Also gut... Dann gehe ich jetzt mal auf diesen ganzen Bluttest- und Antibiotika-Kram ein.
Wie gesagt beobachte ich diese HA-Schübe schon seit vier Jahren. Mag sein, dass es nur saisonal bedingt ist, aber gewisse Faktoren haben den HA auch in diesen Zeiten damals deutlich ausarten lassen.
Dieses Jahr ist das ERSTE Jahr, in dem mir relativ "wenig" Haare ausgehen. Aber trotzdem bin ich deswegen sensibel, weil ich es auch einfach anders kenne und Angst habe, dass es vllt wieder so schlimm werden könnte. (Jaja, ich übertreibe, ich soll mich ablenken und mir nicht so einen Kopf machen...)
Die letzten Jahre habe ich eigentlich in den HA-Phasen beim Waschen IMMER über 300 Haare verloren, tagsüber deutlich über 100, wenn ich sie nicht ständig weggesteckt hätte. Ich konnte mir in die Haare greifen und sie strähnenweise rausziehen.
Kann man jetzt irgendwie verstehen, warum ich diesbezüglich immer noch ein Schisser bin?
Zu den Faktoren, die ich vermute, die den HA damals haben so schlimm werden lassen, zähle ich zum Einen die Antibiotika.
Leider bin ich ziemlich stark anfällig für Mandelentzündung, sollte die Mandeln eigentlich auch schon längst rausoperiert bekommen und war auch schon kurz vor der OP und bin letztendlich aus dem Krankenhaus geflüchtet. Näher will ich darauf auch nicht eingehen, warum und wieso - hat persönliche Gründe.
Letztes Jahr hatte ich also im Verlauf des Jahres viele Antibiotikakuren, unter anderem kurz vor und während meinem Englandaufenthalt im September. (Da hatte ich auch schon wieder leicht HA, kann ich mich erinnern.) Jetzt kommen wir zum Punkt "leichte Antibiotika", @Kalienchen: Ich habe sonst immer höchstens 250mg Penicillin bekommen. Aber da ich zu der Zeit Mandel- UND Mittelohrentzündung hatte und diese eben schnellstmöglich weg sollten, damit ich in England arbeiten konnte, hat man mir 1000mg Penicillin verschrieben!
Sicherlich ist Antibiotika immer ein Hammer, weil es alles, Gutes und Böses, im Körper abtötet, aber seitdem ich diese Bombe von 1000mg nehmen musste und sämtliche Nebenwirkungen hinterher hatte, die in der Packungsbeilage standen, bezeichne ich alles darunter als "leichte", bzw. "leichtverträgliche" Antibiotika. (Und das "zusammenreisen" war eigentlich scherzhaft gemeint...)
Ein weiterer Faktor ist eben mein Zink- und Eisenmangelproblem und damit komme ich jetzt zum Thema Blutbild.
Eigentlich habe ich meinem Hausarzt da immer vertraut, aber ich weiß noch, als ich das erste Mal zu ihm hin bin, wegen meinem HA, hat er mich gar nicht ernst genommen und nur gesagt: "Du hast doch noch genügend Haare auf dem Kopf!" (Das war damals um Ostern herum. Also deutlich außerhalb meiner scheinbar eigentlichen saisonalen HA-Phase.) Blutbild hat er gemacht, aber gemeint, es sei alles in Ordnung.
Ich habe mich versucht damit abzufinden, aber als es Monate danach immer noch nicht besser war, bin ich zu allen möglichen Ärzten (Hautarzt, Frauenarzt, andere Allgemeinärzte). Niemand hat mich für voll genommen. Bis ich dann eben von meiner Friseuse mal den Tipp bekommen habe - sie kannte meinen HA und meinte auch, dass DAS nicht normal wäre - in eine dermatologische Privatklinik hier bei uns in der Nähe zu gehen. Nachteil war eben, dass man die Behandlungen als Kassenpatient selbst zahlen musste, aber das war es mir und meiner Mutter wert.
Komischerweise hat DIESER Arzt dann bei meinem Blutbild, speziell auf die Nährstoffe etc. für die Haare abgestimmt, festgestellt, dass ich Eisen- und extremen Zinkmangel hatte/habe/wie auch immer.
Ich hatte auch die Blutergebnisse nach Hause geschickt bekommen und war jetzt mal so frei, das Zeug wieder auszukramen und Euch aufzulisten:
11. November 2008:
Ferritin LIA: 22 ng/ml - Richtwert: 15 - 150 (Also deutlich im UNTEREN Bereich)
Selen: 87.0 Mykrogramm/l - Richtwert: 53 - 105
Zink im Serum: 495 Mykrogramm/l - Richtwert: 700 - 1200
Knapp 1 Jahr später, am 04. November 2009:
Ferritin LIA: 53 ng/ml - Richtwert: 15 - 150
Zink im Serum: 632 Mykrogramm/l - Richtwert: 700 - 1200
Nach einem Jahr Tabletteneinnahme sind die Werte nicht deutlich angestiegen. Vor allem Zink nicht! Ich bin/war immer noch deutlich unter dem unteren Bereich.
Anfang diesen Jahres wollte ich dann mal Zink und Eisen wieder bei meinem Hausarzt kontrollieren lassen, weil ich keine Lust hatte, wieder so viel Geld beim Dermatologen zu lassen.
Auf die Bitte hin wurde mir gesagt, dass ich die Zinkwert-Analyse leider selbst bezahlen muss, weil sie die generell nicht in ihren Blutbildern kontrollieren lassen. ACHSO?!
Also hatte mein Arzt NIE Zink kontrollieren lassen und konnte somit auch NIE diesen krassen Mangelzustand feststellen. Und Zinkmangel führt zu HA!
Ich wollte eigentlich auch den Zettel mit den Blutbildwerten kopiert haben. Wurde aber abgelehnt.
Und zum Thema Psychologen:
Ich war schon bei einem, bzw. EINER. Nicht direkt wegen meinem HA, sondern diverser anderer Probleme (Familie, Freunde, Schule) - habe aber das Thema HA mit angeschnitten, worauf sie auch eingegangen ist. Ich habe auch schon erfolgreich eine Therapie abgeschlossen.
Die Psychologin meinte eben zum Thema Ärzte und Behandlungsmethoden auch zu mir, dass man, wenn man richtige Ergebnisse haben will, definitiv selbst Geld investieren muss. Denn die Kassenärzte werden so wenig von der Krankenkasse bezuschusst (siehe auch die Quartalsgebühren, etc.), dass sie einfach in gewissen Dingen sparen. Und wenn es nur die Auswertung von Zink im Blutbild ist! (Kostet übrigens knapp 5 €...)
Zu meinem Zink- und Eisenmangel meinte sie damals (Ich weiß nicht, ob ich das jetzt noch 100%ig richtig wiedergebe... Für mich klang das damals aber sehr plausibel.), dass sicher meine psychische Verfassung auch eine große Rolle spielt, da Zink eigentlich an allen Enzymbildungen und Vorgängen im Körper beteiligt ist. Und gerade zu Zeiten einer Depression und psychischer Probleme, verbraucht der Körper einfach ein vielfaches mehr an wichtigen Nährstoffen, um lebenserhaltende Vorgänge ausreichend zu versorgen, sodass Mängel entstehen können und so manche Dinge dann, wie Haare z.B., einfach zu kurz kommen.
Auch hat sie in der Antibiotika einen Grund für die Mangelzustände gesehen: Da ich so viel davon einnehmen musste, hat das Zeug wohl meinen Magen-Darm-Trakt und die Schleimhäute so krass angegriffen, dass ich eine Art Resorptionsstörung dadurch bekommen habe. War damals nur eine Vermutung und ich sollte, um diese zu bestätigen, eigentlich eine Darmanalyse (mit Stuhlprobe pipapo) machen lassen. Hab's aber nie gemacht - bzw. fand das mein Hausarzt als überflüssig und ich sollte doch erstmal die Psychotherapie abwarten.
So, entschuldigung für den Roman. Aber ich hoffe, dass jetzt einige Dinge geklärt sind.
Achso: Natürlich hatte ich nicht nur den HA als Symptom der Mängel! Ich war auch ständig müde, eben stark depressiv, habe 10 Kilogramm einfach so abgenommen, hatte ein schwaches Immunsystem (und dadurch eben ständig Mandelentzündung, etc.), trockene und schuppige Haut, kalte Hände und Füße, die teilweise richtig blau anliefen...