Langhaarnetzwerk

... weil es sich so gehört... Jaaaa, diese Argumentation kenne ich aus meiner Familie. Aber drolligerweise nur von dort. Von meinem beruflichen und nicht-familiären privaten Umfeld habe ich NIE irgendeinen negativen Kommentar zu meinen Haaren bekommen. Dazu kommt, dass ich in der Nähe einer Großstadt lebe, in der es einfach alle Arten von Paradiesvögeln gibt. Da sagt kein Mensch etwas. Das ergibt eine sehr entspannte Lebensweise., die erst ihr Ende findet, wenn ich mit gewissen Mitgliedern meiner Familie zusammenkomme. Das sind aber ausschließlich Leute, die sich selbst diesen Zwängen unterworfen haben (abschneiden, wegfärben). Und wenn ich so darüber nachdenke, sind das die gleichen Leute, die mir mit unschöner Regelmäßigkeit erzählen, was alles im Alter (=Ü30!) nicht mehr geht (körperlich und vom Erscheinungsbild). Ich weiß, dass es Unsinn ist, was die erzählen, und es sollte mir einfach ungefiltert links rein-rechts raus gehen, aber es ärgert mich doch. Immer wieder.
Wenn ich bei der nächsten Familienfeier wieder diesen Schrott zu hören bekomme, mache ich die Haare auf und führe ein bisschen Akrobatik vor. Geht ja schließlich alles in meinem Alter nicht mehr.

pheline hat geschrieben:Diesen "Einheitsbob" trägt meine Mutter auch. Sie trägt ihn aber nicht erst seit sie ü-40 bzw ü-50 ist, sondern seit sie sich mit 18 in einem großen Befreiungsschlag ihre Zöpfe hat abschneiden lassen. Evtl ist es eine Generationsfrage, und dieser Einheitsbob ist einfach das, was die jetzt ü-70-jährigen seit ihrer Jugend tragen. An die Pudeldauerwelle, gern in blau, rosa oder lila, kann ich mich auch noch gut erinnern, aber das war die Generation meiner Oma

Wenn man Bob allgemeiner durch Kurzhaarfrisur ersetzt, kann ich das so von meinem Herkunftsumfeld auch sagen. Wenn man als Kind/Jugendliche zwangsweise lange Haare gehabt hat, haben die Dinge einfach eine andere Bedeutung.

Clanherrin, machst du dann ein Video von den Gesichtern der "lieben" Familie? Dann kannst du dich immer wieder daran freuen

Hier bei uns trägt Ü65 keinen Pudel und keinen Bob, sondern eine mehr oder weniger toupierte Kurzhaarfrisur, so etwa.


Finde ich weder schlimm noch schön, meine Mutter hat es auch so ähnlich und es steht ihr ganz gut. Sie hat auch ihre langen Zöpfe anschneiden lassen - sie empfand ihre langen Locken immer als Qual (Pflege in Kriegszeiten war halt suboptimal). Und Rentnerbeige sehe ich auch wenig, da ist schon viel Farbe. Meine Mutter trägt alles, was ihr steht, knallrote Jacke, pinkes Shirt - wie sie drauf ist. Mit 78. Und hier im Ballungsgebiet nehme ich das als Trend wahr.

das ist auch die Frisur meiner Mutter. Ist das kein Bob? Als Kurzhaarfrisur habe ich immer diese ganz kurzen Schnitte, in Richtung Herrenschnitt gehend, angesehen

Ok, ich dachte ein Bob wäre sowas:


Oder halt noch etwas länger. Aber ich bin echt kein Frisurenprofi, ich war zuletzt vor 8 Jahren beim Friseur. Und den letzten Kurzhaarschnitt hatte ich mit 11

Ein Bob ist eine Frisur, bei der alle Haare so ziemlich gleichlang sind, manchmal gibt's dann noch einen Pony oder angestuften Nacken dazu. Für gewöhnlich etwa kinnlang, wenn's länger ist (Richtung Schulter) heißt's Long-Bob (und so manch eine Trägerin fühlt sich "langhaarig" ).
Das zwischen Bob und Pixie nennt sich manchmal auch Garcon-Schnitt.

rabenschwinge hat geschrieben:Jemma, neuer Ava?

Ja .
Nachdem ich von der Flexi mit der Kompassrose so fasziniert war musste der einfach her...

Ich glaube, der Generationsbruch ist ziemlich deutlich wahrzunehmen - die vor dem 1. Weltkrieg geborene Generation, die wohl nicht mehr lebt, die Generation meiner Oma, war wesentlich weniger "kosmetikbewußt" als die Generation meiner Mutter, die heute um die 70 ist. Die Generation der Beatles-Fans

Da der vor ein paar Seiten verlinkte ZEIT-Artikel schon zehn Jahre alt ist, sprechen wir da vermutlich genau von diesen Bruch. Auf der einen Seite der Blauguß mit pflegeleichter Dauerwelle - aber die jüngere Generation trägt ganz andere Frisuren, und die entsprechen dem Schick-Ideal, und da ändert sich die Mode auch mal - und die Frisuren sind doch individueller und auch wenn es nicht mein Stil ist, finde ich daran nichts schlimm. (Meine Mutter findet meine Frisur bzw deren Abwesenheit schlimmer als ich ihre - sie sieht eindeutig jünger und schicker aus als ich, aber was soll ich machen... so fühle ich mich wohl...)

Von daher ist der Artikel wohl zumindest teilweise überholt.

Was Hormone und HA angeht - das ist wohl sehr individuell. Ich habe jede Geburt und jede Stillzeit als Haarausfallszeit erlebt. Das dauerte dann eine Weile, bis sich das wieder eingependelt hatte.

Ja, das ist ein Bob; allerdings einer mit Pony.
Damit kann man gar nichts machen; ausser so hängen lassen; noch nicht mal Pferdeschwanz geht.
Und ständig baumelt was im Gesicht rum... *nerv*
Ich hatte diese Frisur auch lange, "weil es ist ja das Beste für dünnes Haar"... *börgs* und eins weiss ich ganz genau: nie wieder!

joeymc hat geschrieben:Clanherrin, machst du dann ein Video von den Gesichtern der "lieben" Familie? Dann kannst du dich immer wieder daran freuen

Während ich in Brücke oder Handstand bin, bekomme ich das wahrscheinlich nicht hin, aber eventuell kann ich einen Onkel oder Cousin dazu anspitzen.

Ich hatte auch lange einen (unten gestuften) Bob, weil er mir angeblich so gut steht. Tut er tatsächlich, geht aber bei meinen Haaren leider nur mit erheblichem Stylingaufwand.
Ich finde, wenn man unkomplizierte Haare hat, die nicht viel Styllngaufwand brauchen um gut auszusehen, ist das eine schöne und praktische Frisur.
Aber ohne Styling sah mein Bob noch nicht mal annähernd nach einer gepflegten Frisur aus, sondern nach dem Wirbelwind in Person.

kurz OT, ich finde Deinen neuen Ava auch schön, Jemma!

Hmm, meine Großmütter sind bei 1912 geboren und waren in puncto Haare doch sehr unterschiedlich. Während die Mam meines Vaters eher auf Bob, Pagenkopf selbstgeschnitten stand, war die Mam meiner Mam eher in Richtung Wasserwelle unterwegs.

Meine Mam schwebt iwo zwischen kurz und Midback, wie ein Jojo und kann sich nicht entscheiden.

Dankeschön, schwinge!

Stimmt, schöner neuer Ava!
Die Farben gefallen mir

Jemma hat geschrieben:Aber ohne Styling sah mein Bob noch nicht mal annähernd nach einer gepflegten Frisur aus, sondern nach dem Wirbelwind in Person

Bei mir sah Bob nach ungepflegtem Kind aus.
Mein dünnes Haar hing in einzelnen, sich bündelnden Strähnen rund um den Kopf.
Styling brachte nur kurzzeitig, dh. zwei, drei Stunden was - und dann hing es wieder genauso zippelig rum wie ohne Styling, nur eben verklebt

Meine Oma hatte die typische Pudeldauerwelle und schon mit 65 kaum noch Haar auf dem Kopf
Meine Mutter kenne ich nur von Bildern - darauf trug sie immer Perücke wg. ihrer Krebserkrankung, kurz darauf starb sie, ich habe sie nicht mehr richtig gekannt, geschweige denn, dass ich mich an ihre natürlichen Haare erinnern könnte.

Ich hatte auch mal einen Bob. Und auch bei mir lag der nie so, wie er sollte.
Was hab ich mir nen Wolf gestylt.

@ Clanherrin:
Die Gesichter wären bestimmt sehenswert!

BTT: sicher ist es nicht einfach, sich damit abzufinden, dass man älter wird und dass der Körper und die Haare sich verändern. Aber was bleibt einem anderes übrig? Erspart bleibt es keinem.