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Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 11.04.2025, 15:11
von LacrimaPhoenix
Bin im Café gefragt worden, ob das denn alles meine eigenen Haare seien in meinem gedutteten Zopf und wo und wer mir bitte meine Haare flicht.
Na sowas, manche Menschen achten doch auf sowas xDad

Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 11.04.2025, 15:27
von Ursel vom Wald
Ach, gucke an :D Hattest du wieder opulente Flechtkonstruktionen auf dem Kopf? ❤️

Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 11.04.2025, 17:10
von Rufus
@priva
vielen lieben Dank

@Lacrima
Ha! Es gibt sie doch noch, die aufmerksamen wohlwollenden Menschen :verliebt: Es freut mich für Dich, dass Du ein schönes Kompliment bekamst.

Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 11.04.2025, 18:30
von Fornarina
Mich freut das auch, @Lacrima. :blumen:

LG Fornarina

Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 11.04.2025, 23:25
von LacrimaPhoenix
Danke euch Dreien, wer hätte damit noch gerechnet, gell?
Ursel, du hast recht, es war der verwurstete Flechtzopf. Damit man sich's vorstellen kann, hab ich die ganzen Ellings nun auch mal gepostet:

viewtopic.php?p=3807502#p3807502

Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 23.04.2025, 06:57
von Ursel vom Wald
Die Kollegin von der Security fand meine Montana total schick :)

Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 05.05.2025, 08:33
von Rufus
Szenen zwischen Mutter (91) und Tochter (54)
Vorneweg: meine Mutter trägt seit sie Teenagerin war kurzes Haar. Für sie Ausdruck von Modernität, lange Haare haben nur Kinder, ganz junge Mädchen und ihre Elterngeneration. Zeitgeist ihrer Generation halt. Lange Haare bei deutlich erwachsenen Frauen, oder gar Männern sind ihr suspekt und haben auch den Hauch von unordentlich und unhygienisch. Wenn sie hoch gesteckt sind, geht es aber offen: ist ihr unangenehm damit in Berührung kommen zu können.
So, lange Vorrede, jetzt komme ich zur Szene heute morgen: Wir sitzen gemeinsam im Auto. Ich trage die Haare offen, habe Flechtwellen und sie schimmern auch durch das Öl. Mama: „Hast Du Deine Haare gewaschen?“ Ich: „Ja, gestern.“ Weiterhin misstrauisches Betrachten, kurze Überlegung, Mama: „Dann musst Du das mal durchkämmen!“ Ich: „Nein“ Mama: „Warum?“ Ich: „Das soll so!“ Mama: „Ach, ist das jetzt modern?“ Ich: „Nein.“ Mama: „Warum trägst Du das dann so?“ Ich: „Weil ich das schön finde!“ Mama überlegt, : „Naja, gut das die Geschmäcker verschieden sind…“ :unschluessig:

Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 05.05.2025, 10:13
von Myri
@Rufus
Bei "Ach, ist das jetzt modern?" - "Nein." musste ich in der Bahn ein bisschen losprusten :D so herrlich trocken!

Ich sehe in letzter Zeit tatsächlich viele Personen mit gebündelten, nicht ausgekämmten Wellen / Locken! Womöglich, weil die Curly Girl Method an Bekanntheit gewonnen hat?
So schrecklich unmodern finde ich dich da also gar nicht, Rufus :)

Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 05.05.2025, 10:31
von ello
Unordentlich und unhygienisch als Vorurteil ist zumindest noch schoener als "langhaariger Bombenleger" oder so :mrgreen:

Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 05.05.2025, 16:23
von Ursel vom Wald
Wobei ich den langhaarigen Bombenleger besser finde :D

Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 06.05.2025, 20:41
von Wind In Her Hair
Ich bin gerade am Grübeln wegen der Elterngeneration. Das müsste ja Pi mal Daumen ein Jahrgang Anfang des 20. Jahrhunderts gewesen sein und dann so ca in den 30ern junge Erwachsene. Aber haben Frauen zu der Zeit nicht eher kurz (so kinn- bis knapp schulterlang) und gewellt (also "gelegt") getragen? :-k Lass es mal die 20er gewesen sein, gerade da kam die Mode kurzer Haare für Frauen doch auf.
Ist es nicht so, dass ab den 1920ern lange Haare bei erwachsenen Frauen keineswegs mehr die Norm waren?

Oder irre ich mich komplett im Jahrgang und das war viel früher? :D

Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 06.05.2025, 22:10
von Rufus
@Wind
Es kam darauf an, wie konservativ Dein Umfeld war.
Die Mutter meiner Mutter war Jahrgang 1901, streng katholisch, sehr konservativ. Sie und ihre vier Schwestern trugen alle bis zu ihrem Tod im hohen Alter lange Haare, stets aufgesteckt, mal ein bisschen modischer, mal strenger, aber immer lang. Ich erinnere mich an den langen Zopf dieser Großmutter der nur nachts als Zopf getragen wurde und beim anziehen sofort hoch gesteckt wurde.
Die Mutter meines Vaters Jahrgang 1903 lernte früh ihren Ehemann kennen, einen Kommunisten der auch beim Blutmai (1929) in Berlin dabei war. Das war alles andere als konservativ. Sie ließ sich Anfang der 20er die Haare abschneiden, und nicht nur zum Bubikopf sondern direkt einen Garconne Schnitt frisieren. Monatelang verbat ihr ihr Vater damit nachhause zu kommen. Übrigens hat sie den Zopf aufbewahrt und ich habe ihn heute noch.
Und für meine Mutter, Jahrgang 1934 waren und sind lange Haare konservativ. Wie schon geschrieben, für Kinder und sehr junge Mädchen okay, aber dann schneidet man im wahrsten Sinn des Wortes die alten Zöpfe ab. Natürlich sieht sie, das inzwischen fast nur noch alte Frauen kurze Haare tragen, aber es ist für sie unverständlich.

Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 06.05.2025, 22:40
von Wind In Her Hair
Vielen Dank für die Erklärung der Hintergründe! :) Ich finde sowas irgendwie unheimlich spannend.
Rufus hat geschrieben: 06.05.2025, 22:10 Übrigens hat sie den Zopf aufbewahrt und ich habe ihn heute noch.
Krass! :shock:

Irgendwie habe ich eh das Gefühl, dass Frauen all diesen Vorstellungen sowieso nie entkommen, bei der Frisur genau wie bei der Kleidung. Trägt man lange Haare, ist es je nach Sichtweise ein Anbiedern an den male gaze oder es ist konservativ oder im Gegenteil Rebellion und Befreiung von der Vorstellung, ab Alter XY wären nur noch kürzere Haare angemessen.
Trägt man kurz, ist es je nachdem unkonventionell und rebellisch oder es ist ein Einknicken vor der Konvention, ab Alter XY kurze Haare zu tragen. #-o

Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 07.05.2025, 07:36
von Rufus
@Wind
Haare und Emotionen gehören wohl zusammen, auch wenn sich das heute in unserer Gesellschaft „nur noch“ auf von Dir beschriebener Weise äußert. Und wenn ich ehrlich bin, schließe ich mich da nicht aus. Nicht als Schubladenmöglichkeit, Alter, Männer, Konvention. Aber sie sind Teil meiner Identität. Meine roten Haare bescherten mir viele blöde Momente im Kinder- und jungen Erwachsenenleben, trotzdem stand für mich nie zur Debatte sie zu färben. Ich lernte sie mit Stolz zu tragen. Und deshalb sollen sie jetzt auch nochmal richtig lang werden, denn ich weiß nicht, wie lange sie noch ihre Farbe behalten.

Und zu dem Thema Zopf meiner Großmutter. Warum sie ihn aufbewahrte weiß ich nicht, sie starb weit vor meiner Geburt, mein Vater war noch ein junger Mann, und er hing sehr an seiner Mutter. Der Zopf aufbewahrt in einer ihrer Handtaschen war neben Fotos das einzige was ihm vielleicht von ihr blieb, er war für ihn sehr kostbar. Inzwischen besitze ich die Tasche mit dem Zopf. Und in dieser befinden sich zusätzlich abgeschnittene Zöpfe und Zöpfchen von meinen Kindern, meinem Mann und von mir. Hier im LHN kann ich das ja erzählen, aber bei vielen anderen löst das schaudern aus. :kniep:
Es wäre heute für mich interessant beide Großmütter zu diesem Thema zu befragen, meine konservative Oma ob sie eine emotionale Bindung zu ihrem langen Haar hatte. Und meine moderne Oma warum sie ihren Zopf aufbewahrte, ihn durch die Kriegswirren rettete, beinahe als ihren einzigen Besitz.
Und, ob sie etwas über die Haartracht der anderen dachten, sie kannten sich nämlich gut, achteten sich trotz ihrer gegensätzlichen Leben, denn sie waren Cousinen.

Re: Kommentare von Außenstehenden

Verfasst: 07.05.2025, 09:18
von Wind In Her Hair
Dass sie den Zopf sogar durch die Kriegswirren gerettet hat, ist wirklich beeindruckend und auf jeden Fall ein Thema, worüber man sie gerne befragen würde. Schade, dass das nicht mehr geht.

Ich selber warte ungeduldig auf den Moment, wenn mit einem Trim ein bestimmter "Abschnitt" meines Lebens aus meinen Haaren verschwunden ist. Wollte ich das jetzt sofort haben, müsste ich auf ca. 15 cm zurückschneiden und das ist mir viel zu kurz.