Langhaarnetzwerk

Ich trage meine Haare richtig gerne offen oder im Half-Up (dank dem "Haare offen lassen und lernen, damit zurecht zu kommen"-Projekt
Ich fühle mich so auch sicherer und deutlich wohler als mit Dutt. Den mache ich eigentlich nur aus praktischen Gründen, wenn es zu heiß ist, um die Haare zu schonen oder an einem bad-hair-day.

Das Problem ist bei mir, wenn man einmal angefangen hat öfter zu dutten, gehört der morgens plötzlich genauso dazu wie das Zähneputzen. Und irgendwann fällt mir ein: ach so, wolltest du nicht heute eigentlich offen tragen?
Eigentlich will ich viel lieber mehr offen tragen, einmal weil mich die dummen Kommentare nerven "Trag doch mal öfter offen, die sind so schön und lang" und weil es mir Angst macht, wenn ich von hinten plötzlich nicht mehr erkannt werde, bzw. nur am Dutt erkannt werde. Ich darf mir bestimmt einmal im Monat von irgendwem anhören, dass er mich ja schon wieder mal verwechselt hätte, weil irgendwo eine Person mit braunem, ordentlichen (heißt kein Wuscheldutt) rumlief. Als wäre ich die einzige dutttragende Person auf dieser Welt.
Das stört mich und ganz nebenbei liebe ich meine Haare und meine Länge (bzw. eigentlich sind sie mir zu kurz ) und zeige das auch gerne anderen Menschen.

Ich trage auch nach wie vor gerne offen, aber meine Ansprüche sind sehr hoch geworden. ich trage nur noch offen, wenn die Seifenwäsche ein besonders schönes Ergebnis hervorgebracht hat. Früher habe ich lange Zeit eigentlich immer offen getragen oder nur die Seiten zurückgesteckt. Das war in der Zeit bevor ich flechten konnte und die Dutts habe ich erst hier gelernt, also im letzten halben Jahr. Hochgesteckt ist praktischer, aber mittlerweile komme ich auch mit offen gut zurecht trotzt Rucksack, Stuhllehne etc. Kämmen lassen sie sich mit der richtigen Seifenwäsche sogar gut, wenn ich mir offenen Haaren gerannt bin.

Das man die Haare als etwas Intimes sehen kann, verstehe ich aber sehr gut. Ich gehe nicht gern allein mit offenen Haaren durch die Stadt oder an sehr öffentliche Plätze, weil ich viele Pfiffe, Kommentare und Glotzen ernte, aber nur wenn sie offen sind.

Ich hab eigentlich nienienie gern offen getragen (weswegen ich keine Kurzhaarfrisen mag ) - ich hab mir tatsächlich die haare wachsen lassen, DAMIT ich sie hochstecken kann, insofern stört es mich nicht. Aber mein Mann hat mich angesteckt, der hat diesen Spleen, dass er für die Freizeit und zum weggehen immer andere Dinge tragen will, andere Hosen, andere Schuhe als auf Arbeit, etc. und er will auch gern dass ich daraus was besonderes mache und nicht einfach anlasse, was ich tags anhatte. Ich fand das eigentlich albern, aber je mehr ich drüber nachdenke, desto netter finde ich den Gedanken. Und seitdem hab ich zum weggehen immer die Haare offen (und trage Röcke, noch sowas was ich im Alltag maßlos unpraktisch finde, aber er mag es so gern an mir) - führt auch zu massenweise Komplimenten *

Das hat dann konditioniert, seitdem sind offene Haare für mich ein Gefühl von Freizeit und ich mags. Einzig wenn es irgendwo seeehr voll ist, mache ich das nicht, weil sie inzwischen schon so Hosenbundlang sind und ich noch dazu so klein, dass da viele Leute mit Uhren etc. drin hängenbleiben, das finde ich peinlich und ist ja auch schlecht für die Haargesundheit. So sehr vollgestopfter Rummel oder so - Disco geht wunderbar, da läuft man ja nicht so viel rum.

*: das klingt jetzt ein wenig nach irrer Religion, aber er hat einfach einen ander Waffel diesbezüglich (er hat auch andere Socken für Freizeitaktivitäten) und ich mag ihn ja und seine Schrullen und irgendwie fand ichs einfach schön, seine Freizeit mehr zu zelebrieren - und ihm ein bisschen zu gefallen und nen anderen Anblick zu bieten wie sonst immer - wir sind schon sehr lange zusammen, frische Romantik und so

Ratwoman,
ich find das gar nicht so spleenig - ich mach das genauso, dass ich in der Freizeit und vor allem zum Fortgehen andere Klamotten trage. Statt offen trage ich in der Freizeit auch anderen/hochwertigeren Haarschmuck als beim Arbeiten (SL vs. Alpenlandkunst oder so).

Okay, das ist jetzt peinlich, aber: ich trage meine Haare IMMER offen. Ich bin einfach zu doof mir die einfachsten Frisuren zu machen und mir ist es auch irgendwie total unangenehm mit hochgesteckten Haaren/ Zopf rumzulaufen, da auch manche Leute sagen das mir das einfach nicht steht . Ich bin hier aber noch relativ neu und vllt. entdecke ich hier ein paar tolle Möglichkeiten für mich, denn ich spiele auch immer an meinen offenen Haaren herum und das macht mich wahnsinnig!

@calan: findet man! Ich habe mich auch für Frisur ungeeignet gehalten. Pustekuchen! Hier gibt es sehr viele und einfache frisuren! Da weiss man schenll gar nciht mehr, was man kann *troll*

calan, ich habe auch gerade erst angefangen, die Haare in der Öffentlichkeit wegzupacken (Zopf oder Dutt), da ich mich damit auch immer unwohl gefühlt habe. Mir hat's geholfen, dass ich durch diese (meiner Meinung nach zu ) hohen Temperaturen einfach nicht offen tragen konnte ohne einzugehen, da waren mir die Meinungen anderer erstmal ziemlich egal. Mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt und bilde mir auch direkt weniger blöde Blicke anderer ein.
Ist also einfach Gewöhnungssache.

TT: Wie geschrieben, ich habe jahrelang nur offengetragen und tue es auch immer noch sehr gern, das ist jetzt also nicht Intimes oder so für mich.
Wobei ich ja mal gespannt bin, wie das bei meinem Praktikum wird, da ich mir vorgenommen habe, dort möglichst oft die Haare wegzupacken und frühstens nach einer Woche mal offenzutragen. Mal schauen, wie die anderen da reagieren - und wie ich mich dann fühle.

Also ich fühle mich weder mit offenen noch mit zunen Haaren nackt o.ä. Hab früher in der Schule fast immer Pferdeschwanz gehabt, dann hab ich meine Haare etwas Akzeptiert und seitdem immer offen gehabt, seit ich hier bin, sind sie Verpackt in Dutts und Flechtfrisuren. Mittlerweile fühle ich mich auch fast wohler damit, da mir die Haare nicht im Weg sind.
Das mit dem "zu steht dir nicht" kenn ich auch, sagte mir leider mein Anhängsel zu mir. Aber so langsam hat er sich an den Anblick gewöhnt (und ich auch!) und um ihm eine Freude zu machen, lass ich an manchen Tagen extra nur für ihn offen
calan, lass dich durch solche Kommentare nicht runter ziehen. Oft ist es tatsächlich nur Gewohnheit. Mag ja sein, dass du mit offenen Haaren hüpscher bist, aber sieh es doch so: Du bist mit zunen Haaren schön und mit offenen dann eben wunderschön
Und Frau muss sich doch nicht fürs Büro o.ä. total auftakeln, oder?

PS: gute Motivation zum zutragen - LHN-Typische Frisuren tragen um von anderen gehelmutet zu werden Leider bisher erfolglos, aber wird bestimmt noch ^^

Sariden, lass' Dich von Deinem Kerl nicht entmutigen, geschlossene Haare stehen Dir sehr gut (OK, ich kenne Dich nicht mit offenen Haaren, aber sei's drum)

Alanna, ich hatte sie auch recht lange auf beim Treffen
Und lass ich mich auch nicht. Nach meinem Notfallthread mit der lieben Unterstützung hier, konnte ich mich durchsetzten
Wir kommen vom Thema ab

Ups, dann habe ich das einfach nicht vor meinem inneren Auge

Zurück zum Thema: Ich trage immer seltener offen, weil ich viel mit Rucksack unterwegs bin und sich die Haare dann dauernd zwischen Gurten und Rücken einklemmen; und ich merke, dass ich gerade im Beruf hochgesteckte Haare als "seriöser" empfinde.

Ich kram den Thread mal wieder raus, weil ich ihn ganz interessant finde. Und als relativ neuer User hier hab ich selbstverständlich eine Meinung dazu, welche ich auch UNBEDINGT kundtun muß *gg*.

Aaalso:
Die Assoziation "Haare" und "Intimität" habe ich aus diesem Blickwinkel (sich mit offenen Haaren komisch oder ausgezogen zu fühlen) noch nie betrachtet, kann es aber durchaus nachvollziehen. Offene Haare - vor allem, wenn sie dann doch eine beachtliche Länge haben - werden ja mit jedem cm außergewöhnlicher und damit etwas besonderes. Ich möchte sogar so weit gehen, zu behaupten, daß sie "andersartig" sind (weil nicht der Norm entsprechend) - und ihre Träger/innen nach außen hin damit auch. Durch das offene Tragen "bekennen" sie sich ja förmlich dazu, bzw. geben ein Statement über sich selbst ab. Aber im Gegensatz zu anderen "Coming outs" erntet man in dieser "Branche" wahrscheinlich mehrheitlich Bewunderung als Ablehnung (geht mir zumindest so. "Wahnsinn, hast du lange Haare!" höre ich auf jeden Fall wesentlich häufiger als "Ihhh, tu mal deine Zotteln da weg!"). Insofern kann ich gut verstehen, daß sie mit dem Wachstum mehr und mehr zu einem Teil der eigenen Persönlichkeit werden, anstatt nur schnöder Kopfschmuck zu sein. Und nicht jeder möchte alle Facetten seines Lebens x-beliebigen Leuten (= die Öffentlichkeit) preisgeben.

Ich bin unter diesen Gesichtspunkten wahrscheinlich eher "Exibitionist" - ich nutze meine offensichtliche "Andersartigkeit" gern bewußt dazu, um von anderen optischen Problemen abzulenken. Wenn ich sie öffentlich "ausführe", kuckt nämlich jeder auf Haarpracht - und nicht auf das Körpervolumen an sich. Selbst als Nackedei im heimischen Schlafzimmer - um bei der Intimsphäre zu bleiben - habe ich meine Haare am liebsten offen, da sie mir so eine Art "Schutz" bieten, weil sie den "traurigen Rest" ganz gut verbergen.
Daß ich sie mir dennoch an den meisten Tagen hochstecke (vor allem zuhause) hat eigentlich hauptsächlich praktische Gründe. Und natürlich ist es mit einem aalglatten Dutt auch einfacher, einen beginnenden Fettkopf in der Öffentlichkeit zu verstecken (mal muß man ja dann doch einkaufen gehen...). Wenn ich aber irgendwo hin muß (Feier/Elternabend/Behördengang/etc.), sind die Haare ohnehin fettfrei und damit offen tragfähig. Ich habe allerdings für den Notfall dann immer einen Haarstab in der Handtasche. DAS ist allerdings dann meistens DER Auslöser für "haarige" Gespräche mit meinem Gegenüber, wenn ich bei Bedarf "mal schnell" hochstecke und danach einfach das Stäbchen ziehe. Aber jetzt wird es zu sehr OT...

LG
Purzel

Purzel, das hast du schön erklärt, Haare und Intimität bzw. auch wie eine Art Statement/Coming Out.


Das ist auch mit ein Grund (vermutlich der wichtigste auch) warum ich es nicht schaffe, offen damit in die Öffentlichkeit zu gehen, bzw. mir dann, wenn ich es seltenerweise doch mal wage, total komisch vorkomme, da ich ungern Aufmerksamkeit auf mich ziehe.

Ich fühle mich auch komisch mit offenen Haaren wenn ich das Haus verlasse. Sie sind nicht sonderlich lang. Aber meistens habe ich einen ziemlichen roten Lockenkopf. Der auch schon seine Blicke auf sich zieht. Die roten Locken sind auch so mein "Markenzeichen". Neue Kollegen meinen auch immer "Die Dame mit den roten Locken". Irgendwie finde ich das unangenehm wenn ich von Fremden auf die nicht besonders schönen (und schon gar nicht langen) Haare reduziert werde.

Am wohlsten fühle ich mich wirklich wenn sie hochgeduttet sind.