Langhaarnetzwerk

@Kikimora
In Japan ist das umgekehrt. Es setzt sich kein Japaner in der Bahn neben mich auch wenn die noch so voll ist. Gibt ausnahmen aber in der Öffentlichkeit auf den Straßen ist das schon sehr gesittet. Nur da wo ich arbeite oder wenn ich mal so weggehe in Lokale oder sonst wo, dann kommt das häufig vor. Koreaner sind aber auch wieder anders als Japaner. Kann man schlecht vergleichen. Der Kunde bei der Arbeit war jedenfalls Koreaner der mir so an den Haaren zog.
Ansonsten ist man wie HIKARI bereits schrieb als Ausländer in Japan immer eine Art 'attraktion'. Wie ein Tier im Zoo sozusagen Und dafür muss man nicht mal blond sein. Wenn Japaner betrunken sind, dann vergessen sie schnell ihre ach so guten 'manieren'. Aber es nimmt ihnen dann auch keiner übel, weil sie eben Betrunken sind. (Sozusagen die ausrede für alles, was nicht gesittet ist) Da wird dann halt drüber gelacht wenn nem Mädel unter den Rock geschaut wird... (Alles schon gesehen). Bei den Haaren ists da dann nicht anders.
Mittlerweile gehe ich da nun aber auch auf Angriff. Irgendwo hat man dann doch eine Grenze erreicht. Bin ich halt die zickige Ausländerin Ich muss meinen Freund mal fragen, was er dazu sagt...mich würde seine Meinung als Japaner sehr interessieren.

Na, wie gesagt, wenn das generell nicht üblich ist, musst du dir den Vorwurf zickig zu sein, gar nicht machen lassen. Schon gar nicht bei der Arbeit, wo ja wohl keiner mit der Betrunken-Ausrede kommen kann.

sternchenfine hat geschrieben:Am Wochenende hat sich eine fremde Frau auf meine Haare gesetzt! Das ist mir noch nie passiert.
Die Dame war so interessiert an meinem Baby, das sie es gar nicht bemerkt hat.
Ich kann gar nicht sagen, was mich mehr verärgerte, das sie sich beim Wickeln so aufdringlich dazu gesetzt hat, oder das sie sich nichtmal für das Haare einklemmen entschuldigt hat.

Beim WICKELN?
Unfassbar, was einige Leute sich trauen...

Was die wohl sagen würde, wenn man sie in die toilettenkabiene begleiten würde?
(Ich habe kein Kind, sehe ich das zu eng wenn ich es nicht wollen würde, dass Fremde meinem Kind zwischen die Beine gucken??? Auch ein Baby hat doch irgendwie "privatsphäre"... oder?)

KleinMüh hat geschrieben:

sternchenfine hat geschrieben:Am Wochenende hat sich eine fremde Frau auf meine Haare gesetzt! Das ist mir noch nie passiert.
Die Dame war so interessiert an meinem Baby, das sie es gar nicht bemerkt hat.
Ich kann gar nicht sagen, was mich mehr verärgerte, das sie sich beim Wickeln so aufdringlich dazu gesetzt hat, oder das sie sich nichtmal für das Haare einklemmen entschuldigt hat.

Beim WICKELN?
Unfassbar, was einige Leute sich trauen...

Was die wohl sagen würde, wenn man sie in die toilettenkabiene begleiten würde?
(Ich habe kein Kind, sehe ich das zu eng wenn ich es nicht wollen würde, dass Fremde meinem Kind zwischen die Beine gucken??? Auch ein Baby hat doch irgendwie "privatsphäre"... oder?)

Sehe ich genauso!
Oh mann, Leute gibt's; echt unmöglich!
Sowas ist sehr, sehr dreist und aufdringlich!
Geht gar nicht!

Das gibts auch umgekehrt: Habs schon erlebt das eine ihr Kind in der Mensa am Tisch gewickelt hat. Muss auch nicht sein, dafür gibts Wickelräume.

@Topic: Meine neuen Kolleginnen schnappen sich regelmäßig meine Zopfquaste und streicheln die. Das sind ja keine Fremden und ich freu mich ja auch wenn jemand meine Haare schön findet, aber so ein bisschen unhöflich find ich das schon. Ich meine dann immer mich rechtfertigen zu müssen, weil die Spitzen schon recht dünn werden. Meiner einer würde das jedenfalls bei anderen nicht machen.

Ich möchte auch nicht von anderen Franzosen geflochten bekommen, sag dann immer dass ich das selbst kann. Meine Haare werden nicht jeden Tag gewaschen. Die Vorstellung dass mir jemand beim Strähnen abteilen über die 3.-Tag-Kopfhaut streicht verstört mich ein wenig...

Mir hat noch nie jemand in meine Haare gefasst, zumindest nicht wissentlich. Entweder sind meine Haare nicht schön oder ich habe mein typisch griesgrämiges Gesicht drauf. vielleicht sind sie auch einfach kein Hingucker. Sind sie ja auch nicht, weder lang noch seidenweich. Aber mal sehen, wie es mal wird, wenn ich sie an der Taille habe.

Sternchenfine..................die hätte ich mal gefragt, ob sie überhaupt noch irgend etwas merkt. Ich hätte ganz laut "AAUA" geschrien.

Ich hatte bisher schon so einige "Haargrabbler", obwohl ich nicht mal soo die Mähne habe . Allerdings sind mir davon nur zwei in Erinnerung geblieben:

1. Ich saß neulich im Bus auf einem dieser Klappsitze, die etwas tiefer sind als die übrigen. Irgendwann merke ich, wie's am Hinterkopf sticht. Denke mir nur so "Haste dir mal wieder selbst die Haare eingeklemmt". Gut, aufgelockert und in der Kapuze verstaut. Keine Minute später wieder der gleiche Schmerz. Guck so zur Seite und sehe in der Scheibe (also der Spiegelung), wie der Kerl hinter mir sich immer wieder ein einzelnes Haar rausgepickt und daran gezogen hat . Ich war so baff, dass mir nichts bessers einfiel, als sämtliche Haare nach vorne zu nehmen und leise vor mich hinzugrummeln

2. An meinem Abiball hatte ich einige Clip-In Extensions von meiner Friseurin eingearbeitet bekommen, welche nicht einmal meinen engsten Freunden aufgefallen sind. Irgendwann stand ich gerade an einem Tisch, unterhalte mich in Ruhe und plötzlich reißt mir da irgendwas am Hinterkopf . Habe fast geschrien, weil ich sowieso eine empfindliche Kopfhaut habe und die Spangen ja schon ziemlich fest sitzen. Als ich mich umgedreht habe, grinste mich eine Frau einfach nur dreist an, als wäre das vollkommen normal?! Hallo, ich greife ihr doch auch nicht in den kinnlangen Bob...? Lange Haare sind doch nicht automatisch Freiwild ...

Ensthaft, was euch alles passiert In der ersten Situation hätte ich den Kerl zusammengebrüllt Egal was die anderen Fahrgäste davon halten. Wäre es noch ein kleines Kind gewesen, dass die Mutter nicht im Auge hat, könnte ich das verstehen, aber ein erwachsener Mann?!
Und der dreist guckenden Frau tatsächlich in den Bob gegriffen. Am besten noch inklusive Frisur-Zerstörung bei einem Abiball sind doch alle irgendwie aufgebrezelt, selbst die Gäste.

Aber in so einem Moment sind die Meisten vermutlich einfach nur aus der Fassung und können gar nicht reagieren. Die wohlverdiente schallende Ohrfeige bei Grabschern (also Haare oder anderes) bleibt doch meist aus. Da lobe ich mir doch ausnahmsweise mal mein Impulsivitäts-Anpamp-Syndrom, dass die erste Schrecksekunde überbrückt...

Wäre es noch ein kleines Kind gewesen, dass die Mutter nicht im Auge hat, könnte ich das verstehen, aber ein erwachsener Mann?!

Meine Wut würde sich dann nicht gegen das Kind richten, sondern gegen die Mutter. Auch Kinder müssen lernen, dass man Erwachsene bzw. generell andere Menschen nicht einfach antatscht oder denen an den Haaren zieht.

@Arisa: So 'ne Situation hatte ich auch mal im Bus. Bei mir war es aber eher 'ne Mutprobe "Wer traut sich das bei der bösen Satanistin".

@Gawrique: Im Nachhinein denke ich mir auch immer "hättest du mal die Klappe aufgemacht", aber ich stehe mir da immer selbst im Weg .
Gerade wenn der Kerl circa das Doppelte von einem selbst ist, schrumpft da sogar meine große Klappe ganz schnell zusammen . Und einfach jemand anderem in die Haare zu fassen bekomme ich selbst einfach nicht hin . Da habe ich einfach irgendeine innere Hemmung, es sei denn eine Freundin bittet mich im Sinne von "guck mal, wie weich". Wäre das später am Abend gewesen, nach einem oder zwei Sekt hätte ich es vllt gemacht .

Um dieses "Impulsivitäts-Anpamp-Syndrom" beneide ich dich tatsächlich, da man so vermutlich eher deine Grenzen respektiert als bei so einem stummen Fisch .

@Schattentänzerin: Bei sowas bekomme ich ja immer die Krise... Pupertät und Hormone hin oder her: So ein bisschen Respekt sollte man schon vor anderen haben . Aber wie ne Satanistin wirkst du zumindest auf dem kleinen Bildaussschnitt doch wirklich nicht .

Ich bin auch keine. Aber wenn man ganz in schwarz rumrennt, dann ist man auf dem Land ja ganz schnell als Satanistin verschrien. Weil schwarz = Satan. Oder irgendwie so.

Oh, ja das kenne ich nur zu gut von meiner besten Freundin. Sie trägt ebenfalls ausschließlich schwarz (ohne besonderen Grund) und hieß seitdem bei uns im Kaff nur noch "Emo" oder "Grufti" . Auf dem Land laufen eben sehr viele hochqualifizierte Modeexperten herum .

Sie musste früher aber auch ständig unter Haargrabschern leiden: Mit Zöpfen bis zum Steiß hat frau es nicht unbedingt leicht. Pro Tag zogen ihr (teilweise) wildfremde Menschen mindestens 6/7 ohne Vorwarnung an der Zopfquaste oder spielten "Pferdchen". An ihrer Stelle hätte ich ja nicht so eine Engelsgeduld gehabt...

Arisa hat geschrieben:Um dieses "Impulsivitäts-Anpamp-Syndrom" beneide ich dich tatsächlich, da man so vermutlich eher deine Grenzen respektiert als bei so einem stummen Fisch .

Ach du, das ist auch nicht immer förderlich Ich finde aber, dass gegenseitiger Respekt nicht vom Auftreten des Gegenübers abhängen sollte. Schüchterne haben den gleichen Respekt wie Vorlaute verdient, ein 1,50m Mädel sollte man genau so wenig anpacken wie einen zwei Meter Mann. Ich weiß, hier wurde schon oft gegenteiliges erzählt und ich finde es jedes Mal befremdlich gerade bei Fremden. Ich z.B. lasse mich nicht ohne Weiteres am Kopf anfassen, das merkt man aber auch nonverbal durch das entsetzte Wegzucken. Manche sind dann verlegen, mit sozialer Inkompetenz gesegnete Leute muss ich manchmal mit Worten abwehren, wenn man mir weiter auf die Pelle rückt.

HIKARI hat geschrieben:In Japan gehört das alles andere als zum guten Ton und ist wenns dann passiert eher ein Übergriff der einfach riskiert wird weil jemand sich nicht zurückhalten kann. Als Fremdling ist man dort aber auch schnell Attraktion und somit freiwild, auch wenn die grabschenden selbst es nichtmal böse meine ist es in dem Moment so spannend, dass jeglicher Respekt plötzlich verloren geht. M anwird dann einfach so behandelt als wäre man ne Figur in Disneyland, obs einem passt oder nicht.

Das habe ich auch schon mal gemerkt, daß man im Ausland Freiwild ist, wenn man keinen Mann neben sich hat, der dort Respekt einflöst. Zumindest in der arabischen Welt ist das so. Wobei ich mich schon wundere, was für einen Status Ausländer doch in anderen Teilen der Welt haben.

Wenn umgekehrt langhaarige Ausländerinnen in Deutschland Angst haben müßten, daß man ihnen ständig in die Haare faßt ... Da würde es in der Presse bestimmt viele (selbst)kritische Kommentare geben. Aber anderswo gilt das Übergriffigwerden auf Fremde (man meint es ja nur gut und wußte ja nicht .... ) wohl irgendwie als hinzunehmendes Naturgesetz.

LG
Fornarina

Mir haben zuletzt in der Grundschule Kinder an den Zöpfen gezogen. Ich bin damals handgreiflich geworden, damit hatte sich das Problem erledigt. In Stuttgart als Schülerin (vielleicht 14) hat mir mal ein "Mitbürger mit Migrationshintergrund" an den Hintern gefasst, der hat von mir eine gescheuert bekommen. Ganz aus Reflex. Bin bei sowas zum Glück sehr impulsiv und schrei die Leute durchaus mal an. In der Regel reicht schon "Finger weg!"