Fühlt man sich denn auch irgendwann mal langhaarig...?

[min Deern]

Ich hab manchmal ein Langhaargefühl wenn sie bei kurzen Ärmeln am Oberarm kitzeln... ich warte schon sehnlichst darauf, dass sie bald auch an den Ellenbogen ankommen, nur hab ich leider so schrecklich lange Arme (und Beine). Auf den seltenen offen-Fotos sehen sie auch schon recht lang aus.

[Vamperl]

Ok, wenn ich nackich bin und den Kopf in den Nacken lege und die Haare hinten in der Rückenkuhle spüre -
das fühlt sich langhaarig an.
Aber ist irgendwie nicht so ganztagstauglich .

[LadyStrawberry]

Ich fühl mich langhaarig, wenn ich meine Haarschmucksammlung begutachte, und merke, wie ich langsam aus den Sachen rauswachse. Seit dem Wochenende hab ich eine Ficcare in M und sie trägt sich viel besser als die in S. Da freut sich das Langhaarherz.

[Satine]

Ich glaub nicht... "langhaarig" ist immer 5cm länger als die aktuelle eigene Länge. Bei Hüfte dachte ich, wenn ich den Meter hab, bin ich langhaarig - dann dachte ich, bei Klassik, beim realen Meter, bei Mitte Oberschenkel. Nö. Vielleicht bei Knie? Letztens unter der Dusche, beim Haare ausspülen mit zurückgelegtem Kopf haben sie mich in der Kniekehle gekitzelt, da hab ich mich kurzfristig langhaarig gefühlt...

[schmunselhase]

Du sagst es, Satine.

[Ostwind]

Ich hatte das erste mal ein richtig tolles Langhaargefühl als ich 18 1/2 Jahre alt war. Dabei waren meine Haare damals gar nicht so sehr lang, sie reichten bis zur Taille, waren sogar einen halben Zentimeter länger.

Gerade 17 Jahre alt geworden fing ich an, die Haare von gut schulterlänge auf sehr lang wachsen zu lassen. Sehr lang war für mich damals (eigentlich sehe ich das heute noch genauso, eigentlich) die Taillenlänge. Kurz vor jenen Osterferien damals, (vielleicht 2 Wochen vorher) habe ich mich gerade hingestellt, die Taille erfaßt und gefühlt, wo die Haare enden. Ein Zentimeter fehlte noch.

Dann kamen die Osterferien, ich bin in die Nähe von Wien gefahren. Dort habe ich diesen Meßtest wiederholt und habe voller Überraschung festgestellt, daß ich die Taille erreicht hatte. Mehr sogar noch, ich war etwa einen halber Zentimeter drüber. Von diesem Moment an hatte ich ein Sehr-Langhaar-Gefühl. Das hat mich völlig verändert, ich war irre stolz auf meine Haare und daraus ein tolles Selbstbewußtsein bezogen. Mich hat es so glücklich gemacht, daß ich den Eindruck hatte, ein ganz neuer Mensch zu sein.

Ein paar Tage später bin ich mit einer Tante in die Wiener Oper gegangen und habe die Zauberflöte gesehen. Ich trug die Haare halb offen (Half-Up), hatte eine Hose an, die mindestens bis zur Taille hoch ging und eine weiße Bluse hatte ich in die Hose reingesteckt. Die Zauberflöte paßte so wunderbar zu Wien und meinen neuen Haaren. An diesem Tag hatte ich ein tolles Langhaargefühl.

Als ich nach den Osterferien wieder in Berlin war, sind lauter tolle Sachen passiert. Ich hatte plötzlich 3 Lehrstellen zur Auswahl, nachdem ich zwei Jahren nichts gefunden hatte, und es dauerte auch nicht lange und ich hatte dann einen Freund. Das waren alles Dinge, auf die ich damals lange gewartet hatte.

[Ostwind]

Ich habe langsam den Eindruck, daß bei mir dieses Superlanghaargefühl nicht aufkommt, weil ich mich in letzter Zeit zu sehr auf die Haare konzentriert habe. Laufend habe ich sie aufgemacht, um sie rückwärts im Spiegel zu betrachten und die Länge zu begutachten. Dann habe ich verschiedene Hochsteckfrisuren ausprobiert und mir viele Gedanken über weitere Pflegemöglichkeiten gemacht.

Das tun wir ja sicher alle, aber ich habe in letzter Zeit total übertrieben. Ich habe also viel Aktion betrieben, dadurch entsteht vielleicht eine Erwartung. Nach dem Motto, viel Fleiß gleich viel Erfolg. Ich habe auch so eine Erwartung an ein besonderes Lebensgefühl, das sich "sicher" einstellt, wenn die Haare erstmal lang sind. Ist dieses Lebensgefühl nicht da, sind die Haare wohl noch nicht lang genug.

Dieses Lebensgefühl würde ich beschreiben mit Jugendlichkeit, Leichtigkeit, Fröhlichkeit und Freiheit von Zwängen.

Und doch sind es ja nur Haare, nicht mehr und nicht weniger. Sie können eben keine Lebensgefühl geben, sie können es vielleicht unterstreichen, wenn es denn da ist.

Ich habe jetzt angefangen, mich weniger mit den Haaren unnutz zu beschäftigen. Morgens werden sie hochgesteckt und so bleiben sie bis zum Abend. Viel mehr werde ich mich auf dieses erwünschte Lebensgefühl konzentrieren. Im Prinzip könnte man ein tolles Lebensgefühl auch mit schulterlangen oder kurzen Haaren haben und wenn im Alltag vieles nicht funktioniert, helfen sehr lange Haare leider auch nicht weiter.

[Raxia]

@Ostwind. Das hast Du supergut geschrieben! Mir geht es recht ähnlich.

[schneiderlein]

Ich fühle mich manchmal schon sehr langhaarig, weil mir das oft gesagt wird. In meinem Umfeld gibt es wenig lange Haare und da fallen meine Haare (manchmal leider!) auf und das will mir jeder mitteilen
Wenn ich selbst in den Spiegel gucke, dann messe ich mich selbst nur an meinen Haarzielen. Es fehlen noch x cm bis klassisch! Noch y bis optisch klassisch! Und dann wars das. Und wenn ich mir meinen Flechtzopf anschaue, fühle ich mich wieder wie bei BSL, weil da natürlich viel Länge verloren geht.

Bin mal gespannt wie es ist, wenn ich den Klassiker erreicht habe. Dann will ich bestimmt noch den Taper rauszüchten, oder so...

[Salzdrache]

Ich habe mich am Wochenende mal richtig langhaarig gefühlt. Wir waren auf einem kleinen Mittelaltermarkt. Dort gab es aber wenig dafür typisches Publikum, sondern sehr stark die Touristen und superkurzhaarige Senioren -Fraktion.
Kam mit einigen ins Gespräch über Haarstäbe und Frisuren, war ganz interessant.

Wir haben schon immer richtig gewartet, ob mal jemand vorbeikommt, der eine Chance hätte , meine angeboteten Haarsachen zu tragen....waren nicht viele.

Am Sonntag kamen mehr Familien, da wurde es besser und ein Langhaarmoment war folgender:
Ich zeigte einer Dame mit etwas über BSL, wie ein LWB geht...ich machte vor...sie nach...als wir zum Teil kamen, wo man rumwickeln muss, wurde sie ganz ungeduldig, weil es bei mir deutlich länger dauerte und ich "eewig" am wickeln war

Dieser Blick auf die "Haarmuggel-" Normalität rückt die eigene Weltsicht doch wieder ein wenig zurecht. In der normalen Welt ist BSL = lang und die meisten "lang-" haarigen können maximal drei Frisuren : offen, Pferdeschwanz, Engländer

Wir sind hier einfach nur völlig verdorben durch die tollen Überlängen, die einem hier immer an jeder Ecke begegnen.

Der Effekt hält übrigens bei mir schon die ganze Woche an, echt schön

[Rapunzelchen]

ja, jedesmal wenn ich Gerhard die Haare geschoren habe.
Er mag es lieber schön Bundeswehrmäßig kurz geschoren, obwohl er eigentlich nie bei der Bundeswehr gewesen ist. Stattdessen machte er lieber ein FSJ in einer Mutter-Kind-Kur Klinik auf Borkum.

[rosenmaedchen]

Bisher hatte ich noch nie ein Langhaargefühl.
Ich hatte zwar schonmal längere Haare als meine jetzigen 72 cm, aber ich sehe meine Haare immer sehr viel kürzer. Andere haben lange Haare, ich stelle an das Wort "lang" bei mir selbst hohe Ansprüche bzw ich könnte mir vorstellen, ab 80 cm meine Haare als beginnend "lang" zu bezeichnen.

[Chii]

ich fühl mich meistens langhaarig, zumindest seit ich optisch die taille erreicht habe und wenn ich mir grad keine bilder von schmunselhase ansehe

[Ostwind]

Im Jahre 2010 fühlte ich mich auch sehr langhaarig, besonders im Frühling. Da hatte ich jedoch genauso lange Haare wie jetzt. Sie waren jedoch völlig kaputt und die Kante war eine einzige Fransigkeit. Ständig habe ich ein Stück abgeschnitten, da waren sie besser, aber der Erfolg hielt nicht lange an. Sie fransten wieder aus, ich schnitt wieder ab. Mitte August muß ich etwa 72 cm langes Haar gehabt haben. Ich empfand es als sehr lang. Natürlich war mir klar, daß ich schon mal längere Haare hatte, aber ich fand sie immer noch sehr lang.

Allerdings habe ich mich damals wenig mit den Haare beschäftigt. Jetzt reichen mir meine 79 cm nicht mehr.

[Effy]

ich fühl mich meistens langhaarig, zumindest seit ich optisch die taille erreicht habe und wenn ich mir grad keine bilder von schmunselhase ansehe

Kann ich so unterschreiben