Bevormundung durch Friseure

[pheline]

@Fireheart: Das kenne ich nur zu gut. Ich hatte als Kind auch keinerlei Mitbestimmungsrecht was meine Haarlänge und meine Frisur anbetrifft

[ash]

@Fireheart und pheline, das unterschreibe ich.

So richtig, richtig negative Erfahrungen beim Friseur, wo der Friseur schuld ist, habe ich zum Glück noch nicht gemacht. Wenn ich wirklich richtig unzufrieden war, war meine Mutter die treibende Kraft, die bestimmte, wie und wieviel geschnitten wird. Gott sei Dank sind die Zeiten vorbei.
Allerdings tendieren Friseure bei mir gerne dazu Stufen zu empfehlen. Dabei und beim berüchtigten Spitzen schneiden, sage ich schon extra deutlich, was ich möchte.
Letztens hat mir die Kollegin der Friseuse, wo ich sonst hingehe, ein liebes Kompliment gemacht. Habe mich ein bisschen ausgeheult, dass die Haare machen, was sie wollen und selten ordentlich liegen. Da meinte sie, gerade dieses wilde, unordentlich findet sie toll und dass meine Haare voll okay sind, so wie sie sind. Da habe ich mich mega drüber gefreut.

[Zhunami]

"Bitte nur ein kleines bisschen die Spitzen abschneiden." Daraus wurden 25cm. Ich war seitdem nie wieder beim Friseur.

[ash]

Zhunami, da wäre ich auch nicht mehr gegangen.

[Tuovi]

Das kann ich toppen mit über 40 cm als Spitzenschnitt

[Zhunami]

Boah, Tuovi, das ist hart.

[Tasha]

Das übermäßig "Spitzenscheneiden" müsste man ja eigentlich anzeigen/ anklagen können, oder nicht? Also massive unabgesprochene Dienstleistung und Veränderung des eigenen Körpers? Daher wundert mich, dass das immer wieder vorzukommen scheint.

LG von
Tasha

[ash]

Aber würde man bei einer Klage damit durchkommen? Es stünde ja Aussage gegen Aussage. Den Meisten wäre das wohl zu viel Aufwand, viele trauen sich ja nicht mal sich hinterher zu beschweren, sondern bezahlen noch brav.

[Tuovi]

Sehe ich so wie ash. Da sind die Kosten wahrscheinlich höher als später eventueller Schadensersatz. Außerdem sind es ja "nuuuur Haaaare" . Ich war da 12 oder 13 und mit meiner Mutter da, die nichts gesagt hat. Von dem her hätte zumindest ich nicht viel machen können bzw. hätte höchstens Ärger bekommen, wenn ich mich da aufgeregt hätte.

[Silberfischchen]

Ich finde man sollte sowas viel konsequenter klagen. Bzw Geld zurück fordern mindestens. Das ist eine Dienstleistung und kein kreatives Werken....
Wichtig finde ich, wenn der Friseur "aufklärt", wenn ein Kundenwunsch Blödsinn oder haarschädigend ist (schwarz auf weißblond oder so) oder der Kunde unrealistische Vorstellungen hat. Aber einfach machen, was man will "geht gar nicht".

Das blöde ist ja, dass die Friseure ja oft "begründen", warum das "sein muss" und dem Kunden so das Ohr abkauen, bis er den Quark auch glaubt.
Klassenkameradin von mir kam auch mal mit kinnlangem Haar zur Schule (vorher Taille), weil "der Friseur gesagt hat, die sind bis da oben hin gespalten".
Kann schon sein... Haargummi lässt grüßen. Aber dann sollte man dem Kunden halt einen Splissschnitt "aufschwatzen" anstatt ihm einen Bob zu säbeln.
Man muss doch nur den Preis entsprechend gestalten und schon hat man zufriedene Kunden und trotzdem gut verdient. Wenn man Langhaarträger alle 3 Monate zum Splissschnitt einbestellt, ist doch auch verdient...

Ich glaube aber, bei dieser Art Friseure ist das einfach ein Charakterproblem. Die sehen ihren Geschmack und ihre Meinung als Maß aller Dinge und setzen wortreich durch, was sie toll finden... Mir ist das als Jugendliche ein paar mal bei Klamotten passiert, dass mich jemand wortreich zu was bequatscht hat, was nicht mein Stil und nicht mein Geschmack war. Haufen Geld ausgegeben für die Altkleidersammlung... denn umtauschen und damit zugeben, dass man sich hat zuquatschen lassen, will man ja auch nicht.

Ich stell mir vor, ich geh ins Krankenhaus, um einen Meniskus operiert zu kriegen und komme raus mit 2 Knieprothesen und ner Hüftprothese, nem Permanentmakeup und ner Brustvergrößerung, weil der Chefarzt fand, dass die anderen Gelenke auch am Arsch sind, meine Augen so viel ausdrucksvoller sind und ihm größere Brüste besser gefallen...

Edit: wenn man den Prozess um Schadenersatz/Schmerzensgeld gewinnt, zahlt der Friseur Gericht und Anwalt. Wenn man verliert.... man selbst. Aber oft reicht ja die Klageandrohung, um per Vergleich einen Schadenersatz zu bekommen.

[Gigglebug]

Mich nervt das auch, dass Friseure oftmals irgendwie unenthusiastisch erscheinen wenn man einfach unten n bissi die Spitzen weg will.

Wenn ich mich früher hab beraten lassen waren die meisten viel mehr bei der Sache als jetzt.

[Nona]

Als ich noch zum Frisör gegangen bin, hatte ich diese Probleme nie, man hat mir immer nur so viel geschnitten wie ich wollte - und ich gehör zu der Sorte Mensch die eher die Klappe halten, als zu sagen wenns scheisse geworden ist.
Ich bin aber auch immer zum Dorffrisör gegangen. Ist das in stylischen, hippen Läden vll anders? Also dass die dort eher das Bedürfnis haben ihrer kreativen Ader den freien Lauf zu lassen?

Unverschämt ist es alle mal, und wenn ich hier lese, wie viele cm bei den ein oder anderen gefallen sind... ;(

[Rafunzel]

Finde das auch immer schlimm zu lesen. Auch wenn "Spitzen" ein dehnbarer Begriff ist, muss einen der Friseur doch mindestens fragen, wenn er irgendwas Typveränderndes machen möchte. Und dann sollte der Kunde auch Bedenkzeit kriegen und nicht "überredet" werden. Finde so was furchtbar.

Schließe mich SiFi bei den Klamottenläden an. Ich war letzte Woche in einem großen Klamottenladen und suchte ein leichtes, aber schickes Sommerkleid. Mindestens knielang, nicht gerade geschnitten (sieht an mir aus wie ein Sack), ohne geometrische Muster und in einer Farbe, die mir steht. Hab extra ausdrücklich blau, helllila und gelb ausgeschlossen. Schließlich haben sich zwei Verkäuferinnen gemeinsam um mich gekümmert (ohne dass ich nach Hilfe gefragt hätte, aber zunächst fand ich das nett) und ein Kleid nach dem anderen angebracht: und zwar in blau, in lila, mit geometrischen Mustern und natürlich in Sackform Und angeblich stünde mir das ja so gut, weil es die "Figur umspielt". Da konnte ich mir den Mund fusselig reden, es hat nix genützt. Nach einer Dreiviertelstunde hab ich den Blödsinn abgebrochen, und ärger mich noch, dass ich nicht früher gemerkt habe, dass es keinen Sinn hat und auch später nur aus falscher Höflichkeit mitgemacht habe...

[Silberfischchen]

Ich hatte mal ne zuckersüße Friseurin, die meinen Wunsch nach "so wenig wie möglich" versucht hat, möglicht gut umzusetzen und auch etwas Splissschnitt gemacht hat und hinterher total stolz war dass "kaum was abgekommen ist". War auch wirklich so.

[Anna67]

Ich habe bisher beim Spitzen schneiden nur einmal erlebt, dass der Friseur gemacht hat, was er wollte. Das ist zum Glück lange her, damals habe ich mich nicht getraut, was zu sagen. Auf jeden Fall war wesentlich mehr ab als nur die Spitzen. Ich habe jetzt schon mehrfach erlebt, dass einfach die Haare ausgedünnt worden sind. Ich habe sehr viele Haare und die Friseure meinen dann einfach, die sind so schwer und liegen nicht so gut und zack, kommen die langen Strähnen raus, ohne mich vorher zu informieren. Das ärgert mich einfach. Auch wenn es denn so wäre, muss man doch vorher Bescheid geben oder sich beraten, ob es denn so geschnitten werden soll. Nun habe ich halt eine Menge längerer Haare verloren, sehen tut man es so zum Glück nicht, aber wenn ich sie hochstecken möchte, sieht das nicht so toll aus, finde ich. Auf jeden Fall überlege ich mir jetzt gut, ob und wen ich an meine Haare lasse.