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Re: Mythen
Verfasst: 08.12.2016, 17:57
von Violetta
„Schwindsucht macht seidige Haare“
In einer alten Ausgabe der
Gartenlaube bin ich über einen Artikel über die im 19. Jahrhundert noch Angst und Schrecken verbreitende Tuberkulose bzw. „Schwindsucht“ gestolpert. Angst und Schrecken verbreitet die Krankheit nach wie vor, allerdings meist nicht mehr unter ansonsten gesunden Westeuropäern. Damals wie heute war es üblich, Tips zu verbreiten wie das Übel zu vermeiden oder mit ihm umzugehen sei, in diesem Artikel wurde nun also erwähnt, dass die Krankheit in dem Ruf stünde „feines, seidiges Haar“ hervorzurufen.
Eine mörderische Krankheit, die den Menschen die Luft zum Atmen nimmt soll ausgerechnet nett zu Haaren sein?
Quatsch. Von Schriftstellern und Opernkomponisten ersonnener romantischer Unsinn.
(Mal „Es geschah im September“ gesehen? Da wird Wynona Ryder auch immer schöner, je kränker sie ist.)
Oder doch nicht?
Eine (aktuelle) Erkältung später ist mir aufgefallen, dass meine Haare nach Fiebernächten zunächst zwar wirr und zerzaust sind, gebürstet und frisiert aber tatsächlich glänzend und seidig wirken. Ganz ohne zusätzliche Pflege.
Ist es also doch kein Mythos? Sorgt die bei Krankheit oft erhöhte Körpertemperatur dafür, dass sich das Sebum verflüssigt und schneller und besser in die Längen kommt, was die Haare pflegt und schön macht? Ein gemurmeltes „Sorry!“ von Mutter Natur?
Re: Mythen
Verfasst: 08.12.2016, 18:18
von Silberfischchen
Ha nee. Das kann schon sein. Feine Haare sind seidiger als gröbere. Konsumierende Krankheiten schwächen das Haar, so dass das Einzelhaar dünner wird. Ist bei der Hyperthyreose auch so. einerseits HA, aber andererseits wachsen die Haare schwächer, also feiner also weicher nach. Nicht unbedingt schöner, aber weicher auf jeden Fall.
Re: Mythen
Verfasst: 11.12.2016, 17:39
von Violetta
Okay,danke für die Aufklärung

Re: Mythen
Verfasst: 11.12.2016, 21:39
von schnecke
Ich wusste nicht genau, wo es am besten reinpasst.
Aber ich war gerade auf codecheck und habe einen artikel über haarpflege gelesen, der sehr seltsam ist. Ein oberboss von den friseuren hat Spülungen verteufelt und meint man solle am besten nur kuren verwenden, die auf einen abgestimmt sind. So weit so gut, hier mischt ja fast jeder eigene kuren, aber spülungen alle als schlecht zu bewerten und in eine schublade zu stecken ist seltsam.
Naja wen es interessiert hier der Artikel
http://www.codecheck.info/m/news/Wie-wi ... ten-168287
Re: Mythen
Verfasst: 22.12.2016, 22:53
von Silver87
schnecke, den Artikel hab ich auch gelesen. Aber ich würde dem nicht viel Beachtung schenken. Es stimmt, dass Condis auf Dauer sehr austrocknen können, aber das muss jeder selbst probieren. Bei manchen knirscht es in den Spitzen, bei anderen sind sie wunderbar flauschig.
Und zu Codecheck: sie empfehlen eine Haarkur mit 60ml Olivenöl, die man nach 20 Minuten mit Shampoo auswaschen soll. Ich frag mich, wie sehr die Mädels fluchen, weil das Zeug einfach nicht rausgeht.
Vermutlich sieht das dann so aus:
Die No-Poo Artikel bei Codecheck sind auch immer recht unvollständig.
Re: Mythen
Verfasst: 22.12.2016, 23:04
von Escada
Meine Friseurin sagt immer, dass Spülungen schlecht sind. Man müsse schon Conditioner nehmen. Ich hab nur den Unterschied noch nicht verstanden. Gibt es da wirklich einen? Ich hab mich aber noch nicht getraut, sie zu fragen...
Re: Mythen
Verfasst: 23.12.2016, 00:27
von Ceniza
Eigentlich ist conditioner das englische Wort für Spülung

vielleicht meint sie mit Spülung ne saure Rinse oder so?
Re: Mythen
Verfasst: 23.12.2016, 05:01
von Silberfischchen
Oder sie meint Kur anstelle von Conditioner. So wie der Typ in dem Artikel.
Re: Mythen
Verfasst: 23.12.2016, 07:15
von Donna Luna
Meine Friseurin sagte damals immer (ich war seit fast fünf Jahren nicht mehr beim Friseur) , dass Spülungen/Conditioner nicht pflegen, sondern nur die Schuppenschicht glätten (womit sie ja Recht hatte) - also kein eigentliches Pflegeprodukt, im Sinne von nährend, seien. Wahrscheinlich meinte das die Friseurin auch und hat, wie SF schon sagte, Kur und Conditioner verwechselt. Und dann sind sie "schlecht", wenn Leute meinen sie pflegen und nur Spülungen nehmen.....
Re: Mythen
Verfasst: 23.12.2016, 11:47
von Cannelle
Ich frage mich, ob es denn überhaupt Produkte gibt die "nähren" sprich pflegen und nicht nur eine Wirkung auf die Schuppenschicht haben. Ist der Zustand der Schuppenschicht nicht der einzige Grund, warum Haare gesund wirken?
Ist die Schuppenschicht sehr rau oder es fehlen sogar Teile (z.B. durch Hitze, chemische oder mechanische Belastung) wirkt das Haar matt, bricht und verknotet/klettet. Eine glatte Oberfläche hingegen reflektiert Licht, fühlt sich geschmeidig an und verknotet weniger, weil die Haare aneinander vorbeigleiten können statt hängen zu bleiben. Wurde das Haar nicht beschädigt ist die Schuppenschicht in der Regel glatt anliegend. Außerdem können Silikone, Öle oder eben in Spülungen/Kuren enthaltene Tenside, welche die Ladung verändern dafür sorgen, dass die Schuppenschicht glatt wirkt. So habe ich das verstanden.
Was sollen denn Inhaltsstoffe, die im Haar wirken können statt nur auf der Oberfläche noch bewirken?
Re: Mythen
Verfasst: 23.12.2016, 11:53
von Silberfischchen
Fette können "nähren". Keratin (Horn) ist ja von der Natur gefettet vorgesehen. Drum haben Mensch und Tier Talgdrüsen.
Das Fett macht die Haare nicht nur glänzend sondern auch widerstandsfähiger ggü mechanischer Belastung und Feuchtigkeit.
Natürlich auch nicht "im Inneren" des Haares, das ist Quatsch. Aber zwischen den Schuppen der Schuppenschicht bis an den Haarschaft so wie es die Natur vorgesehen hat.
Edit: Den Effekt sieht man deutlich, wenn man die trockene Haut fettet. Funktioniert bei allen Arten von Horn.
Re: Mythen
Verfasst: 23.12.2016, 13:11
von Escada
Sie meinte schon die Spülungen aus der Drogerie. Hat sie auch so gesagt. Aber dass mit der Kur könnte natürlich stimmen. Darauf bin ich selber noch gar nicht gekommen... Aber möglich wär das schon.
Re: Mythen
Verfasst: 24.12.2016, 09:15
von Honoria
Man bekommt eine Kopfgrippe, wenn man mit nassen Haaren ins Bett geht.
Das sagte meine Oma früher immer zu mir. Komischerweise ist diese Kopfgrippe nie bei mir angekommen, muss wohl immun dagegen sein.

Re: Mythen
Verfasst: 24.12.2016, 09:40
von carmelitta
Ich merke gerade jetzt, wie sehr meine Kollegin recht hatte.
Die sagte immer : Sie merkt wenn sie krank wird, wenn die Haare nicht wollen!
Es stimmt irgendwie. Also ich seh aus, wie ein Mopp. Furchtbar! Diese Magengrippe macht nicht nur mich fertig sondern auch meine Haare. Bevor das ganze begann waren meine Haare schon struppig und matt...(gestern, vor der Brecherei) . Heute geht's besser. Der Glanz kommt zurück!
Merry Christmas Mädels

Re: Mythen
Verfasst: 24.12.2016, 15:04
von Violetta
Honoria hat geschrieben:Man bekommt eine Kopfgrippe, wenn man mit nassen Haaren ins Bett geht.
Das sagte meine Oma früher immer zu mir. Komischerweise ist diese Kopfgrippe nie bei mir angekommen, muss wohl immun dagegen sein.

Das ist wohl wie mit den berühmten Läusen im Bauch von zuviel Eis
