Ursachen für das "Ausbluten" / Fading von Henna ?

Chemische und pflanzliche Haarfarben für lange Haare

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Waldgeyst
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#46 Beitrag von Waldgeyst »

Ich hab mir in letzter Zeit auch mal Gedanken drüber gemacht und dachte auch erst, dass es am Picramathenna liegt, da ich meine Haare mit Henné Auburn färbe, aber wenn ich mich richtig zurückerinnere war mein kopfkissen mit dem Müller und Sante Zeug genauso eingefärbt. Allerdings lief mir beim Schwimmen (wenn ich mich recht erinnere) nie soviel oranges Wasser durchs Gesicht wie jetzt. :?
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Nihil
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#47 Beitrag von Nihil »

@ Waldgeyst: Ich bin ich der Meinung, es kommt von den Picramaten, davor hatte ich nie ausblutende Haare und jetzt gleich total extrem...

LG
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rashida
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#48 Beitrag von rashida »

Also ich denke ich dass bei echtem Henna (also kein henna von Tol oder al kahira etc., die Aufgrund von Farbzusaätzen färben) man überhaupt keine Zusätze braucht um damit die Haare zu färben und es auch kaum merkbar zu einem "Fading" kommt, denn meines Wissens nach ist der Farbstoff Lawson des Hennas der einzige in der Natur vorkommende Farbstoff, der sich ohne eine sogenannte Beize (dazu gehören auch die diversen Salze die normalerweise beim Färben zum Einsatz kommen und dazu dienen die Farbe im Farbton zu verschieben bzw. haltbarer zu machen) mit dem Keratin von Haaren, Haut, Wolle und Seide verbindet.
Ich habe mir übrigens jetzt ganzen Thread gerade durchgelesen und festgestellt, dass Fading eigentlich nur bei den (Marken)hennas auftritt die nicht aufgrund von Lawson (das ist der Hennafarbstoff) färben, sondern aufgrund der Zusätze die in den besagten Hennas von TOL etc drin sind. Das kann ich mit einiger Sicherheit sagen, denn als ich im Museum arbeitete, testeten wir im dazugehörigen Labor alle auf dem deutschen Markt befindlichen Hennas und kamen zu dem Ergebnis, dass das was da färbte nicht das Lawson, sondern die (Farb-)Zusätze waren die dem henna beigemischt wurden bzw. werden. Diese sind in aller Wahrscheinlichkeit das, was da mit der Zeit wieder rausgespült wird, denn wie gesagt diese Farbstoffe verbinden sich nicht DAUERHAFT mit dem Keratin des Haares.

Olga
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Nihil
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#49 Beitrag von Nihil »

@ Olga: Das Ganze scheint mir sehr plausibel, vor allem weil ja auf der Packung drauf steht: Farbloses, grünes Henna und Natrium Picramate - Orange Haare und farbloser Farbstoff passt ja nicht so ganz... Werde wohl abwechseln - Tol und Sante-> jeden Monat wechselnd :-)

Und: wenn hier ein Biochemiker ist der mir mal eben eine knallorange-färbende Pflanze züchten will - ich bezahl auch mit allem was in meinem Sparschweinchen ist :D

LG
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Linda
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#50 Beitrag von Linda »

rashida hat geschrieben:Das kann ich mit einiger Sicherheit sagen, denn als ich im Museum arbeitete, testeten wir im dazugehörigen Labor alle auf dem deutschen Markt befindlichen Hennas und kamen zu dem Ergebnis, dass das was da färbte nicht das Lawson, sondern die (Farb-)Zusätze waren die dem henna beigemischt wurden bzw. werden. Diese sind in aller Wahrscheinlichkeit das, was da mit der Zeit wieder rausgespült wird
Hall Olga,
ich hab mit DM Henna gefärbt, welches reines Henna ist - trotzdem färbts ab und das nicht nur unmerkbar

Gruß,
Linda
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Peti
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#51 Beitrag von Peti »

@ Olga: Ist es dann so, daß man mit reinem Henna nur einen einzigen Farbton erzielen kann (nat. abhängig von der Haarfarbe) oder gibt es da auch verschiedene Sorten die unterschiedlich färben?
Die Haarfarbe auf Deinem Foto sieht richtig klasse aus, hast Du das mit Henna erzielt?

Dank Dir und LG -

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Rebecca
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#52 Beitrag von Rebecca »

Als ich noch mit reinem Henna (von Müller) gefärbt habe, hatte ich höchstens noch nach einer zweiten Wäsche leicht orange gefärbtes Wasser. Jetzt hingegen benutze ich picramathaltiges Henna und habe auch etliche Wäschen nach dem Färben noch viel oranges Wasser und orange Handtücher. Ein Zusammenhang erscheint mir also sehr wahrscheinlich.

Die Hennapflanze an sich färbt durchaus kräftig, aber eben tendenziell orange. Möchte man (so wie ich derzeit) einen etwas anderen Farbton erreichen, bleibt eigentlich nur der Griff zum Pikramathenna. An sich ist es immer die gleiche Farbe, aber sie kann natürlich je nach Naturhaarfarbe und Einwirkzeit ein anderes Ergebnis erreichen. Auch kann es einen Unterschied machen, aus welchem Anbaugebiet das Pflanzenpulver kommt und wie alt es ist - nicht nur zu welchem Zeitpunkt es geerntet wurde, sondern auch wie lange es gelagert wurde. Das kann alles Unterschiede im Farbergebnis ergeben.
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Peti
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#53 Beitrag von Peti »

Hach-seufz: Dann züchte ich mein Wildkatzenblond erstmal weiter ... :pigtails:

Merci beaucoup fürs Erklären, hab' hier im Forum schon viel gelernt.

Schönes WE an alle!

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Sirja
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#54 Beitrag von Sirja »

Hallo.

Also ich hatte ja vor Urzeiten mit Indigo gefärbt. Also nie wirklich Henna benutzt. Deswegen kann ich an der eigentlichen Umfrage und an dem eigentlichen Thema nicht teilnehmen.

Für Indigofärben gelten aber definitiv andere Regeln als für Henna. Indigo färbt nie dauerhaft und "fadet" immer aus. :D

Zum Henna kann ich nur sagen, daß es zwar in der Tat ein dauerhafter Farbstoff ist, aber trotzdem auch hier die Farbdauer und -intensität trotzdem immer von vielen Faktoren abhängt. Der selbe Farbstoff kann immerwieder andere Ergebnisse bringen. Shampoo, Wetter, Sonne... Die haltbarste Farbe verblasst unter diesen Bedingungen.

Außerdem denke ich, daß das auch bei der nächsten Wäsche noch vorhandene Ausbluten bei vielen daran liegt, daß sie die Farbe, bzw. ihre Haare nicht richtig aus-/waschen. Viele waschen ja noch milder als mild, und so sieht es dann aus, als würde sich das Henna wirklich auswaschen. Eigentlich sind das nur übriggebliebene Farbmoleküle, die noch im Haar waren.

MfG
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rashida
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#55 Beitrag von rashida »

Peti hat geschrieben:@ Olga: Ist es dann so, daß man mit reinem Henna nur einen einzigen Farbton erzielen kann (nat. abhängig von der Haarfarbe) oder gibt es da auch verschiedene Sorten die unterschiedlich färben?
Die Haarfarbe auf Deinem Foto sieht richtig klasse aus, hast Du das mit Henna erzielt?

Dank Dir und LG -

Peti
Ja Henna hat nur einen Farbton und der ist immer gleich. Ich habe mal mit einer amerikanischen Hennakünstlerin zusammen 12 verschiedene Hennasorten, die aber alle naturrein waren, d.h. keine Zusätze enthielten, soggenannte B(ody) A(rt) Q(ality) Hennas, BAQ-Henna ist Henna, das geeignet für "Hennatattoos" ist (also für das Malen auf Haut) und haben festgestellt, dass es immer nur einen Farbton ergibt, egal aus welchem land es stammte, oder ob es im Pulverzusatnd eher grün oder eher braun aussah. Unterschiede gab es nur der Hautstelle entsprechend (Henna verbindet sich mit dem Keratin in der haut und der keratingehalt ist in der Haut sehr unterschiedlich, am stärksten in der sogenannten Hornhaut der Handinnenflächen und Fußsohlen).

Lesen mit vielen Bildern kann man diesen englischen Test @: http://hennatribe.org/viewtopic.php?t=5695
Allerdings hatte dieser Test nicht das "Fading" zum Gegenstand, sondern die Annahmen, die amerikanische hennakünstlerinnen bewegen.

Ich habe schon sehr viele hennas in meinem leben ausprobiert und eigentlich bei naturreinem Henna kein relevantes Ausbluten festgestellt, halt eben nur diese Faktoren, die auch schon Sirja ins Spiel gebracht hat. Allerdings muß ich sagen, dass es naturreines henna erst seit ein paar Jahren (so um die 5 jahre) auf dem deutschen markt gibt. Vorher war in allen Hennas irgendetwas drin!
Auf jedenfall, als wir den Test im Museum machten (vor rund 10 Jahren), gab es nur ein Markenhenna aus dem Sudan, das aufgrund von Lawson färbte, alle anderen Hennas nicht! (Logona und die anderen biomarken gab es damals noch nicht) Und selbst dem Markenhenna aus dem Sudan war irgendetwas in ganz kleiner Menge beigemischt. Was das war, konnten wir allerdings nicht ermitteln, denn auf der Packung war das nicht angegeben und man kann in einem Labor nur das ermitteln, nach dem man sucht!. wir suchten damals eben nach dem Farbstoff lawason und fanden, dass dieser nur im Markenhenna aus dem Sudan zu finden war und halt noch etwas anderes. Wie man an diesem Beispiel sehen kann, heißt das also noch nicht viel, wenn auf der packung nicht draufsteht, was da so alles drin ist außer Henna.

Und zum Schluß:
Ja das sind meine Haare mit nur Henna gefärbt und gegen das Licht fotografiert.
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Peti
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#56 Beitrag von Peti »

@ Rashida/Olga: Vielen Dank! Das ist ja klasse, Daß Ihr Euch so viel Arbeit gemacht habt mit dem Austesten. Ich denke, das interessiert viele Leute.

Hast Du vielleicht einen Tipp, wo man garantiert naturreines Henna bekommen könnte? Wohne in Belgien, d.h. ich könnte in Deutschland höchstens online einkaufen. Hier fällt mir nur Bioladen und Apotheke ein.

Sind die BAQ-Hennas immer ohne Zusätze?

Nochmal zum Fading: Ich habe meine Haare direkt nach der Färbeaktion immer zweimal kräftig mit Shampoo ausgewaschen. Sollte man vielleicht nicht waschen sondern nur ausspülen und trocknen lassen und erst am nächsten Tag waschen? Ist das besser für die Oxidation?

Merci - Peti
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Rebecca
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#57 Beitrag von Rebecca »

Peti, ich machs so, daß ich das Hennagebrösel nur mit Wasser auswasche und noch ein, zwei Tage warte, bevor ich mit Shampoo und Spülung wasche. Insbesondere der Condi zieht sehr viel Farbe bei mir (auch noch Wochen nach dem Färben ist das Wasser orange, aber wie gesagt, ich benutz auch pikramathaltiges Henna). Ich habe das Gefühl, daß die Farbe in den ein, zwei Tagen nach dem Waschen noch etwas nachdunkelt und sich setzt. Das eine Mal, als ich den Kuhfladen direkt mit Shampoo ausgespült hab, hatte ich den Eindruck, die Farbe wurde etwas angegriffen. Mir liegt aber auch viel an einem möglichst dunklen Rot. Wer ein orangigeres Rot möchte, bei dem ist es vielleicht nicht so wichtig. Muß man ausprobieren :)
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Peti
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#58 Beitrag von Peti »

Danke Rebecca, Condi hab' ich nie benutzt, weil er meine Haare so schwer und schlapp macht. Ich habe auch lieber einen kälteren Farbton, Orange sieht bei mir furchtbar aus :shock: einmal und nie wieder. Was für ein Henna benutzt Du denn?

Bin schon gefährlich angefixt von der Idee wieder zu färben. Wenn ich dran denke, rieche ich schon diesen wunderbaren Hennaduft.

Grrr, wenn diese Farbe nur nicht immer auf die Klamotten färben würde ...
Vielleicht muß ich mich mal mit dem Gedanken anfreunden, die Haare während des Trocknens hochzustecken, sobald sie lang genug sind. Trag ja lieber offen.

LG -Peti
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#59 Beitrag von Tanita »

Peti hat geschrieben:Grrr, wenn diese Farbe nur nicht immer auf die Klamotten färben würde ...
schwarzes Shirt beim Trocknenlassen anziehen? :wink:
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#60 Beitrag von Rebecca »

Ich benutze ein pikramathaltiges Henna aus dem Türkenladen und mische noch etwa zwei Eßlöffel reines Indigo ("Henna schwarz" aus dem Müller) dazu, um das Orange zu mildern. Außerdem gebe ich keine Säure hinzu (intensiviert das Orange und zerstört außerdem noch das Indigo) und rühre nicht zu heiß an (ebenfalls Orangeintensivierung und Auflösung des Indigo).

Zum Trocknen leg ich mir ein Handtuch über die Klamotten. Das wird zwar auch orange, ist mir aber egal. Ich hab auch rote Handtücher irgendwo ;)
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