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Re: Grauhaarabdeckung mit PHF

Verfasst: 12.10.2020, 08:31
von Aerle
Meine Versuche, einen Aschton hinzubekommen, waren bisher alle unbefriedigend, es ergab sich immer irgendein Gelb- oder Orangeton.
Ich habe es auch nicht durchgehalten, mir das auf mehr Fläche anzuschauen, da ich schon an dem kleinen Stück Ansatz jeweils sehen konnte, dass mir der Farbton überhaupt nicht steht. Ich habe ja schon einige Farbexperimente hinter mir, auch mit nicht pflanzlichen Colorationen, und alles was irgendwie gelblich, Bronze, Orange-Braun ist sieht wirklich schlimm aus.
Das Experimentieren hat zum Glück keinerlei Nachteile für mich, ich habe die Fehlversuche bisher einfach quasi als Vorpigmentierung benutzt, bin dann nochmal mit Indigo oder einer schwarzen PHF drüber und hatte dann einfach wieder mein Schwarz.
Schwarz hinzubekommen ist überhaupt kein Problem, zumindest bei meinen Haaren, da reichen mittlerweile auch kurze Einwirkzeiten. Das Schwarz ist auch der einzige aschige oder neutrale Ton, den ich hinbekomme, es beißt sich nicht mit meinem Hautton. Ich hätte es eben nur gern etwas heller...also ein Dunkelgrau bzw. ein weniger dunkles Schwarz.

Ganz aufgegeben habe ich noch nicht: Heute Nacht habe ich mal über 10 Stunden das Khadi Dunkelblond einwirken lassen. Es ist auf den weissen Haaren im Ansatz tatsächlich recht dunkel geworden, aber eben ein dunkles Goldgelb...(Angst vor Rot muss man mit dieser Farbe anscheinend nicht haben, ich habe aber auch nur mit 50° angerührt und unter Frischhaltefolie + Mütze einwirken lassen.)
Das Stück Ansatz, das von meinem letzten Versuch schon vorpigmentiert (ein mattes Orange) war wurde übrigens schwarz. Sicherlich wäre es effektiver, das Dunkelblond 2x hintereinander zu färben, anstatt es ewig einwirken zu lassen, da dann beim 2. Mal das Indigo darin besser greift. Geruchlich ist es übrigens vergleichsweise angenehm.

Nun ja, ich werde jetzt aber mit Khadi Schwarz nochmal drüber gehen, das hab ich noch da.

Re: Grauhaarabdeckung mit PHF

Verfasst: 12.10.2020, 14:51
von Aerle
So, nach geschätzt mindestens 3h EWZ (war eingeschlafen) ist der Ansatz nun dunkel-Schlammfarben. Also im Prinzip ein nicht ganz so schwarzes Schwarz wie ich es mir vorstelle.
Allerdings lässt sich das erfahrungsgemäß nicht aufrecht erhalten, da ich schon nach 0,5 cm Ansatz nachfärbe und natürlich die schon gefärbten Bereiche mehrmals den Farbbrei abbekommen, worauf es wieder richtig Schwarz wird...

Re: Grauhaarabdeckung mit PHF

Verfasst: 12.10.2020, 15:19
von Nutcase
Ja, das ist immer das Problem, ich kriege das auch nie hin, wirklich nur den Ansatz und nichts darüber hinaus einzufärben, das geht einfach nicht. Scheckig ist es deswegen bei mir bisher nicht geworden, das liegt aber vermutlich auch daran, dass das Nussbraun einigermaßen dunkel ausfällt bei mir und man zwischen dunkel und noch dunkler nicht so viel Unterschied sieht.

Die Balance zwischen nicht so dunkel aber immer noch die Weißen komplett abdeckend ist eine schwierige und ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass es dann wohl immer diesen krassen Kontrast zwischen Weiß und PHF geben wird. Das bedeutet aber auch, häufiger zu färben, was mir nicht gerade entgegen kommt.

Re: Grauhaarabdeckung mit PHF

Verfasst: 30.10.2020, 08:00
von Laura
Laura hat geschrieben:Etwas experimentieren ist immer angesagt. Ich habe nun, vor 6 Tagen, ein sehr gutes, braunes, dunkles Ergebnis, sehr gute Abdeckung der grauen Haare, auch der Ansätze, mit einer Mischung aus Khadi Aschbraun, Khadi Nussbraun und Lush Brun Henna erzielt. Angerührt mit 50 Grad warmem Wasser, aufgetragen auf frischgewaschenem, feuchtem Haar. Einwirkzeit 2 Stunden. Ausgewaschen nur mit warmem Wasser, in die feuchten Längen sprühte ich Sanoll Pflegespray Buttermilch-Malve und konnte super kämmen/bürsten. Trocken fühlten sie sich sehr gut an, nicht so trocken. Nach 2 Tagen in Ansatz und Längen etwas Khadi Amla Öl Einmassiert, welches meine Haare total „aufsaugten“. Noch sind sie sehr schön, heute oder morgen werde ich sie waschen und hoffe die Farbe bleibt. Ich berichte weiter.
Die Farbe hielt sehr gut, der Ansatz wächst nunmal in weiß/grau/braun meliert nach.
Gestern färbte ich nur den Ansatz, auf nur leicht angefeuchteten Haaren, sonst wie zitiert.
Heute werde ich nun die Haare mit dem neuen Khadi Öl für Farbschutz behandeln.

Die Mischung mit der Lush Farbe bekommt meinen Haaren besser, sie sind nicht so trocken und der Farbton wird schöner. Einen einheitlichen Farbton aller Haare schaffe ich auch nicht, aber so wirkt es bei mir leicht gesträhnt und natürlich.

Re: Grauhaarabdeckung mit PHF - Frage zu Radico /meine Erfah

Verfasst: 22.11.2020, 22:20
von Pelame
Hallo, ich lese hier schon länger mit und habe mich jetzt angemeldet, um eine Frage loszuwerden.

Ich habe bisher Khadi NHF "Natürliches Nussbraun" benutzt und würde gern mal die Farben von Radico probieren. Weiß, welche dem Khadi-Nussbraun am nächsten kommt? Die Radico-Farben sollen ja alle eher dunkel ausfallen, deshalb bin ich unsicher.

Zur meiner Erfahrung mit PHF:
Ich habe vor etlichen Jahren mal mit Santé angefangen, bin dann bald zu Khadi gewechselt. Ich habe lange Haare, etwa 40-50cm lang, Naturfarbe hell- bis mittelbraun. In den ersten Jahren habe ich nur das Nussbraun von Khadi verwendet, das hat zunächst für die ersten Grauen an den Schläfen gereicht. Es war etwas gelblich, oder ging ins Rötliche, wenn ich es etwas heißer angerührt habe. Als meine Grauen immer mehr wurden, sah das nicht mehr so toll aus, hat auch irgendwie nicht mehr so gut gedeckt. Ich habe mir dann Henna+Amla (das in den Dosen) bestellt, weil empfohlen wurde, mit Henna vorzufärben, damit das braun besser deckt. Ich mache immer nur Ansatzfärbung.

Da mir das 2x-Färben zuviel Action war, habe ich es einfach so gemacht, daß ich die Ansatzfärbung abwechselnd braun und rot gemacht habe. Dabei habe ich immer etwas mehr als den grauen Ansatz eingepinselt, so daß sich die Farben überlappen. Das funktioniert ganz gut, insgesamt geht es halt etwas mehr ins Rötliche, finde ich aber ok. Der rote Ansatz, wenn ich mit Henna gefärbt hab, fällt nicht so stark auf; und so muß ich nicht 2x färben. Ich färbe vielleicht alle 2-3 Jahre mal die Längen wieder komplett in braun nach, weil sich die Farbe über die Zeit langsam rauswäscht. Es hält aber schon recht lange; was vielleicht auch daran liegt, daß ich nur 1x pro Woche die Haare wasche.

Re: Grauhaarabdeckung mit PHF

Verfasst: 06.01.2021, 13:42
von Fussilie
@Pelame
Leider kann ich Deine Frage nicht beantworten. Wie sind/waren deine Erfahrungen mit Radico?

Ich stehe seit Jahren auch immer wieder an den gleichen Punkten:
Problem = graue Haare
Ziel = dunkelbraun

Früher mind. 10 Jahre mit Henna gefärbt, bis es dann nicht mehr ging: graue Haare nahmen zu. V.a. jedoch massivster Haarausfall, problematische Kopfhaut und total trockene Haare. (vorher natürlich noch den Weg über Bio Henna und andere HennaIndigovarianten. Khadi war bei mir der absolute Reinfall vom Färbeergebnis.)
Dann eine angebliche Pflanzenhaarfarbe (oder eher Tönung?) beim Friseur aufschwatzen lassen. Ergebnis war ganz schön. Herausgefunden, dass diese Farbe gar keine Pflanzenhaarfarbe war. ...Trotzdem bin ich dabei geblieben (ca. 2 Jahre), habe mir die Farbe über den Friseurhandel gekauft. Dann gab es die Farbe nicht mehr.

August: das erste Mal bewusst Chemie benutzt: Sanotint. Haarefärben: super leicht. Ergebnis: sehr schön (zumindest kurzzeitig). Allerdings nach 2 Wochen Kopfjucken und starker Haarausfall. Dann gesehen, dass Gluten enthalten ist....(Wenn ich zu viel Gluten esse, bekomme ich Haarausfall).


Tja und jetzt? Nun überlege ich, ob ich wieder was pflanzliches finden könnte.

Re: Grauhaarabdeckung mit PHF

Verfasst: 06.01.2021, 14:42
von Nutcase
Hm, ich nutze seit Ewigkeiten Khadi Nussbraun, und bei mir deckt es nach 1,5 Stunden sehr zufriedenstellend auch die weißen Haare ab. Die sind natürlich heller und rötlicher als die noch dunklen, aber es sieht recht natürlich aus und wäscht sich nur langsam aus. Ist ein warmes, manchmal rötlich schimmerndes Dunkelbraun bei mir.
Das Nachfärben nervt allerdings sehr, aber das hättest du ja in jedem Fall.
Meine Kopfhaut verträgt das Zeug gut, ich darf es nur nicht länger als die 1,5 Stunden drauf haben und muss nach dem Waschen auch immer fönen (außer im Sommer), da meine Kopfhaut es nicht mag, längere Zeit feucht zu sein. Davon bekomme ich dann trockene Schuppen oder auch manchmal Haarausfall, aber die Farbe an sich ist ok für mich.
Vielleicht wäre das einen Versuch wert?

Re: Grauhaarabdeckung mit PHF

Verfasst: 06.01.2021, 18:59
von Fussilie
@Nutcase: Der Ansatz, dass man die Kopfhaut nach dem Färben föhnt, ist für mich tatsächlich eine neue Idee. Im Gegenteil, ich föhne seit Jahrzehnten überhaupt nur noch äußerst selten, weil ich meinte, dass das für Haut und Haare nicht gut ist.
Das Problem mit Khadi war bei mir, dass die Haare die Farbe nicht angenommen haben. Ich habe Khadi allerdings nur ganz kurz damals ausprobiert, weil ich schon so genervt war, von dem langen Ausprobieren mit sämtlichen Hennavarianten.
Vielleicht probiere ich es tatsächlich nochmal. Ich will möglichst kein Rotbraun mehr (hatte ich ewig), am liebsten ein dunkels schönes Braun (möglichst nicht zu gleichmässig - deshalb hatte ich gedacht, ich fange mit Sanotint an und nehme dann paar Farbvarianten hinzu....).

Ich könnte Khadi tatsächlich nochmal ne Chance geben. (Muss ich 2mal färben, wie bei "normalem" Henna, wenn ich auf dunkelbraun kommen will?) Das Einzige, was mich abschreckt ist, wenn es blöd wird, dass man wieder so lange warten muss, bis man einen neuen anderen Versuch wagt. (Ist ja v.a. wichtig beim Wechsel von Henna zu Chemie. Kenne Jemanden, die hat danach ne Glatze gehabt, weil die Haare komplett abgebrochen sind).
Ich bin mittlerweile auch bereit, Chemie zu nehmen - nur eben gerne was "mildes", deshalb hatte ich ja zu Sanotint Sensitive gegriffen. Ich überlege ne stinknormale Drogeriefarbe auch mal auszuprobieren. Dieses jahrelange Theater mit dem Suchen nach ner guten Möglichkeit zu färben, macht einen irgendwann innerlich stumpf.

Re: Grauhaarabdeckung mit PHF

Verfasst: 08.01.2021, 15:31
von Fussilie
So. Ich habe versucht, mich durch den Thread zu (quälen) lesen. Bin aber nur bis einschl. Seite 8 gekommen, und nun etwas erschöpft ;-). Ja, also ich würde Khadi tatsächlich ne Chance geben...., weil Sanotint nicht den Erfolg gebracht hat (Haarausfall :-( ).

Aber was heißt das jetzt konkret, wenn man einen sehr grauen Ansatz hat?

- zuerst Khadi Henna Amla --> heißes Wasser?, mind. 2 Stunden drauf? (fönen) --> danach Pumuckel bzw. Curry für 1/2 Tag
- danach Khadi Nussbraun oder Dunkelbraun oder sowas (Hauptsache kein Rot) (fönen) --> warmes Wasser, mind. 2 Stunden drauf? --> danach hoffentlich schön dunkelbraun


Habe ich das richtig zusammengefasst? Es scheint jetzt ja auf Genauigkeiten anzukommen. (Früher habe ich Henna drauf gemacht, über Nacht und dann raus. Fertig.) ... Mir schwirrt der Kopf.
Ach ja, vorher möglichst nicht waschen oder gerade waschen? Nachher möglichst nicht waschen.

Vielleicht mache ich es so, wie eine Userin auf einer der ersten Seite, und reiße mir tatsächlich eine graue Strähne aus und probe das Prozedere auf der. Das finde ich mir selbst gegenüber zwar auch doof. Aber es wäre schon eine Hilfe zu wissen, wenn es nix wird. Denn als Pumukel/Curry oder grau dann wochenlang herumlaufen zu müssen, ist das größere Übel - als eine ausgerissene Strähne....



:-(
Übrigends für alle ähnlich geplagten: wenn ich rausgehe oder einen "wichtigen" Termin habe und meine Haare ausnahmesweise mal möglichst "gut" aussehen müssen, greife ich zum Farbspray, das es mittlerweile in jeder Drogerie gibt. Zum kurzzeitigen (also paar Wochen ;-)) ...ich-tue-so-als-ob reicht das. Aber man will ja irgendwann auch mal in ne Therme oder so (also natürlich nicht jetzt....) oder mal bei Jemanden duschen, und wenn ich dann dunkelhaarig unter die Dusche gehe und weiß grau rauskomme, ... :-)))
das traumatisiert mein Gegenüber.

Leute, wann hört das Theater auf? Früher hat man so einfach gedacht: ok, später färbe ich mir die Haare. (An Haarausfall und Co hat man da überhaupt nicht gedacht.)

Re: Grauhaarabdeckung mit PHF

Verfasst: 09.01.2021, 15:03
von Fussilie
Entschuldigt bitte das Chaos, was ich hier bisschen verbreitet habe. Ich werde später mal paar Beiträge löschen. Denn die sind nicht so konstruktiv. Ich war einfach frustriert bei dem Gedanken, wieder mit dem Gematsche anfangen zu müssen.
Inzwischen habe ich mich besser eingelesen und erinnere mich auch wieder besser, was bei mir so die Probleme waren.

Es war auch ganz gut, dass ich hier erstmal gelesen habe, denn ich erinnere mich daran, dass bei dunkelbraun die Ansätze ja wesentlich offensichtlicher sind und viele Menschen deshalb je grauer desto heller sich orientieren, weil ein neuer grau Ansatz ja praktisch die Realität des Alltags ist. (Kurze Zeit nach dem Färben taucht der Ansatz ja wieder auf und bestimmt den Alltag.)
Ich liebe dunkelbraun und hätte so richtig Lust darauf, weil das auch immer meine Haarfarbe war. Aber vielleicht sollte ich nicht zu dunkel ansetzen.

2 Fragen:
1) wenn man den Khadi-Weg geht: die erste Sicht (bei Doppelfärbung) muss rotes Henna sein, oder? (Die grundsätzliche Problematik ist, dass es passieren kann, dass Färbefarbe 2 = die eigentlich gewünschte Farbe nicht hält und somit die Unterschicht = das Rot bleibt).
FRAGE: gibt es eine Variante für die 1. Färbung, die nicht so rot ist (Ziel ist nach wie vor dunkelbraun bei mir)
...(Irgendwer schrieb was von Aschbraun (2. Färbeschicht), aber ich weiß jetzt nicht mehr, ob es da um Khadi oder Radico ging.)

2) wenn man Radicohaarfarbe nimmt: ist es vermutlich ja genauso mit den 2 Färbephasen? D.h. auch hier muss rot runter?
(Ich bin ja übrigends erstaunt, dass es bei Radico möglich sein soll, auf Chemie problemlos zu färben. Wie ist das möglich?)
Hat Jemand Erfahrungen bzgl. Radico, wenn man dunkelbraun färben will (bei sehr viel grauen Haaren). Welche Grundierungsvarianten gibt es hier?


Ich graule mich schon vor dem doppelten Prozedere. Aber das gehört anscheinend dazu. Und so einfach ist es mit Chemiefarbe ja auch nicht unbedingt (vom Prozedere schon, aber von evtl. Reaktionen bzgl. Kopfhaut, Haarausfall, etc.)

Was interessant wäre: wie Ihr, die schon vor Jahren hier geschrieben habt, langfristig mit dem Überfärben der grauen Haare und den Varianten Khadi, Radico klarkommt. Ob man da irgendwann entnervt aufgibt, oder ob man weiter durchhält.
Solange man kaum graue Haare hat, war Henna ne super Sache. Auch bei den ersten grauen, war der Effekt noch ganz schön.
In meinem Freundinnenkreis ist jedoch Niemand übrig geblieben, die als das grau überhand nahm, bei Henna und Co (also Khadi, etc.) geblieben ist. Entweder kam dann die Chemie oder man blieb grau.
Insfern wäre es sehr spannend, ob es nicht doch funktionieren könnte - bei Pflanzenhaarfarbe trotz sehr starkem grau zu bleiben - trotz dem Färbetheater.

Re: Grauhaarabdeckung mit PHF

Verfasst: 16.02.2021, 20:09
von Fussilie
Inzwischen kann ich von meinen Erfahrungen bzgl. PHF zur Grauabdeckung berichten: vor ca. 3 Wochen habe ich mit Radico braun gefärbt.

--> Färbeprozedur: sofort gute Konsitenz. D.h. nix gekleckert, nichts verklumpt.
Meine Haare wirkten sehr sehr trocken, so dass die Pampe sich nicht großartig verstreichen ließ, als ob das Zeug gleich am Haar kleben bleibt. Fazit: ich brauchte sehr viel mehr Farbe als bei Sanotint.

Habe nur die halbe Packung Radico angerührt, hatte aber das Gefühl, dass wenn ich die Haare komplett hätte färben wollen, mind. 2 Packungen gebraucht hätte. Mit dieser halben Packung hatte ich also gerade mal den Ansatz erwischt und ein bisschen Deckhaar. (Die kleinen grauen Babyhäarchen schafft die Farbe bei mir nicht. Ich habe sie immer wieder bestrichen, aber es war schon zu erahnen, dass das nix wird, weil sich die Häarchen sofort wieder aufstellen.)

Schwierig war das mit der Temperatur. Entweder sind 50 Grad wirklich kühl oder mein Thermometer spinnt. Aber ich habe nicht gewagt zu heiß aufzutragen.

Nachdem ich den Brei ins Haar geschmiert habe, habe ich mich brav an die Tips gehalten und angeföhnt und sogar nochmal zwischendurch die Plastikhaube von außen angeföhnt. Apropo Plastikhaube: ich hatte so eine Duschhaube, die man immer wieder verwenden kann. Die ist richtig blau angelaufen. Werde mir für die Zukunft vielleicht doch eine Stoffmütze oder sowas zulegen. Ich weiß nicht, ob Plastik und die Farbe so gut zusammenpassen. Die Farbe habe ich dann ca. 2,5 Stunden draufgelassen und dann ausgespühlt.


--> Ergebnis: Wie gesagt die grauen Babyhäarchen an Schläfen etc. bleiben bei mir grau. Ok, damit kann ich leben.

Die Grauabdeckung (mit Radico braun) auf den ersten Blick (Zimmerlicht, nicht zu hell): so Richtung Bernsteinfarbend - Hellbraun - Blond.
Später (auch über Kameralicht/Zoommettings) hatte die Farbe tatsächlich einen senfgelbgrünlichen Ton.
Aber es sieht nicht unnatürlich aus. Es ist einfach nicht so die traumhafte Farbe. Man wird ja so bescheiden, wenn man unter dem Grau leidet. Immerhin kein grau mehr (!juhu!).


Eine Woche später habe ich dann Radico dunkelbraun nochmal darüber gefärbt:
--> Prozdeur: ähnlich wie oben
--> Ergebnis: so dunkel fand ich es gar nicht, eher normal bzw. endlich braun. :-) Freude!
--> Haarbehandlung wegen Trockenheit : ich habe dann paar Tage später mal die Haare komplett geölt, weil ich meinen Haaren nun Feuchtigkeit zufügen müsste. Ob Öl das Richtige dafür ist, weiß ich nicht. Danach ist sehr sehr viel Farbe rausgekommen. Die Badewanne war blau...d.h. sehr viel Farbe wäscht sich wieder aus. Ich bin nun (leider) wieder hellbraun. (Da wo vorher grau war. Da wo braun war, bin ich natürlich dunkler.)

Fazit nach den ersten 2 Färbungen: Allzu lange zu halten scheint die Farbe bei mir nicht.
Dennoch bin ich zufrieden fürs Erste, denn die grauen Haare sind (bis auf Schläfenhäarchen und Babyhäarchen) nicht mehr grau. Juhu!!

Dadurch, dass der Färbeprozess gar nicht so aufwendig war, werde ich damit klarkommen, regelmässig zu färben. (Allerdings sind auch nur die Ansätze und meine vorderen Deckhaare grau).

(Frühere Erfahrungen: Bei mir jahrelang Henna gut, irgendwann waren die Haare danach so trocken, dass es nicht mehr ging. Außerdem habe ich ganz massiven Haarausfall bekommen, und ich musse jegliche Situation, die die Haare mechanisch und anderweitig belastet (waschen, färben, ölen,...) vermeiden. Hoffentlich kommt es nicht mehr dazu. Aber derzeit habe ich gar keinen starken Haarausfall mehr, insofern bin ich optimistisch.)

Re: Grauhaarabdeckung mit PHF

Verfasst: 16.02.2021, 22:16
von Nutcase
Fussilie, das klingt doch eigentlich schon mal ganz gut. Allerdings würde ich den Abstand von nur einer Woche fast als 2-Phasen-Färbung beschreiben, die natürlich besser hält, als wenn du nur einmal gefärbt hättest und dann drei Wochen nicht mehr.

Klar, das Indigo wäscht sich als erstes raus, daher das Blau oder Grün in der Wanne. Das lässt sich so gut wie nicht vermeiden. Meiner Erfahrung nach blutet es bei der Wäsche mit Seife stärker aus als bei der mit Shampoo oder Shampoobar, aber auch da kommt einiges raus.

Mit den kurzen grauen Haaren am Stirnansatz und vor den Ohren geht es mir auch so, bzw. generell mit drahtigen weißen Haaren, die oben liegen: Sie stellen sich auf und kommen wieder aus der Pampe raus und werden oft nicht so dunkel wie der Rest.

Generell klappt bei mir das Khadi Nussbraun tatsächlich auch bei meinen mittlerweile sehr weißen Schläfen gut, aber das scheint von Person zu Person sehr unterschiedlich zu sein. Einige berichten davon, dass es nicht dunkel wird, bei anderen wird es grün etc. Grün wird es bei mir nur, wenn ich es zu kurz drauflasse (nur 1 Stunde statt 1,5) oder es beim Färben zu sehr auskühlt. Dadurch greift scheinbar das Henna in der Mixtur weniger und das Indigo kommt deutlicher durch auf den Weißen, daher dann das Grün. Man muss sich also rantasten.
Vielleicht wäre also das Radico-Braun nicht grünlich geworden, wenn du es etwas wärmer angerührt hättest, aber mag auch an etwas anderem gelegen haben. PHF ist trial and error, leider.

Ich finde den Färbeprozess sehr aufwändig, auch wenn ich nicht vorpigmentiere, mich nervt es sehr. Bin daher auch immer faul und färbe nur alle zwei Monate oder so und habe dann einen entsprechenden Ansatz. Neulich war er mal 4 Monate alt, und ich war richtig hell ums Gesicht, was ich überhaupt nicht an mir kenne und mag. Also wieder her mit der Pampe.
Nochmal zur Haltbarkeit: Ich finde, dass sich die Farben recht gleichmäßig auswaschen, außer natürlich auf den schon oft gefärbten Längen. Aber auch die Weißen behalten immer eine Restfarbe und entfärben sich nicht wieder ganz. Eine Ölkur mache ich aber immer erst deutlich nach dem Färben, wenn schon einige Wäschen dazwischen liegen, weil ich auch immer das Gefühl habe, dass das Farbe zieht, auch wenn die meisten Hersteller der PHF das empfehlen.

Re: Grauhaarabdeckung mit PHF

Verfasst: 16.02.2021, 23:39
von Fussilie
Nutcase hat geschrieben:Fussilie, das klingt doch eigentlich schon mal ganz gut.
Wie schön, dass ich so eine schnelle Reaktion auf meinen Beitrag erhalte. :D Ja, ich bin auch noch recht euphorisch. Es ist so eine lang vermisste Lebensqualität, das Gefühl wieder schöne Haare zu haben. Ich hatte zur Überbrückung öfters diese Farbsprays für den grauen Ansatz verwendet. Das ist ok, wenn man mal schnell einen Termin hat. Aber man kann damit nicht mal in eine Schwimmhalle gehen. (Ok, geht momentan sowieso nicht... :wink: ).
Nutcase hat geschrieben:Allerdings würde ich den Abstand von nur einer Woche fast als 2-Phasen-Färbung beschreiben, die natürlich besser hält, als wenn du nur einmal gefärbt hättest und dann drei Wochen nicht mehr.
Ja, ich sehe das auch als 2-Phasen-Färbung. Ursprünglich wollte ich direkt am nächsten Tag die zweite Hälfte der Braun Packung nochmal draufklatschen, weil ich neugierig war, ob die ehemals grauen doch langsam mal braun werden. Aber ich war einfach zu faul, und dann kam im Laufe der Woche die Idee, gleich dunkelbraun zu nehmen, um bisschen mehr Nuancen zu erhalten.
Nutcase hat geschrieben:...Vielleicht wäre also das Radico-Braun nicht grünlich geworden, wenn du es etwas wärmer angerührt hättest, aber mag auch an etwas anderem gelegen haben. PHF ist trial and error, leider.
Ah ok. Ich dachte, dass je wärmer desto rötlicher das Ergebnis wegen dem Hennaanteil, den jede Pflanzenhaarfarbe in sich hat und deshalb habe ich eher auf niedrigere Temperaturen gesetzt, um das nicht zu provozieren. Ich dachte, das Indigo geht eher kaputt, wenn das Wasser zu heiß ist. (Auf der Packungsbeilage stand ja auch so Einiges. Ich kann mich nicht mehr richtig erinnern: entweder, dass das grün von allein verschwindet oder dass es bei der nächsten Waschung raus ist. Ich habe gar nicht nachgewaschen am nächsten Tag. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass die Haare erst mit der Zeit grüner wurden. Nachgedunkelt ist bei mir übrigends nichts.)
Früher bei meinen Hennafärbungen wusste ich nix bezgl. Temperaturen und Indigo, Henna und dachte: je heißer desto besser (da habe ich kochendes Wasser drauf gekippt) und so lange wie möglich einwirken lassen (da habe ich über Nacht mit dem Zeug im Haar geschlafen). Damals fand ich den hellroten Hennafarbton auch toll und kaufte das typisch hellrote Henna. Hier bei Radico braun hatte ich keine Ahnung, wieviel Rotanteil drinnen steckt. Das weiß ich letztlich auch jetzt nicht. Aber ich denke, dass ich mit der Zeit experimenteller werde und evtl. auch etwas wärmeres Wasser wieder verwende. Andererseits so, wie es jetzt geklappt hat, war es ok.
Nutcase hat geschrieben: Ich finde den Färbeprozess sehr aufwändig, auch wenn ich nicht vorpigmentiere, mich nervt es sehr. ....
Momentan bin ich noch motiviert, weil ich mich so sehr freue, mich wieder ansehen zu können und auch nur, weil ich die zweite Färbephase nur so ruck zuck raufgeklatscht habe. Aber regelmässig in 2 Phasen färben... da habe ich auch keine Lust dazu. Und ui...sobald der blöde Ansatz wieder auftaucht...ich kenne das Gefühl so gut und ich hasse das.
Naja, ich denke, ich werde langfristig sehen, ob Radico für mich ne Lösung ist. Hoffentlich für paar Jahre...
Nutcase hat geschrieben: Eine Ölkur mache ich aber immer erst deutlich nach dem Färben, wenn schon einige Wäschen dazwischen liegen, weil ich auch immer das Gefühl habe, dass das Farbe zieht, auch wenn die meisten Hersteller der PHF das empfehlen.
Ja, das war nicht so clever von mir, diese so zeitnah nach dem Färben zu machen. Andererseits habe ich da mal gesehen, wieviel Farbe, die eigentlich rausgewaschen werden will, auf dem Kopf hängt. Meine Bürste war auch voller blau schwarzer Ablagerungen....
An welche Stelle sollte man die Ölkur eintakten? Vor dem Färben sollten auch keine Ölreste im Haar sein, denke ich. Vielleicht 1 Woche vor dem Färben? Aber ich wasche so selten. Ich würde sagen, nach dem Ölen braucht es mind. 2 Waschungen, bevor wieder Farbe raufkommt.

Bei meiner "Tönung" mit so einer Natur-Chemie-Farbe (Epicea) - das war meine Art "zu färben" während der letzten Jahre, nachdem ich mit Henna damals nicht mehr klarkam - habe ich während der Einwirkzeit eine "normale" Haarkur in großer Menge reingemischt.
Einen Bestandteil dieser Tönung gab es nämlich nicht mehr im Handel zu kaufen und der Friseurbedarf hat mir dann empfohlen, die Farbe mit so einer handelsüblichen Kur zu mischen. Da hab ich fast gar kein Wasser reingetan. Das hat den Haaren ganz gut gefallen, weil ich ja so sehr ausgetrocknete Haare habe. Ich hatte da anfangs lediglich Bedenken, weil die Haarkur so ca. 10min im Haar bleiben sollte und ich die dann ca. 1,5 Stunden in großer Menge im Haar ließ. Aber geschädigt hat da nix.
Da die Kombi bei dieser Tönungsfarbe funktioniert hat, könnte ich mir sogar vorstellen, dass das bei Radicofarbe auch funktionieren könnte. Das wäre evtl. noch eine Überlegung, falls ich gar nicht damit klarkomme, zwischen den Färbungen auch noch Pflegeprozeduren einbauen zu wollen. Aber momentan möchte ich möglichst natürlich pflegen und diesbzgl. andere Feuchtigkeitsstrategien anwenden. Die Ölkur fand ich nicht schlecht. Das werde ich aber nicht allzu oft machen, denn damit kann ich auf keinen Fall unter Menschen gehen. Ich fürchte, dass ich das nicht mal monatlich machen kann. Wie oft ölt ihr? Merkt man wirklich dem Haar an, dass es was positives bewirkt?

Re: Grauhaarabdeckung mit PHF

Verfasst: 17.02.2021, 09:24
von Nutcase
Fussilie hat geschrieben:Ah ok. Ich dachte, dass je wärmer desto rötlicher das Ergebnis wegen dem Hennaanteil, den jede Pflanzenhaarfarbe in sich hat und deshalb habe ich eher auf niedrigere Temperaturen gesetzt, um das nicht zu provozieren. Ich dachte, das Indigo geht eher kaputt, wenn das Wasser zu heiß ist.
Ja, das ist auch richtig so. Aber nur, wenn du das Rot etwas mehr aus der Färbung rauskitzelst (d.h. etwas wärmer anrühren), kannst du sicher den Grünstich vermeiden. Die Brauntöne setzen sich eben hauptsächlich aus Henna und Indigo zusammen. Wenn sich das Henna nicht richtig entwickeln kann (zu kalt, zu kurz, zu basisch), wird es auf Weißen, wenn man Pech hat, grüner (durch das Indigo). Wenn das Indigo kaputt gemacht wird (zu heiß), wird es zu rötlich (durch das Henna). Die beiden bedingen einander. Braun wird es, wenn das Ganze einigermaßen in Balance ist.
Und da sich Indigo einfach immer schneller auswäscht als Henna, kann man davon ausgehen, dass die Farbe mit der Zeit etwas rötlicher wird.

Eine Kur würde ich nicht in die PHF mit einrühren, das kann verhindern, dass sich die Farbe gut anlagert. Manche tun das zwar, aber ich würde es höchstens bei einer Farbauffrischung machen, nicht, wenn ich einen Ansatz abdecken will.

Re: Grauhaarabdeckung mit PHF

Verfasst: 17.02.2021, 16:21
von Fussilie
Aha...vielen Dank für die Erklärungen. Was wäre denn die Idealtemperatur fürs Färben? Ich habe sogar überlegt, ob ich mir eine Miniherdplatte fürs Färben anschaffe, die ich dann immer ins Bad stelle, um die Farbe während des Auftragens warm zu halten. Wobei eine Heizung im Winter es eigentlich auch tut, aber...nein, man ist ja die ganze Zeit direkt an der Färbmasse und wenn ich immer zur Heizung laufe, kleckert das bestimmt.

Bei mir war die Farbe nämlich ruckzuck kalt, während ich am Färben war.