Langhaarnetzwerk

Ui den Topfschnitt hatte ich auch, das war was, war aber modern und praktisch. Wir sahen alle irgendwie so aus

Krass . Ich hatte halt nur mal von mir aus gewollt mit 17 kinnlange Haare. Sonst immer mindestens Schulterlänge und grad als Kind immer mindestens BSL oder Midback. Meine Mutter fand es damals auch alles andere als toll, dass ich mir die Haare hab abschneiden lassen als Teenie - vorher durfte ich das von ihr aus nämlich nicht. Sie ist heute total glücklich, dass ich so lange Haare wie nie habe.

Ich WOLLTE den Topfschnitt auch! Alle meine Klassenkameradinnen hatten den in der 6./7. Klasse. Was rauskam war ein Afro! Ich hab Fotos davon, aber nicht digitalisiert. Ich sah jedenfalls drei jahre lang furchtbar aus, bis das so weit wieder rausgewachsen war, dass es sich aushing...

Ich habe mir mit circa 12 von meinem Vater so lange einreden lassen, meine langen Haare würden ungepflegt ausschauen und ich würde mich angeblich nicht richtig darum kümmern, dass ich sie kurz schneiden ließ. Ich hab so geheult am nächsten Tag. Habe mich kaum in die Schule getraut aus Angst vor Spott von den Klassenkameraden (kam zum Glück eh nicht).
Dann hatte ich nur noch mal mit knapp 16 kurze, nach einem halben Jahr missglückter Dauerwelle. Von meinem Vater ließ ich mir aber nicht mehr reinreden, da konnte er noch so oft sagen "Na, Durchkämmen lassen" wenn ich mit Spitzenschnitt vom Frisör kam (der hat das damals wirklich gemacht, nur ganz wenig die Spitzen, Dorffrisör).

Ich hatte auch als Kind den Pottschnitt à la Mireille Matthieu.

Das Rundbürstentheater... auwei! Ich hab mich bei meiner Mutter dann immer beschwert, dass sie mir "Bärenöhrchen" geföhnt hätte.

Ich hätte lieber auch einen kurzen Stufenschnitt gehabt.. aber ich wusste nicht, wie ich es der Friseuse erklären sollte. Ich sagte "Vorne kurz und hinten etwas länger". Und was kam dabei heraus?
POTTSCHNITT. Aber der war wenigstens vorne kurz und hinten etwas länger.

Seid ihr auch als Kinder mit diesen K-Tel-Haarschneidekämmen gefoltert und verunstaltet worden?

Nein, zum Glück traute sich das niemand hier
Ich bin nur irgendwann von Mireille Mathieu zu Prinz Eisenherz mutiert.

Mit Prinz Eisenherz hätte ich vielleicht noch leben können, aber ich bekam als Kind auch den "ist-ja-so-süss" Topfschnitt verpasst. Ohne Pony. Nur bestand schon damals mein Gesicht hauptsächlich aus Stirn, so dass das total besch... aussah. Ich wollte den Schnitt nicht, aber Order-per-Mami... ich habe geheult. Ich wollte schon damals lange Haare haben, aber "du musst einsehen, dass die viel zu dünn und fein sind für lange Haare. Das geht einfach nicht!".
Irgendwann in meinen early-teen Jahren hatte sich meine Haare dann fast an BSL herangetastet als ein Friseur beim Spitzenschnitt die Haare auf die Länge zwischen Schulter und APL kürzte. Ich habe den Verdacht, dass meine Mutter das so veranlasst hat. Auf meine Proteste kam dann das typische "die sind halt kaputt gewesen". Das war der Tag, an dem ich mir geschworen habe, nie wieder einen Friseur mit einer Schere an meine Haare zu lassen. Den Schwur habe ich bis heute gehalten.
Ja, in den Folgejahren sahen meine Haare oft zottelig aus. Aber wenigstens wuchsen sie wieder, wenn auch sehr langsam. Irgendwann fing ich dann an selbst zu schneiden und hatte seitdem etwa midback-lange Haare.
Der Wunsch nach richtig langem Haar blieb mir immer, aber mehr als Midback war einfach nicht.
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Weil ich Volldepp immer den Zuwachs weggeschnitten habe und das nicht einmal bemerkt habe! Ich dachte ernsthaft, meine Haare können nicht länger werden.
Und nun ist die Hüftlänge in Reichweite, LHN sei Dank!
Ich liebe es, lange Haare zu haben, liebe es, verschiedene Frisuren machen zu können und das Gefühl, wenn die Haare über den Rücken streicheln, ist einfach unbeschreiblich schön! Jetzt, da ich langsam auf die 50 zugehe verwirkliche ich meinen Kindheitstraum und bin sehr, sehr glücklich damit.
Zum 50. die klassische Länge erreicht zu haben, wäre soooo genial. *träum*

Yes! Mireille Mathieu! Mit Naturkrause besonders stylish, aber musste sein! Anschließend dann der ebenso schöne, etwas längere Look mit Außenwelle. Ging bei mir ungefähr ebenso gut und sah genauso toll aus. *den guten alten Zeiten NICHT nachtrauer*

Zum Thema Kinderfrisuren in den 70ern habe ich das hier gefunden:



Das war meine Standardfrisur, praktisch und ohne föhnen. Also nicht ganz Mireille Mathieu und auch nicht Prinz Eisenherz, dafür doofer Pony! (Immerhin schöner Glanz, ist ein abfotografiertes sw-Bild.) Dabei wollte ich immer gaaaanz lange Prinzessinnen-Haare!

LG

Joey

@ Joyemc: Der Haarschnitt auf Deinem Foto hat ja wenigstens noch etwas Pepp.
Da gibt es ja einige Ex-Topfschnittträgerinnen unter uns.
Von wegen Rundbürste...mein Lehrer forderte mich wegen eines Besuchs aus dem Schulministerium auf, gefälligst meine naturkrausen Haare zu bändigen. Oh, peinlich für seinerzeitige Verhältnisse. Fortan griff meine Mutter zum nassen Kamm, um sie einigermaßen glatt zu kriegen, da war ich wohl so im 2. oder 3. Schuljahr. Brachte natürlich nicht wirklich was bei Regenwetter. Hochstecken oder Pferdeschwanz machen ging ja bei kurzem Pottschnitt auch nicht.

Einen Topfschnitt hatte ich auch. Und den Pony schief.

Hier ein Beweisbild:



Mit acht Jahren hatte ich wie der Rest meiner Schulklasse Kopfläuse und dann bekam ich einen Kurzhaarschnitt (wenige cm lang) - war mir damals egal. Erst mit zehn ging es los mit dem Wunsch, lange Haare zu haben...

süß

Ja, das erinnert mich auch an früher.
Damals hat mir meine Mutter immer einen Mirelle Mathieu Haarschnitt verpaßt, weil ich glattes Haar hatte.
Dazu rollte meine Mutter immer mit den Fingern die Haarspitzen nach innen. SCHRECKLICH! Kann ich heute dazu sagen.
Irgendwann war dann der allzu berühmt-berüchtigte Prinz Eisenherz Haarschnitt - oder auch Topffrisur - an der Reihe. Auch wieder SCHRECKLICH! Kann ich heutzutage auch dazu sagen.
Also, wenn ich mal eigene Kinder habe, lasse ich sie dann selber entscheiden, wie sie ihre Haare haben möchten.

Zurück zur Gegenwart:
In 3 Jahren bin ich auch 40 Jahre. Lange dauert es bestimmt nicht.
Na, ... bin sehr gespannt darauf, wann mir gesagt wird, das meine langen Haare abgeschnitten werden müßten, weil ich schon über 40 sei.
Darauf würde ich sagen, das ich mir von Außenstehenden Personen nichts sagen lasse, was meine Haarlänge betrifft.
Ich habe eine Freundin, die ist Krankenpflegerin. Sie hat mir mal gesagt, daß kein Mensch das Recht hätte, mir meine schönen langen Haare einfach so abzuschneiden. Absolut Niemand!
Irgendwann einmal werde ich eine Patientenverfügung machen, worin unter anderem auch stehen soll, daß ich meine langen Haare behalten möchte und mit ins Grab nehmen will. So. BASTA!

Ich (Ü40) wollte immer meine NHF und lange Haare, also so wirklich lange. Seit einem rebellischen Kurzhaarversuch mit 15 jedenfalls Boah, sah das übel brav aus Aber wenigstens gefärbt habe ich nie.
Verhindert, also auf Schulterlänge angehalten, haben das dann noch eine Zeitlang meine Mutter, ein paar Friseure, gutgemeinte Ratschläge, meine Unwissenheit über Haarpflege ... aber seit Mitte 20 hab ich dann akzeptiert, dass lang meine Sache ist.
Heute behaupte ich, dass mein Haar nie schöner war und hoffe, dass es noch lange lange weiter langwächst. Und ich stell mir vor, wie toll das erst aussieht, wenn es weiß wär. Aber bisher wehrt es sich noch.

Motivation?
Weil es mir gefällt und ich mich gut damit fühle.
Weil ich Hochsteckfrisuren und tollen Haarschmuck liebe.
Weils gar nicht sooo viel Arbeit ist. (So ein echtes Kurzhaar muss alle Wochen zum Nachschneiden, ich finde, DAS ist echt Arbeit.)
Und jaha, wenn ich ganz ehrlich bin auch, weil Haare ein Stück Macht sind. Ich wette, jede hier kennt das: Langes offenes wehendes Haar ist gelegentlich durch garnix zu ersetzen Also nix da mit Abrüstung vor der Deckelkiste

[Edit:]
Und klar, ich werde ab und an gefragt, ob ich sie denn bald abschneide. Ein schlichtes "Nein" ist als Antwort erfahrungsgemäß vollkommen ausreichend.

Wenn ich mir überlege, wieviel Zeit ich mit Föhn, Rundbürste und Styling verbracht habe....

Geht heut wirklich schneller und haarschonender.