Langhaarnetzwerk

Ich hab neulich die ersten drei grauen Haare entdeckt, sie waren gut versteckt, aber es ließ sich nicht leugnen, dass das keine einzelnen genetischen Irrläufer mehr waren. Mein Freund meinte dann, dass er graue Strähnen in dunklen langen Haaren sexy findet aber dass er sich nicht sicher wär, ob ich das selbst akzeptieren würde ohne Drüberfärben. Ich hab dann geschworen, dass ich dem grau eine Chance geben werde.
Die Art der konsumierten Medienbilder machen da schon etwas mit mir. Wenn ich statt der vielen tollen Silbermähnen die ich hier oder auf Instagram die selbe Zeit in der InStyle stöbern würde oder einschlägigen Influencerinnen folgen, dann wäre mein Schönheitsideal sicher anders.

Ich hab mir dieses Jahr auch noch nicht die Beinhaare rasiert, ich hätte mich da früher in Grund und Boden geschämt und heute nehme ich es einfach zur Kenntnis, und enthaare eben wieder, wenn ich Lust drauf habe.
Ich habe mir früher sogar gelegentlich die Armhaare bis auf die Hände blondiert weil ich wirklich dunkle Körperbehaarung habe. Seit ich etwas mehr Content von Araberinnen oder Latinas im Feed habe, habe ich mich an den Anblick gewöhnt und stehe denen mittlerweile ziemlich neutral gegenüber. Armhaar-Kommentare kommen weiterhin regelmäßig zu Beginn der Kurzärmel Saison, wenn der Kontrast zur weißen Haut besonders groß ist. Eine Bekannte strich vor ein paar Tagen über den Arm und meinte "wahnsinnig, wie haarig", als ob mir kleine Ailiens aus der Haut spriessen Ein paar Tage davor hieß es noch, wie praktisch es doch sei, dass ich meine Augenbrauen nicht nachzeichnen müsse. Äh ja, wenn man schwarze Haare hat, sind die es halt überall.

Ja, sowas ist derb.
Bin ich aber leider zeit meines Lebens schon gewöhnt.

Der Kommentar ("du siehst aus wie ein Assi, mit deinen fusseligen dünnen Haaren, dem Grau und der rausgewachsenen Farbe; geh' mal zum Friseur und lass' endlich mal was aus Dir machen!") kam von einer Frau aus meiner "Familie"; eine, die selbst immer, m.M.n., "aufgebrezelt" rum läuft (Klamotten von Designer/Marke xy) und auch ansonsten überall und zu jeder Zeit großen Wert auf ihren "Status", ihr Haus, ihr Auto, ihr Geld, ihr toller Urlaub in xyz... legt.

Vermutlich bezieht sie ihre Meinung, wie Frauen allgemein auszusehen und was Frauen zu machen und in ihrem Leben gefälligst alles zu "leisten" haben, aus Frauenzeitschriften/Instagram sowie aus einem eher konservativen Frauenbild.

Das sei ihr ja von mir aus auch alles vergönnt - aber wer nichts Positives (zu Anderen) zu sagen hat, der soll einfach nur seine Klappe halten und nicht hingehen und andere runterputzen/doof anmachen, nur weil diese einen völlig anderen Lebensentwurf und ein anderes Aussehen und "Schönheitsideal" haben und verfolgen -> nur weil meine Haare dünn sind (waren sie schon immer), langsam grau werden und mein Henna rauswächst, bin ich noch lange kein "Assi"!
Mich hat das Ganze sehr verletzt und ich habe sehr lange daran "geknabbert" - aber mittlerweile denke ich mir: ach lass sie doch, mir egal.

LacrimaPhoenix hat geschrieben:Ich bin stolz darauf, wer ich bin, was ich geschafft habe und was alles hinter mir liegt. Ich muss doch keinem vorgaukeln ein unverbrauchtes Hälmchen im Wind zu sein -.-*

Genaus so ist es!

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@Nieves
das mit dem Rasieren und den dunklen Körperhaaren kenne ich ebenfalls.

Aufgrund dummer Kommentare (und damals dann daraus folgend Verunsicherung) habe ich mir über lange Zeit die Armhaare, also die auf den Unterarmen, epiliert...davon bin ich aber recht schnell wieder abgekommen, als ich vom dauernden Epilieren dann Pickel auf die Arme gekriegt hab

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Ich persönlich denke, dies ist also meine ganz persönliche Meinung, dass Vieles, u.A. wie wir als Frau zu sein und auszusehen haben, sowie welche Rollen wir in der Gesellschaft spielen sollen, dass das zu einem großen Teil von den Medien so verbreitet wird und sich an dem in unserer Gesellschaft idealisierten Frauenbild

(die top Karrierefrau, die Vollzeit arbeiten geht und dabei so richtig ordentlich Kohle verdient, nebenher noch zwei Kinder erzieht, rund um die Uhr den Haushalt in absoluter Perfektion wuppt sowie dann auch noch gleichzeitig immer jung, faltenfrei, wunderschön mit "tollem frischem Glow im Gesicht" und wie aus dem Ei gepellt aussieht, gleichzeitig dann natürlich auch noch schlank, supersportlich, durchtrainiert und topfit ist - und das dann alles natürlich täglich mehrfach per Foto auf Instagram/FB mit der Welt teilt ),

im Laufe der letzten Jahre immer noch nichts geändert hat und auch weiterhin so schnell nichts ändern wird.

Dieses über-idealisierte und wohl für die meisten von uns absolut unerreichbare "Ideal" ist unter Anderem einer der Gründe, warum man mich zB. weder auf Instagram noch bei FB findet - und Frauenzeitschriften les' ich aus genau dem Grund ebenfalls keine

Es ist irreführend, das Altern an sich sowie die Dinge des Lebens, die mit dem Altern zwangsläufig kommen und zunehmen (Falten, graue Haare...), komplett auszublenden und so zu tun, als sei nix; man belügt sich damit selber und man bleibt eben nicht "forever young" - und im Leben läuft halt auch nicht immer alles rund.

Ich habe bei uns auf der Arbeit einen "Fan". Der Mann ist ein bis zwei Jahre jünger als ich, und sieht mich ausgesprochen gern. U.a. deshalb weil ich "so herrlich uneitel" bin, wie er sagt. Vermutlich leitet er das von meinem ungefärbten grauen Haar ab, und evtl. von der fehlenden Schminke, aber uneitel im Sinne von, bzgl. meines Aussehens ist mir alles egal, bin ich nun wirklich nicht

"Deine Naturhaarfarbe sieht doch ganz gut aus. Irgendwie heller und dunkler als früher."
Äh ja, was meine Mutter da genau mit sagen wollte, weiß ich nicht. Fand ich trotzdem nett

@niq
ich hab das mit der Beschreibung des Frauenbilds extra etwas überzeichnet.

Es ist halt das, was mir so auffällt und worauf negative Kommentare, die ich zu meinen Haaren (und zu meinem Aussehen/Lebensstil) bekomme, in meinem persönlichen Umfeld und auch sonst im Allgemeinen hier, so beruhen.

Die Kommentare, die ich bekommen habe, waren weit unter der Gürtellinie.

Das war und das ist durch nichts zu rechtfertigen und da ist absolut Nichts "nur gut gemeint" -> das sind in meinen Augen absolute Frechheiten und hochgradige Arroganz - und solche Personen, die zu mir sowas sagen, sind ab da für mich "komplett unten durch".
Brauchen dann auch nicht mehr zu sagen "war nicht so gemeint!"
Wer mich (mehrfach) persönlich beleidigt und angreift, der braucht nie mehr bei mir angeschleimt zu kommen.
Hat sich nämlich dann erledigt, für immer.

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Und warum muss frau (oder die eigene Tochter) partout und immer optisch "was aus sich machen"?
Vielleicht will sie das gar nicht und/oder möchte auf ihre ganz eigene Art das machen, was sie will und dabei auch aussehen wie sie will?
Warum muss da ständig von Eltern/anderen Personen rein geredet werden??
Klar, Eltern zB. können gute Tipps geben und sollen und müssen auch mal erziehungstechnisch was sagen!
Aber warum werden Mädchen/Frauen immer noch dahingehend erzogen bzw. in die Richtung gedrängt, immer hübsch und niedlich, "brav" und "lieb" zu sein, eben "etwas aus sich zu machen" - und bekommen dumme Kommentare, wenn sie dann "leider" von der erwünschten Norm abweichen, vielleicht nicht so hübsch und niedlich, "brav" und "lieb" (wie vom Umfeld erwünscht) sind ?
Bei Jungs/Männern gibt es das so in dem Ausmaß nicht, denen wird da i.d.R. kein dummes Gespräch, ja sogar überhaupt gar kein Gespräch gehalten.

Um den Bogen zum Thema "Haare" hier wieder zu kriegen:
warum bin ich, mit meinen von Natur aus immer schon dünnen und jetzt grau werdenden Haaren in den Augen so mancher ein "Assi" - während über meinen Mann, der ebenfalls grau wird und langsam, aber sichtbar 'ne Platte auf'm Kopp kriegt, erst gar keine Worte verloren werden oder sogar noch gesagt wird, das Grau sähe ja "so toll und reif" aus?

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@pheline
ich hab sogar auch einen männlichen Fan
Mein Tätowierer sagte letztens während des Tätowierens zu mir, dass er es total super findet, dass ich meine Haare jetzt nicht mehr färbe (ich lag während des Tätowierens auf der Liege und hatte dabei die Haare offen; auf 'nem Dutt inklusive Forke liegt es sich nämlich nicht besonders gut)
Darüber habe mich, nachdem ich es zuerst ein bisschen seltsam fand, dann aber wirklich gefreut - eben weil ich sonst meist nur Nörgeleien und dumme negative Kommentare zu hören kriege.

niq, ich stimme zu. Es gibt Arschbratzen und jene, die es gut meinen. Oft sogar verzweifelt gut, sie wollen wirklich helfen! Aber gerade letztere stören mich mehr.

An dem Ausdruck "was aus sich machen" störe ich mich insbesondere. "Du könntest so hübsch sein, wenn du dich schminkst!" und "deine Haare sind so toll, aber schneide doch mal 60cm ab!"
Alles um der lieben Optimierung willen. Genau wie Bernstein habe ich da eben einfach andere Ziele als hübsch zu sein und etwas aus mir zu machen.

Ich bin nämlich schon voll toll, wisst ihr? ;opp
Und das, obwohl ich mich bewusst "hässlich" (lies: nicht in irgendeiner Weise selbstoptimiert) zeige.

Aber ernsthaft: diese "mach was aus dir" Parolen implizieren für mich definitiv, dass jemand mich wie ich bin nicht wertschätzen kann oder dass jemand mich nicht verstanden hat (oder ich ihn einfach nicht verstehe).

Ist ja vollkommen okay! Wenn alle dieselben Ziele hätten, wäre hinter der Schlussgeraden eh kein Platz für uns alle. Ich bin ganz froh über die kontroversen Wunschvorstellungen. Ohne die kein Diskurs!

Getreu dem Motto "alle wollen nur mein bestes -aber ich geb es nicht her!" trenne ich mich aber auch schnell von den Gut-Meinern. Die können genauso toxisch sein, wie die Ärsche

Und wie ihr ja beide sagt: es ist das eine, etwas doof zu finden. Es ist aber eine sehr tiefgreifende Respektlosigkeit dann diese Meinung einem anderen als Waffe entgegenzuwerfen.

Wer wirklich wohl meint, der muss sich einfach klar machen, dass der Weg in das Stammhirn eines anderen Menschen nicht über Geringschätzung (egal welcher Art) geht.
Ich denke, die Freundin sollte definitiv mal über ihren Ton mit der Tochter nachdenken. Zu wissen, dass die eigene Mutter einen (wenn auch nur in sanftem Maße) nicht annimmt, ist schwer. Die Freundin könnte mit Akzeptanz bestimmt eher lenken als mit Tadel.

Ja, meine Mutter hätte mir mit Verständnis/Interesse statt Vorschriften (du gehst nicht aus dem Haus bevor deine Haare gekämmt sind) auch mehr geholfen. Vielleicht wäre man dann zB auf die Idee gekommen mal beim nächsten Friseurtermin nachzufragen wie man eigentlich mit Locken umgeht... aber so wusste ich ewig nichts von Haarpflege, nichtmal von der Existenz von Spülug. Immer nur kämmen und falls das Schwierigkeiten macht halt die Haare kürzer. Gut gemeint hat sies ja, schließlich wollte sie eigentlich nur, dass ich nicht so verstrubbelt und verfilzt ausseh.

@LacrimaPhoenix
danke!
@blonderPumuckel
ich finde das immer sehr schade...bei mir wurde in der Kindheit auch immer an den Haaren mit Bürste und Kamm rumgerissen und wenn sie nicht mehr durchgingen, gab's halt wieder entweder den Buben-Stoppelschnitt oder den 70er-Jahre Topfschnitt
@niq
vor allem den letzten Satz möchte ich gerne dick unterstreichen.

Edit: somit gäbe es ca. 7,8 Milliarden Realitäten

Lacrima und Bernstein, sehr schön auf den Punkt gebracht!
"gut gemeinte" Ratschläge von Elternteilen sind mein Favorit ...
Als Kind (<10-11) war noch alles ok, da durften die Haare lang werden (bis zum Po war das Längste) und ihre Naturhaarfarbe mitsamt natürlicher Struktur haben. Da wurde auch immer stets betont, was das denn für tolle Haare seien.

Dann kam ich in die 5te Klasse und in die Pubertät und ab da war es nur noch ein Albtraum. Fing an mit einem Friseurbesuch, nur mit der Anweisung meiner Mutter an die Friseurin, dass sie die Haare kurz schneiden soll (seltsamer Vokuhila Kurzhaarschnitt, kein Bob oder sowas) und weil die sowieso viel zu dick wären stark durchstufen soll. Gefärbt wurden sie auf ihren Wunsch ebenfalls (Pechschwarz! Mit 11! War ganz toll am nächsten Schultag als mich niemand erkannte ... ) und ich hatte keinerlei Mitspracherecht. Von da an wurde mir immer und immer wieder eingebläut, meine Haarfarbe sei "Straßenköterhaarfarbe" und hässlich und Ansatz wäre sowieso ungepflegt, ich sähe aus wie der Struwwelpeter mit den vielen Haaren ...

Da kam noch eine ganze Menge anderer Murks mit dazu ala "ich bringe nichtmal ungeschminkt den Müll raus, tu dir gefälligst was ins Gesicht". Entsprechend ist das Verhältnis bis heute nicht grade das Beste wie man sich vielleicht vorstellen kann. Was das für langwierige Folgen haben würde ist mir erst kürzlich aufgefallen, als ich mal überlegt habe, warum ich seit Jahren unter einem richtigen Färbezwang gelitten hab.

Letztens kam von ihr der Kommentar: "Oh hast du die Haare dunkler gefärbt? Das steht dir sehr gut, siehst du, das habe ich schon immer gesagt" ... Joke's on her, das ist meine NHF und ich lasse sie wachsen und ich bin STOLZ auf sie und MAG SIE und das kann sie mir nicht mehr schlechtreden!

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Gut, von Elternteile(n) ist eigentlich falsch, mein Papa hat mir nie Ratschläge gegeben oder geurteilt. Hat sich nur gefreut, wenn ich lange "Prinzessinnenhaare" hatte und war traurig, wenn sie abgeschnitten wurden. Der weiß auch heute davon, dass ich mir die Haare lang wachsen lassen und die Naturhaarfarbe rauswachsen lassen möchte und findet die Idee super

Leider wahr. Bin manchmal ganz froh drum, dass ich als Kind noch nicht richtig verstanden habe, wie gemein das ausgerechnet von dieser Person eigentlich war.

Zu sich selbst ist sie allerdings auch nicht viel netter, bezeichnet ihre eigenen Haare immer als dünn und fisselig und bekommt einen Rappel, sobald man bei ihr auch nur 1cm Ansatz sieht. Über andere Frauen zieht sie genauso her, am liebsten über ihre Schwester. Fast schon ein Paradebeispiel von der hier erwähnten Stutenbissigkeit, getrieben von ... ? Ja gute Frage. Unzufriedenheit mit sich selbst? Was bringt einen zu sowas?

Mir tut's leid für sie aber bin andererseits auch ziemlich froh, dass ich nicht so geworden bin wie sie mich haben wollte.

fraukakao hat geschrieben:
Letztens kam von ihr der Kommentar: "Oh hast du die Haare dunkler gefärbt? Das steht dir sehr gut, siehst du, das habe ich schon immer gesagt" ... Joke's on her, das ist meine NHF und ich lasse sie wachsen und ich bin STOLZ auf sie und MAG SIE und das kann sie mir nicht mehr schlechtreden!

Jetzt kommt mir richtig die Schadenfreude durch. Schmier ihr das bitte extra dick aufs Brot!

@fraukakao Wooow
Beim Haarschnitt hatte ich auch lange nichts mitzureden, aber Färbe- und Schminkzwang und dann noch in dem Alter! Eieiei, ich hoffe du hattest deshalb nicht auch noch mit deinen Mitschülern Probleme...

Was zum Henker
Meine Mutter meint immer nur, dass ich meine NHF rauswachsen lassen soll / ich mit meiner NHF super aussehen würde, aber unterstützt mich auch bei Färbeaktionen und lobt meinen Haarschmuck und Länge

@blonderPumuckel: Leider doch, genau dadurch (und durch seltsame Verbote wie zB Jeans, Nagellack) fing ein riesengroßer Haufen Mist mit Mobbing und allem was dazugehört an den ich erst losgeworden bin, als in der 8ten Klasse in den Wahlfach-Klassen unterrichtet wurde und meine Technik-Jungs (eingeschworene kleine Truppe, 13 Jungs und fraukakao ) mich einmal sehr deutlich vor den Mädels aus meiner Klasse in Schutz genommen haben.

Das war aber auch alles so widersprüchlich Du musst dich immer schminken, aber wie das geht, zeig ich dir nicht. Du musst dir die Haare selber färben, Friseur ist auf Dauer zu teuer, wie das geht zeig ich dir nicht - Immerhin durfte ich mir dann auch selber die Farbe aussuchen, es war eh immer die falsche Farbe egal was ich gewählt hab, also hab ich den Spieß umgedreht und mich ausgetobt . Einen Pony musst du auch tragen weil du sonst viel zu viele Haare hast, den schneide ich dir, sonst wird er schief.
Entsprechend abenteuerlich sah es damals aus, wie halt so eine 11 Jährige aussieht die Mamas grünen Lidschatten, Kajal und pinken Lippenstift in die Hand gedrückt bekommt und daraus was machen soll ich hab bis heute eine Aversion gegen pinken Lippenstift an mir aber dafür kann der Lippenstift ja nichts
Ich hab das damals alles nicht als schlimm wahrgenommen, einzig das Mobbing machte mir zu schaffen. Ich war einfach über sehr vieles echt verwirrt und dachte, das sei normal und dass ich nur zu blöd wäre, es zu verstehen.

Tja und ich bin damit groß geworden, dass meine Haare immer nur "furchtbar", "störrisch", "hässliche Straßenköterfarbe" und vor allen Dingen "viel zu viel" seien. Vielleicht ist es jetzt nicht mehr ganz so verwunderlich, dass ich anfangs mega überrascht darüber war, dass meine vielen Haare hier im LHN so toll gefunden werden
2017 im ersten Anlauf hab ich sogar noch versucht, zu verheimlichen wie viele Haare das sind ...

Pulsar, deine Mama ist auch voll die Süße bin gespannt, ob du dich doch irgendwann zu NHF hinreißen lässt

Back to topic: Heute beim Zahnarzt den fettigen Ansatz unter einem Haarband versteckt und ein Kompliment der Assistentin für das Haarband bekommen

Das ist je teils heftig, was man euch früher so eingebleut hat.

Eine Kollegin meinte heute, ich hätte eine sehr schöne Frisur. Solch einen Dutt hätte sie noch nie gesehen.
Ich trage heute einen Buncage, den meinte sie mit "Frisur".