Langhaarnetzwerk

@Bernstein und Rabenschwinge: Mein werter Gatte hat mir auch schon des Öfteren nahe gelegt, mind. 20 cm schneiden zu lassen. Mach ich aber nicht.

@rabenschwinge
mein Mann meinte vor kurzem mal, er hätte bei mir gern die 80er Jahre-Kleinkringel-Pudel-Dauerwell-und-Strohblond-Frisur (plus meine damals extrem schlanke Figur) zurück, das fand er angeblich so schön und toll... (ich aber nicht!)
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll; ich finde es sogar kränkend


@*Kitty*
Stimmt!
Und Hundespaziergänge durch's Gestrüpp sind mit langem Rock auch nicht so ratsam


@Urbane Waldfee
Rocksaum am Slip festklemmen, oder wie?

@Cholena
ich schneide auch nicht!

Sorry, aber WIE kommen Eure Männer auf sowas? Verheddern sie sich ständig drin?

Bernstein, so ähnlich. In früheren Zeiten hab es dafür extra ein Rockaccessoire, um den Rock zu raffen. Aber der Rockbund selber tut es auch.

Naja, mein Deckel hält Haare für Horn und totes Material.... und als Klempner durfte er doch häufiger mal dieses "nette" Haare-Seife-Sonstiges- Gemisch aus den Abflussrohren befördern. Was nicht unbedingt eine Liebe zu langen Haaren entfacht...

Grins, naja, Rocklänge bzw. Rockzipfel im Bund kenn ich auch, nur das mache ich Alltag außerhalb des Hobbies nur ungern. Ich weiß nicht, die allgemeine Leg-Show liegt mir da doch nicht wirklich- jedenfalls nicht immer und überall.

Rock im Bund festtüddeln mache ich natürlich auch, wenn ich keine Hand frei habe, zum Glück sieht das im Treppenhaus meistens keiner. Aber ich geh auch mit langem Rock durch Wald und Gestrüpp, da kenne ich nichts. Früher sogar mit Samtkleid und Pikes, die waren nur im Winter recht rutschig, wenn ich mal einen Abhang hochkraxeln wollte.

Ich bin schon immer aufgefallen, ich denk mir schon gar nichts mehr dabei. Ich habe sogar die 80er unbeschadet mit langen Haaren überstanden. Früher habe ich es sogar provoziert und bin z.B. mit einem engen Stretchminikleid zum Elternabend und dergleichen mehr.

Ich wohne in einem klitzekleinen Dorf, ich sag immer, 15 bewohnte Häuser und eine Kneipe, was in etwa hinkommt. Zum Glück wohnen hier noch mehr Spinner, so dass ich hier nicht so auffalle. Dazu kommt, dass ich Job- bedingt eh bekannt bin wie ein bunter Hund, auch in der Stadt in der ich arbeite, und ich glaube jeder weiss inzwischen, dass ich Haare auf den Zähnen hab, wenn man mich blöd anmacht

Man kann innen am Bund eine stabiles Band annähen mit dem man den Rock hochknöpfen kann bei Bedarf. Ich selber nehme gerade Röcke gerne als Tragehilfe, immerhin haben sie die nötige Weite und Länge. Mit Mini geht das freilich nicht.

Ich bin hier zwar weit und breit die einzige Frau mit so langem und so grauem Haar, aber ich glaube, ich falle trotzdem nicht besonders auf. Ich werde auch selten auf meine Haare angesprochen (obwohl ich selbst sie unbescheidenerweise sogar ausgesprochen schön finde). Vermutlich liegt es am Kleidungsstil. Augenblicklich bin ich in meiner "Ich-verschmelze-mit-meiner-Umgebung"-Phase. Ich laufe gerne von Kopf bis Fuß monochrom rum und zur Zeit liebe ich gedeckte, eher dunkle Farben. Viel Grau, viel Schwarz, mit kühlen Akzenten (lila, rosa). Das sieht gefällig aus, tut den Augen nicht weh und macht das lange, 50jährige Haar tolerabel.

Diese Phase hält an solange wie sie es eben tut - danach kommt bestimmt eine neue. Ich habe meinen Stil schon öfter geändert, das hat immer sehr viel mit dem Lebensgefühl zu tun.
Aber egal, wie ich mich gerade kleide: Ich bin für meine Haarlänge noch nie kritisiert worden. Weder im öffentlichen Raum (wer hätte auch das Recht dazu??? Ich habe es niemandem gegeben!), noch im privaten Bereich. Meine Kinder kennen mich nur langhaarig und ich wäre kurzhaarig vermutlich nicht mehr diesselbe Mama. Mein Mann liebt mich kurz- und langhaarig. Gehört sich auch so - ich verschmerze seine verschwundene Haarpracht ja auch.

Und im Grunde soll jeder so leben und aussehen, wie es ihn glücklich macht. Ich freue mich über Vielfalt und eine gestiegene Toleranz für bunte Vögel. Das ist in den letzten Jahrzehnten nämlich deutlich besser geworden, auch wenn es immer noch Frauen wie Bernstein gibt, die so vielen Brettern vor so vielen Köpfen begegnen müssen.

Bei mir ist es so: Je älter ich werde, desto mehr Freude habe ich an knalligen Farben. Habe lange Jahre viel Schwarz, Grau und Braun getragen, nun kommen Sachen in Türkis, Petrol und in Beerenfarben dazu. Und ich finde die Idee spannend, irgendwann komplett ergraut zu sein und das in Kombination mit Bekleidung in frischen, intensiven Farbtönen.

Ich trage ja nur schwarz und hab auch nicht vor, das zu ändern - und ich freue mich schon irre auf eine lange weiße Mähne, ich finde, das passt unglaublich gut

Care, das kann ich mir total gut vorstellen bei Dir! Ganz auf schwarze Kleidung werde ich selbst auch nicht verzichten, auch wenn ich mich momentan in Richtung farbenfroh verändere.

Ich hab mich in jüngeren Jahren oft nicht getraut auffällig zu sein. Gerade im Berufsleben habe ich lange Zeit sogar bewusst ziemlich biedere und keinesfalls zu weibliche Kleidung getragen....dachte immer, das würde sonst meiner professionellen Reputation Abbruch tuen.

Diese Zeit ist zum Glück vorbei. Heute trage ich, was mir gefällt. Vom Stil her trage ich sportlich-klassische Sachen mit auffälligen Hinguckern oder bewussten Brüchen am liebsten.
Da passt zum Beispiel der SL-Schmuck perfekt zu.
Meine Hippiephase hatte ich ganz extrem zu meiner Abizeit...ja, Janis Joplin war damals tatsächlich mein modisches Vorbild

Bernstein, dein Outfit ist farbenfroh, aber total normal in meinen Augen! Das wundert mich total, dass du dafür schräg gemustert wirst.

Irgendjemand schrieb weiter oben, dass heute kein Modedikatat mehr bestehe und jeder rumlaufen könne, wie er will. Ja, einerseits schon, konventionelle Mode ist vielfältiger geworden. Andererseits finde ich, dass gerade die jüngeren Generationen sich viel, viel weniger über äußere "Darstellung" ausdrücken und definieren als wir früher. Es gibt keine Lebensstil-Klamotten mehr. Was aufweicht, ist die Trennung zwischen den Generationen. Im Gründe trage ich exakt dieselben Klamotten wie die Töchter meiner Freundinnen. Und jetzt seh ich auch bald auf dem Kopp so aus wie sie. Oje...

Deuce, ich war das und ich gebe Dir Recht. In den folgenden Generationen wurde die Klamotte und das Achten auf Äußerlichkeiten immer wichtiger. Obwohl ich seit einigen Jahren den Eindruck habe, dass die Mobile-Firma und anderes technisches Equipment mindestens genauso wichtig sind.
Was die Generationen-Sache angeht, finde ich es überhaupt nicht schwierig, wenn Du dieselben Sachen anziehst wie Deine Töchter. Aber das Mädels schon in der Schule mit 1000-Euro-Handtaschen mit passendem 200-Euro-Schleifchen und 150-Euro-Puschel rumlaufen und dabei Firmen aussuchen, die ich immer für Oma-Taschen gehalten habe, das finde ich bedenklich. Wollten wir auch so unbedingt die Statussymbole unserer Eltern und Großeltern? Kann ich mich nicht daran erinnern, mal abgesehen davon, dass Kinder früher viel weniger Geld für sowas in die Hände bekamen.
Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke: Eine 15-Jährige hat wenigstens die Ausrede, dass das eine Jugendsünde ist

Ich finde ja eigentlich, dass es viel mehr Modediktat gibt als früher - sagt zwar keiner mehr so offen, aber geht doch einfach mal einkaufen und versucht etwas zu erwerben, was gerade NICHT "in Mode" ist. Wenn die Spinner meinen, lila wäre in, dann gibts eben nur lila Zeugs, wenn Mini in ist, dann gibt es keine langen weitschwingenden Röcke ...
Ich kann jedenfalls nicht einfach in die Stadt fahren und mir was zum Anziehen kaufen, in der Regel muss ich im Internet sehr lange suchen ...

Ich finde es auch super schwierig, bestimmte Farben zu kaufen. Männermode ist meist unabhängig von Trends in allen möglichen Farben erhältlich, Damenmode dagegen orientiert sich extrem daran, welche Farben "in" sind.

Derzeit gibt es in den Läden viele Sachen in Hellgrau oder Blassrosa, das sind beides nicht meine Farben. Ein schönes kühles Rot oder Beerenfarben? Fehlanzeige.