Über 40 - Haare ab oder in mit langem Haar?

[Mogi]

Ja, "in and out" wechselte mir schon immer viel zu schnell und das was "in" war passte auch meist sowieso nicht zu meinem Geschmack.

Sicherlich hat sich mein Geschmack im Laufe der Jahre auch verändert, aber das ging zum Glück nicht so schnell wie Trends

Mit einer persönlichen "Idealvorstellung" im Kopf fährt man da wahrscheinlich ganz gut und ist dann auch resistenter gegenüber Kommentaren von Außen von wegen "aber das ist doch nicht modern" oder "in deinem Alter blablabla". Also man lässt sich damit nicht so leicht verunsichern. Und auch wenn sich das persönliche Idealbild mal verändern sollte, hat das ja meist wenig mit Trends zu tun, sondern eher mit persönlicher Veränderung.

Das "in" im Titel ist mir aber ehrlich gesagt bisher tatsächlich nicht aufgefallen, bzw. ich hatte es überlesen . Ich bezweifel aber auch, dass gerade hier im Forum besonders viele Leute sind, die ihre Haare lang haben weil es gerade in ist (ist es denn gerade überhaupt in?). Hier setzen sich ja die meisten schon intensiver mit ihren Haaren auseinander als der Durchschnitt und es ist wohl für die meisten eher Leidenschaft oder Hobby oder für sein Selbstbild einfach wichtig, wie bei rabenschwinge. Und solche Dinge ändern sich ja eher weniger mit dem Wechsel von Trends.

[Buschrose]

Zum Thema in and out oder ups and downs.
Als ich jung war, habe ich mich schon von Trends beeinflussen lassen. Ich trug einmal einen kurzen Bob nach einem Färbeausrutscher mit PHF, merkte aber schnell, dass ich mich nur mit längeren Haaren wirklich wie ICH selbst fühle. Sie gehören zu mir wie die vielen dunklen Kleidungsstücke, da ich auch Schwarz immer mochte. Ob das anderen Leuten gefällt oder nicht, ist mir inzwischen egal. Für konstruktive Kritik bin ich in jeder Hinsicht offen, für beleidigende Kommentare nicht. (Beispiel: "Der Pinsel Ihrer Schwanzspitzen sehen aus wie ne Klobürste" So gesagt im Bus von 2 Frauen hinter mir )

[rabenschwinge]

Ich denke, dieses "DAS bin ICH" Gefühl und die damit verbundene Sicherheit bei der Wahl von Frisur, Schmuck, Kleidung, Einrichtung etc.pp. kommt mit den Jahren und man hat das nicht schon so ausgeprägt als Teeny. Da probiert man ja aus und versucht herauszufinden Wer man Wie in Welcher Form Ist oder auch NICHT.

[jatira]

Sich ausprobieren kann man immer, egal wie alt und egal ob es in oder out ist. Ich habe zwar mit den Jahren meinen Stil entwickelt, aber es kann auch immer mal was Neues hinzu kommen. So wie jetzt z. B. die langen Haare. So lang hatte ich sie 60 Jahre zuvor nicht, das mache ich jetzt das erste Mal.

[Sepia officinalis]

Meine Meinung nach passen lang Haare und "in" - sein nicht zusammen. Wer eine Frisur nach dem neusten Schrei will, muss oft zum Friseur... der Rest ist bekannt.

Ich persönlich bin immer etwas irritiert, wenn Frauen, die mit Karacho auf die Menopause zusteuern, sich Frisuren- und Klamottenmäßig aufbrezeln, als wollten sie es nochmal mit Ihren Teenietöchtern aufnehmen. Aber das geht mich zum Glück nichts an

Ich selbst trage schon mein ganzes Leben (bis auf einen einmaligen Ausrutscher zum Pixie in der frühen Pubertät) langes Haar, obwohl ich eher dünne Flusen habe und das auch früher oft zu hören bekommen habe. Inzwischen hat es mein Umfeld wohl aufgegeben. Das ist übrigens der große Vorteil am Altern - irgendwann gilt man als beratungsresistent

Edit: Frisurentechnisch will ich meiner Oma und meiner Uroma nacheifern. Die waren nie beim Friseur und trugen tagsüber Dutt und nachts Engländer, zwar dünn aber silberglänzend und für meine damaligen Begriff endlos lang - so irgendwas zwischen Classic und MO.

[jatira]

Wenn ich mich unter den jungen Mädels so umgucke (sehe immer viele auf meinem Arbeitsweg), habe ich schon den Eindruck dass lange Haare grad in sind. Allerdings tragen die keinen Dutt, höchstens mal son Wurschtelknödel mit Telefonkabel ziemlich weit oben auf dem Kopf. Ansonsten offen oder Pferdeschwanz.

[Silberfischchen]

Das mit dem "in" kam wohl von einem Zeitungsartikel, der Anlass für diesen Thread war.. wo irgendwelche "Influenza" "plötzlich" auch über 40 "lange Haare" trugen.

Was da "lange Haare" sind, ist für uns wahrscheinlich grad mal die Basis zum wachsen lassen.

Ich find es immer prima, wenn mein Geschmack mal vorübergehend Trend ist... dann kann ich mich mit passenden Klamotten eindecken um den nächsten Trend ohne Löcher in den Hosen zu überstehen. (Und nein: ich mach mir keine Löcher in meine schönen low-waist-flared-Hosen rein, weil es grad Trend ist... wenn sie kaputt sind, sind sie echt* kaputt.... meistens da, wo der Fahrradsattel ist oder unten, wo das Kettenblatt ist... )

* also authentisch kaputt. So richtig n Loch vom tragen und nicht vom Laden.

[pheline]

Ich frage mich gerade, ob ü-40 und langes Haar, nicht auch bedeuten würde dieses offen zu tragen. Ich zB trage in der Öffentlichkeit eigtl. immer einen Dutt, und bin daher nicht "die mit den langen Haaren", da niemand die Länge meiner Haare wirklich wahrnimmt. Meine Kollegin, noch u-40-, hat deutlich kürzere Haare als ich, trägt sie aber immer offen, und ist daher "die mit den langen Haaren", was mich letzte Woche, als ein "Kunde", der zu ihr wollte, gesagt hat, er wolle zu der mit den langen Haaren kurz verwirrt hat. Ich kam aber dann drauf, dass er meine Kollegin meint, weil meine Haare ja durch den Dutt nicht als lang wahrgenommen werden.

[Buschrose]

@Pheline: Da ist was dran. Ich ertappe mich, wenn ich junge Frauen z. B. an der Haltestelle beobachte, wie sie ihr langes Haar richten und ich dann völlig albern und kindisch denke "wenn Du wüsstest, wie lang meine dagegen sind." Ich trage meine Haare entweder hochgesteckt oder zum Zopf gebunden, manchmal auch offen in den Jackenkragen gesteckt. Andererseits sind meine inzwischen so lang bis zur Mitte Oberschenkel, dass sie sich schnell verheddern, besonders wenn sie Wind und Regen ausgesetzt sind. Ich traue mich also aus unterschiedlichen Gründen - reifes Alter, Pflege - nicht, sie draußen einfach offen wallen zu lassen.

[Silberfischchen]

Ich trag sie im Alltag geschlossen, weil knielang und pendeln oder Haushalt oder Werkstatt unpraktisch ist.

Ich hebe mir das offen tragen für besondere Anlässe auf (außer wenn ich beim Spaziergang trocknen lasse, dann sind sie natürlich auch ohne besonderen Anlass offen, aber meist trocknen sie nachts und müssen morgens wieder in den Dutt für die Fahrt).

To know it's "Rolls Royce" reicht mir völlig aus.

Ich fände es schade, wenn ich NIE offen tragen würde, also quasi den Rolls Royce NUR in der Garage stehen hätte. Aber dass ich mit ihm nicht zur Arbeit oder einkaufen fahre, sondern eben für den Sonntagsausflug raushole tut meinem "Rolls-Royce-Besitzer-Gefühl" keinen Abbruch.

Das machen ja viele Liebhaber (egal von was), dass sie ihr Liebhaberobjekt zwar hegen und pflegen, aber nicht im Alltag "runternudeln", sondern nur für besondere Gelegenheiten verwenden. Kenne ich z.B. von Oldtimer-Besitzern, oder für besonderen Schmuck oder Kleidung. Oder "das gute Geschirr, die gute Tischdecke", das Silberbesteck....... etc.

Ich fahr nicht mit dem Rennrad zur Arbeit, auch wenn es schöner und schneller und eleganter (und teurer) und leichter zu fahren ist als meine Alltagskarre.
Aber ohne Schutzbleche und Gepäckträger ist es zum Pendeln einfach ungeeignet und bleibt daher dem Sonntagsausflug vorbehalten.

Früher hab ich immer bei der Arbeit trocknen lassen, so dass sie meistens den Arbeitstag über offen waren, aber das passt jetzt nicht mehr in den Tagesablauf.

[rabenschwinge]

Hmm, ich mag meine Haare geschlossen, im Bun und mit schönem Haarschmuck. Offen ist zwar auch nett aber für mich persönlich nicht das.

[Alaïa]

Ich schliesse mich niq an!
Das hast Du schön erklärt, Silberfischchen!

Ich mag ja auch die erstaunten Blicke oder Bemerkungen, wenn Leute mich zum ersten Mal mit offenen Haaren sehen und über die Länge erstaunt sind, die Haarmuggel bei meinem Miniknödel nicht vermuten.

[Pingu]

Letztlich ,ich trage sonst nur hochgesteckt ,hatte ich einen seitlichen Zopf,der reicht bis zum Bauchnabel, dabei merkte ich, wie die anwesenden Leute auf meinen Zopf starrten. Das war mir etwas peinlich und ich dachte ,dass ich vielleicht etwas zu alt (56J.) dafür wäre. Anmerkung: der Zopf glänzt wunderschön, meine Figur tiptop, aber eben nicht mehr gaaanz jung
Würde mir jemand eine negative Bemerkung machen, würde ich antworten, dass ich an einem wissenschaftlichen Haarprojekt teilnehme (wie lange können meine Haare werden TL ,Einfluss von NWSO ) LHN

[Alaïa]

Vielleicht fanden die Leute einfach nur Deinen Zopf schön und bewundernswert!
Ich mache mir da nie viele Gedanken. Wenn ich offen tragen oder mit langem Zopf rumlaufen möchte tue ich's einfach.

Negative Bemerkungen würde ich je nach Situation geflissentlich überhören oder mit einem Achselzucken "Und?! MIR gefällt's!" abtun. Solche Bemerkungen sagen ja letztlich mehr über den/die Sprecher*in aus, als über mich.

[Silberfischchen]

Hätte ich auch vermutet. Und gestarrt vielleicht, weil sie wissen wollten "ob der echt" ist.

So wie ja auch gestarrt wird, ob mein Fahrrad nicht doch irgendwo ne Batterie hat oder ob ich das wirklich selber fahre (und nicht zu alt dafür bin )