Schattentänzerin hat geschrieben:Mir wurde aufgrund eines Makels mal gesagt, dass man sich wünschen würde, dass das dritte Reich noch existiert, weil Menschen wie ich dann vergast worden wären.

Bei solchen Vollpfosten bin ich immer geneigt zu sagen "Und dass es so was wie dich noch gibt, beweist, dass Darwin vielleicht doch nicht ganz recht hatte. Also bitte, tu der Menschheit den Gefallen und entferne dich freiwillig aus dem Genpool"
Weil das hier anfangs öfter gefallen ist: Ich finde auch, dass es nen Unterschied gibt zwischen "Gammel-Look" und "gammlig sein". Ich liebe meine Hausklamotten, meine Jogginghosen, meine uralten Pullover. Daheim brauch ich dann auch kein MakeUp und es ist mir egal, wie meine Haare rumfliegen. Aber das heißt ja nicht, dass ich aufhöre mich zu waschen und drauf warte, dass ich mich im eigenen Dreck suhlen kann.
Krank sein + Eitelkeit ist glaub ich auch ein Thema für sich. Ich musste dieses Jahr 4 Tage ins Krankenhaus. Mir gings da anfangs ziemlich besch...eiden und etwa so sah ich auch aus. Ich hab es gebacken gekriegt, mich sauber zu halten (Waschen, Klamotten wechseln etc.) aber dann wars das auch schon. Die Haare hab ich notdürftig in zwei Zenzi Zöpfe geflochten (einfach nur damit sie nicht im Weg sind) und ans Schminken hätte ich nicht mal gedacht. Dagegen die andere Patientin aufm Zimmer: Die war gut über 60, schon eine Woche drin, hing an 5 verschiedenen Schläuchen. Die musste ein Mal für ne Behandlung in ne andere Klinik. Halbe Stunde bevor der Krankentransport kommen sollte, ging dann halb liegend im Bett die volle Behandlung los: Foundation, Puder, Rouge, Eyeliner, Wimperntusch, Lippenstift, Haare stylen...... ehrlich, das wäre mir im Traum nicht eingefallen, im KH anzufangen, mich so aufzubrezeln

aber bitte, ne, jedem das Seine

Wenn ich krank bin, dann ist mir das ehrlich gesagt ziemlich wurscht, wie ich aussehe
Ich bin glaub ich in den letzten Jahren auch einfach entspannter geworden. Als Teenager wars noch schlimm. Da konntest du mich ja nicht mal zum Einkaufen schicken, ohne dass ich mich vorher komplett umgezogen und angemalt habe. Ich persönlich empfinde das aber nicht als "mich gehen lassen", sondern echt als "entspannter sein". Ich muss nicht mehr in jeder Lebenssituation perfekt gestylt sein. Ich richte mich schon auch gern mal schön her, wenn ich was vorhabe. Klamotten, Haare, MakeUp. Gern auch mal etwas mehr und aufwändiger, wenn ich was besonders vorhabe. Aber jeden Tag, für alles und jeden? Nee, echt nicht. Weder für mich, noch für andere.
Bin ich jetzt total un-eitel? Sicher nicht. Wenn ich nen fetten Pickel mitten auf der Stirn habe, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass der weggeschminkt wird, auch wenn ich nur schnell was einkaufen muss. Wenn meine Haare ungewaschen aussehen und ich muss aber aus dem Haus, dann kommt irgendwas mützenartiges darüber. Wenn die Definition von Eitelkeit ist, "Ich will anderen damit gefallen", dann gehör ich da zu einem Punkt sicher auch dazu. Der Unterschied zu Leuten, die nur komplett gestylt aus dem Haus gehen, liegt glaub ich schlicht darin, dass meine persönliche Wohlfühl-Messlatte einfach etwas tiefer hängt.
Ich denke eine gesunde Portion Eitelkeit, die einem erlaubt, sich wohl zu fühlen, ist in Ordnung und bestimmt auch nützlich. Man neigt ja doch eher dazu, sich vielleicht zu verstellen oder sich weniger zu trauen, wenn man sich einfach nicht wohl fühlt in seiner Haut. Aber das Ganze hat find ich halt Grenzen. Wenn jemand Ruft "Hilfe, mein Haus brennt" und du musst dich erst schminken, bevor du die Feuerwehr rufen kannst

dann hast du ein dezentes Problem.........