Ich finde die Beiträge von Kikimora toll!
Und ich muss ihr hier meinen größten Respekt aussprechen, dass sie so geduldig ihre Sicht geschildert hat.
Ich hatte auch mal einen recht langen Beitrag über meine Sicht zu Tierversuchen geschrieben, aber dann flugs wieder gelöscht.
In meinem Kopf existiert schon lange ein sehr ausführlicher Text dafür, der immer wächst und sich wandelt, wenn ich nicht schlafen kann... den wollte ich mal für ein anderes Forum schreiben.
Was mir immer und immer wieder auffällt, sind die an Propaganda grenzenden Videos und Texte von einigen "Tierschutzseiten".
Die sollen nur schocken, haben aber meist wenig mit der aktuellen Realität zu tun. Es ist nämlich eine Sache, was in den 80ern noch erlaubt war und was heutzutage zu den "gängigen" Tierversuchen gehört.
Das Bild, das dort von der jetzigen Tierversuchs-Situation gezeichnet wird, ist einfach total verzerrt.
Das ist einfach total schade, weil die Menschen einfach schlecht Informiert werden.
Genau so die Seite "Ärzte gegen Tierversuche". Jaja, Ärzte müssen sich ja mit Tierversuchen auskennen! Es sind ja Ärzte.
Leider zeugen viele Texte (Ich habe nur einige gelesen) auf der Seite nicht grade von großartiger Kompetenz auf dem Gebiet.
Dazu möchte ich sagen: Ich bin ein ziemliches Ökokind. Ich liebe Tiere und seit ich in der Grundschule die Zeitschrift "Tierfreund" abboniert hatte, war ich strikt gegen Tierversuche, Pelze, Walfang und genmanipulierte Pflanzen. Einfach Pro Natur und ich bin schon als Kind regelmäßig zu irgendwelchen Greenpeace-Ständen gerannt. Und zu Benefizveranstaltungen im Tierheim.
(Kennt das vielleicht jemand? Gibt es immernoch und ich würds meinem Kind auch verpassen:
http://www.sailer-verlag.de/kinderzeits ... tAodzDEAjA )
Mein erstes Praktikum führte mich an eine Universität zu einem Professor für Verhaltensforschung an Fliegen. Das war für mich vertretbar. So dicke Kuhstallfliegen.
Ich wollte Biologie studieren und danach die Welt retten... oder wenigstens ein paar Tiere.
Der Prof hat mich dann erstmal zum Leiter der Versuchstiereinrichtung (Zebrafische, Mäuse, Ratten) geschickt. Einfach für ein Gespräch. Das hat nicht dazu geführt, dass ich total pro Tierversuche bin. Aber es hat zumindest auf einigen Gebieten für mehr Verständnis und Akzeptanz meinerseits geführt.
Der Leiter war übrigens ein ein sehr verständnisvoller und freundlicher Tierarzt der gesagt: Er liebt Tiere über alles. Er findet Tierversuche nicht gut, sie sind in vielen Bereichen aber ein notwendiges Übel. Man kann Tierversuche nicht mit einem Fingerschnippen abschaffen. Irgendjemand muss diesen Job noch machen. Und bevor jemand den Job macht, für den Tiere Wegwerf-Ware sind, macht er den Job lieber anständig und sorgt dafür, dass es den Tieren so gut wie irgend möglich geht.
Und das ist etwas, das mir immer wieder begegnet ist, wenn ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt habe: Menschen die Tiere über alles lieben und sehr hoch schätzen. Die diese Arbeit nur machen, weil es für die Tiere eben nicht besser wird, wenn ein Mensch diese Arbeit macht, dem Tiere egal sind. Und davor habe ich Respekt.
Ich habe mich nämlich immer strikt geweigert, mit Tieren zu arbeiten.
Solltet ihr also mal die Gelegenheit haben mit jemandem (persönlich) zu reden, der auf dem Gebiet bewandert ist: Unterhaltet euch. Möglichst unvoreingenommen. Lasst euch ECHTE Informationen geben. Ich habe diesem Tierarzt mehr geglaubt als jedem Tierschutzaktivisten, der mich mit Schockvideos für seine Sache gewinnen will.
(Edith fragt sich, ob überhaupt jemand so weit gelesen hat?)