Langhaarnetzwerk

Jemma, ich kenn es auch. Spiegel und Licht sind in den kleinen Umkleidekabinen so unvorteilhaft, dass es eigentlich verboten gehört. Eigentlich ist es nicht verwunderlich, dass man unter diesen Bedingungen kein Kleidungsstück an sich mag.

Das mit den Hosen kenne ich auch, @Clanherrin.
Hinten im Kreuz/Hüfte steht's oft ab, da muss ich dann mit Gürtel "festzurren" und das wirft wieder komische Falten.
Davon mal ab: die allermeisten Hosen sind mir deutlich zu kurz (ich trage 44-46, ergo Lang-Größe 92).
Zu lange Hosen kürzen ist ja kein Problem - aber was dran setzen kann man eher schlecht bzw. es sieht besch...eiden aus.

Und selbst wenn frau obenrum normal gebaut ist, kann es schon Probleme geben, auf die Größen kann man echt nicht wirklich gehen, denn die geben nur relativ eng begrenzte Maße vor!
Jegliche Abweichung ist dann eine Katastrophe, was die Passform anbelangt.

Obenrum wird's dann bei mir oft sehr kritisch, ich mag ja nicht wie "reingeschossen" oder wie "die Wurst in der Pelle" aussehen; schön figurbetont und weiblich geschnitten darf es trotzdem gerne sein!
46-48 passt meistens.
Mit dem bekannten "spannt stark an den Schultern und überm Busen"-Problem; da fliegen bei meinen Blusen schon gern mal die Knöpfe ab...
50 wäre für mich an den Schultern/Brust besser, sieht aber dann insgesamt am Körper extrem schlackrig und unvorteilhaft sackig aus

"Früher", das heisst noch vor 10, 15 Jahren, war mir das alles piepegal - aber je "älter" ich werde, desto wichtiger wird mir, wie gewisse Sachen an mir sitzen, wie die Qualität allgemein so ist und ich möchte keine Einheitslook-Normklamotten.
Gerade deshalb fand ich Happymoonlights Link zu "HolyClothing" so erfrischend anders

Was hat das jetzt alles mit dem Thema dieses Threads zu tun?

Nun, lange Haare gehören für mich und mein eigenes, persönliches Stilverständnis, also die Kombination meiner Kleidung und meiner Frisur "über 40", untrennbar zusammen!

Und ich finde, dass langes Haar mich optisch streckt bzw. in der Lage ist, etwas schlanker aussehen zu lassen.
Weshalb ich es absolut nicht verstehen kann, dass speziell Frauen über 40, auch mir, gerne überall der Kurzhaarschnitt nahegelegt oder das zumindest recht häufig angesprochen wird.

Klar, nicht jede von uns ist ab 40 aufwärts dann automatisch kräftig!
Allerdings tritt es doch etwas gehäufter auf als noch in der Pubertät und/oder dem frühen Erwachsenenalter; sei es jetzt dadurch, dass eine Frau mehrere Kinder zur Welt gebracht hat oder sich einfach der Stoffwechsel und die Figur hin zu etwas fülligeren Formen bei vielen Frauen (nicht bei allen ), wenn's auf die Wechseljahre zugeht, ändert.

Clanherrin hat geschrieben:Glaubt nicht, dass das Einkaufen leichter wäre, wenn man 1,70m und schlank ist. [...] die Taille sitzt bei mir leider nie in der Taille, sondern gut 5cm darüber.

Schon witzig, denn ich bin die entscheidenden 5 cm kleiner und bei mir sitzt die Taille der Oberteile (ebenso die Abnäher im Brustbereich) immer 5 cm zu tief. Ich dachte auch immer, die Klamotten wären auf 1,70 Körpergröße ausgelegt.

Fazit: Kleider von der Stange passen eigentlich niemandem.

Also doch wieder selber nähen?

Nee, ich glaub, die sind eher auf eine Größe proportional zur Weite ausgelegt. Ich hab ja die europäisch durchschnittlichen 1,67, aber da ich kleine Größen trage, ist bei mir auch häufig (nicht immer) die Taille zu weit oben angeschnitten. *würg* macht Sodbrennen....
Man hat also immer Normalfigur zu haben.... trägste 32 darfste halt nur 1,50 groß sein.... biste 1,80 haste 42 zu tragen. Egal ob's passt oder nicht.

Übrigens glaub ich nicht, dass Laufstegmodels im normalen Handel Klamotten finden, dafür ist deren Körperbau viel zu selten in der Bevölkerung.

Silberfischchen hat geschrieben:Nee, ich glaub, die sind eher auf eine Größe proportional zur Weite ausgelegt.

Das wage ich mal schwer zu bezweifeln.
Mir ist irgendwann aufgefallen, dass Marken, deren Teile ich früher (will heißen: mit einer schlankerer Figur) gut tragen konnte, mir jetzt nicht mehr passen, obwohl sie auch Teile in großen Größen haben. Ich habe den Eindruck, dass die Proportionen bei den größeren Größen da einfach nicht mehr stimmen. Und dass in den Köpfen von vielen Kleidungsmachern nicht drin ist, dass Frauen z.B. an der Hüfte verhältnismäßig mehr zunehmen als am Bauch. Dieses Hose-kann-ohne-Gürtel-nicht-getragen-werden-weil zu-viel-Stoff-am-Bauch-Phänomen kenne ich auch.

Jetzt senfe ich auch mal zum Kleiderkauf-OT:

Wie Fischle bin ich 1,67m groß und trage bei Hosen/Röcken 38 und bei Tops 36.

Das hört sich jetzt super easy an in Hinblick auf Klamottensuche, aber auch ich habe Probleme:

- Mein Oberkörper ist kurz und viele Pullis sind zu lang, werfen daher Querfalten (sieht man bei meinen Längenbildern immer wieder)
- meine Waist-to-hip-ratio ist sehr klein, ich habe relativ viel Hintern, aber eine schlanke Taille. Hosen passen mir so gut wie nie; wenn sie am Hintern passen, schlackern sie in der Taille und das sieht selbst mit Gürtel scheiße aus. Ein Grund, überwiegend Röcke zu tragen.
- Durch meine "Sanduhrform" (schlanke Taille, aber viel Hüfte und auch eher breite Schultern), sind Blusen, die an den Schultern und an der Oberweite passen, in der Taille viel zu weit, sieht dann sackartig aus. Da bestelle ich inzwischen bei Anbietern für Frauen mit großer Oberweite, da gibt es schon für 75C (was ja eher eine durchschnittliche Größe ist) tolle Blusen.

Was gut geht, sind Tops, die dehnbar sind, die sitzen dann in der Taille und spannen obenrum nicht zu sehr.

Irgendwie scheinen die Modeformen zu denken, dass Frauen heutzutage keinen Hintern und keine Hüfte mehr haben - oder wenn, dann bittesehr keine schlanke Taille

Ja, das gerade-Formen-Syndrom ist mir auch aufgefallen.

Ich trage auch gerne Kleidung mit Elasthan-Anteil, aber eigentlich nur bei den Hosen, Jeans ohne Elasthan oder gar diese typischen Anzug-Hosen kann ich komplett vergessen.
Obenrum habe ich gerne 100% Naturfaser.

Alanna hat geschrieben:Da bestelle ich inzwischen bei Anbietern für Frauen mit großer Oberweite, da gibt es schon für 75C (was ja eher eine durchschnittliche Größe ist) tolle Blusen.

Verrätst du mir, wo du bestellst?

1, 67m bin ich zwar auch, früher mal 38, aber mittlerweile bei Kleidergröße 50 und dank der modernen Raffungskleider in Slinky-Jersey u.ä. gut zufrieden. Ich hätte gerne einen "Baukasten in Sachen Länge", denn mit meinen schlanken Fesseln und extrem muskulösen Waden sieht alles was den Unterschied sichtbar werden lässt furchtbar aus.

Schlimm fand ich letztens das neue Kleidchen der Tochter. Sie ist 1,65 m und hat 36/38 ihre Taille ist im Unterbrustbereich bei einem sonst gut geschnittenen Kleid. Ich habe es weggenommen weil sie aussieht wie ein Fass und werde wohl demnächst das Oberteil um 10 cm verlängern müssen damit es passt und vorteilhaft ihre Figur zur Geltung bringt.

Wenn es ein Empire-Schnitt wäre, aber man sieht sofort es ist unproportional geschnitten und genäht.

Jemma, das ist eine britische Marke; ich finde, die haben tolle Schnitte und schöne Farben. Und es gibt drei unterschiedliche Größen, so dass von einer moderat großen Oberweite bis zu richtig viel Busen alles dabei ist. Man bestimmt die richtige Größe anhand der Maße von Taille, Hüfte und Oberweite.

Pepperberry

Ich hoffe, Du wirst da auch fündig

Ja, das kann gut sein. Ich hab ja so ne eher grade Figur und bis auf die häufig beobachtete relative Kürze der Sachen passt mir vieles (falls es in 34 hergstellt wird) auf Anhieb. Zumindest Kleider, für Hosen hab ich oft zu muskulöse Oberschenkel.

Alanna, die haben echt schöne Sachen, aber in der Maßtabelle sind meine Maße leider nicht mit drin .

@ happymoonlight
Danke für den tollen Link. Ich habe ein Teil des Wochenendes schmachtend vor den Seiten verbracht. Die Schnitte sind genial und wenn das mit den Größenangaben so hinkommt wäre es echt ein Knaller. Meine bisherigen Erfahrungen mit indischen Klamotten (baeres) sind leider Größentechnisch oben rum immer eine Katastrophe gewesen. Dabei liebe ich den Style seit meiner frühen Jugend.

Ich finde es echt schlimm, dass man, wenn man von der Norm abweicht, so Schwierigkeiten hat seinen eigenen Stil zu fahren. Das betrifft ja auch die Haare. Aber da reicht es, einfach die blöden Kommentare zu ignorieren. Wenn man nun z.B. Übergröße hat, gibt es kaum was anderes zu kaufen als beigen Sack. (Ich habe am Samstag mal meinen Kleiderschrank inspiziert um was zu finden, mit dem ich mich von der Fotografin fotografieren lassen möchte und wo man vielleicht auch was von meinen Haaren sieht. Der Beigeanteil in meinem Schrank ist erschreckend !!!).
Wenn noch was von meinem Weihnachtsgeld übrig bleiben sollte, werde ich mal shoppen gehen.

Viele Grüße
Graureiher

Graureiher hat geschrieben:Ich finde es echt schlimm, dass man, wenn man von der Norm abweicht, so Schwierigkeiten hat seinen eigenen Stil zu fahren.

genauso ist es.

Ich habe mehr als 15 Jahre gebraucht,
mir meinen jetzigen Kleiderschrankinhalt mühsam zusammen zu stückern - eben weil es kaum was für mich gibt!

(ja, das passt auch alles noch, ich trage immer noch Sachen, die ich schon 15 Jahre hier habe!)

Finde ich dann tatsächlich mal etwas Passendes, muss ich zuschlagen, denn Gelegenheiten gibt es nur sehr wenige, dh. wo Schnitt, Größe, Länge und dann noch der Stil und die Farbe wirklich für mich passen.

Dumme Kommentare zu meinen "furchtbar dünnen Haaren" bekomme ich, wenn ich dann doch mal offen trage, ja eigentlich ständig, die ignoriere ich entweder und/oder stecke meine Haare zukünftig bei solchen Personen eben weg, dann muss ich mich nicht mehr über dumme Kommentare ärgern, weil diese Personen dann eben meine Haare nicht mehr als solche (lang und dünn) wahr nehmen.

Nervt mich einfach nur noch - denn ich möchte einfach nur in Ruhe so leben und aussehen, wie ich das will.
Weshalb ich mich derzeit wieder mehr zurückziehe.

Vor einigen Wochen hat mich eine Freundin mit Feenhaaren gebeten ihr die Haare hochzustecken. Es sollte schnell gehen und wurde auch nur kurz gebraucht. Als ich ihr in die Haare fasste, entfleuchte mir ein "Oh mein Gott, sind die weich!!" Meine Freundin wurde ganz rot und fing an sich für die Haare zu entschuldigen, worauf ich meinte, das das als Kompliment und nicht als Kritik gemeint war. Es war wirklich ein Gefühl wie Kaschmere. Auch wenn sie vielleicht optisch nicht spektakulär waren, das Gefühl fand ich atemberaubend. Leider habe ich mich beim Hochtüddeln echt ungeschickt angestellt, da ich mit der Weichheit und Flutschigkeit nicht gut zurecht kam. Aber sie war ganz zufrieden.
Was ich also damit sagen will, ist, das die Optik nur eine Seite der Medaille ist. Das Haargefühl finde ich auch noch sehr wichtig. Besonders für einen selber.

Viele Grüße
Graureiher