Kommentare von Außenstehenden

[Sarah.]

Mädels, jetzt mal ehrlich: tragt ihr in punkto Grauwerden nicht grade ein bisschen arg dick auf?
Nieves, ich will dich nicht angreifen, aber Pionierarbeit?
ERNSTHAFT?

Ich finde es schön, lange, gut gepflegte graue, ergrauende oder weiße Haare zu sehen und finde es schön, dass immer mehr Leute, vielleicht über den letzten großen Färbetrend (grau, extrem aschiges Blond oder weiß-silbrig) graue Haare nicht mehr als altmodisch, muttihaft oder ungepflegt sehen, aber ich finde das virtuelle Beklatschen von Leuten, die aus welchen Gründen auch immer nicht färben und ihre Haare pflegen und schön frisieren, genau so absurd ist wie jemandem "du solltest dir dringend mal die Grauen überfärben" aufs Brot zu schmieren...

[Silberfischchen]

Sarah.

Nachtigall ick hör Dir trapsen....

[Sarah.]

Ja genau, Silberfischchen, weil ich ach so neidisch auf eure Grauen oder Weißen bin...
Meine Güte, hätte ich gern graue Haare. Mann mann mann, so schade, dass es keine Möglichkeit gibt, meine eigenen grauen auswachsen zu lassen oder den ganzen Spaß so lang umzufärben, bis sie von alleine grauwerden.
Buhuhuuuu, bin ich jetzt traurig.
Nimm mal den Fuß vom Gas, es wird allmählich lächerlich mit deiner Pose als Rächerin der Witwen und Waisen.

Ich habe hier mit keinem Wort gesagt, dass lange, GEPFLEGTE, und das ist im Forum hier wohl gegeben, weiße/graue Haare irgendwas anderes wären als schön - ich weiß ja nicht, was DU aus meinem Post zu lesen gehaben glaubst.
Es gibt aber bei der VHS nette Hilfsangebote für Leute, die sich mit dem Lesen schwertun

Ich finde es schlicht arg ...merkwürdig, bei gut gepflegten ungefärbten Haaren egal welcher Farbe von "Pionierarbeit" etc zu sprechen/schreiben.

Sinnvoller wäre es, einfach mal "Sie haben schöne Haare" zu versilberten außerhalb des Forums zu sagen, als sich hier gegenseitig hochzuschaukeln, wie schlecht natürlich silberne/graue/weiße Haare von der Umwelt geredet werden.

Das ist mit Sicherheit unangenehm oft der Fall, aber das jetzt seitenlang geschrieben wird, wie fies, gemein und neidisch die blöde Arzthelferin war, bringt niemanden weiter, weder euch noch Lilly (die sich wahrscheinlich nur den Ärger von der Seele schreiben wollte), und bringt erst recht nicht die doofe Funz von Arzthelferin zur Räson (ich hoffe sehr, dass Lilly dem dazugehörenden Arzt Bescheid gegeben hat, wie übergriffig und unverschämt diese Dame ist).

Ich fürchte einfach, innerhalb von Foren bestärkt man sich manchmal derart in Meinungen, dass ein "wir gegen den Rest der Welt"-Eindruck entsteht, der im Grunde genommen ins Leere läuft.
Sprich: ihr wendet grade ganz viel Energie und Emotion auf, die euch an anderen Punkten dann fehlt.
Nicht nur hier, auch in anderen Foren passiert sowas - die letzte hysterische Diskussion, wie was jetzt richtig zu machen wäre bzw auszusehen hat mit zig sinnlos schmollenden Leuten habe ich in einer Handarbeitsgruppe gesehen (es ging um falsch gestrickte Maschen - ja, das ist albern. Ja, das waren erwachsene Leute, die sich da gegenseitig hochgeschaukelt haben, bis diverse Leute vergrätzt waren).

Leider lese ich hier immer wieder Kommentare von Fremden, oder was irgendeine obskure Gruppe (desired) mal blödes geschrieben hat, und sofort springen x Leute total giftig darauf an, statt sich zu denken: "oh, fremde Menschen im Internet finden dünne Spitzen blöd, so what. Ich lass meine trotzdem dran. Oh, eine fremde 14jährige Dusseltrine findet lange Haare voll uncool und echt eklig ungepflegt? Keine Ahnung warum, aber ihr Problem, nicht meins. Karl-Arsch bei Facebook schreibt, er mag bei Frauen nur rotgefärbte Bobs? Kann er, er hat ein Recht auf seine Meinung, is ja ein freies Land hier, nicht wahr. Tante Inge findet meine Haare zu dünn/lang/grau/henna? Tante Inge, ich hab dich lieb, aber das ist mein Kopp und nicht deiner. Kollegin X findet meine Haare ungepflegt? Ich finde ihre auch schrecklich, also haben wir Gleichstand."

Und hört bitte auf jedem und jeder Kritiker*in Neid zu unterstellen - manche Leute finden lange Haare schlicht nicht so spannend wie wir hier oder glauben tatsächlich treudoof, euch grade einen superguten Tipp gegeben zu haben... sicher mag die ein oder andere Glätteisenliesel neidisch sein, aber viele finden sehr lange Haare einfach nicht schön.
In dem Fall "du mich auch für ne Mark" denken und weitermachen, die haben ein Recht auf ihre Meinung, genau wie du, ich, Karl-Heinz und sein Hund.

Last but not least: manche Leute sind auch einfach Ar***löcher, die euch den Tag verhageln wollen. Gönnt denen den Spaß nicht.

Edit: Tippfehler

[Inconnue]

Mich hat mein Beitrag vielleicht 3 Minuten Zeit gekostet und es hat mir Freude bereitet ihn zu schreiben, von Energieverschwendung kann also kaum die Rede sein. Wievie Zeit und Energie hat dich dein Roman zu einem Thema gekostet, das dich offensichtlich nur nervt? Pionierarbeit steht u.a. als wegbereitende Arbeit im Duden und für mich ist es das, daher mein Dank. Inwiefern dich das überhaupt betrifft ist mir zudem gerade unklar, aber so what

[Sarah.]

Roman Nummer 2: unten mit Zusammenfassung, is ja schon spät.

Pionierarbeit ist das, was Marie Curie geleistet hat, und nicht, sich schlicht nicht mehr die Haare zu färben.
Sorry Mädels, aber ist es WIRKLICH!!! wegbereitend, wenn sich XY dazu entschließt, sich nicht mehr die Haare zu färben?
Bringt das der Menschheit neue Erkenntnisse, dass XY jetzt grau statt hennarot/blond gesträhnt/schwarzgefärbt ist?
Im Ernst?
Du meinst das wirklich ganz und gar ernst? Ohne Augenzwinkern?
Möchtest du nicht vielleicht doch den Telefonjoker einsetzen?

"XY sieht richtig gut aus, das Silber macht viel weniger hart im Gesicht und sieht frisch aus. Find ich gut, hätt ich auch gern." - joa. Unterschreibe ich dir mit Kusshand.
"XY sieht so gut aus, das inspiriert mich, meine Haare auch nicht mehr zu färben" - ganz im Ernst? Nicht meine Wortwahl, aber ohne jede Ironie, Flappsigkeit oder ähnliches: mach mal, wird sicher gut.
"Ich sehe so viele tolle ungefärbte Mähnen, da fühle ich mich bestärkt, das blöde Blond/Schwarz/Pinkgrünkariert auch endlich vom Kopf zu lassen und ganz entspannt meine *neue* NHF zu genießen." - DAS wäre ideal.

Und für Außenstehende außerhalb des Forums (ich finde den Haarmuggel eher grenzwertig, aber das diskutieren wir ein anderes Mal) ist eine entspannte Frau, die weiß, dass sie gut aussieht mit ihrer Haarfarbe, eine bessere Werbung als dieses laute Ole-Ole-Getrommel mit Slogans aus dem Influencer-Bullshitbingo.
Extrem laut und aufgeregt anpreisen muss man nämlich nur das, was scheiße oder Nepp ist. Oder was man sich selbst schön reden will.

Ich verstehe, dass dieser Effekt von niemandem hier beabsichtigt ist.
Im Ernst.
Ich bin nicht ganz so blöd, wie ich aussehe. (Nur halb.)
Das Problem ist, ihr erweist euch selber einen Bärendienst.
Siehe die desired-Geschichte mit "die reden sich ihre ungepflegten dünnen Spitzen schön, bäh".

Ein anderes Problem ist halt, dass frenetisches Abfeiern einige Mädels und Frauen überfordert - manche fühlen sich dann plötzlich unangenehm sichtbar und unter dem Vergrößerungsglas, ala bin ich selbstbewusst für soviel Aufmerksamkeit? Uaaaah, die sind im Forum alle so selbstsicher und laut, das bin nicht ich, ich bin eher so laissez faire und mach nicht gern so viel Aufhebens um mich...

Wenn wir alle gemeinschaftlich den Druck, graues jedweder Art (nicht jedes Grau ist silbern, daher benutze ich das ungern) überfärben zu *müssen* wenigstens aus unserer unmittelbaren Umgebung nehmen möchten, dann vielleicht nicht, indem wir als die offiziell oder inoffiziell Haarbekloppte im Büro, im Laden oder im Familienumkreis jeder ungefärbten Frau sofort "SIE SIND EINE INSPIRATION, EINE SILBERLOCKIGE GÖTTIN!" entgegen jubilieren, so lieb und aufrichtig das gemeint sein mag.

Was ich als hilfreicher erachte, wäre - wie auch anderen Leuten mit schönen Haaren - in Ruhe ein Kompliment zu machen und dabei die Farbe zu erwähnen.
Bei manchen ist das nämlich das Zünglein an der Waage, ob man die eigene NHF behalten mag oder sich doch wieder färbt, weil Hannelore beim Kaffeeklatsch meint, graue Haare würden alt machen.
Aber wenn diese nette Frau mit der schönen Spange mir ein schönes Kompliment dazu macht, vertut Hannelore sich eben. Hannelore war ja immer schon ein bisschen trutschig, hihi.
Hannelore lässt sich natürlich austauschen gegen die schönsten Modenamen der 70er, 80er, 90er und heute. Und Kaffeeklatsch gegen Fitnessstudio, Elterngruppe, etc.

Was ich auch meine: ihr macht euch den doofen Kommentar von jemanden, die - seien wir ehrlich, es sind immer Frauen - euch entweder aus Niggeligkeit oder weil sie selbst einen nicht ganz so tollen Tag hatte und sich abreagieren will einen beipuhlen wollte und euch deshalb an einer einfach zu findenden empfindlichen Stelle erwischt hat (die hat immer interessante Spangen, die mag ihre Haare, da hau ich ihr doch mal ne Macke ins Ego, der blöden Kuh), den doofen Blick eines Kollegen (der - Hand aufs Herz! - eigentlich nicht anders als doof gucken kann, weil er doof ist), den "Ich meins ja nur gut mir dir, Kind"-Ratschlag von Tante Trulla so zum Problem... ihr lieben Foris, ich verrate euch eine ungeheuer gute Methode im Umgang mit solchen Leuten, nur hier, nur heute und für umme, weil ich euch tatsächlich mag und grade die Spendierhose anhabe (gut, die Spendierjogginghose):
Sie funktioniert so: ein sachliches "Danke, deine Meinung wurde zur Kenntnis genommen." und dann zur Tagesordnung übergehen.
Und ja, so einfach kanzelt man man ungefragte Ratschläge und blöde Kommentare ab. Das funktioniert erschreckend oft, auch bei anderen Einsatzmöglichkeiten.
Ich mache das seit fast 30 Jahren so.
Bitte, gern geschehen, dankt mir später.

TL, DR: aufwendig, laut bewerben tut man was? Genau, Mist.
Ihr seid kein Mist, oder? Da haben wirs doch.

Edit: Tippfehler und Zeichensetzung korrigiert sowie ergänzt, pardon.

[schnappstasse]

Ich traue grad meinen Augen nicht. Hab ich das gerade wirklich gelesen? Es ist noch früh. Vielleicht halluziniere ich...

Anyway. Lilly, ich habe auch dein Bild gesehen. Wow, das wird eine mutige und harte Reise! Kann sein, dass der starke Kontrast des Ansatzes noch eine Weile verständnislose Kommentare erntet. Das liegt in der Natur der Sache, denke ich. Viele können sich nicht vorstellen, für ein langfristiges Ziel eine Weile "unperfekt" durch die Gegend zu laufen und sich diese Blöße zu geben. Während dieser Zeit ist alles ein bisschen anders (sonst gäbe es nicht ganze "Transitioning"-Foren im Netz), aber es geht rum.

Eta: Sag mal, kennst du eigentlich Anniekay? Die hatte eine ganz ähnliche Ausgangslage wie du, und als sie erstmal so weit fortgeschritten war, dass es aussah wie Dip-dye, wollte es plötzlich jeder haben. Sah echt stark aus!

[LacrimaPhoenix]

Sarah., ich sehe es ähnlich wie du. Dieser "alle müssen alles irgendwie interpretieren und schreiben dann, was zu der persönlichen Reaktion, die SIE gerade haben" ist schon manchmal komisch.

Ich denke aber, das ist schlicht und ergreifend dem Umstand geschuldet, WIE so ein Post zustande kommt.
Hier liest niemand das, was da steht, denkt darüber nach, macht eine Stichpunktliste und verfasst dann einen vernünftig strukturierten Beitrag dazu.

Im Gegenteil sind es oft Leser, die eben zu diesem und diesem EINEN Punkt emotional reagieren und dann DARAUF --also nur bezogen auf ihre eigene emotionale Reaktion-- antworten.

Das ging mir jetzt in jedem einzelnen nicht haarbezogenen Post so. Immer. Ich dachte erst, sind die denn deppert? Warum lesen die denn nicht was da steht?
Ich denke aber nun, dass es an der "semi-Mündlichkeit" liegt; also einfach daran, dass es sich hier um fast mündliche Gartenzaungespräche, bloß mit zeitlichem Verzug handelt. Und da gibt es eben Leute, die schneller schalten und manche, die nicht kapieren (wollen).

Ich persönlich finde das manchmal nützlich, weil es zu weiteren Punkten/Ideen führt.
Manchmal ist es einfach nur voll daneben. Ich lese deinen Beitrag so: "Leute, übertreibt ihr es nicht wenn ihr von PIONIERARBEIT sprecht?"

Ich denke, diese Reaktion ist nachvollziehbar und sie macht auch keinen runter. Dabei kann man es doch eigentlich belassen. Es ist halt eine Meinung und jeder hat bekanntlich seine eigene.
Ansonsten hast du sie halt mal ehrlich gesagt, bekommst nun den Eckenplatz unter der Treppe zugewiesen, weil sie einigen nicht passt, aber warst halt wenigstens ehrlich. Ist doch auch was? (Setz mich dann gern gleich dazu und teile 'n Keks mit dir).

Inwiefern Frisuren Wände im Sinne von Pioniersarbeit einreißen, muss wohl jeder für sich entscheiden. Es gibt bestimmt noch andere Gesellschaften, wo mehr noch über die Optik Grenzüberschreitung geschiet. Und überhaupt möglich ist, weil die Rahmenbedingungen deutlich zugeknöpfter sind. Aber an dem Begriff muss ich mich nicht aufhängen. Zumindest sah man lange nicht viele Frauen mit NHF. Wenn diese nun wieder mehr fröhlich getragen wird, dann gestehe ich solchen Frauen in dieser Hinsicht Pionierentum zu, weil sie gewissermaßen "unter den ersten nach der großen Färberwelle" sind?
Lasst uns doch das Kriegsbeil weglegen, es sind doch nur Haare.

[Sarah.]

Mich muss und soll keiner beklatschen, weder hier noch im TB.
Wer mich warum auch immer unterhaltsam findet oder bunte Haare lustig, prima.
Aber ich bin weder allwissend noch muss ich dauernd hier rumtröten, wie megasuper ich persönlich meine Haare finde und wie tapfer ich doch bin, mir die dermaßen bunt zu färben...
Ihr seid alle herzlich dazu eingeladen, mich samt Haaren blöd zu finden.
Oder meinetwegen auch super. Ist mir beides recht.
Die allermeisten von euch kenne ich nicht, und die, die ich kenne, wissen, dass ich lieber klare und nicht unbedingt zartfühlende Kante fahre.
Wer das nicht mag: setz mich auf Ignore und dein Leben wird schöner.

"Neid" kommt hier dermaßen oft als Erklärung oder Trost für ein gekränkte Mitglied, dass es schon wieder lustig ist. Okay, ich sehe ein, der Witz hat nicht gezündet.

Lacrima, ich mach uns Kaffee zum Keks.

niq, sollte das Persiflage sein?
Dann musst du schnoddriger sein, sonst kommt keiner drauf. Nur ne kleine Stilkritik.

[Sarah.]

Och niq... ich gebs auf mit dir. *seufz*
Mach dir einen leckeren Kaffee, Tee oder Kakao, freu dich über das schöne Wetter und klopf dir selber mal ganz tüchtig auf die Schulter, wie superlustig du heute morgen schon warst.
Wenn dich das glücklich macht.

Ich hätte ja einen Witz über die fette Alte mit dem Karnevalsmakeup und der billigen borstigen Perücke gerissen, aber ich erreiche wohl einfach nicht dein Niveau an Garstigkeit und wenigstens halbwegs glaubhafter Erzählung... /sarkasmus off

Und wenn ihr nach zwei extrem langen Posts immer noch meint, ich hätte irgendwas von grau=hässlich, muss gefärbt und abgeschnitten werden, weil pfui geschrieben, dann kann ich euch auch nicht mehr helfen.

[Buschrose]

@LillyE: Von einer Arzthelferin erwartet man ja wohl alles andere als Kritik an der Haarlänge. Da auch mir öfters unter die Nase gerieben wird, wie toll mir ein Bob stünde, kann ich verstehen, wie sehr das nervt. Auf blöde Bemerkungen wie "müssen Ihre Haare denn sooo lang sein?" antworte ich inzwischen frech "Sie wären doch froh, wenn Ihre die Schulterlänge schaffen würden."

Haare bewusst grau zu tragen, ist immer noch mit der Assoziation "alt" verbunden. Natürlich braucht man keine Auszeichnung, wenn man sie so trägt, aber man muss sich doch hin und wieder gegen Vorurteile wehren. Bei mir gibt es kurz und knapp ein "ich mag es und basta."

[gingerbraed]

Meist fällt einem an anderen auf (ob negativ oder positiv sei dahin gestellt), womit man selbst gerade unzufrieden oder eben "geistig beschäftigt" ist.
Als Beispiel aus meinem eigenen Leben: Seit meinem ersten Kind zieren Schwangerschaftsstreifen meinen gesamten Bauch. Ich habe damit zu Beginn sehr gehadert und war tot-unglücklich. Ich habe ständig andere Körper begutachtet, ob sie denselben vermeintlichen Makel aufweisen. Und tatsächlich: im Strandbad sah ich unzählige Frauen und auch Männer, welche Dehnungsstreifen hatten, wobei mir das bis dahin nie aufgefallen war. Und das Beste: die meisten versteckten dies nicht unter einem Badeanzug sondern trugen selbstbewusst Bikini (in diesem Fall die Frauen ). Insbesonders ist mir da eine wunderschöne, gertenschlanke, junge Frau in Erinnerung, die ähnlich gezeichnet war wie ich und dies selbstbewusst zur Schau trug. Ich führte auch einige Gespräche mit ähnlich "Gezeichneten", welche mich nachhaltig beeinflussten.
Mittlerweile sind mir die Streifen egal. Für mich ist es kein Makel mehr, sondern ein Teil meines Lebens und meines Körpers und ich trage beim Baden selbst wieder sehr gern einen Zwei-Teiler.

Was ich mit all dem sagen möchte: der Vergleich mit anderen und wie diese damit umgehen, haben mich in meiner Akzeptanz und bei meinem geistigen Wandelprozess sehr bestärkt. Manchmal ist es nämlich auch der Vergleich, der einen zum Nachdenken und vielleicht auch zum Um-denken bewegt.

Leider haben viele Leute jedoch die emotionale Intelligenz eines Elefanten im Porzellanladen und hauen unangebrachte Kommentare raus, die eine Person, die hier selbst (noch) nicht gefestigt ist, verletzen können.

Und damit der Kommentar haarbezogen bleibt, gibts ein Foto meiner Haarfarbe mit vereinzelten Silberlingen und die gesammelte Kommentare dazu (ich bin mit meiner Haarfarbe sehr zufrieden und vielvielvieeeeeel zu faul zum färben )


Freundin meines Vaters, welche selbst regelmäßig beim Friseur färben lässt, seit ich denken kann: "Du wirst ja auch schon grau! Dabei bist du ja erst Mitte dreißig! "
Ich: "Stimmt!"
Sie: "Das ist bestimmt all der Stress mit den Kindern."
Ich: "Vielleicht? Oder ich werde einfach älter."

männlicher, älterer Nachbar, mit dem ich mich sehr gut verstehe: "Du bekommst ja auch schon weiße Haare."
Ich: " Richtig. Sieht aus wie Strähnchen, oder?"
Er: "Nein, wie weiße Haare" - gut, dem ist nichts entgegen zu setzen . Seine Frau hatte an diesem Tag einen Färbetermin...Coincidence?

gleichaltrige, dunkelhaarige Freundin entsetzt: "Ich hab letztes mein erstes graues Haar entdeckt!"
Ich: " Ich hab ja auch schon einige weiße Haare, das ist normal."
Sie: " Nicht wahr! Bei dir fällt das gar nicht auf, du hast ja so ein tolles Farbenspiel im Haar."

Von Fremden werde ich aber zumeist weniger auf die Farbe als mehr auf meine Locken angesprochen. Auch wenn ich meine Haare im Dutt trage, wellen sich die Ansätze brav und da werde ich oft von interessanterweise deutlich älteren Frauen gefragt, ob die Locken echt seien, und, dass das wie eine Frisur aus den 20er Jahren aussehe (vielleicht erinnert es sie an die Frisur ihrer Mütter?).

[Inconnue]

Du siehst das also anders, Sarah. Danke, deine Meinung wurde zur Kenntnis genommen. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich anfange, über den Bedeutungsgehalt von "Pionierarbeit" zu diskutieren oder meinen Dank mein OleOle zurücknehme, oder?

Was du als gegenseitiges Beklatschen, Mob, whatever liest, sind mehrere User, die sich nacheinander, aber unabhängig voneinander, zu einem Beitrag äußern, zu dem sie sich äußern möchten. Ich glaube kaum, dass sich User 5 dann denkt "So, jetzt schweige ich besser, sonst wirkt das zu übertrieben". Und er muss es auch nicht, ne Maulsperrenregel gibt's mWn nicht.

Hat das irgendeinen Grund warum du dich unbedingt als Antiheldin samt "Ihr könnt mich ja alle doof finden, setzt mich auf die Igno, wer keine Feinde hat, hat keinen Charakter" inszenieren möchtest? Das ist so "Ich bin so anders als die anderen"-mäßig und wirkt nicht weniger lächerlich bis anstrengend als das, was du anprangerst. Daher, in diesem Kontext nicht mehr auf meine (Energie)kosten.

[LacrimaPhoenix]

Vorhin beim Bäcker:
Verkäuferin (zuppeliger Bob in Neonrot, durchsetzt mit glanzschwarzen Strähnchen) zu der Dame vor mir ( dicke, dichte, gewellte naturblonde Mähne in über-Klassiklänge...Richtung Obeschenkel)
"Lass die Fusseln schneiden, die sind zu lang für Dein Alter"

Da fragt man sich echt, was das soll, ne?
Ich kapier's nicht. Aber ich denke... oder hoffe zumindest, dass die Frau sich das nicht zu Herzen nimmt.

Insbesondere die Alters-Referenz... Ich werde wohl nie verstehen, warum im "Alter" (und echt Mal, wenn die Frau selbst zum Bäcker gegangen ist, wird sie sicher nicht wirklich alt gewesen sein) lange Haare so verpönt sind? Gnarl.

[Nieves]

Äh, puh.

Ich habe das Wort "Pionierarbeit" von Inconnue zitiert übernommen und mir war dabei natürlich völlig klar, dass wir uns hier mit First World Lifestyle Hobby befassen, das zum körperlichen Wohlbefinden beiträgt und bestenfalls eine identitätspolitische wohlfühldimension von Feminismus tangiert.
In diesem Kontext ist natürlich klar, dass mit Pionierarbeit hier keine Grundlagenforschung bejubelt wird und dass dem Silverlady Movement jetzt nicht die Schlagkraft inneliegt von einem erste Welle Feminismus, bei dem sich Frauen von Pferden haben niedertrampeln lassen, oder wissenschaftlicher Grundlagenforschung, sondern das Wort schlichtweg als rheotrische Figur aka Zuspitzung genommen wurde.
Da wir alle wissen, dass wir uns hier in einem nicht systemrelevanten Bereich eines Wohlfühlhobbies bewegen, ist mir überhaupt nicht klar, wie das missverstanden werden kann.

Denn ich bleibe dabei, dass ich es im Kontext von medialen Bildern von Frauen tatsächlich als Umbruch empfinde, dass Frauen sich mit grauen Haaren zeigen, und dabei nicht nur in der Rolle als Oma oder Schrulle auftreten. Und dass sich meine eigene Akzeptanz von meinem Körper sehr gewandelt hat, seit ich mich in anderen medialen Konetxten und Umfeldern als in meiner Jugend bewege. Dieser Effekt ist btw durch medienwissenschaftliche Pionierforschung auch auf Makroebene bestätigt

Beklatschen von etwas scheinbar "Natürlichem" finde ich da in einer Phase, in der das gesamtgesellschaftlich noch nicht als neutral empfunden wird (entsprechend oft dumme Kommentare kommen), durchaus legitim und sogar notwendig für einen Bewusstseinswandel.
Ebenso, dass es hier Räume gibt, um sich über Verletzungen auszutauschen, die dadurch entstehen, dass die eigenen Haare nicht einem Schönheitsideal entsprechen. Das Urteil, ab welchem Zeitpunkt das für das Wohlbefinden wieder kontraproduktiv wird, weil man sich unnötig hereinsteigert, wenn seitenweise Zitate von der dahergelaufenen Giftspritze in der Straßenbahn diskutiert werden, soll dann aber jede für sich fällen.

[Sarah.]

Ah, Nieves.
Vielen Dank für deine Rückmeldung
Ich habe deinen Post grade gemütlich gelesen und festgestellt: joar, dem www fehlen Mimik und Zwischentöne. Ganz oft mein Problem beim Schreiben, aber deinen letzten Post habe ich jetzt falsch interpretiert.
Mea culpa.

First World Hobby trifft es gut.
Ein schönes Hobby, das viele zum Kosmetikrühren oder Schnitzen gebracht hat, die einen betreiben es mehr, die anderen weniger aufwendig oder ernsthaft.
Und ich hoffe aufrichtig, wir haben alle Spaß dran, egal, ob der persönliche Fokus jetzt auf Pflege, Farbe jedweder Art, Schmuck oder Frisuren liegt.

Was ich aber extrem gut finden würde: nicht jede "neue" Naturhaarfarbe ist silbern.
Es wäre nett, das etwas zu definieren - es gibt neben hellgrauem Silber auch noch perlmuttartiges Weiß, dramatisches Stahlgrau, oder das, was mir und anderen Aschblondinen aus dem Kopf wächst - eher aschblond in extremo als silbern, durchaus eine schöne Farbe, aber weitab von zum Beispiel Silberfischchens Farbton.
Wie wäre mit ein paar neuen schönen Vokabeln dafür, die nicht superniedlich sind - macht die Vokabeln lieber chic und cool, sie müssen ja neben Silber bestehen.
Perlmutt könnte man ja eins zu eins übernehmen. Stahlgrau klingt für mich auch gut, halt nicht nach huschiger Ommi sondern stark und elegant, passend zum Ton.
Für Asch ohne Blond, das wahrscheinlich oft vorkommt, müsst ihr jetzt was knackiges erfinden.

Ach ja, und als kleine Geste der Versöhnung, damit ihr nicht aufgeregt ins Wochenende geht: die meisten kennen sie bestimmt schon, aber schaut euch auf YouTube PrettyShepherd an.
Sehr hübsch, wirkt sympathisch, ihr Stil ist toll und sie hat wirklich tolle Haare.