Genau das Trotzige kenne ich, liebe Krümelzwerg.
Das war eigentlich auch mein Hauptgrund. Wenn meine Haare schon 6 h nach der Wäsche angefangen haben zu strähnen, warum die armen Dinger dann damit quälen? Ich hatte diesen Stress und die Rechnerei satt: soll ich sie am 12. waschen oder lieber am 14. um Mitternacht? Am 12. wären sie dann super für den Tanzkurs aber am 15. in der Früh muss ich doch mit den Mädels.... so hat mein Leben ausgesehen. Die Rechnerei und Stresserei ums perfekte Haarbild.
Ich wollte mein Leben nicht nach der damalig sehr aufwändigen Wäsche plus all der Pflegeutensilien die geschädigtes blondiertes Haar so brauchen, richten.
Es fiel mir auch auf, wie negativ beeinflusst ich an all den anderen Tagen war, an denen meine Haare eben nicht frisch gewaschen waren und wie hässlich ich mich damit fühlte. Sie waren auch wirklich nicht ansehnlich. Ich nahm mir vor, zurecht kommen zu müssen, egal mit welchem Strähnigkeits Gehalt. Frisuren zu lernen.
Und weißt du was? NW/SO Haare sehen eben nicht fettig aus. Bei mir zwar nicht fluffig-leicht sondern glänzend sebum schwer, aber doch schön.
Und das Körpergefühl und das Selbstbild ändern sich extrem mit. Dieses Trotzige das du beschreibst kenne ich gut aus der Anfangszeit und man braucht es auch zwischendurch, gerade wenn man sich vorher viel damit befasst hat was die anderen von einem halten. Weil mit der Angsthaltung, ob den anderen die Haare möglicherweise nicht gefallen können, bewusst oder unbewusst, scheitert man garantiert.
Das wichtige im Auge behalten hieß für mich, mich selber wohl und gepflegt zu fühlen (ist ja kein Widerspruch, NW/SO Haare können immer gepflegt werden und dann auch so aussehen) und wer mich kennt, weiß dass ich eher Lady als Zeltlager Typ bin, das heißt die Kommentare über meine Haare auch in der strähnigsten Zeit beschränkten sich darauf wie gut ihnen die Frisuren gefallen. Und auch wenn mich andere schämen machen würden dafür, ja, sie lobten alle den Glanz.
