Langhaarnetzwerk

Seit ich nur verwunderte Blicke für Berichte über meine Pflege ernte, hab ich auch keine Lust mehr. Den meisten, die ich kenne, sind Methoden wie Waschrhythmus hinauszögern oder Bürsten mit Wildschweinborstenbürste (allein das Wort löst die interessantesten Reaktionen aus) einfach nur suspekt. Auch das mit den Silikonen kauft mir keiner wirklich ab, viele wissen gar nicht, was das ist und was es in den Shampoos macht. Naja, als Klugscheißer will ich auch ned mehr dastehen und so besonders sind meine Haare jetzt auch nicht, dass ich so aussehe, als könnte ich anderen da was erzählen >.<

Bewusste Missionierung versuche ich zu vermeiden, wenn nicht danach gefragt wird.

Wobei es mir allerdings schon ziemlich schwer fällt, wenn meine Mutter mir zum Beispiel freudestrahlend ihre neueste Errungenschaft (eine Wunderwaffe von Fructis für Kopfhaut und Spitzen!) präsentiert.

Neulich habe ich allerdings festgestellt, dass ich wohl doch unbewusst missioniere. Ich hatte mich nämlich vor einer Weile mit meiner Besten über Haare unterhalten. Vor ein paar Wochen kamen wir erneut auf das Thema. Da erzählte sie mir, dass sie seit unserem letzten Gespräch immer "eine kleine Rae" auf der Schulter sitzen habe, die mahnend "Die Reibung! Die Reibung!" rufe, wenn sich zum Beispiel ihre Haare im Träger ihres Rucksacks verheddern.

Hm, ich merke schon manchmal, daß ich am liebsten "missionieren" würde, wenn ich in meinem Umfeld irgendwelche Haaquälereien bemerke, aber wenn ich nicht direkt nach Haarthemen gefragt werde, verkneife ich mir das bewußt - ich möchte ja auch nicht ungefragt mit Ratschlägen zu was auch immer überhäuft werden, und wenn es dann auch noch um Äußerlichenkeiten wie eben die Haare geht, dann kann es auch leicht passieren, daß man versehentlich jemandem sehr auf die Füße tritt.
Einizge Ausnahme ist meine Schwägerin, die ist eigentlich immer dankbar für Tips. ^^

Ich muss mich eigentlich nur bei meinen engsten Freunden beherrschen, nicht zu missionieren.^^
Alle anderen dürfen mit ihren Haaren machen, was sie wollen.

Die Reaktionen, wenn andere etwas von meiner Haarpflege mitbekommen, sind sehr unterschiedlich. Manche bewundern es, dass ich nicht jeden Tag meine Haare waschen muss (alle 3 Tage scheint aber auch noch nicht "ekelig" zu sein - viele denken ja, ein langer Waschrhytmus wäre unhygienisch). Denen erkläre ich auch ab und an wie ich das erreiche und sie hören dann meist interessiert zu. Andere finden verrückt, wieviel Aufwand oder Mühe ich mir mit meinen Haaren mache. Viele verstehen dann nicht (oder finden bescheuert), dass mir das Spaß macht und dass sich der Aufwand für mich lohnt.^^

Also bei mir in der WG stehen am Dadewannenrand tausend Flaschen von John Frieda, Head& Shoulders, Franck Provost und so rum und ich studier dann immmer die Inhaltsangaben und lach mir ins Fäustchen, dass die sich das in die Haare schmieren....Aber meine Mitbewohnerin, die das benutzt, hat auch total dünne kurze Fusseln, da ist das eigentlich auch egal...Es macht nur Spaß zu sehen, was für Silikonbomben da rumstehen die ICH gottseidank nicht benutzen muss Aber bei meiner Schwester hab ich schon missioniert und es hat was gebracht, sie hat sich auch eine WBB gekauft benutz NK und trägt ihre Haare immer zusammen. Bei einer Freundin hab ich es versucht aber die wollte davon nichts hören, die benutzt leider immer noch Blondspray und benutzt täglich Schaumfestiger, Haarspray und toupiert sie...

Keine Ahnung, ob das hier her past? Aber ich würde mir gerade öfter jemanden mit "Missionsdrang" wünschen. Allerdings ist bei mir niemand in Sicht, der auf seine Haare achtet oder ein bisschen interessiert ist an Inhaltsstoffen von Shampoos. Bei inzwischen fast 1 Mio Beiträge im Forum hab ich trotz längerem Mitlesen noch nicht wirklich einen Ãœberblick bekommen. Gibt es irgendwo "Grundprinzipien für Einsteiger auf einer Seite" oder so? Oder möchte jemand mal seinen Misionsdrang ganz fröhlich ausleben dürfen? Ich würde mich zur Verfügung stellen...

zum Einsteigen: http://kupferzopf.com/haarpflege.html

oder http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB2/v ... php?t=2491
oder http://www.langhaarwiki.de/wiki/Hauptseite ^^

ich find sirjas seiten zum einstieg auch toll: http://sirjasseite.kilu.de/index.html

Ich missioniere auch nicht mehr - meine letzte Warnung in Sachen Blondspray wurde in den Wind geschlagen - und danach geheult.

Trotzdem nimmt man weiterhin Silikonbomben etc. und schadet dem Schopf weiter. Mittlerweile mach ich nur noch das:

Ich hab festgestellt, das einzige was wirkt, ist Lügen.

Fragt mich eine Freundin, auf was ich denn bei Shampoo achte, da ich ja so gesundes Haar hätte (sie ca. BHS mit totgebürsteten kaputten Locken a la Wischmopp).
Ich sag: Ich nehm hauptsächlich Alverde.
Sie: Und wieso? (schaut sie mich an mit einem Blick als würde ich jetzt seit neuestem die Bäume umarmen)
Ich: Naja, ist günstig und meine Haare fetten viel weniger.
Sie: Oh, toll! Das probier ich auch mal.
Höhö. Dass sich meine Haarrythmus durch die Nk gar nicht geändert hat und ich vorher auch kein teures Shampoo hatte, muss sie ja nicht wissen.
Aber hätte ich mit Silikonen und Erdöl und Umwelt und Tensiden angefangen, hätte sie mich nicht ernst genommen oder würde glauben, es wäre ein wahnsinns Aufwand darauf zu achten.
Ihre Haare sehen schon viel besser aus und jetzt nimmt sie auch meine Tipps ernst in Richtung eher Kamm als Bürste (vor allem bei ihren schönen Locken) und natürlich stückchenweise die Curly Girl Methode.

Danke für Eure Antworten! Kupferzopfs Seite ist mir zu theoretisch, aber
Sirjas Seite finde ich toll! Auch die Ãœbersicht vom Langhaarnetzwerk ist gut, und das Wiki werde ich mir demnächst mal anschauen. Mal sehen, wohin das noch führt...

Ich habs auch bei einer Freundin (leider totblondiertes Haar auf etwas mehr als Schulterlänge) geschafft, dass sie jetzt nur noch Alverde benutzt

Und ner anderen Freundin (sie hat fast hüftlange, feine Haare) durfte ich sogar diese Woche die Spitzen schneiden ("Mach soviel ab, dass ich wieder ne gerade Kante hab, ja?"). Aber sie will nichts von NK und hochstecken wissen...

LG Küken

efeu hat geschrieben:Danke für Eure Antworten! Kupferzopfs Seite ist mir zu theoretisch, aber
Sirjas Seite finde ich toll! Auch die Ãœbersicht vom Langhaarnetzwerk ist gut, und das Wiki werde ich mir demnächst mal anschauen. Mal sehen, wohin das noch führt...

kann ich dir sagen:

1. zu einem neuen, für deine umwelt vermutlich verstörenden hobby
2. zu viiiiel schöneren und längeren haare

lg,
saree

Saree hat geschrieben:ich predige nur noch selten. vor ein paar wochen war meine wirklich allerbeste freundin bei mir.

kurz ihr haarzustand:

- kinnlang
- immer chemisch gefärbt weil komplett grau
- ziemlich dünn wegen längerem ha

sie ist ein fan von kk (pflege + styling)

sie seufzte mir vor, dass sie sooo gern längere, gesunde, volle haare hätte. ich erkläre ihr vorsichtig so ein paar basics, sie beharrt auf ihren pflegeansichten. da hab ich dann die klappe gehalten. ich meine, sie will das, was ich auf dem kopf habe. also muss ihr doch aufgehen, dass ich wohl irgendwas richtig mache. wie kann man so stur sein??? das verstehe ich einfach nicht. sie ist zudem wirklich eine überaus intelligente frau

lg,
saree

ich zitiere mich selbst... so weit ist es schon...

aber genau diese freundin kommt mich heute abend besuchen. zum glück werden wir ziemlich viele leute sein, aber ihr haar verführt mich einfach immer zum missionieren - aber so gern ich sie habe: sie ist einfach beratungsresistent...

lg,
saree

Saree hat geschrieben:...sie beharrt auf ihren pflegeansichten...

Bin neugierig, kannst Du mal zitieren? In meinem Umfeld sind noch nienienie in meinem Leben, nicht daß ich mich erinnern könnte, schonmal ausführliche Gespräche über Haarpflege geführt worden. NIE! (Kann ich gar nicht mehr glauben, seit ich hier bin und sich zwar nicht alles, aber einiges um die Haare dreht ). Ist das ne Altersfrage? Oder liegt das daran, daß ich rein zufällig niemanden in meinem Umfeld habe, der sich und seine Haare jetzt wirklch als problematisch empfindet, sich was anderes wünscht, als er hat, o. ä.?
Als wir Teenies waren und einen derlei Themen zwangsläufig ausführlicher beschäftigt haben, waren gerade die 80er, und unsere hauptsächliche Fragestellung damals drehte sich NICHT darum, wie man das Haar am schonendsten behandelt - eher das komplette Gegenteil (Dauerwellen, Schaumfestiger, Styling-föhnen, Toupieren, Haarspray... und das tagein, tagaus. Manchmal wunderts mich, daß wir überhaupt noch Haare aufm Kopf haben, aber naja, die Natur ist gnädig, sie wachsen ja nach... )
Und jetzt sind wir alle erwachsen, etabliert, die meisten haben Kind(er) , Zeit, sich ausführlich mit der eigenen Person und dem eigenen Äußeren zu befassen, bleibt offenbar kaum neben Vollzeitjob, Haus, Garten und Mutterschaft, und so ziemlich ALLE tragen "altersgerechte" Kurz- bis Mittellang-Frisuren. Und da treten, behaupte ich mal, keine Probleme auf, die nicht binnen weniger Monate wieder rausgeschnitten und korrigiert werden könnten. Jedenfalls habe ich wirklcih seit der Teeniezeit und der alles entscheidenden Frage "Wessen Haare stehen am meisten (und wie macht die das )???" keine Haargespräche mehr mitbekommen, und deswegen würde mich mal wahnsinnig interessieren, was Leute, die nicht aus Gedankenlosigkeit und Unwissen um Alternativen KK benutzen, sondern aus Ãœberzeugung, so für Argumente anbringen...