@Kitty: Bei mir ist das auch unregelmäßig. Rund ums Gesicht krieg ich richtige Korkenzieher, hinten lockt sich das Deckhar unterschiedlich stark und die Unterwolle hängt eher schlapp nach unten. Wenn ich nicht kämme und versuche, die Locken zu fördern, dann habe ich hinten ein paar gebündelte Strähnen und dazwischen (und darunter, da kein shrinkage) viel flachere frizzige Wellen. Ich habe da einen richtigen Verlauf, die Locken werden immer weniger von vorne bis hinten und ganz hinten sind sie am wenigsten und am frizzigsten.
Wenn ich kämme habe ich dafür dank der Unterwolle eine nette, geschmeidige Haarmasse mit einer Frizzwolke obendrauf.
@Undine: Ich weiß zwar nicht, wie deine Haare wirklich aussehen, aber es klingt dem ziemlich ähnlich, mit dem ich vor 1,5 Jahren ins Forum gekommen bin. Ich hab mich auch gefragt, ob ich die Hälfte abschneiden muss - auch wegen Stufen, die auch gesplisst haben. Wollte ich aber doch nicht.
Ich hab dann immer wieder mal ein Stück (insgesamt 15 cm in 3 Schnitten) abgeschnitten, so dass ich im Endeffekt die Länge gehalten habe. Immer dann, wenn die Enden zu klettig wurden und ich mir dadurch öfter Haare ausgerissen habe. Ich hab natürlich auch überhaupt erstmal die Basics der Haarpflege lernen müssen und was meine Haar mögen, also kamen auch Experimente dazu. Ich hab eben ganz viel Öl und so reingepackt, sanft und schonend gebürstet und ganz viel hochgesteckt. Also viel Pflege und viel Schonung. Denn auch Spliss u.Ä. beschädigt den Rest weniger und frisst sich weniger hoch, wenn die Haare im Dutt fixiert sind und sich nicht bewegen können, denke ich.
Und immer wieder ausführliche und systematische Splissschnitte. Das ist bei so Locken natürlich alles andere als einfach. Wenn man eine Strähne zwirbelt und alles rausschneidet was absteht halte ich das für viel zu viel - und Spitzen sind nach dem Schneiden ja auch wieder anfälliger. Ich hab wirklich ganz viele ganz feine Strähnen gemacht und die einzelnen gesplissten Haare rausgezupft und großzügig (1,5-2 cm hinter der Spaltung) abgeschnitten. Ich hab die Strähnen sowohl gezwirbelt, als auch über die Finger gespannt, als auch etwas aufgefächert zwischen den Händen gespannt - und jeweils gedreht. Und Stück für Stück von oben, wo ich sie gerade noch sehe, nach unten vorgearbeitet.
So eine ausführliche Splisssession dauert dann schon mal 3 Tage zu je 8 Stunden bei mir. Also wirklich lang. ^^'
Bei der Pflege habe ich viel Feuchtigkeit und Öl verwendet und möglichst nur natürliche bis selbstgemachte Pflege. Sheabutter hat für mich bisher die allerbesten Erfolge. Sonst kommt auch noch Aloe Vera Gel und manchmal Protein rein. Und besonders die Spitzen immer wieder und viel pflegen, weil die supertrocken sind und dadurch natürlich weiter kaputtgehen. Ich hab auch bei verschiedenen Haarlängen (zB Stufen) versucht, die einzelnen Schichten zu trennen, damit auch die kürzeren Strähnen Spitzenpflege bekommen - dort waren die Spitzen am Schlimmsten. Bei den Spitzen versuche ich einfach, den Schaden abzupuffern, damit sie länger durchhalten. Locken verzeihen zu viel Fett glücklicherweise.

Ich versuche auch, nach dem Mond zu schneiden und zu waschen. Ich würde da jetzt keinen Kult darum machen, aber schaden tut es sicher nicht und vielleicht hilft es ja.

Vor allem versuche ich, Wassertage zu vermeiden beim Waschen (alle 2 Wochen bei mir), Spitzen oder Spliss schneiden.
Inzwischen habe ich den Eindruck, dass es meinen Haaren deutlich besser geht. Die Stufen sind fast rausgewachsen, Spliss ist inzwischen großteils in den letzten 10 cm. Insgesamt deutlich weniger Spliss (aber immer noch viel) und vor allem weniger lang aufgespalten. Vor allem finde ich den Spliss jetzt deutlich leichter zu finden. Die Haare sind saftiger, weniger strohig und borstig, kletten weniger.
Ich würde nicht behaupten, ich hätte alle Altlasten in Ordnung gebracht. Aber es gibt merkliche Fortschritte. Nach 9-12 Monaten habe ich eine Verbesserung des Splissverhaltens bemerkt.
Vielleicht hilft dir mein Erfahrungsbericht weiter, auch für die Einschätzung von Aufwand vs Ergebnisse.
Wenn man schneidet und dann konsequent gut pflegt und schont hat man sicher weniger Arbeit und die Haare in besserem Zustand, wenn sie wieder so lang sind, als wenn man die Schäden rauszüchtet.
Ich persönlich hätte aber vermutlich keine Motivation mehr gehabt, gut für meine Haare zu sorgen und konsequent zu züchten, wenn sie wieder auf BSL oder so gewesen wären, deshalb war lang lassen für mich definitiv sinnvoller.
