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Re: Hochstecken in alten Zeiten - womit?
Verfasst: 19.12.2016, 23:35
von Kivu
Tut mir Leid, dass ich diesen alten Thread wieder ausbuddel, aber als Langhaar und angehende Archäologin muss ich von meiner neuesten Museumsentdeckung berichten:
Ein Haarstab* (Horn), der auf 12.000 v. Chr. datiert wird

Damit wird zwar der Betreff "alte Zeiten" sehr weit gestreckt, aber ich bin vollkommen hin und weg von dem Ding

Das Replikat habe ich in Bonn im Zuge einer Ausstellung über "Schmuck und Styling im Wandel der Zeiten" gesehen.
Ein schönes Foto gibt es hier:
https://www.uni-bonn.de/neues/062-2013/ ... mage_large
Und die Hintergründe hier unter "Haarpfeil":
https://de.wikipedia.org/wiki/Doppelgra ... l.E2.80.9C
*man kann natürlich nicht genau sagen, ob es ein Haarstab ist. Aber er ist geglättet, verziert, 20cm lang und wurde unter dem Schädel des Verstorbenen gefunden. Man kann mir sagen was man will. Ohne Gegenbeweis bleibt das für mich ein Haarstab

Re: Hochstecken in alten Zeiten - womit?
Verfasst: 20.12.2016, 08:56
von Gigglebug
Also ich habe auch Archäologie studiert und bin nicht so ganz überzeugt. Wie stabil ist das Teil denn?
Widerlegen oder Beweisen ist natürlich irgendwie kompliziert.
Re: Hochstecken in alten Zeiten - womit?
Verfasst: 20.12.2016, 09:20
von Kivu
Zur Stabilität habe ich noch nichts gefunden, aber die Replik sah sehr robust aus. Geschätzt 1,5 cm breit und 0,7 dick. Ist wirklich ein relativ dickes und breites Stück Horn. Für meinen heutigen Geschmack zu plump um es in die Haare zu stecken und eher was zum Briefe öffnen.
Re: Hochstecken in alten Zeiten - womit?
Verfasst: 20.12.2016, 09:55
von Jadelöwe
Danke für den Link, Kivu!

Das ist auf jeden Fall spannend zu lesen. Und unmöglich ist es nicht, dass es ein Haarstab war - wurde an der richtigen Stelle gefunden und die Haare mit einem Stab wegzustecken ist so einfach und naheliegend. (Und wow, bei 20cm Haarstab muss die Frau echt lange, dicke Haare gehabt haben).

Re: Hochstecken in alten Zeiten - womit?
Verfasst: 10.07.2017, 00:57
von Tinta
Ich habe vor kurzem von einem lieben Freund ein tolles Geschenk bekommen

Er hat mir eine Vasenkopfnadel nach bronzezeitlichem Vorbild gemacht, die ich als Haarstab benutzen möchte

. Sie ist nur etwas schwer, aber mit der richtigen Frisur sollte es halten...Muss noch ein bisschen herumprobieren.

Re: Hochstecken in alten Zeiten - womit?
Verfasst: 11.07.2017, 11:51
von Jadelöwe
Sie macht sich sehr gut in deinen Haaren!

Re: Hochstecken in alten Zeiten - womit?
Verfasst: 11.07.2017, 11:59
von Kivu
Wie schön

Wie hat dein Freund die gemacht?

Re: Hochstecken in alten Zeiten - womit?
Verfasst: 11.07.2017, 19:25
von schnecke
Wir waren heute in bramsche bei dem varusschlacht museum. Und da haben die auch eine haarnadel ausgegraben mit kupferlegierung. Die sieht so ähnlich aus wie deine Tinta, aber deine ist länger. Die im Museum ist vielleicht 10cm lang.
Re: Hochstecken in alten Zeiten - womit?
Verfasst: 11.07.2017, 19:52
von Tinta
Danke, Jadelöwe & Kivu!
Den Kopf hat er gegossen, den Schaft mit einem Gewinde dran geschraubt und anschließend noch auf der Drehbank bearbeitet...Er meinte, er hat noch nicht herausgefunden, wie man am besten sowas langes, schmales gießt. Sonst macht er eher Fibeln und Anhänger, Messer oder Beile

Er hat auch einen kleinen Shop
http://www.bronzeschmied.at/
Sowas habe ich mir schon lange gewünscht und jetzt hatte er endlich Zeit
Oh, das ist interessant, Schnecke!
Re: Hochstecken in alten Zeiten - womit?
Verfasst: 11.07.2017, 20:12
von Kivu

Sag ihm bitte, dass ich ihn ganz toll finde!
Wenn ich das Geld hätte, würde ich sofort ein Bügelfibelpaar holen. Wirklich schöne Sachen die er da macht.

Re: Hochstecken in alten Zeiten - womit?
Verfasst: 11.07.2017, 20:17
von Tinta
Ich werds ihm ausrichten

Re: Hochstecken in alten Zeiten - womit?
Verfasst: 22.04.2021, 10:50
von sternchenfine
Ein Sprang:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Haarnetz.jpg
https://www.altes-handwerk.ch/zwirntechniken/sprang/
Das ist jetzt nicht so richtig "hochstecken", aber doch zumindest ein wegstecken der Haare.