Haare aufhellen mit Honig

Chemische und pflanzliche Haarfarben für lange Haare

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Cai
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#76 Beitrag von Cai »

Bin auch schon vor einiger Zeit auf den LHC-Honigthread gestossen und da ich sowohl meine rauswachsenden mittelbraunen (ursprünglich dunkelbraun intensivgetönten) Längen heller haben möchte als auch meine rauswachsende Naturhaarfarbe später mal möglichst blond sein soll, schon einige Honig-Experimente hinter mir.

Habe mal ein paar Informationen zu dem Enzym, welches das Wasserstoffperoxid bildet zusammengesucht (Quellen : http://www.brenda-enzymes.info und http://dx.doi.org/10.1016/0926-6569(64)90243-3 ).

pH-Optimum 6.1
Temperatur-Optimum 40°C
pH-Wert von Honig 3-4

Da Honig selber einen pH-Wert von nur 3-4 hat, muss er verdünnt werden, damit das Enzym aktiv werden kann. Wenn das Enzym dann aktiv ist, werden die (im Honig reichlich enthaltene) Glucose und Sauerstoff zur Gluconsäure (bzw dem Glucono-l,5-Lacton) und Wasserstoffperoxid umgesetzt. Da hierbei wieder eine Säure entsteht, wird die Lösung also nach und nach wieder saurer.

Habe mal ein kleines Experiment gemacht, indem ich drei Lösungen von Honig in Wasser angesetzt habe, in unterschiedlichen Verdünnungen und dem ganzen mit Peroxid-Teststäbchen zu Leibe gerückt bin. Die etwas ungenauen Angaben liegen an der Skala der Stäbchen, die Farbfelder zum Vergleich haben die Abstufung 0;1;3;10;30;100 mg/L.

Das Ganze sah wie folgt aus:

Lösung A (Verdünnung 1:1; 50 g Honig auf 50 mL Wasser):
Direkt nach Mischen: kein messbarer Peroxidgehalt
1 h nach dem Mischen: <1mg/L
2 h nach dem Mischen: <1mg/L

Lösung B (Verdünnung 1:5; 10 g Honig auf 50 mL Wasser):
Direkt nach Mischen: kein messbarer Peroxidgehalt
1 h nach dem Mischen: 3-10mg/L
2 h nach dem Mischen: 3-10mg/L

Lösung C (Verdünnung 1:10; 5 g Honig auf 50 mL Wasser):
Direkt nach Mischen: kein messbarer Peroxidgehalt
1 h nach dem Mischen: 3mg/L
2 h nach dem Mischen: 3-10mg/L

Es entsteht also definitiv Peroxid (für alle die da immer ein wenig dran gezweifelt haben), das Verhältnis 1:5 scheint da ganz gut zu sein (diese Angabe schwirrt auch in der LHC rum).
Ich mische meinen Honig auch wirklich immer nur mit Wasser (meist so ca. 50g Honig und 200-250 mL Wasser) und mache meine trockenen Haare dann damit nass, lasse das ganze vorher so 1h stehen und es bleibt dann 1-2 Stunden in den Haaren.
Meinen Ansatz erkennt man inzwischen schon kaum noch, nur der Rotstich in den Längen hält sich hartnäckig.
Mit Spülung angerührt muss ich das noch testen…. Weiss aber nicht ob das da so genau ist.

@Sirja
Das Sauerstoff angereicherte Wasser zum Anrühren ist bestimmt eine gute Idee, bleibt leider das Problem, dass die günstigste Temperatur für das Enzym bei 40°C liegt. Hmmm…kalt anrühren und dann auf dem Kopf warmföhnen, wäre da wohl eine Lösung…
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CocoonShape
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#77 Beitrag von CocoonShape »

Bei welcher Temperatur hast du denn das Ganze angerührt? Sollte das Wasser nach 1 Stunde 40° C haben, müsste es doch beim Anrühren um die 60° C haben, oder? Oder fängt bei 40° C erst die Reaktion an und sollte dies daher die anfängliche Temperatur sein? Und dann wüsste ich noch gerne, wieviel 3-10 mg/L im Verhältnis zu einer Blondierung sind, falls du das zufällig weißt. ;)
Ich werds auf jeden Fall auch mal testen, sobald ich wieder zuhause bin.

Vielen Dank auf jeden Fall für deine Mühen und dass dus hier reingestellt hast! :D
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Bea
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#78 Beitrag von Bea »

Hast dir ganz schön Arbeit gemacht! :o Aber die Werte bei Honig-Condi würden mich wirklich interessieren... :wink:
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caterpillar
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#79 Beitrag von caterpillar »

Cai, auch von mir, echt toll was du dir für mühe gemacht hast!!!
Hab mir das gerade angerührt (hab kein Thermometer hier und einfach die heißeste Stufe des Wasserhahns genommen :roll: ), hab das eine Stunde mit Alufolie abgedeckt und in einem warmen Wasserbad zum Temperaturhalten stehen lassen und habs nun auf dem Kopf, mit Alufolie, angeföhnt und Handtuch und werd's 2 Std. drauflassen - bin echt gespannt!!
Wär auch ne super Alternative zu dem ewigen Nachts-Einwirken-Lassen des 1. Rezeptes, was mich beim letzten Mal schon ziemlich genervt hat.. :roll:

Mich würde interessieren, wie lange es in etwa gedauert hat bzw. wieviele Anwendungen du gebraucht hast, um den Ansatz fast unsichtbar zu bekommen/sichtbare Erfolge da waren..
CocoonShape
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#80 Beitrag von CocoonShape »

Ich will dir grad keine Panik machen, aber zumindest auf der Blondierung, die ich vor X Jahren mal gekauft hatte, stand, man solle das Ganze auf keinen Fall mit Alufolie abdecken wegen chemischer Reaktionen. Ich weiß aber auch nicht, ob das Peroxid die Ursache wäre oder ein anderer Stoff, der in Blondierungen enthalten ist.

Edit: Habe nochmal rumgegoogelt. Es geht wohl darum, dass sich unter der Alufolie Hitze stauen kann. Zumindest bei richtigen Blondierungen kann zusätzliche Hitze schädigen. Beschleunigt zwar auch den Vorgang, greift aber das Haar auch stärker an.
Wie das nun bei unserem Honig ist, weiß ich nicht. Vielleicht schadets ja garnicht, weil die Wirkung sowieso gering ist!? :roll:
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blackbird
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#81 Beitrag von blackbird »

Ich habe die Honigpampe auch ausprobiert. Ich hab sie zusammen mit der Zitrone-Melisse-Spülung über Nacht einwirken lassen. Die Prozedur hab ich schon 3mal gemacht. (Natürlich nicht hintereinander, sondern mit Zeitabständen einigen Wochen.)
Einwirkzeit: jeweils ca. 8-10 Stunden

Es hat eine leicht bleichende Wirkung, aber das sieht wahrscheinlich niemand außer mir selbst ;)

Mich nervt auch die lange Einwirkzeit. Deswegen werde ich die Methode mit dem Verdünnen auf jeden Fall auch probieren.
Hoffentlich wirkt es nicht allzu austrocknend ohne Condi ...?
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caterpillar
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#82 Beitrag von caterpillar »

Der rötliche Schimmer ist im Licht wieder etwas deutlicher geworden.. juhu :D ... und das bei nur knapp 2 Stunden Einwirkzeit.

@blackbird: bei mir hat es nicht besonders austrocknend gewirkt zum Glück.. hab das ganze mit dem Alverde Olive/Henna-Shampoo ausgewaschen und habe ganz weiche, schöne Haare.

Die Variante werde ich jetzt definitiv der nächtlichen Methode vorziehen

Edit: @cocoonshape, danke für den hinweis, hab als ich das gelesen hab die folie erstmal abgemacht und die restlich verbleibende stunde ein handtuch genommen und mich damit in die sonne gesetzt.. so war auch genug wärme vorhanden, aber nicht ganz so gestockt.
kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass es beim honig so schlimm sein soll.. hm.. blonde strähnchen macht man ja auch mit folie drumrum?
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blackbird
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#83 Beitrag von blackbird »

@caterpillar: Das beruhigt mich, dass es nicht austrocknet. Hoffentlich ist es bei mir genauso 8-[

Wenn man es mit der Einwirkzeit nicht übertreibt, sollte es ja nicht allzu viel ausrichten. Ich werde es am Anfang 1h drinlassen. Probiere das mal am Sonntag aus. Dann gibt's Berichte.
CocoonShape
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#84 Beitrag von CocoonShape »

Also ich kann da echt auf nix ne Garantie geben, aber in einem der Artikel, die ich vorhin las, stand auch, dass das natürlich viele machen mit der Alufolie, auch Frisöre, dass das aber eben zu viel des Guten sei....
Ich kann mir echt vorstellen, dass das bei Honig nicht weiter schlimm ist, aber ich persönlich werde es nicht riskieren, weil ich mich zu deutlich an den Warnhinweis auf der Packung damals erinnere.
Jeder wie er mag, und wenns auch die Sonne tut: Umso besser. Dann kann man dieses furchtbar heiße Wetter wenigstens gut ausnutzen! :D
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Cai
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#85 Beitrag von Cai »

Die angegebenen 40°C sind die Temperatur, bei der das Enzym, das das Wasserstoffperoxid produziert (Glucose Oxidase), seine optimale Aktivität hat. Ich war jetzt zu faul, dabei die Temperatur zu messen, hab einfach warmes Wasser aus dem Hahn genommen (nur lauwarm), d.h. letztens Endes waren die Versuche oben eher bei Raumtemperatur. Es dürfte auch ziemlich schwierig sein, die Temperatur auf dem Kopf genau zu halten, etwas warmmachen sollte aber die Bedingungen verbessern.

Vom richtigen Erhitzen rate ich ab, da Enzyme bei einer bestimmten Temperatur (weiß leider nicht wo die für die Glucose Oxidase liegt) denaturieren, d.h. ihre Struktur wird aufgebrochen und sie verlieren ihre Aktivität.

10 mg/L entsprechen einer 0,001 %igen Lösung (3 mg/L sind dann 0,0003%), ich glaube die üblichen Wasserstoffperoxidlösungen für zuhause oder beim Friseur liegen so zwischen 3% und 12%, kenn mich da aber nicht soo gut aus.

Meine eigenen Anwendungen:
Bin auf die Methode Ende letzten Jahres in der LHC aufmerksam geworden, als ich es dann probieren wollte war die dann plötzlich offline, hab also damit angefangen, als sie Anfang diesen Jahres (?) wieder da war.

So ganz genau weiß ich das nicht mehr, aber ich hab damals einfach so drauflos, ohne nachzudenken, mit der Honig-Condi Methode angefangen (über Nacht ca. 12 h, 2:1), das hab ich so 3-5 mal gemacht.

Zwischendurch hab ich mal so ein seltsames Rezept aus der LHC mit Tomate und Olivenöl probiert, aber nur 1x für eine Stunde, das war mir zu eklig, konnte da auch keinen besonderen Effekt erkennen.

Dreimal hab ich in der Zwischenzeit eine Cassia-Behandlung, 100g Cassia angerührt mit Wasser, 50 g Honig, Kamillenkonzentrat und beim letzten Mal noch Weizenkeim- und Olivenöl, gemacht. Kann nicht beurteilen, ob das auch einen aufhellenden Effekt hatte, aber die wenige gelb-goldene Farbe, die Cassia und Kamille so abgeben, kam bei mir dafür sehr stark durch (viele sehen ja da gar nichts).

Nur mit Wasser und Honig 4:1 oder 5:1 über 1-2 Stunden hab ich glaub ich inzwischen 3-4 Mal gemacht. Ich wickel dabei immer ein feuchtes Baumwolltuch um den Kopf um das ganze feucht zu halten und aussenrum dann ein Handtuch, damit es warm bleibt.
Meine Haare sind nach den Intensivtönungen sehr trocken, ich konnte aber nicht bemerken, dass es nach so einer Behandlung schlechter wäre. Als ich einmal nur sehr gründlich mit Wasser ausgewaschen habe, waren sie sogar schön weich.

Condi-Honig Messung folgt am Wochenende….weiss aber nicht, ob die Teststäbchen diese Bedingungen abkönnen.

So hoffe ich hab erstmal nichts vergessen, ansonsten fragt nach.
Zuletzt geändert von Cai am 02.06.2008, 21:14, insgesamt 1-mal geändert.
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CocoonShape
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#86 Beitrag von CocoonShape »

Cai hat geschrieben:10 mg/L entsprechen einer 0,001 %igen Lösung (3 mg/L sind dann 0,0003%), ich glaube die üblichen Wasserstoffperoxidlösungen für zuhause oder beim Friseur liegen so zwischen.
Versteh den Satz grad nicht ganz.... :lol: Fehlt da jetzt das Ende oder meinst du, dass Drogerieprodukte zwischen 0,001 und 0,0003 liegen?

Danke schon im vorraus für die Condimessung. Bin ja echt gespannt.
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Cai
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#87 Beitrag von Cai »

Ooops, da hab ich schneller geschrieben als gedacht... habs reineditiert.
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CocoonShape
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#88 Beitrag von CocoonShape »

Merci. Dann ist die Honigmethode ja wirklich gaaaaaanz schön harmlos. 8) Hätte ihr mehr zugetraut, wo sogar letztens nem Komilitonen von mir aufgefallen ist, dass mein Haare hinten viel rötlicher sind, als sonst.
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Cai
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#89 Beitrag von Cai »

Ja, ist nicht viel und dementsprechender Aufwand.... aber was tut man nicht alles um seine Haare einigermassen gesund zu erhalten und trotzdem heller zu bekommen :roll:

Weiss zufällig jemand, wie viel Prozent in diesen Blondsprays, über die man ja sehr gespaltene Meinungen im Netz findet (von "schonend" bis "danach konnte ich abschneiden"), z.B. PolyBlonde von Schwarzkopf drin ist? Würd mich ja als Vergleich mal interessieren.
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blackbird
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#90 Beitrag von blackbird »

Cai hat geschrieben:[...]

Habe mal ein kleines Experiment gemacht, indem ich drei Lösungen von Honig in Wasser angesetzt habe, in unterschiedlichen Verdünnungen und dem ganzen mit Peroxid-Teststäbchen zu Leibe gerückt bin. [...]
Mit welchem Honig hast du das gemessen?
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