Borsti78 hat geschrieben:also ich versteh auch nicht, warum Aschblond, auch als Straßenköterblond verschrien, so einen miesen Ruf hat und so unbeliebt zu sein scheint

Im Englischen kommt die Farbe als "dishwater-blonde" nicht soooo viel besser weg
Ich reihe mich mal als Mittel
asch-Brünette unter Euch Blondinen ein, gibt diesen Aschton ja nicht nur in hellerem Haar.
Ich mag meine Haarfarbe, mochte sie schon immer, hab mich nur leider von Frisören wegen meiner "unscheinbare, stumpfen, farblosen" Haare viel zu oft bequatschen lassen und mir Farben mit Rot- oder Goldstich andrehen lassen (grausig zu meiner Hautfarbe).
Jetzt lass ich rauswachsen und fühl mich ganz wohl damit
LG Borsti
Für Friseure gibts nix besseres, als dem Kunden Farbe aufzuschwatzen. Schon springt das Perpetuum Mobile an und alle 4-6 Wochen muß nachgefärbt werden...Außerdem ist Haar nach einer Färbung hochgradig pflegebedürftiger - so kann man auch noch die teuren Salonprodukte mitverscheuern.
Ich vermute, die Diskriminierung des "Straßenköterblond" beruht darauf, daß diese Haarfarbe doch recht viele Menschen in Mittel- und Nordeuropa tragen. Noch dazu haben sicher nicht alle Friseure wirklich Ahnung von Farbharmonien. Das soll kein Friseurbashing sein - ich kenne sehr gute und bin immer glücklich, einen qualifizierten Friseur zu finden, der gut schneiden kann.
Beim chemischen Haarefärben wird etliches dauerhaft zerstört. Schon nach einer einmaligen Färbung. Ich habe wenig Ahnung davon, aber in letzter Zeit mal etwas über den chemischen Prozeß recherchiert. Das Haar wird mit Hilfe eines alkalischen PH stark aufgequollen. Ein hoher PH schadet dem Haar, es wird porös. Vorentwickelte Pigmente werden ins Haar eingeschleust, Wasserstoff zerstört im ersten Schritt die natürlichen Pigmente und damit auch die Feuchtigkeitsbrücken im Haar. Für immer!
http://daten.didaktikchemie.uni-bayreut ... chemie.htm Dann werden die Vorstufen der Pigmente im Haar entwickelt, und zwar in einer so großen Größe, daß sie nicht rausfallen können und ans Keratin gekuppelt...
Inzwischen wundert es mich nicht mehr, daß in etlichen Pflegeprodukten so viele Hämmer enthalten sind. Das brauchts vermutlich, um strukturgeschädigtes Haar auf optisch gesund zu trimmen. Einigermaßen klar wurde mir auch, warum und weshalb die zauberhaften lebendigen Reflektionen der Naturfarbe niemals durch Färbung simuliert werden können. Und warum es so schwer ist, aschige Farben zu färben. Die Pigmente sind zu klein...
Selbst wenn mein Haar so einen Prozeß optisch einigermaßen unbeschadet überstehen würde - alleine das Wissen, was alles kaputtgemacht wurde, täte mir wohl die Freude an meinem Haar vergällen. Das wäre wohl der einzige Grund für mich, es abzuschneiden. Natürlich ist das rein subjektiv - Menschen sind verschieden.
Auch Pflanzenfarben verändern die Haarstruktur dauerhaft und installieren quasi einen nicht mehr entfernbaren dauerhaften Filmbildner im Haar. Aber wenigstens wird die natürliche Struktur nicht zerstört.
Also. Seid stolz auf euer Asch. Es ist etwas ganz Besonderes, an dem sich die Haarfärbeindustrie immer noch die Zähne ausbeißt
