Herzlich willkommen im Forum, Haaryfee!
Unser Vorstellungsthread ist übrigens
hier.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du hier nicht hauptsächlich rumstänkern wolltest, sondern eine Antwort auf deine Frage gesucht hast.
Wenn du ein bisschen zurückblätterst, findest du sie wahrscheinlich auch, in diesem Thread haben so einige geschrieben, weshalb sie das Färben irgendwann bleiben gelassen haben.
Haaryfee hat geschrieben:Weil die Färberei gar kein Aufwand ist - eine Sache von 15 Minuten, und wenn ich das in die Waagschale lege was die vorgefertigten Meinungen meiner Mitmenschen betrifft, dann ist es mir das Wert.
Die vorgefertigten Meinungen, was den ersten Eindruck betrifft, den kann ich nun mal nicht ändern, und mit grau unter 50 Jahren, was denkt der gemeine Mensch so? Stellt sich die Frage, was mit einem ist:
Linksinellektuell? Ungepflegt? Nachlässig?Feministin? Freak? Färbepause wegen Schwangerschaft? Warum tut die das? Viel Kummer gehabt und frühzeitig ergraut? oder einfach nur "Hääää - Öhhhh - komisch bei dem jungen Gesicht".
während mit Farbe: "Rotschopf Anfang 30, nettes Gesicht."
Stimmt, mit Chemiefarben färben ist kein großer Aufwand. Aber erstens wollen nicht alle den Chemiecocktail auf dem Kopf haben, zweitens vertragen ihn nicht alle, drittens schädigen Chemiefarben auf Dauer oft die Haare, bei den einen mehr, bei den anderen weniger.
Und an diesem vermeintlichen ersten Eindruck ist auch vieles Projektion, andere Menschen machen sich meistens nicht halb so viele Gedanken über unseren Schopf wie wir uns das einbilden.
Ich bin Ende Dreißig und werde meistens auf das korrekte Alter geschätzt, manchmal auch jünger. Und ich habe viel mit Jugendlichen zu tun, die empfinden mich überhaupt nicht als alt, im Gegenteil - Alter ist doch nicht nur einer Sache der Haarfarbe! Im Gegenteil: Ich empfinde die Frauen in meinem Umfeld, die zu ihren Silberlingen stehen, als jünger und authentischer als die Frauen gleichen Alters mit gefärbten Haaren. Wenn man Silber auf dem Kopf trägt, heißt das ja noch lange nicht, dass man in Sack und Asche geht und mit einem Bein im Grab steht.
Zum Thema "ungepflegt": Gepflegt sein ist für mich keine Sache der Haarfarbe. Ich sehe aber wesentlich lieber gepflegte Haare mit Silberlingen (oder ganz graue oder weiße) als Haare, denen man das Gefärbt sein deutlich ansieht oder Schöpfe, die ständig mit so einem Blockansatz von der letzten Färbung rumlaufen.
Und noch ein anderer Aspekt: Wenn man irgendwann im Alter lange weiße Haare haben möchte, muss man irgendwann mit dem Färben aufhören. Je länger die Haare sind, umso länger braucht's dann auch, bis die Farbkante unten ankommt. Da ist es einfacher, wenn man mit dem rauswachsen lassen anfängt, solange der Ansatz noch nicht komplett versilbert ist.
Haaryfee hat geschrieben:Würde das wohl eine Diskussion in Richtung Weltsicht und Lebenseinstellung geben, wenn man sie ließe und dann würde dabei rauskommen, dass die Haare in Grau nur die Eisbergspitze sind.
Wie meinst du das?
Für mich sind Silberlinge ein Zeichen dafür, dass der Mensch, der sie trägt, zu sich stehen kann und keine Farbschicht braucht, um sich im Spiegel ins Gesicht schauen zu können, und ich empfinde große Achtung vor den Menschen, die dazu in der Lage sind.
Nur weil es eine Mode ist, sich die Haare zu färben (auch wenn ich durchaus den Trend sehe, es auch wieder bleiben zu lassen), muss es noch lange nicht heißen, dass das für alle das Beste ist.