Langhaarnetzwerk

Langhaarigen Männern stand ich neutral bis skeptisch gegenüber, bis ein solches Exemplar in mein Leben trat (und blieb)

Öfter mal was Neues, nicht wahr

ich hab ein langhaariges Exemplar im Freundes- und eines im Familienkreis... sehr nett- alle Beide.

Vamperl hat geschrieben:In den 80ern waren die Mädels mit den langen Haaren meist sehr konservativ.
Und das war ich definitiv nicht.

echt? Ich erinnere mich an ziemlich alternative Mädels mit langen Haaren

Hmm, ich erinnere mich da an eine Ballett-Tänzerin mit langen Haaren und ein weibliches Mathe-As, ebenfalls langhaarig.... und beide sehr konservativ.

Na ja, langes Haar ist nicht gleich langes Haar - das Gesamtbild macht viel aus. Wenn jemand in Richtung "Hippie" oder "Punk" geht, die Haare färbt etc. (um mal ein paar Klischees auszupacken), wirkt das anders als wenn man von der Ausstrahlung und vom Styling her der Typ "wohlerzogenes Mädchen" ist.

Sorry für die Allgemeinplätze, aber ich hoffe, ihr wisst was ich meine!

rabenschwinge hat geschrieben:Hmm, ich erinnere mich da an eine Ballett-Tänzerin mit langen Haaren und ein weibliches Mathe-As, ebenfalls langhaarig.... und beide sehr konservativ.

Ja so war es auch bei uns. Nur das das Matheass ein Chemieass war .

Kommt vll auch auf das Umfeld an, in Berlin wird es anders ausgesehen haben als am Niederrhein.

das war damals Dörben.... Vorort von einer Großstadt....

Bei mir: schwäbische "Großstadt" (knapp über 100.000 Einwohner, dann darf man sich Großtstadt schimpfen )

Hatten alle möglichen Langhaar-Typen an der Schule, von Pseudo-Hippie (das wäre dann ich gewesen) bis "wohlerzogenes Mädchen aus tief religiöser Großfamilie" (nix gegen Religion, es gab aber wirklich einige von der Sorte).

Also ich wollte schon IMMER lange Haare und habe mich mit 12 endlich durchgesetzt und hatte bis auf den Friseurunfall (APL) meist so Midback.

In den 80ern auf der Schule (Hessen, Stadt mit ca. 250000 Einwohnern) gab es bei uns die braven dauergewellten Langhaars, manchmal mit Strähnchen, die punkigen schwarz/bunt gefärbten und die Öko-Fraktion (u.a. iche), die dann auch entsprechend eher wenig stylte.

Meine Motivation für lange Haare: Es ist einfach ein Teil von mir, und jetzt endlich habe ich auch ein bisschen mehr Zeit, mich drum zu kümmern und sie endlich auch so lang zu züchten, wie ich sie schon immer haben wollte, aber aus Unwissenheit und tatkräftiger Friseurunterstützung nie hinbekommen habe.

Nach langem Haar habe ich mich bereits als Vierjährige gesehnt, aber meine Tante schleifte mich damals zu einem Herrenfriseur und schon waren sie kurz bis zu den Ohren. Mein Opa meinte dann noch bei einem Aufenthalt dort ohne Eltern, dass der Pony geschnitten werden muss, natürlich wurde der schief und reichte nicht mal bis Mitte Stirn. Schrecklich, wenn ich dann die Fotos sehe, wo ich als ca. Neunjährige mit kurzen Haaren zur Erstkommunion schritt. Ich wollte doch lieber wie eine Prinzessin aussehen, hat aber keiner kapiert. Die anderen Mädchen hatten aber auch alle einen Pixie-Schnitt. Nun, im gesetzten Alter trage ich meine Haare steißlang und bin zufrieden. Better late than never!

Buschrose hat geschrieben:Better late than never!

Jupp, genau! Warum auch nicht?

Ich bin erbenfalls Ü20 und U40. Meine eigenen Entscheidungen, meine Frisur zu ändern, passierten zum Teil schon an Punkten im Leben, die symbolisch für einen Gewinn an Selbständigkeit stehen. Andere aber auch nicht. Und die Entscheidung, "ein richtiges Langhaar" zu werden, fiel eigentlich mehr oder weniger zufällig:

Ich hatte als Kind eigentlich immer zwischen APL und Midback, geschnitten hat meine Mutter mit der Küchenschere. In der Grundschule (2. Klasse oder so) hat meine Mitter aber plötzlich entschieden, mit die Haare in einen grauenvollen, Kinnlangen Topfschnitt zu schneiden, weil Kämmen eben immer ein Theater war. Sie hatte halt keine Ahnung von Haarpflege und hat deswegen auch keine guten Kämmtechniken an mich weitergeben können.

Beim Wechsel ans Gymnasium in der 5. Klasse konnte ich mich endlich wieder durchsetzen und sie wieder lang (nach Haarmuggel-Maßstäben) wachsen lassen. Im Laufe der 6. habe ich, trotz des Protests meiner Mutter, schließlich auch angefangen meinen Pony rauswachsen lassen. Sonst waren meine Haare einfach nur da. Sie wurden ab und zu mit der Küchenschere geschnitten.

Zu Beginn meines Studiums entwickelte ich schließlich ein Bewusstsein für meine Haare, ging etwa alle drei Monate zum Friseur, begann regelmäßig zu färben... Das Ergebnis war, dass die Haare immer kürzer wurden, bis sie nur noch gerade so über die Schultern gingen.

Das "richtig lang Wachsenlassen" begann dann eher durch Zufall: Ich ware nie richtig mit den Friseuren zufrieden gewesen, zu denen ich gegangen war. Bis ich plötzlich zu einer - aus meiner Sicht - richtig guten Friseurin kam. Diese schnitt von Anfang an immer nur das nötigste an Länge und schnitt dabei so gut in Form, dass ich mindestens vier Monate nicht zum Friseur ging, weil ich noch mit dem Schnitt zufrieden war. Bevor sie schnitt, fragte sie immer: "An der Länge nichts weiter weg nehmen und nur etwas Form reinbringen?" Und bevor sie Stufen reinschnitt, fragte sie auch immer nach. Während meine Haare also durch zufällig länger wurden, stellte ich fest, dass mir das einfach viel besser steht und auch zu meinem Wesen besser passt. Und dann entdeckte ich das LHN. Und so nahm die Geschichte ihren Lauf.

Ich hatte als Kind immer kurze Haare, allerdings unfreiwillig. Angeblich waren sie so dünn.....

Ich wollte aber schon immer lange Haare, als Kind, als Teenie, in den Zwanzigern, Dreißigern und jetzt erst recht.

Ich habe es aber erst geschafft, sie wirklich lang wachsen zu lassen, als ich das LHN entdeckt habe. Hauptgrund war, dass ich alle 6-8 Wochen zum Friseur gegangen bin und dann meistens mindestens 2 cm geschnitten wurden.

Ich hatte als Kind diesen furchtbaren Rundschnitt.

Und jeden Abend das Theater mit Fön und Rundbürste.
Irgendwann hatte ich die Nase voll und bestand auf einem Stufenschnitt.
Hauptsache keiner fummelte mehr an mir rum.

Vamperl hat geschrieben:Ich hatte als Kind diesen furchtbaren Rundschnitt.

Ja, kenn' ich auch
Topfschnitt.
Am liebsten hätte ich mir schon als kleines Kind die Haare wachsen gelassen, aber ich durfte nicht

Jetzt bin ich meinem Traum aber schon ein gutes Stück näher gekommen