Langhaarnetzwerk

DIE haben vermutlich andere Probleme zumindest kompensieren sie die anders.

Ich habe meinen "Stil" vor 30 Jahren gefunden, fühle mich da sehr sicher und denke deshalb nicht über Aussehen, Kleidung nach, freue mich natürlich immer über schönes Aussehen bei anderen und schöne Kleidungsstücke, aber es ist mir dennoch unwichtig für die Beziehung zu ihnen. Ich könnte deshalb sagen, ich bin zufrieden. Was mich ärgert ist, wenn von irgendeiner Seite dumme Kommentare kommen, um mich runterzuziehen, das hat aber was mit der Beziehungsseite zu tun und ich fühle mich deshalb nicht gleich häßlich oder alt. Aber irgendwie finde ich, darf man auch gar nicht sagen, daß man keine Probleme mit seinem Aussehen hat, weil man dann möglicherweise als arrogant gilt. Das finde ich auch ätzend.

Loona hat geschrieben:Farbtyp? Ich hab auch keine Ahnung.
Nur schwarz trage ich nicht, nie. Das kann ich absolut nicht leiden.

Ich kaufe was mir gefällt, bei Schnitten weiß ich allerdings genau, was wie bei mir wirkt.

Gibt es hier denn auch welche, die zufrieden sind mit ihrem Aussehen, ihrer Ausstrahlung und keine Probleme mit der Umgebung haben? Ich bin mittlerweile 41, fühle mich recht wohl in meiner Haut und mit meinen Haaren und habe auch noch keine blöden Kommentare bekommen, aber genug Komplimente. Mir tut es immer leid, wenn ich lese, wie andere sich unwohl fühlen wegen ihrer Mitmenschen oder irgendwelchen Modezwängen. Ich glaube, dass es speziell Frauen oft an Selbstwertgefühl mangelt, bei Männern konnte ich das noch nicht feststellen.

Außer dass ich immer und ausschließlich schwarz trage, kann ich Deinen Post so unterschreiben. Ich entspreche zwar nicht den gängigen Normen, weder was Haarlänge noch Figur angeht, aber ich bin mit mir zufrieden und habe auch keine Probleme mit meiner Umwelt.

Zu den "abgehackten" Haaren und damit verbunden angeblich weniger Liebe - sorry Leute, das ist doch wieder so ein blödes Klischee, über das wir uns aufregen, wenn es uns betrifft. Meine Omas hatten beide kurze Haare, aber beide waren wirklich liebevolle Menschen, die sich um alle kümmerten. An langen Haaren festzumachen, dass ein Mensch liebevoll ist, finde ich wirklich albern.

Carefull: Nu, ich habe das bei uns so erlebt. Wenn Haare lieblos mit der Küchenschere abgeschnippelt wurden und Wünsche nach Langwachsen lassen mißachtet und so grob gekämmt, das einem die Tränen in den Augen stehen, dann empfinde ich das liebloser, als wenn jemand Haaren Pflege angedeiht und sie achtsam kämmt, etc. Hat folglich mit Klischees nichts zu tun, sondern mit Erlebnissen und die als albern abzutun, finde ich recht unnett. Und ja Hare wachsen lassen hat schon auch was mit Dingen in sich anwachsen lassen zu tun und Abschneiden mit verstümmeln (kommt natürlich auf die Menschen an), aber in alten Mythen ist doch gerade das lebendig, hatten wir auch mal in einem anderen thread, mit den "langen Antennen" - ich finde, da ist schon viel wahres dran

CARE, das ist vermutlich einfach eine Verwechslung, zu der wir Menschen ständig neigen: Starke Gefühle sind so überschäumend, dass wir sie immer unbedingt an etwas festmachen wollen und sie heftet sich dann auch an zufällige Erscheinungen. Sowas ist am Ende kaum noch zu trennen. Kakao und Kekse sind für viele Menschen auch Liebe und Zuneigung. Klar, ist albern und es kann zu ärgerlichen Klischees fühlen (oder Übergewicht ). Aber ich würde mal wetten, das machen wir alle.
Ich finde zum Beispiel Beige und Schleiflack unerträglich, stecke sofort jeden, der das trägt, in eine Schublade und erwarte nichts Gutes. Der Unterschied heute ist, dass ich ganz genau weiß, warum ich es tue und denjenigen wenigsten probehalber wieder aus der Schublade rausholen kann

Schleiflack?

Hmm, ich denke, es sind Verknüpfungen, die da entstanden sind. Nur wie man es auch nennt, es ist unangenehm und ruft i.d.R. unschöne Erinnerungen wach.

Geht aber auch andersrum. Manchaml weckt ein Duft oder ein Lied sehr schöne Erinnerungen.

Farbtyp.. auch ich hab mich nie in der Hinsicht beraten lassen. Ich mag warme Farben und Farben, die man im Herbst findet. Grins und ja, ich mag schwarz! Getragen wird halt nach Lust, Laune und eigenem Befinden.

Urbane Waldfee hat geschrieben: Kakao und Kekse sind für viele Menschen auch Liebe und Zuneigung. Klar, ist albern und es kann zu ärgerlichen Klischees fühlen (oder Übergewicht ).

klar sind Kekse und Kakao auch synonym für Zuneigung, weil sie jemand für einen liebevoll gebacken und zubereitet hat, 'Liebe geht durch den Magen'. Genauso drückt es doch Zuneigung aus, wenn eine Mutter ihrem Kind liebevoll Zöpfe flechtet, z.B. Das hat aber für mich nichts mit Übertragung zu tun. Mal ganz nüchtern betrachtet, bedeutet es einen Zeitaufwand, indem sich gekümmert wird, Zeit miteinander verbracht wird und das verbindet nun mal die Körperpflege. Was daran albern sein soll, werde ich nicht verstehen. Wer mir nichts wert ist, für den werde ich nunmal keine Kekse backen und mich ihm nicht liebevoll zuwenden und sein Haar bürsten

Ähm, wenn Essen und Trinken Liebe ersetzen soll ( was ich grad bei meinem Deckel immer wieder erlebe und auch ahne, wo das angefanen hat), dann ist das ein Teufelskreis und dann geht "Liebe" auch nicht durch den Magen sondern auf die Waage!

Man kann auch alles negativ sehen, es soll nichts ersetzen, so wars gar nicht gemeint. Aber das hast Du nun so erlebt, so kommt jeder von seinen Erlebnissen her. Kenne ich aus der familie einer Freundin auch, mit dem resultat, daß sie magersüchtig geworden ist. Kann ich gut verstehen, daß man dann das Essen ablehnt

Du, das hat nichts mit negativ sehen gemein sondern ist ganz einfach eine Tatsache. Nahrung ersetzt oft Liebe, leider.

Ja, ich hatte noch was dazu geschrieben, es gibt halt für alles immer zwei Seiten, je nachdem, was man erlebt hat. Aber ich hatte das gerade positiv beschrieben, als nett zusammen verbrachte Zeit und da war es irgendwie gerade komisch, der Cut zu dem negativ besetzten Essen statt Liebe

Emmaline,
ich respektiere Deine Erlebnisse und Gefühle und natürlich ist es rücksichtslos und schmerzhaft, wenn durch die Haare gerissen wird oder sie gar gegen den Willen der Trägerin abgeschnitten werden.
Aber Omas mit kurzem Haar per se und allgemein Lieblosigkeit zu unterstellen find ich sowas von falsch und das verletzt mich bezüglich meiner sehr geliebten Omi enorm.
Besonders die Omi, auf die ich mich gerade beziehe, die mich mehr oder weniger großgezogen hat, war die liebevollste Frau, die ich mir vorstellen kann. Sie hatte sehr dünnes, sehr feines Haar, ich schätze, es wäre höchstens ein ZU von 3cm rausgekommen, wenn sie lang genug für einen Zopf gewesen wären - es wurde kurz geschnitten (vom Friseur, nicht einfach mit der Küchenschere) und trotzdem gepflegt im Sinne von Waschen und Kämmen.
Meine Omi war keine Frau, die viel auf Kosmetik und Styling gegeben hat, ihr waren andere Dinge (eben Liebe geben durch Kümmern um Kinder und Enkel, kochen, im Garten Gemüse anbauen für uns etc) wichtiger.
Ich wüsste nicht, wo bei ihr mehr Liebe hätte herkommen sollen, wenn sie ihre Haare länger getragen hätte?
Meine langen Haare hat sie übrigens sehr gemocht - als Kind hat sie sie sorgsam gekämmt und geflochten und als ich erwachsen war und sie nach meinem Kahlschlag wieder wachsen ließ, hat sie sich sehr darüber gefreut und immer gestaunt, wie doll sie schon wieder gewachsen sind.

Emmaline hat geschrieben:Mal ganz nüchtern betrachtet, bedeutet es einen Zeitaufwand, indem sich gekümmert wird, Zeit miteinander verbracht wird und das verbindet nun mal die Körperpflege. Wer mir nichts wert ist, für den werde ich mich ihm nicht liebevoll zuwenden und sein Haar bürsten

Das sind wahre Worte und es tut mir weh wenn ich dann sehe was mit zu pflegenden Angehörigen oft geschieht. Auch die Fälle von Teenies und jungen Erwachsenen, die meist dann mit "pflegeleichtem Kurzhaarschnitt ihr "neues" Dasein fristen dürfen, weil es einen erheblichen Zeitfaktor darstellt den man einsparen kann.
Gerade da fallen mir gepflegte lange Haare sehr positiv auf.
Und vor diesen Angehörigen ziehe ich dann den Hut.

Carefull: Also meine Uroma mit den langen Haaren hat mein Bild geprägt, ich habe deshalb extra Bild geschrieben. Ich kenne sie gar nicht wirklich, habe sie nur einmal im Jahr zu Weihnachten gesehen und es war irgendwas was Satines Post von ihrer Uroma in mir ausgelöst hat. Meine Lieblingsoma hatte auch kurze Haare, aber es geht/ging mir vermutlich um den Umgang mir Haar, Respekt dem anderen gegenüber und sich selbst (wofür die Haare jetzt nur einen Teil ausmachen, aber wir sind ja hier im Langhaarforum, deshalb war mir das gerade im Kopf), wie Du ja von deiner Oma auch schreibst. Jedesmal übrigens, wenn ich Deinen Nick lese, geht da etwas durch mich, dieses 'Careful' achtsam sein im Umgang, das habe ich mir immer gewünscht und ja Haarpflege bedeutet das für mich irgendwo.