5-o-clock-tea hat geschrieben:Das war nicht MEIN Fehlschluss, sondern das Urteil der damaligen Welt. Man maß sich eben nun mal in Philosophie, einem entsprechenden Bildungskanon und der beinhaltete zunächst hauptsächlich Griechisch. ICH behaupte nicht, dass die Germanen/Kelten ungebildet waren. Aber im zeitgenössischen Urteil spielten sie nun mal bildungsmäßig keine Rolle. Erst etliche Jahrhunderte später aber da werden sie ja nicht mehr als
Germanen bezeichnet.
Ah okay, das ist in deinem ersten Beitrag nicht klar genug rüberkommen.
Jepp, deshalb wurden eben die zentralen Glaubensfeste (Inhalt+Datum) auch nicht von Germanen beeinflusst (sondern jüdisch-hellenistisch), die deutlich später aufkommenden Feste, die auch eben nur regional gefeiert wurden, sehr wohl.
Synkretismus bestreite ich ja gar nicht, wäre ja auch absurd, da das Christentum sich aus der jüdischen und hellenistischen Kultur entwickelt hat, der Bezug zu den Festen, Daten und Bräuchen war und ist von Anfang an da.
Ja nun, Beanrua sprach bei den zentralen Glaubensfesten (Ostern zB ist doch ein solches, oder?) ja auch mehr von den damit verbundenen Bräuchen, die zum Teil heidnische Ursprünge haben.
Ich habe nur darauf hingewiesen, dass "DAS" Christentum nicht quasi krypto-germanisch ist, was in Deutschland neuerdings immer wieder auftaucht... Obwohl ich das Beanrua gar nicht unterstelle.
Der Hinweis ist nicht unberechtigt. Wobei ich das Problem an der Sache weniger darin sehe, festzustellen, dass hiesige "christliche" Bräuche nicht selten vorchristlichen Ursprungs sind, sondern eher darin, dass da leider oft wilde Spekulationen (oft längst widerlegte) als Tatsachen verbreitet werden. Z.B. sind die meisten heutigen Weihnachtsbräuche überhaupt nicht heidnisch, sondern erst wenige Jahrhunderte alt. Die "heidnischen" Etiketten wurden beispielsweise dem Weihnachtsbaum und dem Adventskranz im letzten Jahrhundert zu Propagandazwecken verpasst... zwischen 1933 und 1945.
Leider gibt es auch zum Mittsommerfest bisher meines Wissens keine Belege, dass es in vorchristlicher Zeit gefeiert wurde. Weder hier noch in Skandinavien. Damit verbundene Bräuche mögen heidnisch anmuten, ob sie es sind, ist ne andere Frage. Vielleicht sind sie es auch und standen ursprünglich im Zusammenhang mit anderen Festen. Ein "Mittsommer" ist jedenfalls als kalendarischer Fixpunkt in diversen vorchristlichen Kalendern aus dem germanischen Kulturraum enthalten, allerdings richtet sich dieses nach den damals gebräuchlichen lunisolaren Kalendern und hat nichts mit der Sommersonnenwende zu tun, sondern liegt ein paar Wochen davor.
Ob historische Quellen von Festen im Zusammenhang mit diesem Datum berichten, weiß ich gerade gar nicht. Muss ich mal nachgucken, aber später. Muss jetzt weg.
Du kannst also dein Schwert wieder einstecken

Ich hatte es doch noch gar nicht gezogen.
