Hallo Feuertänzerin,
Janina hat es mit ihrer Nutzlängenparade ja bereits geschrieben. Zwischen geraden und normal gewölbten (etwa die Hälfte der Kopfwölbung) Forken für dieselbe Haarmasse kann man mit einem Nutzlängenunterschied von bis zu 2 cm rechnen. Bei starker Wölbung (Kopfwölbung) sind es gar vier cm mehr je nach Dutt. Für den LWB oder Wickeldutt komme ich mit geraden Forken von 11 cm Nutzlänge aus, bei normal gewölbten Forken sind es 13 und bei kopfgewölbten schon auch mal 14 oder 15 cm.
Mit dem Locker Wickeln halte ich es so, dass ich nur die erste und zweite Schlaufe locker wickle, den Basisrest jedoch sehr stramm (3-4 Wicklungen). Der Basisrest trägt bei mir auch nicht so dick auf und ich finde das für die Haltbarkeit schon wichtig, dass da noch ein paar Runden direkt um die Pferdeschwanzbasis herum sind und das einigermaßen fest. Bei dir wäre das dann: die erste Schlaufe locker legen, die zweite dann umso fester. Du schiebst die Forke da ja eh unten durch und wirst sehen, wie sich die Schlaufe durch das Einschieben der Forke oder des Stabes strafft. Dann muss man natürlich auch immer auch die Dicke des Haarschmucks in Betracht ziehen. Forken mit einem Zinkendurchmesser von 1 cm verbrauchen mehr Platz im Haar als filigrane Werke mit 4mm Zinkendurchmesser. Also bei solchen noch einen Tacken lockerer wickeln.
Was du mit dem Absacken der Forke von 2 auf 5 Uhr beschreibst, kannst du unterbinden, indem du die Forke von der Seite in den Dutt steckst, in die du gewickelt hast. Andersrum ist es zwar bequemer, weil man dann für das Stecken i.d.R. nicht die Hände wechseln muss, aber wenn du beispielsweise nach links wickelst und dann auch von links die Forke einsteckst, wirst du merken, dass die Forke so gesteckt dem Zug des Dutts nach rechts besser entgegenwirkt. Das ist besonders wichtig bei Schmuck mit schwerem Topper. Steckt man den in die "Auflösungsrichtung des Dutts", dann hängt er u.U. ziemlich schnell auf der Fünf. Es ist einfach so, dass die Forke oder der Stab ihre maximale Wirksamkeit da haben, wo man die Spitze(n) in die Haare und direkt an die Kopfhaut bringt, also beim Einstechen. Hat man jetzt einen Stab oder eine Forke mit schwerem Topper, dann kann dieser Topper in der richtig eingesteckten Richtung dieser Auflösungstendenz des Dutts sogar noch besser entgegenwirken.
Aber du hast schon Recht, wenn du schreibst, dass Forken in der Hinsicht nicht ganz so anfällig sind wie Stäbe, sich nach unten hin abzusenken.
Zu deinen Nackenhaaren: Ja, das meinte ich genauso.
Der Nutzen von unregelmäßigen Forken mit Schlenkern: Du musst bedenken, dass viele Haarschmuckhersteller selbst gar keine langen oder dicken Haare haben. Viele sind auch Männer und interessieren sich überhaupt nicht für Haare an sich. Sie orientieren sich an dem, was sie irgendwo mal gesehen haben, bekommen von Kunden aber auch höchst selten Rückmeldungen über die Wirkung ihrer Produkte. Ich hab mal gelesen, dass nur einer von hundert Amazon-Kunden eine Rückmeldung per Bewertung hinterlässt. Jetzt rechne das mal auf einen kleinen Etsy-Handwerker hoch, der vielleicht hundert oder zweihundert Verkäufe im Jahr hat. Und dann sind die meisten Reviews auf Etsy ja auch eher Lobe; man will dem Handwerker ja auch nicht den Ruf verderben, da er ja so fleißig ist. Klar, man könnte ihm auch eine Mail schreiben, die ansonsten keiner liest, aber machen sich viele Leute die Mühe oder wenden diese Energie auf? Eher wenige, so wie ich zum Beispiel.
Um auf die Schlenker in den Forkenbeinen zurückzukommen: Viele haben weder Sinn noch Zweck außer gut auszusehen. Das geht vielleicht bei kleineren Dutts gut, wo der Weg der Forke durch das Haarbett ein kürzerer ist und dann Verwerfungen von 2 cm zwischen dem Zinkenabstand am Topper und in den Spitzen nicht so zum Tragen kommen, da die Forke bei einer Zinkengesamtlänge von 10 cm tatsächlich nur 5 cm durch den Dutt verläuft, was dann, wenn man die herausstehenden Zinkenteile wegrechnet, je nach Wellenlage nur einen Unterschied von 5mm bedeuten könnte (was für mich auch schon viel ist). Wird jedoch die gesamte Forke in die Haare geschoben, dass von den Spitzen nur die Enden aus dem Dutt schauen, dann sind 2 cm exorbitant viel Taperunterschied und verursachen Haareziepen und Kopfschmerzen.
Positive Ausnahmen: Wenn die Wellen sehr sanft sind und parallel verlaufen. Oder aber sie sind nur 1-3 mm dick, so dass sie für bessere Haltbarkeit der Forke im Dutt sorgen. Das ist dann sehr subtil, aber auch sehr wirksam. Schau dir mal die
Lady Idun-Stäbe oder die von
WoodeverIImagine an. Solche Ausformungen finde ich an Stäben und Forken sehr gut.
Und das bringt mich gleich zu Janinas Antwort weiter oben:
@Janina,
das mit dem Lockerstecken habe ich bei solchen Forken auch schon versucht, aber der Druck in meinem Dutt ist nach Einschieben trotzdem so groß, dass die Forken an den dünnen Enden einfach wieder herausgepresst werden, weil später einfach zu viele Haare auseinandergeschoben worden sind, egal wie fest oder locker ich wickle. Es ist ja so, dass die Zinkenspitzen den Weg vorbahnen und wenn dann der dicke Rest kommt, dann schiebt der die Haare zu den Seiten hin weg und es ist dann kein Kontakt der Forke mehr zur Kopfhaut gegeben. Du hast ja einen wesentlich geringeren ZU als ich, da verziehen sich die Lagen um die Forke herum vielleicht anders und leichter als bei mir, aber ich habe solche Forken entweder immer regelmäßig auf der Straße verloren oder aber es tat weh. Eine zerbrach auch (dünnes Acryl). Seitdem forme ich sie um oder kaufe sie mir eben gar nicht erst mehr.
@Nochmal Feuertänzerin,
einen Extra-Thread anlegen: Gestern hatte ich dir eine Frage ausführlich beantwortet, heute Folgefragen und wahrscheinlich werden noch weitere Folgefragen kommen. Im Prinzip gehört das alles ja schon in diesen Thread und es liegt in der Natur der Sache, dass sich infolge der Threadlänge und neuen User alles in immer neuen Runden wiederholt. Ich weiß nicht, ob ich für einen neuen Thread in Bälde die Energie erübrigen kann. Dann müsste ich mir mal Gedanken über dessen Struktur machen.
LG
Fornarina