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Verfasst: 10.10.2009, 19:57
von moni31254
ja, das stimmt. ist immer besser, wenn man nochmal nachhakt, wenn man sich nicht so sicher ist

Verfasst: 10.10.2009, 22:30
von lillyfee
Liebe Lilian,
Auch wenn Du es extra übertrieben dargestellt hast, ist bestimmt immer auch ein Körnchen Wahrheit dabei. Ich habe es jedenfalls verstanden
Liebe Grüsse
lillyfee
Verfasst: 11.10.2009, 10:44
von lalue
ich seh das auch so, frauen in/nach den wechseljahren sollen bitteschön kurze haare haben um zu signalisieren, dass sie von der sie-rolle in die es-rolle geschlüpft sind.
spiegelt auch nicht meine meinung wieder, doch könnte ich mir das vorstellen, dass das ein grund für die haltung ist, frauen sollten ab gewissem alter kurzes haar haben (und zb. auch nicht mehr färben und auch nicht mehr modisch auftreten).
also bei meiner mutter ist das definitiv so, dass sie zu so einem es-wesen mutiert ist ab 50. da kamen die längeren haare ab, es wurde nicht mehr getönt (wobei ich das persönlich ok finde), und dann die bewährte dauerwelle
das trägt sie seither und mir gefällt es nicht
und dann die bemerkungen,w enn eine frau in ihrem alter aus der reihe tanzt
lg lalue
Verfasst: 11.10.2009, 11:32
von Buschrose
Meine Schwester (39 J), die ihr sehr schönes dickes, welliges Haar nur noch schulterlang trägt, meinte letztens entsetzt zu mir, ich soll ganz schnell meinen seitlichen Flechtzopf aufbinden, dafür sei es mit Ende 40 ja nun wirklich zu spät!
Bin erstaunt, dass selbst aus meiner Familie, die eher individuell denkt und lebt, solche Sprüche kommen.
Verfasst: 11.10.2009, 12:18
von lalue
das ist schade, doch lasse dich bitte nicht beirren!
lg lalue
Verfasst: 11.10.2009, 12:24
von Mata
Ja, die Rollenangebote bewegen sich zwischen "unwürdige Greisin", "verrückte Alte" und "krampfhaft junggeblieben"

You cannot win. Das sind die Mechanismen der Ratlosigkeit, was man denn nun mit den Frauen anfangen soll, die nicht mehr gebährens- und damit begehrenswert sind.
Macht nichts, wenn es die Rolle "individueller Typ, der zu seinem Alter samt Potential steht" noch nicht gibt, erfinden wir sie. (Und natürlich gibt es und hat immer schon Frauen gegeben, die so gelebt haben und selbstverständlich auch begehrt worden sind, egal was andere darüber denken).
Vielleicht fällt es vielen Frauen sogar leichter, sich von Erwartungsdruck zu befreien, wenn sie die Wechseljahre hinter sich gelassen haben. Zumindest Christine Northrup meint das, und sie hat ganz gute Erklärungen dafür. (Ihr Buch über die Wechseljahre ist sehr ermutigend, ich hab es schon ein paarmal empfohlen).
Verfasst: 11.10.2009, 12:32
von lalue
"wenn es die Rolle "individueller Typ, der zu seinem Alter samt Potential steht" noch nicht gibt, erfinden wir sie. "
das ist gut!!!!!!!!
und das mit dem erwartungsdruck, du könntest recht haben. also freu ich mich auf das, was kommt!
(bin ich nicht sogar schon mittendrin ????? )
lg lalue
Verfasst: 11.10.2009, 12:42
von Mata
Ich glaube, ich bin in der Phase vor der Menopause, peri-menopausal heißt das medizinisch. Es kann noch zehn Jahre dauern, bis die Menopause richtig einsetzt, aber die Fruchtbarkeit ist schon vermindert und der Körper bereitet sich auf die Umstellung vor.
Wenn ich Northrup recht verstanden habe, sieht sie das hormonelle Auf und Ab des Zyklus während der fruchtbaren Jahre als eine Zeit, in der wir verletzlicher sind als vorher und nachher. Und zwar unabhängig von individuellen Wünschen, also auch Frauen, die keine Kinder haben wollen. Weil die weiblichen Hormone auf Fortpflanzung drängen, sind wir empfänglicher für Botschaften, wie wir Männern gefallen. Northrup sieht, daß junge, noch nicht geschlechtsreife Mädchen und Frauen jenseits der fruchtbaren Jahre wesentlich assertiver sind, sich durchsetzen und über Erwartungen hinwegsetzen können. Sie führt das auf die fehlenden Hormone zurück, die uns davon abhängig machen, wie attraktiv wir für Männer sind (eben um uns fortzupflanzen).
So gesehen haben wir mehr Entwicklungsphasen als Männer, bei denen es eigentlich keinen biologischen Stopp gibt, und die immer im Männer-Frauen-Spiel bleiben, gewissermaßen ein ewiges Elfmeterschießen, während bei uns nach der Verlängerung endgültig Schluß ist.
Natürlich nicht mit Beziehungen. Aber mit dem biologischen Drang, befruchtet zu werden.
Interessante, wenn auch etwas monokausale These. Bei mir hat die Lektüre ihres Buchs dazu geführt, daß ich mich geradezu darauf freue, die Autonomie und Unabhängigkeit wiederzugewinnen, die ich als Mädchen hatte. Denn es stimmt wirklich, daß viele Mädchen richtige Power-Mädchen sind, aber mit Einsetzen der Pubertät sich plötzlich alles nur noch um die Jungens dreht.
Northrup meint, aus diesem Spiel kommen wir bis zur Menopause nicht raus. Danke, liebe Hormone
Wenn ich die Menopause hinter mir habe, lese ich das Buch noch mal und schreibe hinten rein, was davon eingetroffen ist!
Aber, um den Bogen zur Diskussion zurückzuschlagen: die gesellschaftliche Rolle "unerotische unfruchtbare Frau" kann parallel zum anderen Selbstverständnis der Frau nach der Menopause entstanden sein oder damit zusammenhängen. Auch hier also: Herausforderung als Chance

Verfasst: 11.10.2009, 13:05
von lillyfee
Deshalb staune und freue ich über meine Schwiegermutter. Sie ist immer sehr darauf bedacht, in alle Normen und Schubladen zu passen. Nun lässt sie sich mit bald 70 ihre wunderbar dicken, gelockten Haare wachsen. Vermutlich ist sie erst jetzt so richtig aus der Hormonumstellung raus - bei manchen dauerts halt etwas länger

.
Liebe Grüsse
lillyfee
Verfasst: 11.10.2009, 13:53
von lalue
ach mata, du bist so belesen, von dir kann man viel lernen.
dann sehe ich die wechseljahre mal als chance. denn auch ich würde gerne wieder in den status vor der pubertät zurück, ungezwungen und ohne druck.
liebe lillyfee, das ist ja klasse und kannst du schon sagen, ob das wachstum bei ihr genauso schnell ist wie in jüngeren jahren?
viele behaupten ja, das längenwachstum ist im alter erschwert.
bisher hab ich bei mir noch kein nachlassen feststellen können.
lg an euch
lalue (die sich auf die zeit nach den wechseljahren freut)
Verfasst: 11.10.2009, 14:09
von Silbermond
Die Erklärung rein über die Hormone ist mir auch etwas zu monokausal.
Ich habe den Wechsel als Transformationsprozeß erlebt - auf vielen Ebenen. Es ist anders als "Pubertät rückwärts" - der Pfeil zeigt stets nach vorne

Für mich persönlich war die Zeit ein Kurvenflug mit vielen äußeren und inneren Veränderungen im Leben. Der Zustand "danach" - the day after *gg* - den wollte ich um nichts in der Welt nochmal hergeben. Ich fühle mich erst seit nach dem Wechsel wirklich vollständig, angebunden an die Natur, im Gleichgewicht, im Rhythmus und auf eine neue Art dennoch jung, abenteuerslustig, flexibel und frei.
Es ist echt schwer, dafür die passenden Worte zu finden. Frau kann sich jedenfalls tatsächlich darauf freuen.
Liebe Grüße!
Verfasst: 11.10.2009, 14:14
von trinity
also ich bin jetzt schon zufrieden
Meine Kinder sind erwachsen, ich habe bereits viel erreicht und mittlerweile laß ich mir auch nicht mehr reinreden.
Ich wollte mein Leben lang lange Haare, jetzt erfülle ich mir meinen Wunsch !
Früher hab ich erst an alle Anderen gedacht-heute denke ich auch an mich.
Und ich fühle mich einfach wohler mit langen Haaren !
Verfasst: 11.10.2009, 14:18
von Mata
Ich habe still gehofft, daß Silbermond hier ihre silbernen Spuren hinterläßt...
Ja, ich finde, man kann sich auf jedes Stadium im Leben freuen. Ich habe bisher alles, was mir die Existenz im weiblichen Körper geschenkt hat, aus vollen Zügen genossen, und ich sehe nicht, warum es mit dem nächsten Stadium nicht so sein sollte. Und gute Vorbilder sind immer ermutigend.
Ich hätte um nichts in der Welt ein Mann sein wollen, auch wenn Männer die Welt regieren, mehr Geld verdienen und es insgesamt oft leichter haben... aber es ist doch schön, das ganze Auf und Ab und die intensiven körperlichen Erlebnisse. Die alte Darstellung der Göttin als Jungfrau, Mutter und alter Frau kommt mir sehr sinnvoll vor. Weiß, rot, schwarz.
Verfasst: 11.10.2009, 14:29
von Minafelicia
wenn ich ganz ehrlich bin, frage ich mich, wenn ich diesen Thread so lese:
Hab ich irgendwas verpasst?
Ich bin natürlich dafür,auch dann längere Haare zu tragen, wenn man älter wird.
Ich kenne einige Frauen mit Kurzhaarschnit den man hintenrum nachsagt:
"Die soll langsam mal aktzeptieren, dass sie 40 ist und nicht so tun, als wär sie ein flippiger Teenager" oder auch "Sie hatte lange genug Zeit gehabt rum zu experimentieren, warum fängt sie jetzt erst an?"
Ich bin eigentlich nur der Ansicht: Schönheit ist eine Sache der Pflege- jeder Mensch ist schön, wenn er sich pflegt
Hat man lange Haare, pflegt sie nicht und geht dann nur im Jogginanzug
aus dem Haus. Sollte man sich die Haare vielleicht abschneiden lassen,
weil es dann einfach leichter ist.
Dann ist es einfach eine Typsache, Ich kann mir Nena einfach nicht mit hüftlangen Haaren vorstellen, und wenn dann reicht meine Vorstellungskraft nicht aus sich das rote Stirnband wegzudenken.
Dann hab ich immer dieses Bild in meinem Kopf von einer alten Frau, die mit ellenlangen weißen Haaren lächelnd in ihrem Schaukelstuhl sitzt und ihre Katze streichelt. *seufz*
Verfasst: 11.10.2009, 14:37
von Silbermond
Mata hat geschrieben:Ich habe still gehofft, daß Silbermond hier ihre silbernen Spuren hinterläßt...
Ich kann euch doch nicht alleine lassen mit dem Thema
Mata hat geschrieben:aber es ist doch schön, das ganze Auf und Ab und die intensiven körperlichen Erlebnisse. Die alte Darstellung der Göttin als Jungfrau, Mutter und alter Frau kommt mir sehr sinnvoll vor. Weiß, rot, schwarz.
Diese alten Darstellungen finde ich auch sehr sinnvoll und zutreffend.
Natürlich, Veränderungen können auch Angst und Sorge auslösen. Das ist ganz natürlich und normal. Doch im Endeffekt kommt man mit einem JA zu allem, was passiert - mit einem JA zum Leben am einfachsten und leichtesten durch. Das ist wie mit der genetischen Haarstruktur. Die können wir auch nicht ändern. Aber kooperieren geht immer
