Soweit ich weiß, das ist nicht ganz korrekt. Die meisten Frauen, die heute alt sind, haben die komplizierte Haarpflege aus der Kaiserzeit nicht mehr miterlebt. Die meisten von ihnen sind nach den 20er Jahren aufgewachsen, als für Mädchen und Frauen schon Bubikopf und später Dauerwelle modern wurden. vielleicht hatten sie als Mädchen einen Zopf. Aber fließend warmes Wasser gab es in Deutschland schon zur Kaiserzeit.
Wir sind doch schon im Jahr 2007. Die meisten Dauerwell-lila-Löckchen-Frauen sind vor 65, 70, 80 Jahren geboren - da war der Zopf längst ab. Der Erste Weltkrieg (als die Frauen Männerjobs machen mußten und niemand Zeit für Luxus hatte) und die Verbreitung des Autos, Fahrrads, Sports... haben sowohl den bodenlangen Saum als auch das lange Haar davongewirbelt.
Seitdem ist praktisch Trumpf. Nur jungen Mädchen gesteht man unpraktische Vorlieben zu - bis die es eben besser wissen müssen, als gestandene Frauen, und sich mit Eitelkeiten nicht mehr abgeben.
Für jüngere Frauen kommt die Erfindung der Mode als Phänomen hinzu, das sich alle paar Monate ändert. Sehr lukrativ! So ist es nötig, sich mithilfe von Profis dauernd selbst zu erfinden und zeitloses Aussehen (Tracht, lange Haare) steht dem im Wege. Wovon sollten die Friseure leben, wenn alle so genügsam und vorsichtig wären wie wir? Die Modephotographen, Stylisten, all diese gehypten Wahr-Sager der Schönheit?
Das Modekarussel dreht sich seit den 50er Jahren und dem Aufstieg der Massenmedien und damit Reklame so schnell.
Die älteren Frauen bleiben dann bei ihrem einstmals modischen Schopf.
Also das wäre meine historisch-kulturelle Einordnung der Kurzhaarmode
Unausgegoren, fällt mir auch gerade auf....