Business und Haare

[Lunatic]

Stimmt halt schon.
Aber versetze Dich mal in einen Kunden, der einen grossen Haufen Geld anlegen will: welchem Berater vertraut er sein Geld lieber an, einem Kurzhaarigen oder einem Mann mit langen Haaren im Pferdeschwanz...

Wenn ich die Wahl bekomme: dem intelligenter erscheinenden.
Und das mache ich nicht an den Haaren fest.
Aber generell haben Männer weniger Wahl ihres Erscheinungsbildes bei der Bank und auch meine Haarlänge, bzw. die dünneren Spitzen, werden nicht auf Gegenliebe stoßen.

[Solfege]

Stimmt halt schon.
Aber versetze Dich mal in einen Kunden, der einen grossen Haufen Geld anlegen will: welchem Berater vertraut er sein Geld lieber an, einem Kurzhaarigen oder einem Mann mit langen Haaren im Pferdeschwanz... da kann der Anzug noch so gut sitzen, die Bank wird normalerweise kurzes Haar bei Männern bevorzugen, wenns um viel Geld geht. Auch (sichtbare) Tattoos, 3-Tage-Bart sind ein No-Go.

Ein Freund von mir hat das mal so ausgedrückt, als sein Opa ihm gesagt hatte, dass er bei ihm kein Geld anlegen würde:
"Wie lange dürfen denn die Haare sein? sind 10 cm zu lang? Oder schon 7? 6 cm wären also noch ok?"
Tja, da wusste er keine Antwort drauf. "Ach...so ist das doch gar nicht gemeint *grummel*"

Und mir persönlich wäre ein langhaariger Bankangestellter lieber, als diese für mich schleimig-anbiedernd wirkenden adrett-gegelten Kurzhaare.

[Mata]

Mir auch. Ich hab noch nie was für angepaßte Leute übriggehabt, mir gefallen immer die Leute, die ein bißchen schräg sind.

Vielleicht vertausche ich da nur die eine Art Vorurteil mit der anderen, aber mir würde ein etwas unangepaßt aussehender Bankfritze eher Vertrauen einflößen, daß er auch mal nen unpopulären Rat gibt oder um die Ecke denkt, als jemand, der schon von der äußeren Erscheinung her total genormt ist.

Und ich glaube, es wird Zeit, die Leute lernen um und hören auf, langhaarige Männer zu diskriminieren.

Ich glaube, im Grunde ist es die erotische Sprengkraft von langen Haaren, bei Männlein UND Weiblein, die manchen unheimlich ist. Darum sehen sie die als so "unsachlich" an, weil da ganz viel Ur-Energie drinsteckt, die man lieber wegpoliert und versteckt sieht... Wer die Haare hochgesteckt trägt, löst eben automatisch die Phantasie aus, "und was, wenn sie die Haare löst"...

Damit müssen die Leute schon fertigwerden.

[yamale]

Naja, ich würde wahrscheinlich keinen Finanzberater zu Hilfe ziehen, der diverse Piercings, Tattoos und einen Iro hat. Lange Haare ansich sind aber kein Grund für mich, jemanden als unseriös zu bezeichnen.

[Faye]

Ich glaube, im Grunde ist es die erotische Sprengkraft von langen Haaren, bei Männlein UND Weiblein, die manchen unheimlich ist. Darum sehen sie die als so "unsachlich" an, weil da ganz viel Ur-Energie drinsteckt, die man lieber wegpoliert und versteckt sieht... Wer die Haare hochgesteckt trägt, löst eben automatisch die Phantasie aus, "und was, wenn sie die Haare löst"...

Damit müssen die Leute schon fertigwerden.

*g* Jetzt wird's aber freudianisch. Wobei ich mir das glatt vorstellen könnte, insbesondere wenn man sich mal überlegt, wie die Mädels früher auf die (verhältnissmüßig) langen Haare der Beatles reagiert haben.
Und bei einem Großteil der Muslime gehören die Haare unters Kopftuch und für Christen galten lange Zeit ähnliche Regeln, da hatten manche Priester wohl wirklich Angst vor der erotischen Wirkung langer Haare... Hm... Ich studiere offensichtlich das falsche Fach, sollte zu Psycho wechseln. ^^

[Roberta]

Bei beiden Berufen ist eben auch der Kundenkontakt wichtig, und da kann die Firma selbst so aufgeschlossen sein wie sie will, konservative Kunden halten langhaarige Männer eben immernoch für kiffende ungewaschene Hippies, um es mal übertrieben darzustellen.

Da kann ich nur zustimmen, genauso ist das Denken der meisten. Aber so sind wir Menschen mal, wir wollen immer vom Äußeren auf den Charakter der Menschen schließen und bedienen uns dabei einer Menge Vorurteile und Klischees. Da bin ich sicher keine Ausnahme .

Dass wir Langhaarigen kein Problem mit ,,Gleichgesinnten" haben ist ja verständlich, aber leider sieht das die breite Masse doch anders. Ich kann dazu nur sagen, dass ich verdammt froh darüber bin, einen Beruf zu ergreifen, bei dem das Äußere absolut unwichtig ist

[Lakritz]

also ich arbeite neben dem studium bei dem großen konzern mit den bläulichen buchstaben im büro. habe dort auch die längsten haare.

meine drei chefs haben mal zu mir gesagt (sind alle drei zwischen 57 und 63) es gibt nichts schöners als lange gepflegte haare. ich habe die längsten im büro bei uns oben auf der etage. (unten im werk ist noch ein man mit langen haaren) und mit sicherheit am standort, habe noch niemanden mit längeren gesehen.

die leutz bei uns sind alle der meinung das diese abgefressenen kurzhaarfrisuren mit 4 farben auf dem kopf schrecklich aussehen. der große chef meinte mal so jemanden würde er nicht einstellen.

als ich sie das erstmal offen hatte, bekam ich dann mal von einem älteren kollegen ein kompliment der lief von der kantine bis ins büro hinter mir her. wohlgemerkt ich hatte durchs flechten und hochstecken wellen.

ich denke es kommt nicht auf die haarlänge an sich an, sondern auf das wie. 10 haarfarben auf dem kopf sind ein No No egal wie lang die haare sind. man fällt halt mit Dutt (oder wie chef immer sagt Knödel), Banane, Flexi eher auf als mit diesem windkanalfrisuren

[Nadeshda]

Ich würde mich freuen, wenn diese schlimm verstaubten Ansichten irgendwann mal aus den Köpfen erschwinden würden. Ehrlich gesagt erschreckt es mich etwas wenn junge Leute so konservativ sind, dass sie einem Bankmenschen nur vertrauen, wenn er nen akuraten Scheitel (im übertragenen Sinne) und Anzug trägt. Was hat das mit der Vertrauenswürdigkeit zu tun, wie sich jemand kleidet oder wie er sein Haar trägt?

Natürlich hat man auf der Arbeit gewisse Regeln einzuhalten: Saubere Kleidung, genügend Körperhygiene und keine Körperteile raushängen lassen, die nicht jeder sehen will, aber das wars für mich dann schon an Regeln, die ich sinnvoll finde (mal von besonderen Schutz- oder Hygienerichtlinien abgesehen).

[yamale]

@Nadeshda

Ich denke, dass viele Gruppen sich da auch selbst ein Bein stellen. In Düsseldorf z.B. gibt es zig Punks, die sich so daneben benehmen, wie man es quasi aus Vorturteilen erwartet. Somit wird das bestätigt. Da hat der eine unter 100.000 kaum eine Chance, als seriös und sympathisch rüberzukommen.
Desweiteren liegt auch viel an Erziehung. Man bekommt das eingeschränkte Denken ja auch beigebracht.

[Faye]

Japp, da muss ich Yamale zustimmen. Ich kenne einfach zu viele Punks persönlich, als dass ich einem von denen mein Geld anvertrauen würde. ^^

[Nadeshda]

Wenn jemand bei einer Bank eingestellt wurde, ist doch eigentlich schon klar, dass er anders sein muss als die Punks, die ihr so im Kopf habt. Natürlich gehe ich nicht zu irgendeinem Bier saufenden Punk auf der Strasse und sag: "Hier, pass mal auf mein Geld auf"

[schevchen]

Also ich finde das Portia de Rossi (mit den langen Blonden Haaren) in der Serie Ally McBeal den Karriere-Look schlechthin verkörpert.

[yamale]

Allerdings würde er den Job wegen diesem allgemeinen Image nicht bekommen Wie gesagt, wenn sich jemand passend kleidet und zurechtmacht (wie z.B. Zopf bei langhaarigen Männern), sehe ich kein Problem. Hat bei mir aber auch oft mit persönlicher Sympathie was zu tun. Gibt einige Menschen, die "normal" aussehen bzw. richtig für einen solchen Job und meinetwegen sind die auch noch super kompetent, aber ich würde mit denen trotzdem weder privat noch geschäftlich etwas zu tun haben wollen. So isses einfach *schulterzuck*

[Merrick]

Ganz meine Meinung, schevchen!

[Albis]

Irgendwann hatte ich, glaube ich, hier schonmal geschrieben, dass ich mich als damals wohl orientierungsloser Mensch auch mal für ne Banklehre beworben hatte. Meine Haare waren damals gerade dabei lang zu werden und hatten ungefähr Kinnlänge. Bei einem Bewerbungsgespräch hatte man mir ganz offen gesagt, dass langhaarige Männer in der Bank nicht erwünscht sind. Und das war 1997. Es ist erschreckend, dass sich Banken seitdem offensichtlich überhaupt nicht weiterentwickelt haben.

Es ist traurig, dass der berufliche Erfolg scheinbar von so unbedeutenden Dingen wie der Frisur abhängt. Ich weiß auch nicht, warum Chefs ihre Angestellten alle in dieses Raster pressen müssen. Fühlen sie sich in dieser Monotonie irgendwie besser? Lässt sich dann ihre Macht leichter ausüben? Sollen sie doch Roboter einstellen! Die können sie nach ihrem Idealbild formen. Menschen macht man meist unglücklich, wenn man dies mit ihnen versucht.