Langhaarnetzwerk

Ich finde, es gibt genau so wenig "die Männer", wie es "die Frauen" gibt.

Meiner achtet SEHR auf Haare und Frisuren und auch auf Kleidung. Kenne aber genug Männer, denen gerade die Haare schnurz sind, oder die nur offene Haare mögen. Andere wiederum stehen auf Schminke und gemachte Nägel, andere kann man damit jagen.

Daher würde ich mich nicht zu einer Aussage hinreißen lassen, was "die Männer" üblicherweise denken...

Alanna:

Es wird doch immer und überall pauschalisiert....zudem ich ja nur von denen sprach, die so um mich herum sind....

Ebenso pauschal finden sich hier im LHN ja auch immer so diverse Vorurteile gegen Kurzhaarträgerinnen....eben vermutlich deshalb, weil man mit *alle* ja doch nur eine bestimmte Menge assoziert. Kann daran jetzt nichts Dramatisches erkennen.

Und ich denke, gerade die Männer, die sehr auf Kleidung etc. achten, sind immer noch eine Ausnahme und nicht die Regel. Auch wenn der Anteil dieser Gruppe sicherlich deutlich größer ist als noch vor einigen Jahrzehnten.

Pauschale Aussagen über Kurzhaarfrisuren finde ich ebenso unpassend wie welche zu "Frauen sind..." und "Männer sind...".

Es mag Tendenzen geben, aber im Endeffekt steht einem immer ein Individuum gegenüber.

Ich bin dann wohl auch ein Mann - ich achte seltenst auf die Kleidung anderer Frauen, das ist mir schlichtweg egal.

Es scheint so zu sein, dass sich viele Frauen jenseits der 45 - wenn überhaupt - Feminität nur noch in homöopathischen Dosen gestatten

In meinem Umfeld nehme ich das nicht so war. Viele Frauen - auch die jenseits der 60 - kleiden sich weiblich, Frisuren gibt es in allen Längen. Besonders im Kolleginnenkreis empfinde ich das Klima als sehr unterstützend. Wir haben alles von Ende 20 bis Mitte 60, und es gibt eigentlich bei Bemerkungen über das Äußere nur positive - das Negativste, was man hört: "Bleib mal stehen, du hast da einen Fussel..."
Gerade wir "Älteren" 40+ haben einen guten, wertschätzenden Umgang und unterstützen uns gegenseitig - egal, ob Langhaar oder Kurzhaar, silberweiß oder (bunt) gefärbt, Rock- oder Hosenträgerin. Ich bin sehr dankbar für diese tollen, starken Frauen!!!

Joey, das kann ich so unterschreiben für sehr viele Frauen. Ich urteile auch nicht, was weiblich ist und was nicht. Ich halte es damit, daß zwei X-Chromosome ausreichen, um einen weiblich zu machen - weder rosa Rüschen noch lange Haare noch auch Heterosexualität sind nötig, um eine Frau zur Frau zu machen. Mir wird unbehaglich, wenn "weiblich" an Kriterien aufgehängt oder wertend benutzt wird, und auch bei Andeutungen über sexuelle Orientierung wird mir unbehaglich. Das mußte jetzt mal raus.

Ich erinnere mich immer, wie ich als Kind meine Freundin Gabi beneidet habe. Gabi kam aus einem konservativen Haus, wurde mit Puppen beschenkt und mit Lackschuhen versehen. Ich dagegen als Tochter einer progressiven Familie mußte mich mit Fischertechnik beschenken lassen und hatte Partnerlook mit meinem Bruder.

Die Pointe: Gabi hat mich genauso heiß beneidet wie ich sie.

Und die zweite Pointe: bei meiner kleinen Schwester hat meine Mutter wesentlich weniger "gesteuert".

Also, wer es als Befreiung empfindet, die äußeren Abzeichen der konventionellen Weiblichkeit irgendwann abzulegen - ich habe da volle Sympathien für.

@ Mata

so ging es mir auch, als der Kurzhaarschnitt, der hier gezeigt wurde, direkt mit Kampflesbe assoziert wurde. Generell darf bitte jeder nach seiner Facon glücklich werden. Wir sinds halt mit langem Haar ^^

@ erdbeerhasi: in der szene laufen aber wirklich viele mit so einem schnitt rum...

lg,
saree

jaa, klar, aber es gibt sicherlich auch die eine oder andere Frau, die über den Titel nicht glücklich wäre...

Na ja, nicht jede lesbische Frau hat kurze Haare und nicht jede Frau mit kurzen Haaren ist lesbisch. Daher bringt es herzlich wenig, so ein Klischee auf andere Menschen anzuwenden.
Aber ich denke, darin sind wir uns alle sowieso einig.

Für mich wird es immer seltsam, wenn Frau anfängt ihre Fraulichkeit zu verstecken. Auf manchen Ecke ja sehr sinnvoll aber grundsätzlich?

Iwie hab ich dann das Gefühl, sie stehen mit sich und ihrer Weiblichkeit auf Kriegsfuß, was eigentlich schade ist.

Heißt das, eine Frau mit kurzen Haaren legt ihre Weiblichkeit ab? Solche Fälle mag es geben, aber das so zu verallgmeinern finde ich zu kurz gegriffen. Kenne genug sehr feminine Frauen mit kurzen Haaren...

Nicht nur, Alanna. Weite Pullis, weite Hosen, keine Röcke etc.pp. Eigentlich alles das versteckend, was äußerlich weiblich signalisiert.

Da kann man sich aber innerlich immer noch weiblich fühlen. Es gibt mehrere Gründe, sich nicht figurbetont anzuziehen...

Mein Deckel hat lange Haare und trägt im Sommer Schottenrock. Da könnte man vermuten, er sei ein "femininer" Typ, "unmännlich". Ist aber auf gar keinen Fall so. Daher bin ich sehr, sehr vorsichtig mit solchen Urteilen.