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Verfasst: 21.08.2008, 23:17
von Waldelbin
Oh, das hast Du wunderschön gesagt, Rapunzelchen.
Ich werde mit Ü40 im Traum nicht daran denken mir meine Haare abzuschneiden!
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es ein entspannteres, ausgeglicheneres Gefühl ist, wenn man sich aus der "Trend-Schiene" ausklinkt und macht, was man selbst wirklich will. Vielleicht ist es diese Freiheit und innere Stärke, die einen Teil der von Albis beschriebenen Aura ausmacht....
lg Waldelbin
Verfasst: 22.08.2008, 08:15
von lucky
lange haare zu haben
sind nicht in dem immer schneller werdenden trendwechsel möglich.
sie wachsen halt nicht von heute auf morgen lang.
sie sind kostbar und kein billiger modeschmuck.
Verfasst: 22.08.2008, 15:12
von Rapunzelchen
das sehe ich genauso. Es dauert Jahre und Jahrzehnte, bis sie so wunderschön lang werden.
Verfasst: 22.08.2008, 18:00
von Eilantha
Ich kann es mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen, mit 40 (hab da ja nimmer so arg lang hin

) die Haare abzuschneiden. Aber vielleicht denk ich mir mit 40: "Ach Mensch, lass ich mir mal wieder die Haare schneiden."
Weiß man ja alles nicht, obwohl es vielleicht schwer vorstellbar ist. Aber! Wenn ich sie abschneiden lassen sollte (!), dann nur weil ich und zwar ich alleine das will. Nicht um jünger/frecher/flippiger/blabla-iger/was-auch-immer-iger zu wirken, sondern wirklich nur, weil ICH (!!!) das will!
Verfasst: 05.10.2008, 15:46
von Blondschopf
ich weiß wieso wir das gesagt kriegen!!! *wildrumüberlegthab!*
Es verhält sich so:
Wenn man seinem alternden Volk eintrichtert, dass man ab 40, 50 oder 60 kurzes Haar zu haben HAT, dann muss man seine Zivis im Altenheim nicht in HaarPFLEGE trainieren! Wäre ja teuer und aufwändig, Haare von älteren Menschen irgendwann mal pflegen zu müssen wenn sie 90 sind, so erledigt das die Mode für unser "Gesundheits"-System!!!!
Ihr merkt.... der Verschwörungstheoretiker in mir hat gesprochen.........
Verfasst: 05.10.2008, 19:01
von Timmy
Meine Mom ist jetzt 44 Jahre, und lässt sie jetzt nicht kurz schneiden, im gegenteil sie lässt sie auf bsl wachsen. also ich kenn schon ein paar, die mit über 40 noch lange haare haben , aber die meisten schneiden sich die haare schulterlang, dann die stufen und dann ist der bob auch nicht mehr weit. tl
Verfasst: 05.10.2008, 19:05
von Nightbird
Meine Mutter ist jetzt 38 und beginnt gerade, sie wieder wachsen zu lassen.
Ich persönlich finde es auch irgendwie sinnfrei, dass man sich mit 40 die Haare schneiden sollte. Wer sich damit schön findet soll es machen, aber nicht weil man dem aktuellen Modetrend folgen will.
Verfasst: 05.10.2008, 19:33
von Nadeshda
@Blondschopf
Ich hoffe mal, dass an deiner Theorie nichts dran ist. Es würde mich schon etwas irritieren, wenn man mich mit 40 auf eine Karriere im Pflegeheim vorbereiten wollte. Dafür würde es dann doch wohl reichen, den Leuten einzureden, dass man ab... ich sag mal 70 kurze Haare zu haben hat

Verfasst: 05.10.2008, 19:41
von Marlene
Ich hab die 40 ja schon um 6 Jährchen überschritten.
Und ich werde auch mit 100 noch lange Haare haben

Verfasst: 05.10.2008, 20:33
von Zauberelfe
Warum sollte ich mir ab 40 das Haar schneiden? Mit 40 kann man doch noch wunderschön aussehen, es gibt so viele reife Frauen die umwerfend sind und mit der richtigen Kleidung sieht man auch nicht alt aus. Außerdem macht langes Haar doch jünger. Oder was wirkt auf euch jünger, eine reife Frau mit kurzem Haar oder langem ? Und wenn es grau wird kann man doch auch färben.
Verfasst: 05.10.2008, 20:40
von wolfgang
Aus meiner Sicht gibt es immer mehr Frauen ab 40, 50+ die es sich erlauben lange Haare zu tragen

, ich bin also nicht der Einzige in diesen Gefilden

Verfasst: 05.10.2008, 20:55
von Rapunzelchen
jau - richtig so!
Verfasst: 05.10.2008, 21:13
von Nelly
Ohne mir jetzt den kompletten Strang durchgelesen zu haben gebe ich mal meinen Quark dazu.
Ich hab da ja mal so ne Theorie, woll. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.
Das es bis jetzt bei Frauen üblich war ihre Haare ab einem bestimmten Alter abzuschneiden finde ich gar nicht verwunderlich. Lange Haare bedeuten doch Gesundheit, sexuelle Attraktivität und damit einhergehend auch Gebärfähigkeit. Und Frauen werden auch heute noch sexualisiert und ab ihrer Menopause als unattraktiv hingestellt. Dazu passen doch die kurzen Haare wie die Faust aufs Auge. Sie wird asexuel (oder sie hat es zu sein?) und dieses wird mit kurzen Haaren dokumentiert.
Aber Gott sei Dank scheint sich da eine Menge zu ändern.
Aber möglicherweise stimmt das auch alles gar nicht und ich bin bloß eine deprimierte alte Kuh. (Bin vor ein paar Tagen 31 geworden und liege mit meinem Alter ein wenig auf Kriegsfuß.

)
Verfasst: 05.10.2008, 21:19
von Rapunzelchen
joa, das könnte damit auch ein kleines bischen zusammenhängen. Langes Haar wird mit körperlicher Attraktivität gleichgestellt.
Verfasst: 05.10.2008, 22:45
von mikro
Ich glaube, hinter der Losung "Mit 40 müssen die langen Haare ab!" stecken ein paar ganz einfache Motive, deren klare Erkenntnis die Befürworter dieses Slogans im Grunde gut und schnell entlarven. Man kommt eigentlich schnell auf diese Erkenntnisse, wenn man sich die Dinge einmal durch den Kopf gehen lässt:
1. Neid
Manche Menschen werden mit ca. 40 schon etwas dicklich, sind weniger sportlich, kriegen graue Haare, Doppelkinn usw. und können und wollen es einfach nicht ertragen, dass jemand anders sich das Recht herausnimmt, dann immer noch jugendlich und begehrenswert zu sein.
Also lautet zumindest unter Frauen das unausgesprochene Kommando: "Reih dich gefälligst ein in unsere Riege der durchschnittlich Hässlichen, dann haben wir eine Konkurrentin weniger, und jeder lebt bequemer." So werden das Unglück und das Leiden am Altern auf zynische Art gleichmäßig auf möglichst viele verteilt. Wer zu leben wagt und aus der Reihe tanzt, erntet hinter der Hand Kommentare wie "Die hats anscheinend sehr nötig!"
2. Bequemlichkeit
Hinzu kommt bei vielen das Gefühl, dass sie sich um Ausstrahlung keine Gedanken mehr machen müssen, sobald sie einen Partner (gehabt) haben, Kinder in die Welt gesetzt und ein Haus gebaut haben. Motto: "Schön ist man, wenn man sich bemüht, einen zu kriegen, und wenn man ihn hat, kann man nachlassen."
3. Unfähigkeit zum eigenständigen Denken
Der Fehlschluss in Bezug auf lange bzw. kurze Haare ist: Eben dann, wenn die Körperproportionen nicht mehr so sind, wie man das gerne hätte, bieten kurze Haare eben keinen visuellen Gegenpol - sie machen in den meisten Fällen gerade auf die figürlichen Mängel aufmerksam, von denen eine lange Mähne einfach ablenken würde, weil diese einfach viel Optik hergibt und daher so gut wie immer einen sofortigen Blickfang schafft.
4. Mangelnde Erkenntnis der wahren eigenen Stärken
Als Mann mit bereits gut einsetzender Glatzenbildung weiß ich sehr wohl, wovon ich rede, wenn ich sage, dass Frauenhaar ein im wahrsten Sinne beneidenswert üppig nachwachsender Rohstoff ist, den die Natur sehr sehr vielen Frauen (z.B. meiner Frau) in verschwenderischem Maße gewährt. Warum sie sich einreden lassen, freiwillig auf einen guten Teil dieses unglaublichen Schönheitskapitals verzichten zu können, das sie im Grunde gar nichts kostet (während die permanente Nachbehandlung einer Kurzhaarfrisur zeitlich und finanziell absolut unökonomisch ist), ist mir schleierhaft.
5. Mangel an differenziertem Urteilsvermögen
Es gibt durchaus Frauen, die mit kurzen Haaren flott, attraktiv, sportlich, frech und weiß der Teufel was sonst noch alles wirken, was man mit kurzen Haaren gemeinhin assoziiert.
Aber das sind genau die, die auch mit längeren oder ganz langen Haaren mindestens ebenso attraktiv wirken würden, weil sie von Gesicht oder Körper ohnehin so vorteilhaft beschaffen sind, dass sie sich jede Frisur leisten können. Für mich persönlich gibt es da ein prominentes Beispiel: Halle Berry, die ich mit kurzen wie mit langen Haaren sehr attraktiv finde. (In der Regel halte ich übrigens gar nichts von Hollywood-Schönheiten; abgeschminkt und im Kittel Regale einsortierend bei Aldi würden die meisten davon niemandem groß auffallen.)
Umgekehrt gilt aber, dass die meisten Frauen mit unvorteilhaften Zügen genau diese auch noch sehr unvorteilhaft hervorkehren, indem sie kurze Haare tragen.
6. Respektlose Übertretung von Grenzen gegenüber der Individualität anderer zum Zweck der Manipulation
Da die meisten Menschen unsicher sind, keine absolute Wahrheit kennen (es gibt auch keine, und das muss man aushalten lernen!) und nicht selbstbewusst genug sind, um gegen den Meinungsdruck einer Mehrheit anzukommen, werden sie zu einem gefundenen Opfer für die, die ihr Selbstbewusstsein daraus ziehen, andere gefüg zu machen oder sie klein zu halten. Wer sich nicht der Mehrheit anschließt, gerät automatisch in Erklärungsdruck, und den halten nur wenige aus.
Wer lange Haare will, hat das Recht dazu, und wer kurze tragen will, auch (ich muss mir als Langhaarfan immer wieder auf die Zunge beißen, wenn ich sehe, dass sich jemand über Nacht von einer wunderschönen Mähne getrennt hat, aber ich nehme mir das Recht zu einem Kommentar nicht heraus, denn der/diejenige muss selbst damit leben). Wie ich aussehe, geht niemanden etwas an, und wer mich nicht so akzeptiert, wie ich bin, hat keinen Anspruch mehr darauf, dass ich seine Meinung noch in irgendeiner Form ernstnehme, es sei denn, ich frage ausdrücklich nach der Meinung anderer zu einem Aspekt meines Aussehens.
7. Mangelnde Erkenntnis der ökonomischen Sachzwänge
Ganze Heerscharen von Menschen leben davon, dass sie anderen einreden, sie seien nicht schön genug und bräuchten ein bestimmtes Produkt, um da Abhilfe zu schaffen. Leute mit Kurzhaarschnitt sind wandelnde Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für die Friseurbranche; Frauen mit taillenlangen Haaren kommen einmal im Jahr zum Spitzenschneiden oder lassen das von einer Freundin oder Verwandten erledigen - ein Friseur und die ganze Kosmetikbranche dahinter kann sich gar keine Unterstützung der echten Langhaarfraktion leisten; er muss sich für Kurzhaarfrisuren aussprechen, weil er von solcher Kundschaft lebt, so wie eine Arztpraxis von den Kranken leben muss (ein etwas gehässiger Vergleich, aber vielleicht wirds dadurch umso klarer, was ich meine).
In einer Gesellschaft, die einem immer und überall einreden will, dass Altern etwas Unnatürliches und Unerwünschtes sei und dass man spätestens ab 40 alle möglichen Pillchen, Sälbchen und sonstigen Maßnahmen einsetzen müsse, um nicht peinlich alt zu wirken, gerät die langhaarige Frau ab 40 in vielfacher Hinsicht in eine Außenseiterrolle, die man nur mit viel Selbstvertrauen durchstehen kann.
Meine inzwischen 48jährige Frau hatte bis vor ein paar Jahren Haare, auf die sie sich fast setzen konnte; als sie sie dann zu einem überschulterlangen angestuften Schnitt kürzen ließ, meinte meine ansonsten sehr vernünftige und praktische Schwester bei einer Familienfeier sinngemäß zu ihr, sie sei nun von der Frisur her bei sich selbst angekommen. (Ich hätte ihr für diese Dämlichkeit am liebsten eine gelangt. Sie hätte ja einfach ohne pseudoideologisches Drumherum sagen können, dass sie die neue Frisur schön findet.)
Inzwischen sind bei meiner Frau die Stufen wieder herausgewachsen, und ihre kastanienbraune Mähne, die mehr als die Hälfte ihres Rückens dicht bedeckt, sieht, wie ich gestern bei einem ganz entspannten Konzertabend mit Stehtischen feststellen konnte, einfach wahnsinnig toll aus. Im ganzen Saal hatte nur noch eine andere Frau so lange Haare - aber die kenne ich; die ist erst Mitte dreißig.