Langhaarnetzwerk

Wäre ja per definition arg sexistisch gewisse negative Eigenschaften auf alle Männer anzuwenden, nech. Das wäre wie "Ich bin Antifaschisst und hasse alle Deutschen".

Bin in einer konservativen Branche tätig und in meinem Unternehmen sind die Herren egal welchen Alters ausgesprochen höflich, aber auch umgekehrt - was bei uns gegenseitig an Türen aufgehalten wird (Männlein wie Weiblein), geht auf keine Kuhhaut mehr! Das wirkt absolut nicht aufgesetzt, es ist einfach unsere Unternehmenskultur, und das schätze ich sehr!

Thema "sich auf etwas festlegen": Ich genieße es wahnsinnig, mal sehr adrett im "Puppen-Look" (sehr adrett, hübsche Schühchen) herumzulaufen, mal im "strengen" Businesslook mit Hosenanzug, dann mal in Hotpants, im sportlich-legeren Look oder - ganz neu - bei Motorradausflügen mit meinem Freund in Motorradklamotten. Schön, wenn man sich selbst nicht limitiert und sagt "ich bin ein eleganter/sportlicher/femininer/maskuliner" (etc.pp.) Typ.

Als Kind wollte ich beim Spielen immer Winnetou sein, weil ich die langen schwarzen Haare hatte. Dafür habe ich sämtliche Jungs bei uns aus der Straße verprügelt.
In der Schule habe ich den totalen Aufstand geprobt wenn ein Lehrer einen "starken Jungen" brauchte um den Overheadprojektor aus dem Lehrerzimmer zu holen.
Später wollte ich Garten-Landschaftsbau lernen, habe aber keine Lehrstelle bekommen, weil sie keine Frauen eingestellt haben (und jetzt über Fachkräftemangel jammern). Nach Lehre und Studium habe ich als erste Frau in den alten Bundesländern in einem bestimmten Bereich einen Männerberuf gelernt und einige Jahre darin gearbeitet.
Im Liverollenspiel habe ich mich dafür eingesetzt, dass Frauen auch kämpfende Rollen spielen dürfen, aber es hat 20 Jahre gedauert bis in unserem Spielsystem die erste Frau zum Ritter ausgebildet wird. Klischees halten sich echt lange.

Männer der alten Schule (zumindest wenn sie in meinem Alter oder jünger sind) sind mir suspekt. Ich denke da nie dran den Männern den Vortritt zu lassen, damit sie mir die Tür aufhalten können. Das brauche ich echt nicht.
Mein Mann gehört eher zu der Kategorie Nerd und würde mir nie die Tür aufhalten. Er hat andere Qualitäten, die ich sehr an ihm schätze und ihn dafür liebe. Zuhause steh ich am Grill, hänge die Bilder auf und repariere Dinge, dafür habe ich keine Ahnung von Computern. Allerdings bin ich auch ziemlich fit was "frauliche" Handarbeiten angeht.

Als die zuvorkommensten Männer habe ich Schwule kennengelernt. Da gibt es einige die echt Stil haben.

Ich will als Mensch geachtet werden, unabhängig davon ob ich Mann oder Frau bin, lange oder kurze Haare habe, dick oder dünn bin.

Viele Grüße
Graureiher

Für mich ist es wichtig, dass eben nicht nur die Männer den Frauen die Tür aufhalten etc., sondern dass dies in beide Richtungen geht! Mein Partner und ich schleppen auch beide Sprudelkästen und können eine Bohrmaschine etc. betätigen.

Ich hätte überhaupt keine Lust, zu sagen "als Frau kann ich per Definition keine Glühbirne wechseln - Schatz, mach Du das mal". Handwerkliches Geschick ist ja nicht auf dem Y-Chromosom angesiedelt, alles eine Frage der Übung.

In der Schule hab' ich mich übrigens mehr mit den Jungs beschäftigt, inklusive Raufereien

AlbaElisabetta hat geschrieben:Ich hätte überhaupt keine Lust, zu sagen "als Frau kann ich per Definition keine Glühbirne wechseln - Schatz, mach Du das mal". Handwerkliches Geschick ist ja nicht auf dem Y-Chromosom angesiedelt, alles eine Frage der Übung.

Das erinnert mich gerade an einen Ex-Partner von mir: Er war der Ansicht, dass er Handwerkliches "als Mann" können müsste und war der Ansicht, wenn er's nicht kann, ist er ein schlechter Mann. Er war aber handwerklich ziemlich unbegabt (oder hatte einfach Angst davor) und es hätte ihn in seiner Ehre gekränkt, wenn ich einen Handwerker oder meinen Bruder zur Hilfe geholt hätte. Fragt nicht, wie lange es gedauert hat, bis auch nur die Vorhangstange in der Küche hing!
Und wenn ich laut gesagt hätte, dass ich handwerklich begabter bin als er (was ich definitiv bin, vielleicht auch einfach, weil ich zu einer bestimmten Zeit von bestimmten Leuten einiges gelernt und auch eine Zeit lang auf einer Baustelle gearbeitet habe und meine Eltern eine Zeit lang Hausmeister waren), hätte das - obwohl er's eigentlich wusste - einen ziemlichen Eklat heraufbeschworen.
Diesbezüglich war er schon arg Old School, bei anderen Sachen wie Tür aufhalten etc. aber eher nicht.

hier herrscht auch eher der grundsatz "der macht es, der es besser kann".
ich kann besser renovieren, er besser bauen, ich besser kochen, usw.

Vamperl, dito. Obwohl, als Team sind wir richtig gut und können supi zusammen arbeiten.

Egal, wer nun gerade führt. Kommunikation und natürliche Achtung und Respekt voreinander sind halt wichtig.

Ich bin für Technik und Kinder, er für Haushalt und Handwerk.

Mein Exdingsda war fürs Fensterputzen. Diesem Detail trauere ich echt hinterher. Die Fenster wahrscheinlich noch mehr als ich...

Wenn die Eltern sich trennen leiden die Fenster am meisten.

Passt nicht ganz hier rein, aber irgendwie doch...Ich frage mich in letzter Zeit öfter, bis zu welchem Alter gefärbte Haare gut aussehen. Sieht ein braun gefärbter Schopf mit 60 oder so noch aus oder wirkt das dann total unnatürlich und passt nicht mehr. Also, in welchem "Gewand " sollte langes Haar ab einem gewissen Alter (40 zählt für mich ganz sicher noch nicht zu 'älter') daherkommen? Ist Ergrauen irgendwann schöner?

Deuce

das kommt immer darauf an wie die Haare ergrauen, meiner Meinung nach. Bei manchen werden die Haare sofort weiß und da finde ich es schön wenn sie als Silberfäden zwischen den noch farbigen Haaren sind. Werden die Grauen aber eher schmutzig braun-grau wachsen dann finde ich Ansatzfärben besser. Allerdings würde ich nicht mit Drogeriefarben daran gehen sondern wirklich mit Friseurfarben im eigenen NHF-Farbton dann wirkt es weiter natürlich. Bei den Drogeriefarben gibt es 2 Probleme. Punkt eins; die Farbe sackt ab, d.h. wird wird mit jeder Färbung dunkler. Punkt 2. Die Firmen die die Drogeriefarben herstellen wechseln die Farben sehr stark nach modischen Einflüssen, so kann es passieren das man nach 3 Jahren oder sogar noch früher seine Farbe nicht mehr bekommt.

Das ist schwierig zu beantworten, kommt auch auf den Typ an.

Es gibt 60-jährige, die noch ziemlich jung wirken, da passen gefärbte Haare in einem natürlich wirkenden Ton sehr gut. Zu einem jungen Gesicht können graue Haare aber auch einen tollen Kontrast bilden.

Was ich persönlich nicht so schön finde, sind ab einem gewissen Alter Farben wie lila, rosa, tiefschwarz oder knallrot, das wirkt hart und macht meiner Meinung nach älter.

Mit PHF müsste man aber doch auch bei grauen Haaren noch ein natürlicheres und lebendigeres Bild erzeugen können, oder? Diese deckt ja nicht alle Grauen ab, was von manchem als Nachteil gesehen wird, in dem Fall aber aber doch ganz gut ist. Ich hab noch keine grauen Haare, hab da also keine eigenen Erfahrungen.

Chemiefarbe deckt ja sehr viel einheitlicher ab. Ich mag das Schillernde an PHF lieber.
Sumpfacker, deine Farbe wirkt sehr natürlich und schön! Meine Naturfarbe ist dunkelblond, die würde ich mir nicht unbedingt nachfärben wollen.

Aber meine Frage war auch allgemein gemeint.

Deuce, da gibt es in meinen Augen absolut keine allgemeine Antwort!

Ich persönlich finde graue Haare definitiv viel schöner als gefärbt und bin bekennende Silberling-Trägerin (auch wenn es nur wenige sind bisher), daher sehe ich das natürlich sehr subjektiv!

Für mich ist es aber um so grenzwertiger, je dunkler die künstliche Farbe ist, dann sieht man nämlich sofort den Ansatz und das sieht bescheiden aus, finde ich.

Nochmal zur Frage an sich: Mal ehrlich, ich finde es gibt kein "ab wann SOLLTE man dies und das tun" - wenn man Bock hat, Hotpants zu tragen, sich die Haare pink zu färben, einen Motorradführerschein zu machen und das alles mit 40 und weit drüber, warum nicht?