Hallo, Anja!
Wegen des pH-Werts der Haut: Alle Zahlen, die ich je auf die Schnelle gefunden habe, drehen sich um 5,5, wobei ich allerdings auch mal einen Artikel zur Hautpflege erwischt hatte, in dem der empfohlene Wert für Cremes - also Gesicht - weiter ins Saure korrigiert worden ist (ich meine 4,5), jüngere Studien verschieben ihn ebenfalls weiter ins Saure auf knapp unter 5, werden u.a. hier zitiert
https://de.wikipedia.org/wiki/Hautflora
Allerdings hängt der pH-Wert auch vom Hautareal ab, außerdem gibt es wohl gewisse ethnische Schwankungen, weil z.B. die Talgdrüsen etwas anders arbeiten oder sich der Schweiß etwas anders zusammensetzt (bei Schwarzen z.B. produziert die Kopfhaut deutlich mehr Talg). Und das Thema ist wohl auch noch nicht abgeschlossen!
Zum pH-Wert der Haare habe ich auch immer nur den Wert um ca. 5,5 gefunden, allerdings verschiebt sich der je nach Zustand/ Verwitterung des Haarschafts immer weiter ins Basische, strapazierte Haare haben also einen deutlich höheren pH-Wert als intakte, heißt gleichzeitig, daß der pH-Wert ein und desselben Haares von der Wurzel hin zur Spitze ansteigt, wie schnell hängt von der Veranlagung (welche Haarstruktur liegt zugrunde, wie setzt sich das Sebum zusammen, wie die Hautflora, der Schweiß usw.), aber auch vom Umgang ab (z.B. Blondierung, Färben, Dauerwelle funktionieren über basische Produkte!). Wenn dieser Wert im "unbehandelten" Zustand durch eine geöffnete oder (teils) schon fehlende Schuppenschicht heraufgesetzt ist, braucht es um so saurere Produkte, das Haar in seinen intakten Zustand zurückzuversetzen, was aber irgendwann nicht mehr richtig funktioniert, sodaß das Haar bricht. Deshalb vielleicht empfiehlt die von Dir angeführte Ärztin Haarpflegemittel mit vergleichsweise niedrigem pH-Wert, müßte man sich aber mal im einzelnen ansehen, womöglich beruht die Empfehlung auch auf darauf, daß man in ihrer Weltregion häufiger Locken/ Krause findet, bei denen der pH-Wert anscheinend auch höher liegt als bei glattem Haar.
Zum Haaretrocknen: Ja, die Haare möglichst schnell trocken zu bekommen, hält sie wohl länger stabil (Stichwort "hygral fatigue"), die Gretchenfrage lautet: Wie? Das Keratin wird ab 60 °C geschädigt, wäre also eine niedrigere Temperatur ratsam, aber was ist mit dem Haarzerzausen durch Fönwind, alternativ den Bürsten? Starkes Rubbeln und Gezerre mit dem Handtuch ist wahrscheinlich auch nicht so dolle, gerade wenn das Haar gequollen und die Schuppenschicht geöffnet ist... Sonne ist auch schlecht, weil sie erst die Pigmente an der Oberfläche zerstört/ zerstören kann und danach das Keratin, also "tiefenwirksam". Wichtig scheint es aber zu sein, das Wasser möglichst schnell aus dem Haar zu bekommen, weil das bei längerem Einwirken Schäden im Innern des Haarschafts anrichtet.