Also meine Idee zu Stufen ist die: wenn man einem Kind nie die Haare schneidet, dann enden die Haare nicht in einer Kante.
Sondern sie fallen in einer Art V mit.......... Ihr ahnt es: Stufen.
Dito, wenn man als nicht-mehr-Kind sehr lang die Haare nicht mehr geschnitten hat. Dann sind sie an der Seite kürzer als hinten, und wenn man die Haare von der Stirn nach hinten kämmt, sind diese Stirnhaare kürzer als die vom Hinterkopf....
Das sieht also aus wie ein V mit Stufen.
Heißt also: ein wohl gelungener Stufenschnitt kann sehr natürlich aussehen, sehr pflegeleicht sein und wunderbar zum Typ passen.
Ebenso kann ein gut gemachter Stufenschnitt sehr lang halten.
Ein Stufenschnitt der nicht zur Struktur passt, sieht im Zweifel genauso schräg aus wie eine Kante, die nicht zur Struktur passt.
Das heißt also: der Stufenschnitt bei nicht-sehr-langen aber sehr dicken Haaren
kann diesen den Trapez-Effekt nehmen.
Bei feineren Haaren
kann er die Schwere nehmen wenn das Deckhaar die Angewohnheit hat, alles drunter platt zu drücken.
Meine Generation ist noch mit der Ansicht aufgewachsen, dass es für Kinder ausreicht, wenn die Eltern die Haare schneiden.....
Das war die Zeit der Prinz-Eisenherz-querrüber-einmal-hinten-einmal-vorne-Frisuren.... und man beneidete die ersten, die dann mit einer "richtigen" Frisur in die Schule kamen...
Mein Problem an Friseur-Frisuren war dass ich das Styling nicht hingekriegt hab. Frisch vom Friseur sah es super aus und nach der ersten Nacht oder Wäsche....
Ich wollte allerdings damals auch ganz andere Frisuren haben, als für meine Haare geeignet waren.... da beißt sich also die Katze in den Schwanz....
Big Hair mit F-chen geht in die Hose, genauso wie blonder Seidenvorhang mit dunkeln Locken...
Manch ein Friseur versucht nicht, den Kunden zu "bevormunden", sondern ihm schlicht klarzumachen, dass er unrealistische Vorstellungen hat, was mit seinen Haaren geht. Schwarz auf weißblond und solche Scherze.
Das Argument "feine Haare kriegt man nicht lang" hat bei mir keiner gebracht, weil ich sie als Kind ja auf MO hatte. Aber wenn ich mir vorstelle, ich geh zum Durchschnittskunden, der mit feinem oder sehr feinem Haar lange Haare will und sag ihm: klar geht das. Du musst halt auf Seide schlafen und Dutt tragen oder Seidentuch und Du musst Dir notfalls ne halbe Stunde Zeit zum kämmen nehmen und Dir Öl rein schmieren....... dann sagt der Kunde: Du hast wohl'n Knall.
Wir dürfen ja nicht vergessen, dass unsere Liebe zum Haar und was wir dafür in Kauf nehmen nicht "normal" ist. Ich höre es wirklich oft, dass jemand meine Haare superschön findet, aber "das wäre mir zu viel Aufwand". Und mit wenig Zeit und Aufwand und Drogerie-Utensilien ist es eben wirklich schwer, feine Haare lang und schön zu bekommen.
Ich geb auch zu, dass ich meine Haare friseurfrei am schönsten finde. Aber ich hatte nach der Pubertät auch keinen Elan mehr, anders auszusehen als "ich" und es lief seitdem oft erstaunlich gut und pflegeleicht, wenn ich dem Friseur gesagt habe: mach was von dem Du denkst dass es meine Haare können.... ich hab dann ausgeschlossen, was ich auf keinen Fall will (Dauerwelle, Farbe) und dann hat sich der Friseur bzw bei mir immer Friseurinnen ausgetobt und es kam was pflegeleichtes, zu mir passendes raus.
Und genauso hatte ich Friseure, die auf die Bitte "so wenig wie möglich" wirklich Ehrgeiz an den Tag gelegt haben und tolle Ergebnisse erzielt haben.
TL/DR: es gibt wie überall so'ne und solche. Bei den Friseuren, wie bei den Kunden.