Der Wechsel war bei mir ziemlich unspektakulär, ich hatte keine bösen Erfahrungen und keine "Nebenwirkungen" von denen hier berichtet wurde, die man "durchstehen" sollte. Meine Haare waren wohl auch unter den Silikonen noch recht gesund und meiner Kopfhaut tat es gut. War für mich also kein Ding, dabei zu bleiben.
Interessanter ist wohl die Frage, warum ich silikonfrei geblieben bin, bzw. warum ich nun überhaupt darauf achte.
Ich habe gemerkt, dass es meiner Kopfhaut sehr gut tat. Sie fettete weniger (das war schon immer mein Problem: stark fettende Kopfhaut), ich musste weniger waschen. Und dann habe ich mir eben nach und nach Gedanken gemacht. Ob es gut für die Haut ist, sie unter einen Mantel zu stecken (der ja schützen soll) oder ob ich lieber versuchen will den natürlichen Schutzmantel zu unterstützen.
Dazu kommen Überlegungen zur Umwelt. Wenn die Silikone meinen Abfluss hinunterfließen, sind sie eine Umweltbelastung, sie lösen sich nicht einfach so auf, sind nur schwer oder gar nicht abbaubar. Dazu kamen noch Überlegungen zu Tierversuchen und allgemein zum Verhalten der großen Konzerne, der Geldmacherei usw.
Ich bin einfach davon überzeugt, dass ich mit einfachen, natürlichen Mitteln genauso viel erreichen kann, wie High-Tech-KK, nur eben auf für mich ethisch vertretbare Weise und dazu sogar in vielen Fällen kostensparend.
So bin ich nach und nach in vielen Bereichen auf NK umgestiegen (auch für meine Gesichtshaut und den Körper) oder mische mir selber einfache Rezepte aus Lebensmitteln und ver- und gebrauche nur so viel, wie ich auch tatsächlich benötige.
Ich habe die Anzahl der Produkte, die ich noch kaufe, reduziert: Ein Shampoo, die SBC, Seife (von der Seifensiederin meines Vertrauens), ein Deo und Handcreme. Dazu kommt für den Winter die Weleda Mandelcreme. Ansonsten mische ich mir Masken, Peelings, Pflegeöle und Kuren aus (Speise)Ölen, Lebensmitteln und wenigen anderen Zutaten, wie Hydrolaten, selbst. Und zwar immer in der Portion, die ich auch gerade brauche.
Für mich gehen zwei Sachen zum ethischen Umgang mit seinem Konsum Hand in Hand:
1.) Die Produkte sollten unter ethischen Gesichtspunkten hergestellt werden. Einerseits von den Rohstoffen her, andererseits die Arbeitsbedingungen betreffend. Leider finde ich das alles sehr unübersichtlich und ich kann mich nur bemühen, richtig abzuwägen
2.) Es gehört weiter eine Reduktion des Konsums dazu. Ich reflektiere immer mehr, was ich wirklich brauche. Das schont auch den Geldbeutel und erlaubt mir, den ersten Punkt einzuhalten.

Ich hoffe, dass ich das Prinzip auf immer mehr Bereiche meines Lebens ausweiten kann.

Sorry für den Roman, irgendwie war mir es gerade wichtig, das mitzuteilen.
Liebe Grüße
cryptic-elf