Bevormundung durch Friseure

[Silberfischchen]

Auch wieder.... ja, aber.

Tätowieren an meist europäischer Kundschaft ist von den Grundvoraussetzungen einheitlicher als Frisieren an europäischem Haar....

Einen bestimmten Wunsch umzusetzen hängt halt am können des Friseurs UND am Ausgangsmaterial Haar.
Es gibt sicher Friseure die nicht das optimale aus den Haaren herausholen (analog den Gurkentattoos).
Es gibt aber auch Kunden mit unrealistischen Vorstellungen....

Als ich meine ungeschnittenen Haare zum ersten Mal schneiden ließ, wollte ich aussehen wie Heather Thomas....
Klar hat mich die Friseurin da bevormundet und gesagt, jaaaa, wenn die alle hinten gleich lang sind, dann fallen sie nach vorne und das wird Dich bestiiiiiimmt stören, ich mach lieber Stufen an die vordere Seitenpartie.... Gefiel mir nicht und ich hab das Styling nie wieder hinbekommen.

Hätte die Friseurin mir eine Frisur wie Heather Thomas geschnitten........... hätte ich aber trotzdem nicht ausgesehen wie Heather Thomas.

Und auch der Bob mit Stehpony und anrasierter Nackenpartie, den ich unbedingt mal haben wollte.... geht nicht. Mein Pony steht nicht, und meine Nackenpartie ist so sparsam bestückt, dass das nur kahl ausgesehen hätte.
Also hat man mich bevormundet und mit stattdessen einen Wuschelkopf mit fransigem Nacken geschnitten. Der Wuschelkopf war nett, aber der fransige Nacken sah bei Locken beknackt aus, teilte sich in der Mitte und wuchs schnell zum Pennerkissen aus.
Hätte man mir aber meinen Wunsch erfüllt..... hätte es auch beknackt ausgesehen...

[Logbrandur]

Ich hatte bei Friseuren schon alles. Den berühmt-berüchtigten „nur (20cm) Spitzen“, top Beratung was Farbe und Schnitt angeht, gar keine Beratung, Friseure, die genau das gemacht haben, was ich wollte und auch welche, denen ich völlig freie Hand gelassen habe und wo was tolles bei rauskam.

Insgesamt war es deutlich öfter positiv als negativ.

[Zhunami]

Meine Haare wurden nach hinten geschnitten, ich habe das Massaker erst gesehen, als es zu spät war.

[CocosKitty]

Man sitzt doch vorm Spiegel, man sieht doch, wie lang die Stücke sind, die runterfallen. Beim ersten 20cm-Teil muss man doch protestieren.... aufstehen und gehen.

Das typische Argument.

Nein, ich persönlich sehe nicht was geschnitten wird, und ich denke viele andere Langhaarige auch nicht. Der Spiegel geht oft nicht runter bis zum Boden. Und begonnen wird in der Regel hinten am Rücken, wenn man dann noch einen riesen Umhang an hat, sieht man gar nichts.

[Silberfischchen]

Ich meinte jetzt auch nicht den ultrafrechen Friseur, der von Knöchel auf Knie kürzt, wenn man ihm sagt, "bitte von Knöchel auf Mitte Wade".

Ich meinte eher sowas wie "Taille" auf "Kinnlang" statt Spitzenschneiden.

Vielleicht bin auch auch hyperaktiv oder hab Stielaugen, aber irgendwie hab ich immer gesehen, was auf dem Boden lag. Ich hab in irgendwelchen Pausen, wenn sie umgescheitelt hat oder was bereits geschnittenes weggesteckt, kurz zur Seite geschaut und hab die geschnittenen Stücke gesehen. Und bei den letzten paar Schnitten, wo ich schon "lange" Haare hatte habe ich auch gesehen, dass die Friseurin mich maximal hochgepumpt hat im Stuhl und im Spiegel hab ich gesehen, dass sie sich trotzdem etwas gebückt hat, um die Spitzen zu schneiden.

Dass man sich nicht traut zu protestieren oder nicht mit halb geschnittenen Haare rausrennt, sondern denkt, wenn schon kurz, dann wenigstens sauber und ordentlich, das versteh ich voll und ganz.

Aber dass man nicht MERKT, dass statt Spitzen 20 oder 30 cm abgesäbelt werden, dass kann ich mir ohne Vollnarkose nicht vorstellen.

[Zhunami]

Meine Friseruin hat damals auch nicht einfach 20cm runter gesäbelt, sondern erst 5cm, dann nochmal 2, dann nochmal 3, dann nochmal 5... dann noch gerade schneiden und bäm, war die Länge runter.

[Silberfischchen]

Hat sie das irgendwie begründet? Ich hab schon gehört von Leuten, die berichten, dass es erst so rum schief war dann andersrum schief, dann wieder schief und dann war die Länge flöten...

[Zhunami]

"Die waren doch total kaputt!"

[MoniLein]

@Silberfischchen - vielleicht sind einige (wie ich) stark fehlsichtig (ich bin kurzsichtig) - da ist ohne Brille kein erkennen drin. Da ich in den letzten Jahren auch zum färben dort war, und ich mit Kontaktlinsen die Friseurluft nicht vertragen habe (davon wurden meine Augen zu sehr gereizt - die trockene Luft im Büro und der Friseur waren eine zu heftige Kombination für mich) und man beim Haareschneiden (für ein gescheites Ergebnis) die Brille runternehmen muss hab ich immer nur erst nachdem alles geschnitten war einen Blick mit Brille auf die neue Haarlänge werfen können - aber wie ich schon früher erwähnt habe, haben sich meine Friseure immer an die vereinbarten Längen gehalten (über die haben wir manchmal im Vorhinein verhandelt, aber das war immer sehr freundlich) darum habe ich kein Problem mit dieser Vorgehensweise. (Wobei ich aber auch anmerken muss, dass ich seit ich hier im Forum bin mir meistens die Spitzen von anderen LHN-Mitgliedern oder meiner Freundin habe schneiden lassen - vorletzte Weihnachten war ich das letzte Mal beim Friseur zum Spitzenschnitt und damals wurde auch nur das abgeschnitten, das vereinbart war )


@Zhunami: das ist ja mehr als ärgerlich

[Silberfischchen]

Uh, stimmt... nix sehen geht auch ohne Vollnarkose oder grünes Tuch...

Bei dem "die waren ja sooo kaputt" fällt mir immer ein, was das für eine Marktlücke wäre.... der Fachfriseur für Splissschnitt...

[Nermal]

Mir ist das zwar auch nie passiert, dass so viel mehr abgeschnitten wurde als besprochen, aber wenn, wäre es bei mir ähnlich wie bei MoniLein: Ohne Brille hätte ich keine Chance, abgeschnittene Haare auf dem Boden zu sehen.

[siorez]

Mir ging's mit der Kurzsichtigkeit immer ähnlich, ich bin ewig lang aus dem Grund nicht alleine zum Friseur. Bis ich dann mal eine hatte, die meine Borsten händeln konnte (übrigens auch die Flusen meiner Mutter, normalerweise können die immer nur eins irgendwie. Dafür war sie auch ne nervige Trulla und hat überhaupt kein Händchen für Farbe und/oder Langhaar....)

Jetzt ist Selbstschneiden angesagt, aber mir graut es schon davor wenn ich irgendwann mal ein dipdye blondiert haben will....

[Zhunami]

Möchte mal wissen, was an langen Haaren peinlich sein soll - unabhängig vom Alter.

[Binchen]

Peinlich?
Ich kenne eine, die geht mittlerweile stark auf die 70 zu und hat ihre Haare in NHF immer noch auf Steiß und das sieht verdammt gut aus. Keine Spur von Peinlichkeit.

[isa117]

War gestern mit meiner großen beim Friseur die Spitzen schneiden. Die Friseurin nebenan sprach mit ihrer Kundin über Haarpflege, und das man lange Haare ja pflegen muss, am besten mit Friseurschampoo, alles andere ist nichts. Und sie hat ja auch Naturwellen, dann ja noch mehr. Die Kundin sagte dann du hast doch glatte Haare, ja meinte sie dann, die werden glattgeföhnt. Und mit Arganöl gepflegt. Nur das was sie meint ist Silkon mit einem Topfen Arganöl.....