Danke Leute, das tröstet mich jetzt echt irgendwie.
Was meine halbverfärbten Fusseln angeht, kann ich absehen, dass es (bisherige Wuchsgeschwindigkeit vorausgesetzt) noch genau 4,5 Jahre dauern wird bis ich mich langhaarig fühlen werde.
Und das passt hervorragend zum Thema Haaranorexie, weil "Hosenbundlang" nach Haarmuggelmaßstäben "wahnsinnig lang" ist und bei mir grad so ein Gefühl von "Okay so langsam hab ich langes Haar" aufgekommen gewesen sein wird.
Naja und Studium ist eben so eine Sache. Meine Uni ist berühmt für seine Ingenieurswissenschaften, aber ich hab so eine spezielle geisteswissenschaftliche Abartigkeit des Historischen Instituts studiert und JEDER fragt mich "Und was machste dann damit?"
Worauf hin ich den Studienführer zitieren kann "Absolventen können ihr Tätigkeitsfeld überall dort finden, wo kulturwissenschaftliche Ergebnisse erzielt, dokumentiert, reflektiert oder präsentiert werden, beispielsweise in der Wissenschaft, im Kulturbereich, in nationalen und internationalen Behörden, in kommunalen und regionalen Ämtern, in der Erwachsenenbildung, der Medienarbeit und bei Beratungsunternehmen."
Und praktisch Jeder sagt "Ho ho, des is ja nichma ein richtiger Beruf" und dann kommt sowas wie "weisst ich hab Maschinenbau studiert und bin ein Qualitätsingenieur, da krieg ich überall einen Job mit, überall suchen Firmen Qualitätsingenieure. Haste dich schon wo beworben?"
So langsam krieg ich echt Depressionen und Zukunftsangst.
Ist wohl ein weitverbreitetes Problem bei Geisteswissenschaften...
@Mekarie: Danke. Ja mit den Rastas kann ich mich bis zum Abschluss trösten und dann, mit BSL, fühle ich mich auch nicht mehr so extrem kurzhaarig.
Hoffe natürlich sehr, dass sich dann beruflich eine Chance ergeben wird, wo genau mein seltsamer Typ gefragt ist.
Ich bin ein Spezialist, jawohl, eine ganz spezielle Fachkraft!
@ackerwinde: Bei all den Klagen über Arbeitslosigkeit, ist es schön zu hören, das vielleicht doch eine Chance besteht mit meinem Fach, abgesehen vom Taxifahren, was zu kriegen.
@Deuce: Ja, da bemühe ich mich gerade sinnvolle Praktika zu finden. "Arbeitsmarktrelevante Skills" ist ein toller Ausdruck. Genau darum geht es ja, wo kann ich meine so überaus... akademischen Skills im Arbeitsmarkt verwursten. Wer könnte mich dafür bezahlen, dass ich all diesen Kram gelernt habe...
@Silberfischchen: Das ist auch sehr tröstlich zu hören... Irgendwie kam mir alles so ultradüster und hoffnungslos vor. Aber immerhin habe ich einige Jahre an der Uni verbracht. Das wird zu irgendwas gut sein.
@Vanny: Du hast jetzt einen Bachelor ohne Hauptfach, also quasi einen "Bachelor in Geisteswissenschaften" und findest damit Jobs? Okay, das macht echt Mut. Solange man hofft, das liegt nicht nur daran, das Abschlüsse aus dem Ausland als "cooler" gelten, könnte man sich da echt aufgemuntert fühlen.