon kalt war (auf die Idee mit dem Wasserbad bin ich leider nicht gekommen, aber jetzt kenne ich mich ja aus

) habe ich in meiner kürzeren Stirnsträhne verteilt, bei der das Chemieschwarz schon rausgewachsen ist und die vor her nur mit Tol rot extra-stark gefärbt war.
Weil ich einerseits Angst vor einem Grün/Blaustich auf den aschblonden Ansätzen und besonders den ganz hellen Nackenhaaren hatte, und andererseits auch momentan keinen zu krassen Kontrast zu den hennaroten Deckhaaren möchte, hab ich die ganze Sache dann in Frischhaltefolie gewickelt und mich die nächsten 4 Stunden dem Abspülen und Zocken zugewendet, zwischendurch hin und wieder mal den Schädel warm angeföhnt.
Das Rauswaschen ging relativ leicht, da ich die Pampe ja nicht an der Luft getrocknet hatte. Bin da aber eh ziemlich schmerzfrei und finde auch generell nicht, dass Henna sich schlechter ausspült als Chemie - da hab ich früher unübertrieben 20 Minuten am Stück spülen müssen, bis das Wasser nicht mehr orange rauslief, und die Dusche war dann auch total eingesaut - insofern ist PHF ausspülen meines Erachtens zwar krümeliger, aber nicht zeitauwendiger oder dreckiger als jede andere Färberei.
Nachdem der grobe Dreck raus war hab ich mir den Schopf mit Haarseife eingeschäumt und danach nochmals ausgiebig gespült. Saure Rinse danach mit 10 ml Zitronensaft auf so ungefähr anderthalb Liter Wasser gemacht, uns das wars auch schon, kein Conditioner, da die Haare sich bereits nach dem Einseifen einwandfrei mit den Fingern durchkämmen ließen.
Von der Hartnäckigkeit der Kakaobutter war ich doch überrascht, normalerweise bleiben mit der Seife meine Haare nie fettig, aber nach dem Färben hab ich mich doch sehr gewundert, wieso die Haare nicht richtig trocken werden, bis mir das auffielt: Mensch die sind nicht mehr nass, die sind noch voll Butter

Hab ich dann aber über Nacht dringelassen, so eine schöne Kakaobutterkur kann ja nicht schaden, abgesehen davon, dass ich ohnehin ein riesen Fan jeglicher aus der Kakaobohne hergestellter Produkte bin

Am nächsten Tag hab ichs mir dann aber abends doch rausgewaschen weil ich Montags ja wieder auf die Straße musste. Ein bisschen trocken sind sie durch die nochmalige Wäsche schon geworden, aber mit Sante-Henna sah das oft noch viel ärger aus.
Und das Färbe-Ergebnis: Ja das war dann ein wenig ernüchternd. Anfangs war gar nichts zu sehen, aber das war ja auch zu erwarten. Auch nach drei Tagen waren die Ansätze zwar nachgedunkelt, aber trotzdem noch mehr dunkel-aschblond als schwarz, nur der leichte Grünstich, der direkt nach dem Trocknen noch zu sehen war, ist zum Glück verschwunden. Naja, war nicht vorpigmentiert, insofern kann ich mich da nicht beschweren. Auf den Längen, die ja vorher schonmal schwarz und nur mit rotem Henna aufgehellt waren, ist der Ton zwar auf ein dunkles Schokobraun abgedunkelt, aber ich hatte mir eigentlich Schwarz erhofft.
Interessant finde ich noch, dass die Strähne vorn, die ich mit der schon kalten Caca eingematscht hatte, sogut wie gar nichts abgekriegt hat, also da ist wirklich nur mit viel Fantasie eine minimale Abdunklung zu erkennen. Merke: Nächstes Mal schön warm halten, die Pampe
Zum Schwarz färben werd ich das Caca Noir in Reinform nicht mehr benutzen, nur noch für Mischungen. Nachdem ich den Thread hier durch habe weiß ich ja nun, dass ich dazu Khadi Schwarz nehmen muss!
