Langhaarnetzwerk

Ach Gott, mein Beileid, dieses Trauma kann sogar ich nachvollziehen!

Also ich so zehn oder elf war, hat sich meine Mutter mehr oder minder einen Scherz erlaubt und so hat mich die Friseurin unter eine Trockenhaube gepackt und ich kam mit großvolumigen Wellen raus. Ich wusste nicht, wie mir geschieht. Heute würde mich das nicht mehr so sehr kümmern, aber damals war es der größte Horror für mich meine Haare irgendwie strukturell zu verändern. Meine Mutter und die Friseurin grinsten mich an und sagten irgendwas von "Faschingsfrisur". Ich fühlte mich so gedemütigt, bloßgestellt und vorgeführt und hab den ganzen restlichen Tag an meinen Haaren gezogen, um sie wieder glatt zu bekommen.

Gott sei Dank ist mein Haar wie Teflon, da bleibt nichts dran haften und solche Späße sind ratzfatz überstanden.

Ich musste heute an eine frühere Friseurin denken. War ein paar Mal bei ihr Haare schneiden und wollte damals schon meine Haare wachsen lassen.
Was sie immer tat: Sie schnitt alle herausstehenden Härchen ab, damit es "schön glatt" aussah. Das tat es auch für die ersten 20 Minuten, aber mit meinen Wellen kringelten sie sich durch das geringe Gewicht natürlich noch stärker

Und was mich mich noch dazu frage: Wenn man immer alle kleinen Härchen schneidet, schneidet man damit nicht auch effektiv den Neuwuchs? Und wenn man nun, wie von Friseuren empfohlen, regelmäßig schneiden lässt, wird dann der gesamte Neuwuchs kurz gehalten? Dann dünnen ja die Spitzen automatisch extrem aus.
Und dann heißt es natürlich wieder: "Die Haare sind so dünn, am besten steht Ihnen eine Kurzhaarfrisur"

Ich würde niemals die kleinen Härchen wahllos abschneiden. Ich finde das auch beim S&D immer so unlogisch, wenn manche Leute eine Strähne nehmen, sie twisten und dann alles rausstehende abschneiden, auch die gesunden Haare. Ich schneide immer nur den Spliss ab, aber auch so dünnt das schon extrem aus und ich habe sehr ungleiche Längen, was die Einzelhaare angeht. Wenn man dann noch alle kurzen gesunde Haare mitabschneiden würde, wäre das ja noch extremer, da würden ja gar keine neuen Haare mehr nachkommen.

Das mit dem S&D habe ich auch schon gedacht. Ich glaube, wenn man nicht gerade eine 1er Struktur hat, kann man diese Methode fr S&D nicht sinnvoll verwenden. Deshalb schneide ich auch immer nur den Spliss.

Kann mir nich vorstellen, dass jemand hier beim S&D wirklich alles abstehende abschneidet. Ich twiste die Haare dabei auch manchmal, aber ich seh doch, wo das Ende gesplittet ist und wo nich.

Hier vielleicht nicht, aber den Tipp "alles Abstehende abschneiden" habe ich auf jeden Fall schon einige Male gelesen.

Ich meinte die Menschen außerhalb des LHN, die das auf YouTube oder irgendwelchen anderen Webseiten als ultimative Methode anpreisen Wer ein bisschen darüber nachdenkt, merkt doch, dass die Idee ziemlich blöde ist.

Und zurück zum Thema: Als mein schlimmer Schnitt vom Frisörunglück gerade ein bisschen rausgewachsen war und ich mich nach monatelangem Wegstecken endlich wieder einigermaßen vorzeigbar fühlte, war ich bei einem anderen Frisör, um eine Frisur für eine Hochzeit machen zu lassen. Ich hatte eine Vorlage dabei von einem Halfup mit ziemlich viel Volumen und tollen Locken. Ich behaupte mal, dass das bei meinen jetzigen Haaren zumindest ansatzweise umsetzbar wäre, aber damals hatte ich noch extremere Stufen und dadurch viel weniger Volumen und natürlich auch viel kürzere Haare. Die Friseurin hat dann auch prompt angefangen laut zu lachen und sagte etwas, das in die Richtung ging: "Träum weiter, so Haare wirst du niemals haben". Ich fand das total bloßstellend und beleidigend, ich hatte eh schon so darunter gelitten, dass ich von Leuten angesprochen wurde, ob ich nicht mal "mehr Haare" hatte. Sowas geht einfach gar nicht und seitdem war ich auch nie wieder beim Friseur

Das ist nicht blöde sondern eine Frage der Abwägung.....

Wenn man mehr Spliss hat als gesunde Enden würde man mit einzeln schneiden nicht weiter kommen. Drum schneidet man alles, was raussteht und nimmt aus Kapazitätsgründen inkauf, dass man dabei vielleicht auch 10% nicht gesplisste Haare abschneidet.

Funktioniert übrigens auch bei nicht-1a-Haaren (Man muss halt entgegen der Locke wickeln und nicht mit der Locke). Hab ich am Anfang meiner LHN-Zeit x-mal machen müssen bevor die Mehrzahl der Spitzen soweit intakt war, dass sich echtes "Search" & destroy wieder im Rahmen des möglichen befand.

Wenn ich ne Strähne hab, die teilweise gesplisst ist und ich dem Rest ansehe, dass es auch bald splisst kommt auch alles ab.

Das was oben geschildert war klingt eher nach dem sog. "Frizz-Schnitt". Und DER ist wirklich Schwachsinn, weil der den Neuwuchs kappt und außerdem aus den robusten natürlichen Spitzen anfällige geschnittene Spitzen macht.

Ich schnippel auch immer alles runter

Strähne nehmen, über den Finger gleiten lassen, Spitzen rausschneiden
Dafür mach ich extrem selten S&D und dafür dann eben immer alles... bin zum einzeln raussuchen viel zu ungeduldig

Als ich mal sehr viel Spliss hatte war so ein "alle Haarenden kappen"-Schnitt beim Friseur Gold wert. Es kommt also immer darauf an. Inzwischen mache ich eigentlich nur noch S&D (finde das irgendwie entspannend, einfach so ein paar Minuten mal bis ich keine Lust mehr habe ), aber ob man nun häufiger mal S&D macht oder selten und nur wenn es nötig ist einen allgemeinen Schnitt für alle Spitzen ist dann vermutlich kein so riesiger Unterschied.

Aber alles abschneiden, egal ob kaputt oder nicht, hat nicht mehr viel mit Search & Destroy zu tun

Bei meinem letzten Friseurbesuch vor 2 Monaten ging ich zum selben Friseur wie sonst, nur dass ich diesmal von einer anderen Friseurin die Haare geschnitten bekam. Schon am Anfang hatte ich irgendwie ein ungutes Gefühl weil sie irgendwie total unhöflich war und kaum mit mir redete... Ich wollte nur Spitzen schneiden und zeigte ihr auch, wie viel ab kommen sollte, ca. die letzten 3 cm. Sie schnitt mir daraufhin prompt die letzten 12 cm ab mit der Begründung dass meine Haare von der „Blondierung" in den Spitzen total trockn gewesen seien und riet mir zu einer Kur, die eine totale Silikonbombe war. Was mich daran stört ist nicht nur, dass sie meine Haare gegen meinen Willen doch recht drastisch abgeschnitten hat sondern auch, dass ich nie eine Blondierung gemacht habe, meine Längen sind nur wie bei vielen Blonden einfach etwas heller. Als ich ihr das sagte schien sie das komplett zu ignorieren. Ich war nicht mal unhöflich zu ihr, ich bin ein sehr schüchterner Mensch und war erst mal etwas geschockt von ihrer Behandlung. Geärgert habe ich mich erst im Nachhinein...

@Stefanie: Beschwerde beim Chef? Zu viel abgeschnitten, unfreundlich... da würde ich Terz machen und auch ich bin ein eher schüchterner Mensch...

Unterschreibe bei Yunasama; ich bin auch ein eher ruhiger Mensch, aber die hätte was von mir zu hören gekriegt!

Ich frage mich immer, wieso manche Friseure sich so vehement über die Kundenwünsche hinwegsetzen. Mein Bäcker packt mir doch auch nicht Brot statt Kuchen eien weil er findet daß ich zu dick bin...
Ich kann verstehen, daß sie in ihre Richtung beraten, aber im Endeffekt ist es doch wohl Kundenentscheidung. Wenn der Friseur das so nicht machen will muß er den Kunden halt wieder wegschicken...